Aktuelle Insektenschädlinge im Wald Hannes Krehan Institut für Waldschutz BFW Praxistag 2010 Wien Borkenkäfer Borkenkäferschäden in Österreich Borkenkäferschäden in Österreich Borkenkäferschäden in NÖ 2009 ->571.000 Borkenkäferschäden in d. Steiermark Schadholzmengen in der Steiermark durch Sturm / Schnee sowie Borkenkäferbefall 5.000.000 Quelle: Do k umentatio n der W aldschädigungsfakto ren (nach Angaben der Bezirksforstinspektionen) 1.250.000 2009 ->1.004.000 Sturm & Schnee 1.000.000 Borkenkäfer 865.015 646.485 750.000 682.000 3.000.000 524.726 500.000 400.000 2.000.000 346.180 222.000 250.000 1.000.000 0 2008 2007 2006 2005 2004 2003 0 2002 Borekenkäfer [fm] 4.000.000 Sturm & Schnee [fm] 6.000.000 Aktuelle Borkenkäfersituation in Österreich • • • • • • Nach den letzten Wintertagen setzte der Borkenkäferflug in den Tieflagen Anfang April sehr spontan ein. Danach folgte, bedingt durch warmes Wetter, eine rasche Brutentwicklung Die ersten fertig entwickelten Jungkäfer dieses Jahres schlüpften Mitte bis Ende Juni aus den befallenen Bäumen. Bei den meisten Fallen in der zweiten Maiwoche die höchsten Fangleistungen Hier dürften sich die im Boden überwinterten Käfer mit jenen, die bereits zur Anlage von Geschwisterbruten unterwegs waren, vermengt haben. Die zweite heuer gebildete Generation ist je nach Höhenlage ab Ende Juli fertig entwickelt gewesen Österreichisches Borkenkäfermonitoring NÖ Österreichisches Borkenkäfermonitoring NÖ Österreichisches Borkenkäfermonitoring NÖ Käferbefall nach kleinflächigen Sturmschäden Käferbefall auch bei grünen Kronen Forstschutzprobleme bei der Lärche • Mycosphaerella laricina und Hypodermella laricis • Läuse (Adelges geniculatus) • Gallmücke Dasineura laricis • Blattwespe Pristiphora laricina • Heuschrecken ? Nadelverfärbung und -verlust bei Lärche Saugschäden durch die Lä-Nadelknicklaus Adelges geniculatus Nadelverfärbung und -verlust bei Lärche Knospensterben durch die Lärchen-Gallmücke Dasineura laricis Nadelverfärbung und -verlust bei Lärche Lärchenblattwespe Pristiphora laricis Miramella sp. Heuschreckenfraß im Burgenland Miramella sp. Heuschreckenfraß im Burgenland Miramella sp. Heuschreckenfraß im Burgenland Heuschreckenplage im Wald??? Miramella sp. Heuschreckenfraß im Burgenland Tannentrieb- und -stammläuse Dreyfusia sp. Tannentrieb- und -stammläuse Dreyfusia sp. Tannentrieb- und -stammläuse Dreyfusia sp. Tannentrieb- und -stammläuse Dreyfusia sp. Fichtennestwickler Epinotia tedella • Raupen minieren in den Nadeln der Fichte und bilden kleine, lockere Nester aus den ausgehöhlten Nadeln, dem Kot der Larven und deren Spinnfäden. • Die Larven treten nur an Fichte auf • 1 Generation pro Jahr • die Larven überwintern in der Bodenstreu in einem Kokon und verpuppen sich erst im Frühjahr • Hauptflugzeit der Falter ist der Juni/Juli (tagsüber, incl. Abenddämmerung), witterungsbedingt teilweise auch schon im Mai bzw. erst im August Fichtennestwickler Epinotia tedella Fichtennestwickler Epinotia tedella Fichtennestwickler Epinotia tedella • Falter: Spannweite ca. 14 mm, braun gefärbte Vorderflügel mit hellen Querbinden, gefranst, graue Hinterflügel mit Fransen). • Die etwa 0,6 mm großen Eier werden einzeln an die Nadeln abgelegt (etwa 20 Eier/Weibchen). • Bevorzugt werden dabei dicke und dicht sitzende Nadeln • die Eiablage erfolgt somit meist im Kroneninneren bzw. an den älteren, beschatteten Ästen (somit auch die spätere Schadsymptomatik). Fichtennestwickler Epinotia tedella Falter: Spannweite ca. 14 mm Fichtennestwickler Epinotia tedella • • • • • Die Raupen bohren sich meist an der Nadelbasis ein (ovale Öffnung); meist verlassen sie die Nadel auch über diese Öffnung wieder In Verbindung mit dem nach außen abgegebenen Kot, und den etwa 10-15 Nadeln verbindenden Spinnfäden -> Nadelnest am Baum (deutscher Name: Fichtennestwickler). Diese Nester fallen meist bis zum Frühjahr witterungsbedingt ab. Die gelbbraun gefärbten Raupen (5 Stadien) werden bis zu 9 mm groß und besitzen in den älteren Stadien (jung: einheitlich gelbgrau gefärbt) zwei braunrote Rückenstreifen; Kopf und Nackenschild sowie die Brustbeine sind braun gefärbt. Fichtennestwickler Epinotia tedella Die gelbbraun gefärbten Raupen (5 Stadien) werden bis zu 9 mm groß und besitzen in den älteren Stadien (jung: einheitlich gelb-grau gefärbt) zwei braunrote Rückenstreifen Fichtennestwickler Epinotia tedella • Die Abwanderung der Raupen in den Boden erfolgt im Herbst (witterungsabhängig von Oktober bis Dezember). • Überwinterung der Raupe in einem grauen Gespinst gut getarnt in wenigen Millimeter Tiefe in der Bodenstreu; • die Verpuppung (Puppe: hellbraun, ca. 6 mm, bedornte Hinterleibsspitze) erfolgt im Frühjahr. Fichtennestwickler Epinotia tedella Fichtennestwickler Epinotia tedella Fichtennestwickler Epinotia tedella Schaden • Der Minierschaden an den Nadeln erfolgt erst spät im Jahr • Knospen werden nicht geschädigt • Schadausmaß meist begrenzt. • Bedingt durch auftretende Gradationen ist jedoch ein massiver Nadelbefall mit Zuwachsverlusten möglich. Vorbeugung und Bekämpfung (im Wald nicht notwendig) Massenauftreten einer Weiden-Blattwespe in einer Energieholzplantage Weidenplantage im Waldviertel : Der Klon INGER wurde besonders intensiv von der Blattwespe Nematus pavidus befressen, führte zu vollständiger Entlaubung bis August. Die Klone TORA und TORDIS wurden erst danach und wesentlich schwächer attackiert Massenauftreten einer Weiden-Blattwespe in einer Energieholzplantage Weidenblattwespe Nematus pavidus Amerikanischer Webebär Hyphantria cunea im Burgenland Amerikanischer Webebär Hyphantria cunea im Burgenland Amerikanischer Webebär Hyphantria cunea im Burgenland Amerikanischer Webebär Hyphantria cunea im Burgenland Dankeschön fürs Zuhören