Cortex frangulae - Stadt

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Cortex frangulae
Faulbaum
Pflanze: Rhamnus frangula L.
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
Giftpflanze!
Der Faulbaum ist ein 1 bis 3 m hoch wachsender, dornenloser
Strauch, selten ein kleiner Baum, der locker beblättert ist. Die
unscheinbaren, in Trugdolden stehenden Blüten bringen kugelige
Früchte hervor, die anfänglich grün, später rot und zur Reife
schwarzviolett werden. Die frische Rinde, die Früchte sowie die
Blätter sind giftig!
Da es immer wieder zu Vergiftungen vor allem bei Kindern
kommt, wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
empfohlen, giftige Pflanzen nicht in Anlagen wachsen zu lassen, die Kindern leicht zugänglich
sind.
Herkunft:
Die Droge ist in Europa, Klein- und Westasien beheimatet. Teilweise gibt es Vorkommen in
Nordamerika.
Anwendung:
Medizinisch verwendet wird die vor der Blüte gesammelte und getrocknete Rinde. Vor Verwendung
muss die Rinde mindestens ein Jahr gelagert werden, da es sonst zu Übelkeit, Erbrechen, Koliken
und blutigen Durchfällen kommen kann. Bei der Trocknung und Lagerung gehen die in der frischen
Pflanze vorliegenden Glucofrangularoside unter Zuckerabspaltung und Oxidation in die
entsprechenden Antrachinon- und Dianthronderivate über. Diese Verbindungen wirken abführend
indem sie die Magen-Darm-Passage beschleunigen und eine Zunahme des Wassergehalts des
Stuhls (stuhlerweichend) bewirken und werden daher als Laxans bei Verstopfung (Obstipation)
eingesetzt. Für die Anwendung von Faulbaumrinde sind spezielle Anwendungsbeschränkungen
zu beachten
Dosierung:
Tee:
2 g fein zerkleinerte, getrocknete Faulbaumrinde (etwa ein halber Teelöffel) werden mit ca. 150 ml
siedendem Wasser übergossen und nach 10 bis 15 Minuten abgeseiht. Morgens und/oder abends
eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken. Da auch eine geringere Dosierung ausreichend wirksam
sein kann, ist die Dosis zu nehmen, bei der ein weichgeformter Stuhl erhalten wird!
Anwendungsdauer:
Nicht länger als eine Woche anwenden
Hinweise:
Nicht während Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden.
Nicht bei Kindern unter 12 Jahren anwenden.
Nicht anwenden bei entzündlichen Darmerkrankungen, Darmverschluss oder Bauchschmerzen
unbekannter Ursache!
Nur anwenden, wenn die Verstopfung auf andere Maßnahmen, z. B. Ernährungsumstellung,
Einnahme von Quellmitteln wie z. B. Leinsamen, nicht anspricht!
Nicht ohne ärztlichen Rat anwenden bei Einnahme anderer Arzneimittel.
Eine Vergiftung ist gekennzeichnet durch Übelkeit, Erbrechen, kolikartigen Bauchschmerzen und
blutige Durchfälle. Wenden Sie sich an den Giftnotruf!
© 2008: Stadt-Apotheke Bargteheide
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