Einheimische Nadelgehölze im Winter Fichte, Rottanne Berg-Föhre Pinus mugo Standort: Alpinum Fichte, Rottanne Picea abies Standort: Abteilung Genetik Lärche Die heutige Präsenz der Fichte in Wäldern aller Höhenstufen ist nicht natürlich. Es ist das Werk der Forstwirtschaft, die den bis 60 Meter hohen Nadelbaum des wertvollen Holzes wegen auch ausserhalb der natürlichen Standorte verbreitete. Die grössten Flächen bedeckt die Rottanne von Natur aus im Norden Europas und davon abgesetzt im Alpenraum. Dort findet sie die erforderlichen frischen Lehmböden und die entsprechende hohe Luftfeuchtigkeit und Kühle. Gepflanzte Fichtenmonokulturen ausserhalb dieser Bereiche führen meistens zu einer Verarmung der Artenvielfalt.- An gesunden Bäumen können die Nadeln sieben Jahre alt werden, im Gebirge sogar noch mehr. Luftverunreinigungen können ihre Lebensdauer auf drei Jahre und darunter drücken. Die geringe Oberfläche der Nadeln kompensieren die Bäume mit einer grossen Anzahl. An 120 Zentimeter hohen Christbäumen - alles andere als Giganten - konnten bis 400‘000 Nadeln nachgewiesen werden! Lärche Larix decidua Standorte: Beim Alpinenhaus, Eingang Eibe Eibe Taxus baccata Standort: Abteilung Biologie, Eingang Von der Nadelform her gleichen die Nadeln der Eiben jenen der Weiss-Tanne (Abies alba). Ihnen fehlen an der Nadelunterseite jedoch die charakteristischen weissen Linien. Unterschiedlich sind auch die Standorte. Während die Weiss-Tanne je nach Höhen- Jede geschlechtlich vermehrte Pflanzenart ist variabel, kaum aber so vielgestaltig wie die Berg-Föhre. Von niederliegend-aufsteigenden Formen, die viel breiter wie hoch werden, bis zu 25 Meter hohen schlankaufrechten Typen gibt es alle Übergangsformen. Es fehlt nicht an Versuchen der Systematiker, in dieser Vielfalt definierte Unterarten zu erkennen. Durchgesetzt hat sich aber nur die Unterscheidung zwischen den Leg-Föhren (Pinus mugo) in der Kampfzone der Waldgrenze und der Auf-rechten Berg-Föhre (Pinus mugo ssp. uncinata) in bodensauren Wäldern und Torfmooren. Typische Merkmale beider Unter-arten sind die kurzen (< 5 cm), tiefgrünen Nadeln in Zweierbüscheln, die harzreichen Knospen und die über 6 mm langen Nadelscheiden. Dank dieses Harzreichtums kann aus den Zweigen Latschenöl gewonnen werden, das bei Beschwerden der Atemwege hilft. BergFöhre „Decidua“ heisst aus dem lateinischen übersetzt „abfallend“. Dass der Autor diesen Artnamen gewählt hat, weist darauf hin, wie ungewöhnlich diese Eigenschaft unter den grossmehrheitlich immergrünen Nadelgehölzen ist. Wer das Engadin im Herbst schon bereist hat, kennt auch die faszinierende Herbstfärbung der ansonsten hellgrünen Nadeln, dem „Lärchengold“. In den Waldungen um St.Gallen vorhandene Lärchen sind samt und sonders gepflanzt. Natürliche Bestände gibt es nur in den zentralalpinen Tälern. Dort steigt die bis 50 Meter hohe subalpine Art bis an die Waldgrenze in Höhen von 2400 M.ü.M. Im Wurzelbereich lebt die Lärche mit verschiedenen essbaren Röhrlingen in einer Lebensgemeinschaft. Wegen der Aussicht auf gute Funde, achten Pilzsammler daher stark auf die Lärche, auch angepflanzte. IM FEBRUAR 2017 Noch bis Ende Februar wird vor dem Tropenhaus die kleine aber feine Ausstellung über einheimische Gehölze im Winterzustand zu sehen sein. Zu den 68 vorgestellten Arten gehören auch Nadelgehölze, die ihre nadelförmigen Blätter den Winter hindurch grossteils behalten. Eigentlich erstaunlich, ist es doch für die einheimischen Laubgehölze vorteilhaft, die kalte Jahreszeit unbelaubt zu verbringen. So können sie Wasser sparen und Astbruch vermeiden. Ein Widerspruch? Nur teilweise, da die nadelförmigen Blätter dank dicker Aussenwand (Cuticula) mit dem Wasser sehr sparsam umgehen können. Für die Gebirgsbäume, die im Winter mit gefrorenem Böden konfrontiert sind, ein Vorteil. Und Astbruch vermeiden sie dank elastischer Seitenzweige und glatten Oberflächen. Wie einzelne Arten zeigen, wäre sommergrünes Laub dennoch besser. Für die Mehrheit der erdgeschichtlich alte, immergrüne Sippe ist dieser Umbau aber weder möglich noch nötig. lage mit der Fichte oder der Buche ganze Wälder bildet, kommt die Eibe nur einzeln in schattigen, windgeschützten Schluchten und bewaldeten Abhängen vor. Ausser dem fleischigen Mantel der beerenartigen Samen sind für Menschen, Pferde oder Bären alle Pflanzenteile der Eibe giftig. Rehe und Hirsche dagegen können die Zweige bedenkenlos verspeisen, was sie auch ausgiebig tun. Dies führt dazu, dass sich Eiben nur an Steilhängen voll entwickeln können, wo die Tiere wenig Zugang haben. Dank ihrer Schnittfestigkeit ist die Eibe als Heckenpflanze sehr beliebt.