Was leuchtet denn da?

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MONTAG, 17. JUNI 2013
SEITE 13
ACH SO IST DAS!
Was leuchtet
denn da?
HAST DU AN WARMEN SOMMERABENDEN IN DER DÄMMERUNG
SCHON MAL LEUCHTENDE PUNKTE GESEHEN, IM GRAS ODER IN DER
LUFT? GLÜHWÜRMCHEN KANN MAN VOR ALLEM IM JUNI UND JULI
BEOBACHTEN. SIE KÖNNEN EINE WIESE, EINEN WALD ODER
EINEN GARTEN WUNDERSCHÖN GLITZERN LASSEN. MANCHMAL SAMMELN SICH HUNDERTE VON IHNEN AN EINEM ORT.
Glühwürmchen sind keine Würmer, sondern Käfer. Genauer: Leuchtkäfer. Und warum heißen sie dann „Würmchen“?
Weil die Larven und die weiblichen Tiere eher wie ein
Wurm und weniger wie ein Käfer aussehen. Bei vielen
Arten haben die Männchen Flügel und können fliegen,
die Weibchen müssen am Boden bleiben. „Die sehen
ein bisschen aus wie Würmchen oder Maden, daher
der Name Glühwürmchen“, sagt Biologe Werner
Schulze. Die Tiere kriechen aber nicht, sondern krabbeln mit ihren sechs Beinen.
Weltweit gibt es laut Experten mehr als 2000 Arten
von Leuchtkäfern. In Deutschland leben drei: Der
Große Leuchtkäfer, das Kleine Glühwürmchen und der
Kurzflügel-Leuchtkäfer.
Die Weibchen der Leuchtkäfer legen Eier. Daraus schlüpfen Larven. Die Leuchtkäfer bei uns verpuppen sich nach
ein bis drei Jahren. Im späten Frühjahr schlüpfen die fertigen Käfer. Sie leben meist nur wenige Wochen.
Für das Licht haben unsere Glühwürmchen ein Leuchtorgan auf
der Unterseite ihres Hinterleibs. Das Glitzern entsteht in speziellen
Zellen, also in winzigen Bauteilen des Körpers. Diese Zellen haben
nach außen eine durchsichtige Haut. Deshalb kann man das Licht sehen.
Nach innen – zum Körper des Insekts hin – liegt eine Schutzschicht. Die
spiegelt das Licht, so dass es noch heller scheint.
Manche Leuchtkäfer leuchten in der Dämmerung eine Weile lang. Andere blinken in einem ganz bestimmten Takt. Experten sagen: So können sich
die Männchen und Weibchen der verschiedenen Arten gegenseitig erkennen. „Das ist aber nicht der einzige Grund für das
Leuchten“, sagt Werner Schulze. „Denn auch Larven oder
Eier mancher Arten können Licht produzieren, obwohl
sie sich noch nicht fortpflanzen können.“ Warum sie
trotzdem leuchten, wissen Experten nicht genau.
Christiane Löll/red
Fliegen und leuchten
- wer kann was?
In Deutschland gibt es drei Arten von
Leuchtkäfern oder Glühwürmchen. Hier
ein kurzer Überblick:
Großer Leuchtkäfer
(Lampyris noctiluca):
Die Weibchen können etwa zwei Zentimeter groß werden.
Sie haben keine Flügel, sind recht dunkel und können
grünlich leuchten. Die Männchen sind etwa einen Zentimeter groß. Sie können zwar fliegen, aber nicht leuchten.
Kleines Glühwürmchen (Lamprohiza splendidula):
Es ist in Deutschland am häufigsten. Weibchen und
Männchen sind etwas kleiner als ein Zentimeter. Die
Männchen können fliegen – und dazu auch noch leuchten!
Die Weibchen leuchten auch, aber sie müssen
am Boden bleiben.
Kurzflügel-Leuchtkäfer
(Phosphaenus hemipterus):
Weibchen und Männchen
können nicht fliegen und auch
nur ganz schwach leuchten.
Sie sind selten und leben gern
in Mauerspalten. Sie sind
nicht einmal einen Zentimeter lang.
Texte über Tiere
wünschte sich unter
anderem
die 3. Klasse
der Grundschule
Lüssow
FOTOS:
WIKIPEDIA
So kannst du
Glühwürmchen finden
Leuchtkäfer oder Glühwürmchen fangen an zu glimmen,
sobald die Sonne untergegangen ist. Die besten Wochen,
um Leuchtkäfer zu entdecken, sind von Ende Mai bis Juli.
„Je nach Ort und Zeitpunkt kann man einzelne Tiere sehen, aber auch mal Hunderte davon“, sagt Biologe Werner
Schulze. „Sie leuchten aber nicht die ganze Nacht.“
Gute Orte zum Glühwurm-Gucken sind Ränder
von Laubwäldern, breite Waldwege oder Feldränder. Auch in Parks, naturnahen Gärten und am
Stadtrand hast du vielleicht Glück. Die Tiere mögen
Gegenden, wo viel wächst. Und sie haben es gern
feucht, lieben also die Nähe von Seen oder Bächen.
Straßen mit viel Verkehr meiden sie.
Christiane Löll
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