ORCHESTERKONZERT 21 JAN 2015, Mittwoch, 19h00, Saas-Grund, Kirche (Première) PROGRAMM MITWIRKENDE 24 JAN 2015, Samstag, 18h00, Sion, Aula du Collège des Creusets Benjamin Britten (1913-76) The Young Person‘s Guide to the Orchestra op.34 (1946) 25 JAN 2015, Sonntag, 17h00, Leuk, Kirche St. Stephan, im Rahmen des Oh! Festivals Thierry Epiney (*1986) L‘ère du temps, l‘air de rien */** (2014/5, Auftragswerk des Forum Wallis) Primarschulen Saas Grund Orchestre de l'HEMU (Haute Ecole de Musique VD/VS/FR) Jan Dobrzelewski (Leitung) 16/17/18 JAN 2015 Saas-Grund, Schulhaus, öffentliche Proben mit dem Orchester der HEMU Javier Hagen (*1971) constellationen II (2013) * Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-47) Sinfonie Nr. 4 in A-Dur op. 90, genannt die «Italienische» (1833) Allegro vivace Andante con moto Con moto moderato Saltarello : Presto * komponiert für das Orchester der HEMU ** Uraufführung / world premiere / création PROGRAMMNOTIZEN FORUM WALLIS Ein Traum von einem Programm und ein Erlebnis für die ganze Familie! Zwei der verführerischsten Werke der Orchesterliteratur, Brittens rassiges «Young Person‘s Guide to the Orchestra» und Mendelssohns leidenschaftliche 4. Sinfonie (genannt die «Italienische») stehen zwei neuen Werken Walliser Komponisten gegenüber: der meditativen Raumkomposition «constellationen II» des Walliser Kulturpreisträgers 2013 Javier Hagen und dem erfrischenden «L‘ère du temps, l‘air de rien» für Streichorchester und Kinderstimmen des jungen Thierry Epiney aus Sierre. Die mitwirkenden Saaser Schulkinder begeistern mit ihren jungen Stimmen – zusammen mit dem Orchester der Haute Ecole de Musique Vaud Valais Fribourg werden sie unter der Leitung von Prof. Jan Dobrzelewski das neue Werk aus der Taufe heben! Das Forum Wallis ist ein Festival für Neue Musik mit Sitz im Wallis/Schweiz. 2006 gegründet, hat es sich innert Kürze als eines der wichtigen Festivals für Neue Musik der Schweiz etabliert. Seit 2011 steht das Festival unter der Leitung der IGNM-VS, der Ortssektion der Int. Gesellschaft für Neue Musik ISCM (Int. Society of Contemporary Music). Das Forum Wallis setzt sich mit Vorrang für das Schaffen und die internationale Vernetzung zeitgenössischer Schweizer Musiker und Komponisten ein. Seit 2006 war es an über 250 Uraufführungen beteiligt. Das Forum Wallis ist Teil des internationalen Netzwerkes ZENET, Mitglied von Swissfestivals, Mitglied der European Conference of Promoters of New Music ECPM und als dieses bei der European Festivals Association EFA vertreten. http://forumwallis.ch BIOGRAPHIEN BIOGRAPHIEN BIOGRAPHIEN L’Orchestre de l’HEMU ist eine in seiner Grösse flexible Orchesterformation, welche die besten angehenden Musikstudenten der Haute Ecole de Musique HEMU aus ihren 3 Stammkantonen Waadt, Freiburg und Wallis zusammenbringt. L'Orchestre de l'HEMU ist ein wichtiger Kulturpartner in der Romandie - im Wallis arbeitet es eng mit dem Festival Forum Wallis, dem Concours National d’Exécution Musicale de Riddes, mit der Schola de Sion und dem Chœur Novantiqua zusammen und teilt so sein künstlerisches Feuer und seine Kompetenz auch über die Musikhochschule hinaus mit einem grossen und begeisterten einheimischen Publikum. http://hemu.ch (Uraufführung 7. Juni 1945). 1948 entstand die Kantate Saint Nicolas, welche das Leben und Wirken des Bischofs Nikolaus von Myra beschreibt. Im Dezember 1961 vollendete er anlässlich der Neuerrichtung der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kathedrale von Coventry das War Requiem, das seitdem zu den wichtigsten Chorwerken gezählt wird (Uraufführung: 30. Mai 1962, Coventry). Verwendet wurden Texte der Liturgie und Gedichte des 1918 gefallenen Lyrikers Wilfred Owen. Seine Kompositionen umfassen Orchester- und Kammermusik, vor allem aber Vokalmusik (Opern, Lieder, Kompositionen für Chor). Zu seinen bedeutendsten Werken zählen die Serenade für Tenor, Horn und Streicher sowie die Opern Peter Grimes und A Midsummer Night’s Dream. Britten war auch ein außerordentlicher Dirigent und Pianist. Als Pianist ist er häufig als Liedbegleiter aufgetreten. Seit den fünfziger Jahren sind zahlreiche Schallplattenaufnahmen eigener und fremder Werke erschienen. Seit einigen Jahren macht die BBC aus ihrem Archiv Live-Mitschnitte mit ihm wieder zugänglich. 1948 gründete Britten in seinem Wohnort Aldeburgh ein Musikfestival, das bis heute existiert. 1967 wurde eine Konzerthalle im Veranstaltungs-, Ausstellungs- und Einkaufszentrum „Snape Maltings“ in dem Dorf Snape nahe Aldeburgh eröffnet. Dort findet das Aldeburgh Festival seither jährlich statt. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt Britten den Order of Merit – als dritter englischer Komponist nach Edward Elgar und Ralph Vaughan Williams. 1965 wurde er mit dem finnischen Wihuri-Sibelius-Preis und 1968 mit dem Léonie-Sonning-Musikpreis geehrt. 1958 bzw. 1970 wurde er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Britten verwendete zwar auch Techniken seiner modernen Zeitgenossen, im Großen und Ganzen ist Brittens Musik aber eher als konservativ zu bezeichnen. Er war ein Verehrer von Henry Purcell und griff bei einem seiner bekanntesten Werke, dem Young Person’s Guide to the Orchestra, auf ein Thema Purcells zurück. Am 2. Juli 1976 wurde Britten als Baron Britten of Aldeburgh in The County of Suffolk zu einem Life Peer erhoben. Einige Monate später starb er in seinem Haus in Aldeburgh und wurde auf dem örtlichen Friedhof begraben. Dirigierens bis heute maßgeblich mitprägen. Daneben setzte sich Mendelssohn Bartholdy für die Aufführung von Werken Händels und Johann Sebastian Bachs ein. Damit trug er wesentlich zu ihrer Wiederentdeckung und zur Herausbildung eines Verständnisses für die „klassische“ Epoche der deutschen Musik bei. Er gilt als Mitbegründer der historischen Musikpflege und gründete das erste Konservatorium in Deutschland. Der schweizer Dirigent Jan Dobrzelewski stammt aus Neuchatel, studierte zunächst Violine und war lange Zeit der jüngste Konzertmeister Lateinamerikas, bevor er sich dem Dirigieren zuwandte. Unter seiner Leitung spielten sowohl das New York Festival Orchestra wie auch das Orchestre de la Suisse Romande. Seit 2006 leitet er die HEMU in Sion und engagiert sich mit dem Hochschulorchester für das Schaffen einheimischer Komponisten, darunter Andreas Zurbriggen, Christophe Fellay, Marie-Christine Raboud, Jean-Luc Darbellay und Yannick Barman. http://hemu.ch Nach einem klassischen Musikstudium in Genf und Zürich schloss Thierry Epiney aus Sierre mit einem Master in Komposition für Filmmusik, Theatermusik und Werbung ab. Er schreibt für Orchester, Chor, Blasmusikformationen, Streichquartett und Electronica dementsprechend breit ist seine ästhetische Palette: Konzertmusik, Musik für Kurzfilme, Werbespots, Theater, Tanz - und mit grossem Erfolg auch für den Zirkus. http://thierryepiney.ch Javier Hagen aus Leuk/Brig hat Gesang und Komposition studiert und geniesst als Interpret Neuer Musik weltweiten Ruf. Über 200 Werke sind ihm gewidmet. Im Wallis ist er als Gast an der Operette Leuk einem breiten Publikum bekannt. Sein eigenes Oeuvre umfasst bereits 80 Werke, wovon insbesondere die Vokalwerke im In- und Ausland reichen Anklang finden. 2013 wird er mit dem Kulturpreis des Kantons Wallis ausgezeichnet. http://javierhagen.ch Benjamin Britten wurde als jüngstes Kind des Zahnarztes Robert Victor und seiner Ehefrau Edith Rhoda Britten geboren. Mit fünf Jahren erhielt er von seiner Mutter die ersten Klavierstunden. Im Jahr 1921 schrieb Britten seine ersten Kompositionen. 1930 studierte er Klavier und Komposition am Royal College of Music in London. Britten besuchte wie der Dichter W. H. Auden die Gresham’s School in Norfolk. Viele Tenorpartien seiner Opern und viele Lieder waren für die Aufführung durch seinen Lebensgefährten gedacht, den Tenor Peter Pears, den Britten im Jahr 1937 kennengelernt hatte. 1939 verließ der erklärte Pazifist Britten Europa und ging in die USA. 1942 kehrte er jedoch - wieder zusammen mit Peter Pears - nach Großbritannien zurück. In zweiter Instanz wurde Britten die Kriegsdienstverweigerung im Zweiten Weltkrieg nicht nur für die kämpfenden Truppen, sondern komplett zugestanden. Weithin bekannt wurde Britten durch seine Oper Peter Grimes, mit der die Sadler’s Wells Opera Company ihr Theater nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eröffnete The Young Person’s Guide to the Orchestra, Op. 34, ist ein Musikstück mit dem Untertitel „Variations and Fugue on a Theme of Purcell“, zu deutsch „Variationen und Fuge zu einem Thema von Purcell“, das Benjamin Britten 1946 schrieb. Ursprünglich hatte Britten den Auftrag, ein Stück für den Lehrfilm The Instruments of the Orchestra zu schreiben, der unter der Regie Muir Mathiesons mit dem London Symphony Orchestra, dirigiert von Malcolm Sargent, produziert werden sollte. Das Werk ist eines der bekanntesten Stücke des Komponisten, und ist zusammen mit Saint-Saëns Der Karneval der Tiere und Prokofjews Peter und der Wolf eines der drei am häufigsten verwendeten Stücke in der musikalischen Kindererziehung. „Das Werk“, so der Komponist, „ist den Kindern von John und Jean Maud zärtlich gewidmet: Humphrey, Pamela, Caroline and Virginia, für ihre Erbauung und Unterhaltung“ Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (* 3. Februar 1809 in Hamburg; † 4. November 1847 in Leipzig) war ein deutscher Komponist, Pianist und Organist. Er gilt als einer der bedeutendsten Musiker der Romantik, setzte als Dirigent neue Standards, die das Selbstverständnis des Die Sinfonie Nr. 4 in A-Dur op. 90, „Italienische“ (MWV N 16) von Felix Mendelssohn Bartholdy ist eine romantische Sinfonie in vier Sätzen. Die Aufführungsdauer beträgt ca. 30 Minuten. Das Werk gehört heute zu den meistaufgeführten Orchesterwerken Mendelssohns. Geschichtlicher Hintergrund: Nachdem Mendelssohn 1829 die britischen Inseln bereist hatte, brach er im Mai des folgenden Jahres zu einer weiteren Bildungsreise nach Italien auf, die knapp zwei Jahre dauern sollte. Die Reiseroute führte über Venedig, Florenz, Rom, Neapel, Pompeji, Genua und Mailand. Als ein literarischer Reiseführer diente Goethes Italienische Reise. Unter den vielfältigen Eindrücken begann Mendelssohn die Sinfonie zu konzipieren, die er dann 1832/33 in Berlin vollendete. Die Uraufführung fand am 13. Mai 1833 in der Philharmonic Society in London unter der Leitung des Komponisten statt. Mendelssohn arbeitete die Sinfonie mehrfach um. Das Werk ist in der Reihe der Sinfonien Mendelssohns eigentlich die dritte, wurde jedoch erst 1851, also postum und nach der „Schottischen“ verlegt und erhielt daher die höhere Nummerierung und Opuszahl. Aufbau: Der Kopfsatz in A-Dur steht in Sonatensatzform und ist durchgehend von dem spritzigen Hauptthema geprägt, während das Seitenthema kurz und episodenhaft bleibt. In der Durchführung durchbricht Mendelssohn das strenge Formschema der klassischen Sinfonie, indem er zum einen ein drittes Thema einführt, und zum anderen die Durchführungsarbeit fast ausschließlich auf kontrapunktischer Themenbehandlung begründet. Hatte Mendelssohn die Sinfonie 1831 in einem Brief noch als das „lustigste Stück, das ich je gemacht habe“ angekündigt, so hält er diesen leichten, südländischen Charakter nur in den Ecksätzen durch. Die Mittelsätze der Sinfonie atmen demgegenüber einen deutlich melancholischeren, „nordischeren“ Charakter. Der zweite Satz in dMoll ist ebenfalls ein Sonatensatz (aber ohne Durchführung) von kantablem Charakter. Mendelssohn komponierte den Satz unter dem Eindruck des Todes seines Lehrers Carl Friedrich Zelter sowie Goethes, die beide im Frühjahr 1832 kurz nacheinander gestorben waren; melodische Ähnlichkeiten des Hauptthemas dieses Satzes mit Zelters Vertonung der Ballade Der König in Thule sind daher möglicherweise als Hommage zu verstehen. Als dritter Satz schließt sich ein ruhiger Menuettsatz in A-Dur an. Das abschließende siebenteilige Rondo in a-Moll ist mit Saltarello überschrieben, dem Namen eines italienischen Springtanzes in schnellem Sechsachtel-Takt. Mendelssohn griff bei diesem Satz auf originale neapolitanische Volksweisen zurück. Bemerkenswert ist, dass Mendelssohns 4. Sinfonie in einer Dur-Tonart beginnt und in einer MollTonart schließt. Es ist keine andere klassische oder romantische Sinfonie bekannt, in der der Komponist ebenso notiert hat.