Die Fichte (Picea abies L.) Verbreitung Mittel und Nordeuropa

Werbung
Die Fichte (Picea abies L.)
Verbreitung

Mittel und Nordeuropa
Artenmerkmale






Höhe: bis 50 m (selten 70 m)
Durchmesser: bis 150 cm
Alter: 200 - 300 Jahre
Kronenform: Hinsichtlich der Kronenausbildung haben sich je nach geographischer Lage
verschiedene Formen ausgebildet, z.B.: - Kammfichte: breitkronig, raschwüchsig
(schneebruchgefährdet, d.h. in schneearmen Lagen) - Plattenfichte: Krone schmal, viele
waagerechte Äste, Benadelung dicht, Nadeln kurz (kaum Windbruch- oder
Schneebruchgefährdung, Hochgebirge und nördliche Verbreitungszone)
Blätter: Die sog. Nadeln sind etwa 1 bis 2,5 cm lang und ca. 2 mm breit. Sie sind sehr spitz,
kantig, häufig säbelförmig gekrümmt und sitzen einzeln auf braunen kleinen braunen
Blattkissen (Unterschied zur Tanne). Die Nadeln sind dunkelgrün und weisen beidseitig
schwache weiße Linien (Spaltöffnungslinien) auf. Die Lebensdauer der Nadeln beträgt
normalerweise 6 Jahre
Blüten: Im Bestand wird die Fichte mit etwa 50 bis 60 Jahren, im Freistand mit 30 bis 50
Jahren mannbar. Die Blütezeit ist im April/Mai. Die Blüten sind eingeschlechtig und einhäusig;
sie befinden sich an den vorjährigen Trieben im oberen Wipfelbereich. Die männlichen Blüten
sind ca. 25 cm lange, rotgelbe Kätzchen, die aufrecht auf den Zweigen sitzen. Die weiblichen
Blüten stehen in zuerst aufrechten, purpurroten, 2 bis 4 cm langen Zapfen, die sich nach der
Befruchtung abwärts neigen.
Blütenansicht












Früchte: Die Zapfen reifen im Oktober/November, sind braun, zylindrisch, etwa 10 bis 16 cm
lang und geöffnet ca. 3 bis 5 cm breit. Die Zapfenschuppen haben glatte Ränder, nur am
oberen Rand sind sie meist gezähnt. Im Spätwinter bzw. Frühjahr öffnen sich die Zap-fen und
die Samen fallen aus. Danach fallen die Zapfen ab. Die Zapfen stellen eine wich-tige
Nahrungsgrundlage für verschiedene Kleinsäuger (Eichhörnchen, Mäuse) und Vögel
(Fichtenkreuzschnabel) dar.
Rinde: Die Borke ist anfangs glatt und rötlichbraun (daher auch der Name Rottanne), wird
aber mit zunehmenden Alter graubraun mit rundlichen, am Rand sich aufbiegenden
Schuppen.
Wurzelsystem: Auf gut durchlüfteten Böden bildet die Fichte ein stabiles Senkerwurzelsys-tem
aus, welches bis zu 2 m tief in den Boden einzudringen vermag. Auf sehr feuchten o-der
nassen Böden (schlechte Durchlüftung) wurzelt sie nur 20 bis 30 cm tief und entwi-ckelt die
sog. Tellerwurzel. Dieses Wurzelsystem gibt dem Baum nur sehr wenig Halt, so-dass die
Fichte auf diesen Standorten stark windwurf-gefährdet ist.
Standortansprüche
Die Fichte stellt nur hinsichtlich der Wasserversorgung hohe Anforderungen. Die Böden müssen aber
gleichzeitig noch gut durchlüftet bleiben. Der Standortkundler bezeichnet diese Böden als frisch bis
mäßig frisch, d.h. ganzjährig (mit Ausnahme sehr heißer Sommermonate) ist eine gute bis
ausreichende Wasserversorgung gewährleistet.
Bezüglich der Nährstoffansprüche ist die Fichte eher anspruchslos.
Klimatisch bevorzugt die Fichte winterkaltes Kontinental- und Gebirgsklima.
Waldbauliche Eigenschaften
Die Fichte ist eine der wichtigsten Baumarten für die Forstwirtschaft; nicht umsonst wird sie auch als
Brotbaum bezeichnet. Als schattenertragende Baumart läßt sie sich gut mit anderen Arten mischen.
Reinkulturen werden heute nur noch selten gepflanzt, da sie gegenüber biotischen (Borkenkäfer) und
abiotischen Faktoren (Sturm) zu anfällig sind. Auch die sehr schlecht zersetzbare Streu, die die
Bodenversauerung verstärkt sowie die Förderung von schlechten Humusformen (Rohhumus),
sprechen gegen Reinkulturen. Gängige Mischbaumarten sind z.B. Buche, Bergahorn, Tanne.
Das Nutzungsalter der Fichte wird mit ca. 100 Jahren bei einem BHD (Brust-Höhen-Durchmesser) >
45 cm erreicht.
Holzeigenschaften
Das Holz der Fichte ist sehr hell, weißlich, ohne Kernverfärbung, leicht, weich, harzreich und tragfest.
Es ist nur sehr bedingt witterungsbeständig und daher für den Aussenbereich unbehandelt nicht
geeignet. Es ist gut bearbeitbar und wird als Bauholz, als Balken und Latten für Dächer, Fenster, für
Täfelungen, Fußböden und Zäune verwendet. Auch Spielzeug, Möbel und Verpackungs-materialien
werden daraus hergestellt. Darüber hinaus ist Fichtenholz ein wichtiges Produkt für die
Papierherstellung. Im Hochgebirge kommt es bei einigen Fichten zu Unregelmäßigkeiten im
Faserverlauf des Holzes, dem sog. Wimmerwuchs. Dieses Holz ist für den Bau von
Musikinstrumenten sehr begehrt.
Herunterladen