»Musik ist keine Illusion, sie ist Offenbarung. Und darin besteht ihre sieghafte Kraft, dass sie eine Schönheit offenbart, die uns in keiner anderen Sphäre zugänglich ist und uns mit dem Leben versöhnt.« Peter Tschaikowsky, 1877 D4: Fr, 27.01.2012, 20 Uhr | Hamburg, Laeiszhalle Andrey Boreyko Dirigent Yuja Wang Klavier Sergej Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30 Peter Tschaikowsky Suite für Orchester Nr. 3 G-Dur op. 55 DAS ORCHESTER DER ELBPHILHARMONIE 10006_SO_D4_pro_K1 2 12.01.12 14:03 NDR Si nf o nieo rc he s t er In Hamburg auf 99,2 Weitere Frequenzen unter ndr.de/ndrkultur Das Konzert wird am 09.04.2012 um 20 Uhr auf NDR Kultur gesendet Freitag, 27. Januar 2012, 20 Uhr Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal Andrey Boreyko Yuja Wang Klavier Dirigent: Solistin: Sergej Rachmaninow (1873 – 1943) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-Moll op. 30 (1909) I. Allegro ma non tanto II. Intermezzo. Adagio – attacca: III. Finale. Alla breve Pause Foto: Stefano Stefani | gettyimages Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893) Die Konzerte des NDR Sinfonieorchesters hören Sie auf NDR Kultur Hören und genießen 9652_kultur_AZ_A5_SO-werbung_11_12.indd 2 10006_SO_D4_11_12_pro_fin.indd 3-4 08.08.11 12:02 Suite für Orchester Nr. 3 G-Dur op. 55 (1884) I. II. III. IV. Elegie Valse mélancolique Scherzo Tema con variazioni Roland Greutter Solo-Violine Einführungsveranstaltung mit Habakuk Traber um 19 Uhr im Großen Saal der Laeiszhalle. 3 27.01.12 14:24 NDR Si nf o nieo rc he s t er Andrey Boreyko Yuja Wang Dirigent Klavier Andrey Boreyko, seit der Saison 2009/2010 Generalmusikdirektor der Düsseldorfer Symphoniker, wurde in St. Petersburg geboren und absolvierte seine musikalische Ausbildung am Konservatorium seiner Heimatstadt in den Fächern Dirigieren und Komposition. Beim Orchestre National de Belgique hat er einen 5-Jahresvertrag unterzeichnet und tritt sein Amt als Chefdirigent dort im September 2012 an. Er ist außerdem Erster Gastdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR sowie Principal Guest Conductor des Orquesta Sinfónica de Euskadi San Sebastian/Spanien und war Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters, des Poznan Philharmonic Orches­ tra, der Jenaer Philharmonie, der Hamburger Symphoniker und des Winnipeg Symphony Orchestra sowie Principal Guest Conductor des Vancouver Symphony Orchestra. Er ist Ehrendirigent der Jenaer Philharmonie, die während seiner fünfjährigen Tätigkeit als Chefdirigent vom Vorstand des Deutschen MusikverlegerVerbandes in drei aufeinander folgenden Spielzeiten die Auszeichnung für die besten Konzertprogramme erhielt. Die chinesische Pianistin Yuja Wang wird weltweit für ihr gleichermaßen spontan-jugendliches wie diszipliniert-präzises Klavierspiel gefeiert. In den wenigen Jahren seit ihrem Debüt mit dem kanadischen National Arts Center Orches­ tra unter der Leitung von Pinchas Zukerman im Jahr 2005 ist Wang bereits mit einer ganzen Reihe der weltweit bedeutendsten Orchester aufgetreten, darunter das Boston, Chicago, San Francisco Symphony und Cleveland Orchestra, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Filarmonica della Scala, das London Philharmonic Orches­ tra oder das NHK Symphony Orchestra Tokio. 2006 gab Wang ihr Debüt beim New York Philharmonic Orchestra, mit dem sie in der folgenden Spielzeit auch bei dessen Gastspiel in Japan und Korea unter der Leitung von Lorin Maazel auftrat. Mit der Academy of St. Martin in the Fields unter Neville Marriner ging sie 2008 auf USA-Tournee; 2009 war sie die Solistin in dem von Michael Tilson Thomas geleiteten Konzert des You Tube Symphony Orchestra in der Carnegie Hall. Ferner arbeitete sie mit so berühmten Dirigenten wie Daniel Barenboim, Charles Dutoit oder Kurt Masur zusammen. Andrey Boreyko hat mit nahezu allen bedeutenden Orchestern der Welt musiziert, darunter die Berliner Philharmoniker, Münchner Philharmoniker, Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, Royal Concertgebouw Orchestra, die Filharmonica della Scala, das Orchestre de la Suisse Romande, die Wiener Symphoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich, das London Symphony Orchestra, Philharmonia Orchestra, Orchestre Philharmonique de 4 10006_SO_D4_11_12_pro_fin.indd 5-6 Radio France, New York Philharmonic, Boston Symphony, Chicago Symphony, Cleveland und Philadelphia Orchestra. Zahlreiche CDs sowie Fernseh- und Radioaufzeichnungen dokumentieren die künstlerische Vielseitigkeit Andrey Boreykos. Zu seinen CDAufnahmen zählen „Lamentate“ von Arvo Pärt sowie die Sinfonie Nr. 6 von Valentin Silvestrov, eingespielt mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart. 2006 erschien mit demselben Orchester eine Live-Aufnahme der Vierten Sinfonie sowie der Uraufführung der Suite op. 29a (Originalfassung) aus der Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ von Schostakowitsch. Mit den Düsseldorfer Symphonikern hat Boreyko u. a. Tschaikowskys „Manfred“-Sinfonie aufgenommen. In seiner jüngsten Einspielung dirigiert Boreyko das Los Angeles Philharmonic Orchestra. Yuja Wang gibt Recitals in den wichtigsten Städten Asiens, Europas und Nordamerikas, ist eine gefragte Kammermusik-Partnerin und tritt regelmäßig bei den großen Sommerfestivals wie dem Aspen oder Verbier Festival auf. Im März 2011 konzertierte sie mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker in einer Kammerkonzertreihe der Salle Pleyel in Paris. In der vergangenen Spielzeit gab Wang ihre Debüts u. a. beim Royal Concertgebouw Orchestra, Orchestre de Paris und bei der Staatskapelle Berlin. In der aktuellen Saison tritt sie etwa mit dem London Symphony Orchestra sowie mit den Orchestern von New York, Philadelphia und Los Angeles auf. Ihr Recital-Debüt in der Carnegie Hall gab sie im Oktober 2011. Geboren 1987 in Beijing, begann Yuja Wang das Klavierspiel mit sechs Jahren und studierte später am Konservatorium ihrer Heimatstadt. Im Alter von 15 Jahren gewann sie 2002 den Konzert-Wettbewerb des Aspen Music Festivals, anschließend übersiedelte sie in die USA. Ihre Debüt-CD erschien 2009; es folgte 2010 die CD „Transformation“, die vom Gramophone Magazine zum „Record of the Month“ gekürt wurde. In ihrer jüngsten Einspielung interpretiert Wang mit dem Mahler Chamber Orchestra unter Claudio Abbado u. a. Rachmaninows Zweites Klavierkonzert. 5 27.01.12 14:24 NDR Sinf onieorc h e s t er Ein russischer Romantiker und sein Erbe Zu den Werken von Rachmaninow und Tschaikowsky Russische Musik – da kommen einem weit geschwungene Melodien in den Sinn, die viel beschworene melancholische „russische Seele“, man assoziiert Emotionen und Pathos – und man denkt ganz gewiss auch an Peter Tschaikowsky. Seine Musik gilt als Inbegriff all dessen, was man dem typisch russischen Idiom zuordnet, zumal er als erster Komponist seines Heimatlandes international populär wurde. Kein Wunder, dass im Bewusstsein vieler Musikfreunde die russische Musik vor allem „romantische Musik“ ist: Mit Ausnahme von Mikhail Glinka, dem so genannten Urvater der russischen Nationalmusik, fällt es schwer, auf Anhieb einen russischen Komponisten vor Tschaikowsky, geschweige denn vor dem 19. Jahrhundert zu nennen. Genauso wenig kann es dann überraschen, dass die melodische, gefühlvoll-melancholische Musik Tschaikowskys mangels früherer Vorbilder noch lange ein Maßstab für nachfolgende Komponistengenerationen in Russland blieb. Man denke nur an den Komponisten Sergej Rachmaninow – und hat schon gleich das beste Beispiel dafür zur Hand. Rachmaninows Musik klinge „wie Tschaikowsky“, stamme noch – obgleich der Komponist erst 1943 verstarb – aus dem 19. Jahrhundert, heißt es oft. Wie bei allen Klischees ist vieles daran verkürzend, manches jedoch trifft durchaus auch die Tatsachen. Rachmaninow wurde in eine Zeit hineingeboren, in der Tschaikowsky – unbeirrt von der St. Petersburger Gegenpartei des „Mächtigen Häufleins“, die sich radikal von allen akademischen, „westlichen“ Regeln zu Gunsten einer 6 10006_SO_D4_11_12_pro_fin.indd 7-8 urtümlich russischen Musik befreien wollte – nicht nur in Moskau den Ton angab. Insbesondere aber hier, wo Rachmaninow seine prägen­ den Lehrjahre absolvierte, war Tschaikowsky, seit 1866 Professor am Konservatorium, der unangefochtene musikalische Held der Stadt. Seinem Stil, in dem die westliche formale Tradition so gelungen mit russischem Kolorit verschmolzen schien, eiferten nicht nur die örtlichen Dozenten und Rachmaninows Lehrer wie Anton Arensky oder Sergej Tanejew nach. Vor allem „die jungen Komponisten setzten sich als Ziel, wie Tschaikowsky oder Anton Rubinstein zu schreiben“, erklärte Leonid L. Sabanejew die Moskauer Verhältnisse, „In seinen frühesten Jahren entwickelte Rachmaninow diesen Geist der ‚Mäßigung’, welcher ihn sein Leben lang auszeichnete: ein Mangel an Sympathie mit allem Auffallenden, Scharfem und Beißendem. Tschaikowskys enorme Autorität und geniale Begabung hinterließ ihren unauslöschlichen Eindruck auf ihn, und Rachmaninows ganze Ästhetik entwickelte sich unter diesem Einfluss dieses vielleicht ‚russischsten’ aller russischen Komponisten... Es war nicht Form oder Wohlklang verlangt oder eine Apollinische Vision, sondern Leidenschaft, Gefühl, Schwüle, Kummer. So war Tschaikowskys Musik, und so entwickel­ te sich auch Rachmaninows Musik.“ Rachmaninow war Tschaikowsky erstmals als 12-jähriger Klavierzögling bei seinem Lehrer Nicolaj Swerew begegnet. Während seiner Zeit am Moskauer Konservatorium entwickelte sich zwischen den beiden dann ein Verhältnis großen gegenseitigen Respekts. Bei der Premiere Peter Tschaikowsky (1884) Sergej Rachmaninow (um 1910) von Rachmaninows Examens-Oper „Aleko“ etwa konnte sich Tschaikowsky vor Begeisterung kaum halten und der 20-jährige Komponist fühlte sich nicht wenig geschmeichelt, als ihn sein 53-jähriges Vorbild fragte, ob er „etwas dagegen“ habe, seinen „Aleko“ zusammen mit Tschaikowskys eigener Oper „Jolanthe“ auf­ zuführen ... Wenig später dann, als Tschaikowsky gerade an seiner „Pathétique“ arbeitete, traf er Rachmaninow, der ihm seine Tondichtung „Der Fels“ vorstellte. Voller bescheidener Bewunderung sagte Tschaikowsky danach zu Rachmaninow: „Was hat Serjosha diesen Sommer geschrieben! Ein Poem, ein Konzert und eine Suite, und der Himmel weiß, was sonst noch ... Und ich schrieb nur eine Sinfonie.“ Umgekehrt verehrte Rachmaninow sein Idol freilich nicht weniger enthusiastisch. So erschütterte der Tod Tschaikowskys im Jahre 1893 den jungen Komponisten zutiefst – die Folge war die Komposition des „Trio élégiaque“ op. 9: „Diese Arbeit war die Komposition auf den Tod des großen Künstlers“, schrieb Rachmaninow seiner Cousine, „während meiner Arbeit waren alle meine Gedanken, Gefühle und Kräfte ihm, diesem Lied gewidmet....“ Später setzte sich Rachmaninow dann als Dirigent engagiert für Tschaikowsky ein. Seine Interpretation der 7 27.01.12 14:24 NDR Si nf onieorc h e s t er es die Hörer der ersten Aufführungen doch vor allem aufgrund seiner ungekannten Dimensionen in Virtuosität und Länge. Im Vergleich zu dem heute wohl noch populäreren Zweiten Klavierkonzert Rachmaninows gibt sich das Dritte tatsächlich zunächst im Anspruch komplexer. Dennoch sind die ungewöhnlichen Ausmaße der einzelnen Sätze nötig, um den sich breit entfaltenden Themen, den emotiona­len Wechseln sowie dem System aus zahlreichen motivischen Querverweisen genügend Raum zu bieten. Und auch die pianistischen Anforderungen geraten hier niemals zum Selbstzweck, sondern dienen vielmehr dazu, dem ebenso höchst gewichtigen Orchesterpart gleich­ berechtigt entgegentreten zu können. tätigkeit als Pianist und Interpret seiner eigenen Werke von sich Reden. Das Dritte Klavierkonzert, entstanden 1909 für seine erste Konzerttournee nach Amerika, legte insofern vorahnungsvoll den ersten Grundstein für diese zu­­künf­ti­ge Entwicklung von Rachmaninows Lebensweg. Das Moskauer Konservatorium, wo Tschaikowsky als Musiktheorie-Professor wirkte und Rachmaninow studierte Fünften Sinfonie etwa blieb vielen MusikerKollegen in Moskau nachhaltig in Erinnerung, erhielt das Werk unter seiner Leitung doch einen völlig neuen, unpathetischen Anstrich. In Rachmaninows Repertoire befand sich aber auch die im heutigen Konzert zusammen mit seinem Dritten Klavierkonzert erklingende G-Dur-Orchestersuite Tschaikowskys. „Elefantenkonzert“ für Amerika – Rachmaninows Drittes Klavier­ konzert Die Behauptung, dass Rachmaninow noch ein Komponist aus dem 19. Jahrhundert sei, erhält letztlich nicht nur durch dessen unverhohlene Beeinflussung durch das große Vorbild Tschaikowskys einige Berechtigung. Tatsächlich schrieb Rachmaninow nach seiner Emigration aus Russland 1917 nur noch sechs weitere Werke. Von nun an machte er im amerikanischen Exil vor allem durch seine ausgeprägte Konzert­ 8 10006_SO_D4_11_12_pro_fin.indd 9-10 „Das neue Konzert zeigt die besten Seiten seiner schöpferischen Kraft – Aufrichtigkeit, Schlichtheit und Klarheit der musikalischen Gedanken. Qualitäten, die dem Werk den Erfolg und die dauerhafte Liebe der Musiker und des Publikums sichern werden.“ Der Kritiker, der diese Zeilen 1910 nach der russischen Premiere des Dritten Klavierkonzertes von Rachmaninow niederschrieb, sollte Recht behalten: Spätestens seit die Pianistenlegende Vladimir Horowitz es in den 20er Jahren in sein Repertoire aufnahm, ist das wegen seiner exorbitanten technischen Schwierigkeiten gefürchtete und berüchtigte „Rach 3“ von den Konzertpodien nicht mehr wegzudenken. Ungeachtet der Rachmaninows Werk generell anhaftenden akademischen Kritik („Gefühlvolle Jauche“ sagte schon Richard Strauss) hat sich die Ausdrucksstärke, Leidenschaftlichkeit, melodische Erfindung, aber auch kompositorische Raffinesse dieses romantischen Klavierkonzerts bis heute durchsetzen können. Rachmaninow hatte es – neben seiner Zweiten Sinfonie und der „Toteninsel“ – als ganz besonderes „Mitbringsel“ für seine erste AmerikaTournee gedacht. Nachdem er es im Sommer 1909 auf seinem Landgut Iwanowka in großem Fleiß rechtzeitig zu seiner Abreise fertig gestellt hatte, blieb ihm nur noch die Überfahrt, Sergej Rachmaninow bei der Arbeit an seinem Dritten Klavierkonzert auf dem Landsitz Iwanowka um den selbst für einen überragenden Pianisten wie Rachmaninow schweren Klavierpart auf einer stummen Tastatur zu üben. Neben der New Yorker Uraufführung im November 1909 spielte er sein neues Konzert noch einmal 1910 in der Carnegie Hall, diesmal mit Gustav Mahler am Dirigentenpult, der den Komponisten wegen seiner intensiven Probenarbeit tief beeindruckte. Nicht zufällig bezeichnete Artur Rubinstein das Werk als „Elefantenkonzert“, überforderte Schon das geradezu trügerisch einfache Haupt­ thema, mit dem der 1. Satz im einstimmigen Klavier über der Begleitung des Orchesters anhebt, ist alles andere als ein brillant auftrumpfender Einstieg: Die verhaltene, sehnsüchtige und enorm lang ausgedehnte Melodie erinnert in ihrer Gleichmäßigkeit im geringen Tonraum an ein russisches Volkslied, auch wenn Rachmaninow dies zurückwies: „Ich wollte auf dem Klavier eine Melodie ‚singen’. Das ist alles. Gleichzeitig denke ich aber, dass das Thema, unabhängig von meiner Absicht, einen liedoder kirchenliedhaften Charakter erhalten hat.“ Nach der Ausbreitung des Themas im Orchester folgt eine Überleitungspassage mit rhythmisch prägnantem Nebenmotiv, die schließlich in das ebenfalls zuerst vom Klavier vorgetragene 2. Thema mündet. Die Durchführung beginnt wie der Anfang des Satzes und führt über einen 9 27.01.12 14:24 NDR Si nf onieorc he s t er Attacca geht es in den 3. Satz, in dem auf das signalartige Thema des Klaviers forsche, beinahe kriegerische oder im Klavier unermüdlich drängende Passagen folgen. Der Mittelteil gibt sich über weite Strecken leichtfüßig bis zart, Reminiszenzen an die Themen des 1. Satzes sind auszumachen. Am Ende des Satzes ent­ wickelt sich eine hochexpressive Schluss­ steigerung, die das Werk im breiten Panorama beschließt. „Unvergleichlich feine Sorte russischen Musikcaviars“ – Tschaikowskys Orchestersuite G-Dur Sergej Rachmaninows Hände großen Steigerungsprozess zur weiträumigen Solokadenz. Wenn am Ende dieser Kadenz über den Figurationen des Klaviers in Flöte, Oboe, Klarinette und Horn die Motivbausteine des Hauptthemas erscheinen, ist damit quasi die Reprise erreicht – ein kompositorisch bemerkenswerter Vorgang, der die Kadenz zum in­ tegralen Bestandteil der Gesamtform werden lässt. In der knappen Coda verstummt der Satz beinahe beiläufig. Im 2. Satz wird das elegische, im weiteren Verlauf sehr präsente Thema erstmals von der 10 10006_SO_D4_11_12_pro_fin.indd 11-12 Oboe vorgestellt. Nach breiter Fortspinnung in den Streichern wird es im Soloklavier auf­ gegriffen, wobei dessen Einsatz durch kühne, dissonante Harmonien überrascht. Später wird das Thema im erregten Klaviersatz sowie in der von Orchester und Klavier gemeinsam getragenen, leidenschaftlichen Steigerung unterschiedlich beleuchtet. Bevor die Oboe die Reprise des äußeren Rahmenteils einleitet, findet sich ein schnellerer, walzerartiger Abschnitt, in der zu den flüchtigen Figuren des Klaviers in den Bläsern eine Melodie erklingt, die an das Hauptthema des 1. Satzes erinnert. Als Peter Tschaikowsky in einem Interview einmal gefragt wurde, ob er sich eigentlich für einen begnadeten Sinfoniker halte oder ob er sich doch im Bereich der Oper wohler fühle, fiel seine Antwort unentschieden aus: Es gebe keine guten oder schlechten Genres, mit Ausnahme des Langweiligen. In der Tat lässt sich Tschaikowskys Schaffen – anders als etwa bei Beethoven oder Brahms – kaum auf einen Schwerpunkt festlegen: Die formal anspruchsvolle und traditionell insbesondere mit kompositorischer „Arbeit“ verbundene Gattung der Sinfonie lag ihm ebenso wie das dramatische Genre der Oper oder die präzises Timing und großen Einfallsreichtum erfordernde Ballettmusik. Wollte man Tendenzen in Tschaikowskys musikalischer Sprache bestimmen, so fiele wohl vor allem eine Gabe ins Gewicht, die jedoch für die genannten Gattungen gleichermaßen fruchtbar sein kann: die Gabe des Melodischen. „Peter Tschaikowsky ist ein Melodiker“, so urteilte schon der Musikkritiker, Komponist und Tschaikowsky-Freund Hermann Laroche, „Seine schöpferische Inspiration fließt in einem breiten und tiefen Strom, stetig und geradezu verschwenderisch, ohne Anstrengung, ohne zu ermüden, aber auch ohne anzuhalten.“ Verständlich, dass ein Komponist mit einem derart ausgeprägten melodischen Einfallsreichtum sich nicht nur im Reich der mit strengen Vorgaben und Erwartungen belegten Sinfonie zu bewegen gewillt ist. Kein Wunder mithin, dass sich Tschaikowsky in den zehn Jahren zwischen seiner Vierten und Fünften Sinfonie eine Gattung suchte, in der er seine orchestralen Ideen vorerst etwas zwangloser verwirklichen konnte: Die Orchestersuite. „Promenierte im Garten und fand das Samenkorn für eine zukünftige Suite (nicht Sinfonie)“, notierte Tschaikowsky am 16. April 1884 in seinem Tagebuch. So entstand bereits ein Jahr nach seiner Zweiten Orchestersuite ein neues Werk dieser Gattung in G-Dur. Die Uraufführung fand im Januar 1885 in St. Petersburg statt und war ein großer Erfolg, woran auch der Dirigent dieser Premiere keinen geringen Anteil hatte: Hans von Bülow, der bereits Tschaikowskys Erstes Klavierkonzert populär gemacht hatte und den seit einiger Zeit eine Leidenschaft für russische Musik packte, hatte sich für diese Uraufführung eigens bei Tschaikowsky beworben. „Sie vermitteln meine Gedanken prächtig“, war sich Tschaikowsky sicher und wurde für die richtige Wahl entsprechend belohnt: „Nie zuvor war irgendeines 11 27.01.12 14:24 NDR Si nf onieorc he s t er Der Dirigent und Pianist Hans von Bülow brachte Tschaikowskys Orchestersuite G-Dur in St. Petersburg zur Uraufführung (Fotografie um 1885) seiner Werke mit so einstimmiger Begeisterung aufgenommen worden. Zweifellos war dies zum Teil durch die bewunderungswürdige Art der Interpretation veranlasst“, berichtete Tschaikowskys Bruder Modest. Und Tschaikowsky selbst schrieb seiner Freundin und Mäzenin Nadeshda von Meck: „Ich konnte merken, dass die ganze Hörerschaft ergriffen und mir dankbar war. Solche Augenblicke sind das Schönste im Leben eines Künstlers. Um ihretwillen lohnt es sich zu leben und zu arbeiten.“ 12 10006_SO_D4_11_12_pro_fin.indd 13-14 Später setzte Tschaikowsky die Suite (oftmals auch nur ihren letzten Satz „Thema mit Varia­ tionen“) gerne auf seine Tournee-Programme. So erklang das Werk neben der Streicher­ serenade und dem Ersten Klavierkonzert auch bei seinem Gastspiel 1888 in Hamburg. Hier freilich, wo das Publikum – wie man Tschaikowsky laut eigener Angabe später erklärte – „sehr konservativ sei und von den lebenden Komponisten eigentlich nur Brahms hören wolle“, mischten sich auch negative Töne in die Rezensionen. „In den höchst interessanten, geistreich gearbeiteten und charakteristischen Variationen aus der G-dur-Suite für großes Orchester op. 55 sehen wir den Komponisten zuweilen mit musikalischem Dynamit arbeiten und mit der großen Trommel das Schicksal interpellieren“, spöttelte Hamburgs Chef-­ Rezensent Joseph Sittard. Während in Hamburg daher einige Zuhörer bei der lärmenden Schluss-Polonaise den Saal verließen, wurde die Suite in Köln und Frankfurt positiv aufgenommen, obwohl das Publikum Tschaikowsky auch hier „sehr kühl und lediglich von den Klassikern und Brahms eingenommen“ erschien. Und als das Werk schließlich 1899 in Wien erklang, war selbst ein gestrenger Kritiker wie Eduard Hanslick begeistert: „Das ist eine andere, unvergleichlich feinere Sorte russischen Musikcaviars, als die jüngst genossene von Rimsky-Korsakow. Keine Komposition mit einem schrittweis vorgezeichneten Zwangsprogramm und doch voll neuer poetischer Stimmungen, welche unserer aufhorchenden und nach­ träumenden Phantasie hinreichende Freiheit gönnen.“ Um genau dieser assoziativen Freiheit Raum zu schaffen, enthielt sich denn auch Hermann Laroche in seiner langen Besprechung der Dritten Orchestersuite Tschaikowskys jeglicher Festlegung auf einen poetischen Inhalt. Zugleich jedoch konnten weder er noch spätere Interpreten wie etwa der Tschaikowsky-Biograf Richard H. Stein auf dergleichen Hinweise ganz verzichten. So wurde die erkannte „friedvolle Stimmung“ der einleitenden Elegie zu einem „Sonnenflimmer im Morgentau“ erklärt – „glückseliges Lächeln hinter einem Tränen­ schleier: wie oft hat Peter Iljitsch diese Stimmung auf einsamen Spaziergängen erlebt …“ Und das zweite Thema dieses eher Rondoförmigen, jedenfalls nicht auf sinfonisch-sonatenhafte Themenkontraste angelegten Satzes erschien Laroche als „prachtvolle Verknüpfung von tiefer Melancholie und unerschütterlicher Harmonie“. In den chromatischen Akkord­ fortschreitungen der Valse mélancolique hörte Stein sodann Anklänge an Wagners „Tristan“ heraus, während Laroche wohl adäquater „jenes Gefühl von Grabeskälte und schrecklicher, versteinerter Hoffnungslosigkeit“ beschrieb, das „trotz aller klanglicher Schönheiten wie ein Alptraum“ wirke. „Dem effektvollen, aber rätselhaften Scherzo liegt wohl ein verschwiegenes Programm zu Grunde“ – was Eduard Hanslick unkommentiert stehen ließ, verführte Richard H. Stein zu einer recht gehässig vorgetragenen Assoziation: „Äußerlich betrachtet, ist dieses Musikstück eine bedeutungslose Hotelerinnerung: Peter Iljitsch sieht vom Fenster aus einer auf Der Komponist, Musikkritiker und Tschaikowsky-Freund Hermann Laroche. Er würdigte Tschaikowskys Orchestersuite G-Dur 1885 mit einem ausführlichen Artikel in einer viel gelesenen russischen Zeitschrift der Straße getanzten Tarantella zu und hört zwischendurch ferne Militärmusik.“ Weitaus einfühlsamer traf Hermann Laroche da schon die Stimmung jenes Trios, das den virtuosen Dialog zwischen Bläsern und Streichern der Rahmenteile unterbricht: Tschaikowsky habe hier – wie etwa in seinen Balletten – „eine kleine Welt“ ganz allein entdeckt: „jene Art von miniaturisierter Militanz eines nicht ernst gemeinten, lilliputanerhaften Soldatenaufzuges, der ganz den Eindruck macht, wir hätten es nicht mit vorbeidefilierenden Soldaten, sondern mit zarten, winzigen und braven Elfen zu tun.“ 13 27.01.12 14:24 Konzertvorschau Auf große Anerkennung bei fast allen Interpreten stieß dann schließlich der Finalsatz Thema mit Variationen: Seine konsequente Steigerungsdramaturgie, seine instrumentatorische Raffinesse (durch die für jede Variation gleichsam ein eigenes Sonderorchester zusammengestellt wird) und seine technische Meisterschaft erschienen Laroche als „grenzenloses und prachtvolles Panorama, welches wie eine bewegliche Dekoration und wie ein Ufer eines wunderschönen Flusslaufes an uns vorbeizieht“. Der Verlauf ist in 6 einzelne + 6 miteinander verbundene Variationen gegliedert und gipfelt schließlich in einer groß angekündigten, mit einem 36 Takte langen Orgelpunkt vorbereiteten Polonaise. Zuvor, in der 4. Variation, nutzt Tschaikowsky die Verwandtschaft seines wie ein russisches Lied daherkommenden Themas mit dem gregorianischen „Dies irae“-Motiv – handelte es sich nicht ausgerechnet um eine mit der Totenmesse verbundene Melodie, so könnte man ihr plötzliches Auftauchen in den Blechbläsern beinahe als musikalischen Gag einordnen! Sergej Rachmaninow freilich wird bei seinem Dirigat der G-Dur-Suite dieses Zitat sehr genau wahrgenommen haben: Er selbst sollte es in seinen Werken noch oft verwenden … NDR SINFONIEORCHESTER B6 | Do, 09.02.2012 | 20 Uhr A6 | So, 12.02.2012 | 11 Uhr Hamburg, Laeiszhalle Andris Nelsons Dirigent Håkan Hardenberger Trompete Antonín Dvořák Heldenlied – Sinfonische Dichtung op. 111 Rolf Martinsson „Bridge“ – Konzert für Trompete und Orchester Nr. 1 op. 47 Richard Strauss Aus Italien – Sinfonische Fantasie op. 16 C3 | Do, 23.02.2012 | 20 Uhr D5 | Fr, 24.02.2012 | 20 Uhr Hamburg, Laeiszhalle L5 | Sa, 25.02.2012 | 19.30 Uhr Lübeck, Musik- und Kongresshalle Michael Gielen Dirigent Anton Bruckner Sinfonie Nr. 8 c-Moll 23.02.2012 | 19 Uhr 24.02.2012 | 19 Uhr Einführungsveranstaltungen 09.02.2012 | 19 Uhr: Einführungsveranstaltung Michael Gielen Julius Heile Andris Nelsons 14 10006_SO_D4_11_12_pro_fin.indd 15-16 15 27.01.12 14:24 KAMMERKONZERT NDR PODIUM DER JUNGEN NDR CHOR NDR das neue werk Sonderkonzert im Rahmen der Ausstellung „Ferdinand Hodler und Cuno Amiet“ im Bucerius Kunst Forum* So, 26.02.2012 | 20 Uhr Bucerius Kunst Forum, Ian Karan Auditorium, Rathausmarkt 2 MUSIK DES SYMBOLISMUS Brigitte Lang Violine Alexandra Psareva Violine Jan Larsen Viola Aline Saniter Viola Fabian Diederichs Violoncello Katharina Kühl Violoncello N. N. Klavier Arnold Schönberg Verklärte Nacht op. 4 für Streichsextett César Franck Klavierquintett f-Moll So, 29.01.2012 | 20 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio BELCANTO NDR Radiophilharmonie Lawrence Renes Dirigent Ekaterina Isachenko Sopran Antonio Poli Tenor Goran Jurić Bass Arien und Ausschnitte u. a. aus: Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte Die Entführung aus dem Serail Giacomo Puccini La Bohème Gaetano Donizetti L’elisir d’amore Antonín Dvořák Rusalka Charles Gounod Romeo et Juliette Sonderkonzert Sa, 04.02.2012 | 20 Uhr Hamburg, St. Michaelis SINGING! Mitsingkonzert mit Sängerinnen und Sängern aus Hamburg und Umgebung Eric Whitacre Dirigent und Moderation Werke von Eric Whitacre, Charles Ives u. a. Mi, 15.02.2012 | 20 Uhr Hamburg, St. Johannis-Harvestehude IL MANIERISMO IN ITALIA 19 Uhr: Vorkonzert Christophe Desjardins Viola Werke von Domenico Gabrielli & Ivan Fedele (UA) 20 Uhr: Konzert Neue Vocalsolisten Stuttgart Werke von Carlo Gesualdo Da Venosa Salvatore Sciarrino Girolamo Arrigo Andreas Dohmen Michelangelo Rossi Pascal Dusapin *Die Ausstellung ist zwischen 19 und 19.45 Uhr exklusiv für Konzertbesucher geöffnet. Einmal mit dem NDR Chor im Michel singen - Eric Whitacre macht’s möglich: Der Komponist und Dirigent lädt im Februar alle Sangesbegeisterten zum großen Mitsing-Konzert ein (die Anmeldefrist für Mitsänger ist abgelaufen, Tickets für Zuschauer aber noch erhältlich!) In Kooperation mit dem Bucerius Kunst Forum Ekaterina Isachenko 16 10006_SO_D4_11_12_pro_fin.indd 17-18 Eine Kooperation von NDR das neue werk und NDR Das Alte Werk Antonio Poli Goran Jurić Karten im NDR Ticketshop im Levantehaus, Tel. 0180 – 1 78 79 80 (bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz), online unter ndrticketshop.de 17 27.01.12 14:24 NDR Sinf onieorc h e s t er Konzerttipp Impressum Oper auf Kampnagel – „The Stolen Smells“ Saison 2011 / 2012 In der Reihe „Das NDR Sinfonieorchester auf Kampnagel“ präsentiert Thomas Hengelbrock in dieser Saison erstmals Musiktheater: Der NDR hat in Koproduktion mit dem Luzerner Theater eine neue Oper bei dem britischen Komponisten, Posaunisten und Dirigenten Simon Wills (*1957) in Auftrag gegeben. Gleich nach der Premiere in Luzern erlebt das Werk in einer halbszenischen Adaption in Hamburg seine deutsche Erstaufführung. Für die Regie auf Kampnagel zeichnet – wie in Luzern – Dominique Mentha verantwortlich. Die Handlung der Oper „The Stolen Smells“ basiert auf einem grotesk-komischen Märchen aus dem Orient: Ein Bäcker ist mit der Liebesbeziehung seiner Tochter zu einem Poeten nicht einverstanden und bringt letzteren – um ihn irgendwie loszuwerden – als „Dieb“ von Brotduft vor Gericht. Kein Geringerer als der legendäre biblische König Salomon hat sich mit diesem Fall zu befassen – wie wird sein „Salomonisches Urteil“ diesmal wohl aussehen? Herausgegeben vom NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK Programmdirektion Hörfunk BEREICH ORCHESTER UND CHOR Leitung: Rolf Beck Simon Wills, der seinen Kompositionsstil selbst als „harmlos semitonal“, „instinktiv“ und „melodisch“ bezeichnet, geht dabei einmal mehr seinen Weg abseits dogmatischer Vorstellungen von neuer Musik: „Unsere Zeit leidet unter einer musikalischen Orthodoxie, die Komplikationen um ihrer selbst willen schätzt, der es egal zu sein scheint, ob jemand zuhört“, so Wills – entsprechend zugänglich ist dagegen die Musik seiner „Nocturnal Comedy“, in der auch Bewegung und Tanz sowie das kleine (ohne Violinen auskommende) Orchester eine wichtige Rolle spielen. 18 10006_SO_D4_11_12_pro_fin.indd 19-20 Redaktion Sinfonieorchester: Achim Dobschall Redaktion des Programmheftes: Julius Heile Der Einführungstext von Julius Heile ist ein Originalbeitrag für den NDR. Thomas Hengelbrock KA2a | Sa, 04.02.2012 | 20 Uhr KA2b | So, 05.02.2012 | 16 Uhr (!) Hamburg, Kampnagel, Jarrestraße 20 Thomas Hengelbrock Dirigent Dominique Mentha Regie Patrick Zielke Bass Szymon Chojnacki Bass-Bariton Marie-Luise Dressen Mezzosopran Madelaine Wibom Sopran Carlo Jung-Heyk Cho Tenor Todd Boyce Bariton Chor der Luzerner Oper Simon Wills „The Stolen Smells“ Nocturnal Comedy in 9 Bildern (Deutsche Erstaufführung, Auftragswerk des NDR) Fotos: Felix Broede | DG (S. 5) akg-images (S. 7 links) akg-images (S. 7 rechts) culture-images | Lebrecht (S. 8) culture-images | Lebrecht (S. 9) culture-images | Lebrecht (S. 10) akg-images (S. 12) akg-images | RIA Nowosti (S. 13) Marco Borggreve (S. 15 links) Jacques Lévesque (S. 15 rechts) Philipp von Hessen (S. 18) struck-foto; Autori & Carletti Studio (S. 16) Marc Royce (S. 17) NDR | Markendesign Gestaltung: Klasse 3b, Hamburg Litho: Otterbach Medien KG GmbH & Co. Druck: Nehr & Co. GmbH Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des NDR gestattet. Koproduktion mit dem Luzerner Theater 19 27.01.12 14:24 10006_SO_D4_pro_K1 1 12.01.12 14:03