K l e m pn e r B r a n c h e Foto: Rosner Schon bei der Ankunft eine echte „spenglerische Sehenswürdigkeit“: der im September 2005 eröffnete und preisgekrönte Flughafentower Über eine Million Besucher verzeichnete das Museum of Transport and Travel (Riverside Museum) in 2012. Foto: Rosner D Reise nach Edinburgh Verbände ❙ Alle zwei Jahre unternimmt der VDSS (Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz) eine Auslandreise. Stefan Muntwyler organisierte dieses Mal die Reise, die uns nach Edinburgh in Schottland führte. 56 Daniel Rosner ie Reise begann am Donnerstag, den 5. September 2013 vom Flughafen in Zürich Kloten und führte uns über London in die schottische Hauptstadt Edinburgh. Schon bei der Ankunft bot sich uns eine echte „spenglerische Sehenswürdigkeit“. Der im September 2005 eröffnete und preisgekrönte Flughafentower ist 57 Meter hoch und mit „diamantförmigen“ Rheinzink Spitzenrauten bekleidet. Besonders zu beachten sind die integrierten Entwässerungsrinnen sowie die auf die Rautengröße abgestimmte Fassade. Anschließend brachte uns der Bus in die City von Edinburgh zu unserem Hotel. Unterwegs sahen wir sehr viele Gebäude, welche alle im gleichen Baustil gebaut wurden. Vorherrschender Baustoff ist Sandstein mit vielen Verzierungen, Türmen und sehr vielen Kaminen, die nötig sind, da jede Wohnung eine eigene Kohlenheizung hat. Bei der Ankunft im Hotel, einem herrlichen Schloss, wurden wir von einem Dudelsackbläser begrüßt. Schon an der großen Eingangstür konnte man den Duft von Rauch und Whisky vernehmen. An der Bar kamen bereits die ersten interessanten Gespräche unter Spenglerkol7.2013 Foto: Rosner Die von dem Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz organisierte Reise ging dieses Jahr nach Edinburgh. legen in Gang. Ein reichhaltiges Dinner krönte den Tag. Futuristische Architektur und klempnertechnische Umsetzung Der Freitag stand im Zeichen von sehenswerten Gebäuden in Glasgow. Hans Gamerschlag von der Rheinzink UK begleitete uns mit vielen Hintergrundinformationen über Landschaft, Geschichte und imposante Gebäude. Als Erstes konnten wir das „Science Centre, Glasgow“ begutachten, das im Juni 2001 eröffnet wurde. In diesem Gebäude sind die Science Mall, IMAX Cinema und Glasgow Tower untergebracht. Die Oberflächenbedeckungen der Gebäude sind aus Titan gefertigt. Um der rundlichen, eiförmigen Form über 3.000 Quadratmeter folgen zu können, wurden Rauten beziehungsweise Falzbahnen über einem dichten Unterdach verlegt. Das nächste Gebäude war das Museum of Transport and Travel (Riverside Museum). Die Architektin Zaha Hadid wollte für dieses Bauwerk außergewöhnliche Formen. In der Formgebung erinnert das Bauwerk an eine unregelmäßig gefaltete Serviette mit verglasten 7.2013 • www.klempnerhandwerk.de Giebelseiten. Als Material wurden rund 200 Tonnen Rheinzink vorbewittert blaugrau, in den Breiten 675 und 575 Millimeter verlegt. Im Jahre 2012 besuchten über eine Million Besucher das Museum mit den rund 3.000 Exponaten. Beachtenswert ist der fließende Übergang der Fassade zum Dach. Zudem „verschwinden“ die versteckt eingelegten Entwässerungsrinnen im Dach beinahe vollständig. Touristische Highlights Unterwegs besuchten wir auch die Whisky Destillerie „Glengoyne“. Als „Very welcome“-Begrüßung durften wir schon mal den ersten Whisky degustieren. Beim Betriebsrundgang hat man uns die Herstellung von diesem herrlichen Getränk nähergebracht. Whisky wird aus Wasser, Weizen und Zucker, alko­holischer Gärung und Destillation gewonnen. Je länger der Whisky in den Eichenfässern gelagert wird, desto dunkler ist die Farbe dieses Naturgetränkes. Im hauseigenen Shop konnten wir danach probieren, philosophieren und einkaufen. Je älter ein Whisky ist, desto teurer kann schon mal die Flasche sein. In einer Glasvitrine wurde eine Fla- sche (41 Jahre gelagert!) für 4.500 Pfund angeboten. Testen konnten wir diese leider nicht. Am Samstag stand eine fakultative Stadtführung durch Edinburgh auf dem Programm. Während die bekanntere Stadt Glasgow die „Arbeiterstadt“ ist, ist in Edinburgh die Verwaltung zu Hause. Dort befindet sich das schottische Parlamentsgebäude, welches im Oktober 2004 neu eröffnet wurde. Die im Dach eingebauten Glasoberlichter sollen an die Form umgedrehter Fischerboote erinnern. Das Dach sowie auch Teile der Fassade sind aus CNS Blech gefertigt worden. Edinburgh bietet sehr viel für den Tourismus. Das berühmte „Tatoo Musik Spektakel“ ist jeweils im August zu Gast. Ganz imposant ist auch der Hauptbahnhof der Schottischen Bahn. Die Rückreise am Sonntag wurde von vielen Spenglermeistern zum regen Austausch genutzt, bei dem viel diskutiert und gefachsimpelt wurde. An dieser Stelle sei dem Reiseleiter und Hauptorganisator Stefan Muntwyler, Hans Gamerschlag von Rheinzink UK und der Sekretärin des VDSS, Frau Bea Feusi, herzlich gedankt, die mit dafür sorgten, dass diese Reise unvergessen bleibt. ❙ 57