Leuchtkäfer

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Steckbrief Nr. 105
Glühwürmchen funkeln und leuchten in warmen
Mittsommernächten und verkörpern den Zauber
der Natur. Sie sind Indikatoren für gut strukturierte Landschaften, in ihren überLEBENsräumen finden sich oft viele weitere seltene Tierund Pflanzenarten.
(Text: Ingrid Tributsch)
Leuchtkäfer
Lampyris noctiluca
Lebensraum
Ihr Lebensraum sind Waldränder, Gebüsche, Parks,
feuchte Wiesen, Weinberge, Bahnböschungen, trockene, magere Wiesen sowie Brachen. Sie bevorzugen extensiv bewirtschafte Flächen, die einer Vielzahl an Tierund Pflanzenarten als Lebensraum dienen.
Beschreibung
Die Käferweibchen sind 15 bis 20 mm groß, haben kurze
Flügelstummel und ähneln den Larven („Glühwürmchen“). Die Männchen sind zehn bis zwölf Millimeter
groß mit braunen Flügeldecken. Die Weibchen sitzen
leuchtend an Halmen, die Männchen der Großen
Leuchtkäfer fliegen unbeleuchtet durch die Nacht.
Bestimmungshilfe
Leuchtkäfer sind tagsüber kaum zu erkennen. Bei Einbruch der Dunkelheit kann man sie aber gut entdecken
und die verschiedenen Arten auch leicht unterscheiden.
Sitzende Leuchtpunkte sind in unseren Breiten immer
Weibchen. Fliegende Leuchtpunkte sind immer Männchen des Kleinen Leuchtkäfers. Die Männchen des Großen Leuchtkäfers fliegen „unbeleuchtet“. Fliegende
blinkende Punkte sind italienische Leuchtkäfermännchen. Auf anderen Kontinenten gibt es artspezifische
Blinkmuster.
Ähnliche Arten
Kleiner Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula): Die
Käfer sind bis 10 mm groß. Die Männchen fliegen
„beleuchtet“ durch die Nacht. Verbreitung: Östliches
Mitteleuropa bis Balkan und Kaukasus.
Italienischer Leuchtkäfer (Luciola italica): Verbreitung: Mediterran bis Südtirol.
NATURSCHUTZBUND Österreich
Museumsplatz 2, 5020 Salzburg
[email protected]
www.naturschutzbund.at
Lebensweise und Biologie
Erwachsene Glühwürmchen leben zwei bis vier Wochen
lang in warmen Mittsommernächten im Juni/Juli, oft um
den Johannistag, deshalb auch Johanniskäfer genannt.
Glühwürmchenlarven schauen wurm– oder asselähnlich
aus und leben in Bodennähe. Sie durchleben eine mehrjährige Entwicklungsphase, bis sie sich verpuppen. Daher können Glühwürmchenvorkommen von Jahr zu Jahr
schwanken.
Wissenswertes und Hinweise
Glühwürmchen flirten mit Hilfe von Licht. Die Weibchen
sitzen hell leuchtend an Halmen und Stängeln und locken so die Männchen an. Die Männchen fliegen auf die
Leuchtpunkte zu und lassen sich aus der Luft auf die
wartenden Weibchen fallen oder kriechen vom Boden
über Halme zu ihren Angebeteten hinauf.
Unter dem Motto „Glühwürmchen – das zauberhafte
Funkeln im Dunkeln” sammelt „die umweltberatung”
Leuchtkäfer-Hinweise. Auf www.umweltberatung.at/
gluehwuermchen finden Sie eine blinkende Landkarte
mit Glühwürmchenorten, Infoblättern und Fachartikeln.
Gefährdung und Schutz
Wie viele Tiere, die auf naturnahe Lebensräume angewiesen sind, sind auch Glühwürmchen aus vielen Lebensräumen verdrängt worden. Sie brauchen ein Mosaik
an Kleinstrukturen wie z.B. Trockensteinmauern, Steinhaufen, Asthaufen, offene Flächen, Wiesen, Brachen
und Laubhecken. Durch den Verzicht auf chemisch–synthetische Pflanzenschutzmittel, mineralische Dünger,
Motorsensen sowie übermäßige nächtliche Beleuchtung
werden wieder Lebensräume geschaffen.
Literaturhinweise und Link-Tipp
TYLER, J. (2002): The Glow-worm. Sevenoaks.
"die umweltberatung": Broschüre Natur-Nische Hausgarten,
Naturnaher Pflanzenschutz und Nützlinge in Haus und Garten,
2005.
www.umweltberatung.at/glühwürmchen
w w w. n a t u r b e o b a c h t u n g . a t
Verbreitung
Leuchtkäfer oder Glühwürmchen besiedeln große Teile
Eurasiens von Skandinavien und Spanien bis Sibirien,
Auch in England ist es heimisch, fehlt aber in Irland.
© Heiko Bellmann
überLEBEN
ist eine gemeinsame Kampagne von
NATURSCHUTZBUND, Lebensministerium
und Bundesforsten
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