gefühls_welten sergej rachmaninow peter i. tschaikowsky

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gefühls_welten
sergej rachmaninow
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4. philharmonisches konzert
held_innen_leben
peter i. tschaikowsky
4. Philharmonisches Konzert
gefühls_welten
Konzerthaus Dortmund
09. + 10.12.2014 20.00 Uhr
Sergej Rachmaninow
Konzert für Klavier und Orchester
Nr. 3 d-Moll op. 30
(1909)
I. Allegro ma non tanto
II. Intermezzo. Adagio
III. Finale. Alla breve
˜ 45 Min
Pause
Peter I. Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“
(1893)
I. Adagio – Allegro non troppo
II. Allegro con grazia
III. Allegro molto vivace
IV. Adagio lamentoso – Andante
Nicholas Milton, Dirigent
Alexander Romanovsky, Klavier
19.15 Uhr WirStimmenEin
Die Künstler geben Einblick ins Programm
—
Live-Twitter auf ausgewiesenen Plätzen
Partner der Philharmonischen Konzerte
˜ 50 Min
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Markus Bruderreck
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Sergej Rachmaninow,
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-Moll op. 30
Sergej Rachmaninow (1873—1943) bediente sich
nach einer schweren Krise der Hypnose, um wieder
ins künstlerische Leben zurückzufinden. Das spektakuläre Scheitern seiner Sinfonie Nr. 1 stürzte ihn 1897
in eine gravierende Depression. Drei Jahre lang trat
Rachmaninow nur als Pianist auf, und erst das 1901
uraufgeführte 2. Klavierkonzert und dessen Erfolg
bildeten den Grundstein für eine Heilung. 1906 zog
es Rachmaninow nach Dresden, ihn beeindruckte
diese musikalische Stadt. Er erwarb ein Haus und
verbrachte dort die nächsten drei Winter. Die Jahre
in Dresden gehörten zu den kompositorisch ertrag­
reichsten seines Lebens. Dort begann er auch mit
der Komposition seines 3. Klavierkonzertes, das er
allerdings erst nach seiner Rückkehr nach Russland
auf dem Landgut Iwanowka fertig stellte. Iwanowka,
ein herrlicher Ort zum Komponieren, war gerade
noch einmal von der Revolution verschont worden,
der 3000 Gutshöfe in Russland zum Opfer gefallen
waren. Rachmaninow führte hier das Leben eines
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Helden, um die es in dieser Spielzeit der Dortmunder
Philharmoniker geht, haben ganz besondere Eigenschaften. Zum Beispiel geben sie selten auf. Auch
wenn sie am Boden liegen, stehen sie wieder auf,
wobei die Dämonen der eigenen Psyche in diesem
Fall mit den Mitteln der Musik gebannt werden. Unter
dem Motto „gefühls_welten“ führt dieses Konzert in
die düster-romantischen Tiefen der russischen Seele,
der man wohl zu Recht eine erhebliche Disposition zur
Melancholie nachsagt.
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Großgrundbesitzers­­­­, der das Reiten, das Arbeiten und
die Natur spürbar genoss. „Anstelle des grenzenlosen
Meeres gab es endlose Weizen- und Roggenfelder, die
sich bis zum Horizont erstreckten“, erinnerte er sich
wehmütig, als er im Exil in den USA an seine Zeit in
Iwanowka zurückdachte.
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Als wehmütig lässt sich der Charakter des immerhin
25 Takte langen Hauptthemas des Allegro ma non
tanto bezeichnen. Weitgespannt und in sich kreisend
kann man sich seinem Reiz kaum entziehen. Der
Musikwissenschaftler Joseph Yasser wollte darin
einen altrussischen, liturgischen Gesang nachweisen.
Aber Rachmaninow winkte ab: „Es schrieb sich einfach
von selbst!“. Ist es typisch melancholisch-russisch?
Sicher. Der Komponist hat seine Wurzeln nie verleugnet: „Das Land, in dem ich geboren wurde, hat mein
Temperament und meine Ansichten geprägt. […] Die
Musik eines Komponisten sollte sein Geburtsland
ausdrücken, seine Liebesaffären, seine Religion, die
Bücher, welche ihn beeinflusst haben, die Bilder, die
er liebt.“ Nach einem Rollenwechsel, der das Thema
dem Orchester überantwortet und einer kurzen,
stürmischen Kadenz bringt das zweite Thema Sprunghafteres, Rhythmischeres, aber auch wieder lyrischen
Schmelz. Heftig geht es im Mittelteil des Satzes zu, in
dem die musikalischen Themen verarbeitet werden.
Nach einem emotionalen Höhepunkt wird die Musik
fast gespenstisch. Bald ist man in der mächtigen,
virtuosen und berüchtigten Solokadenz. Zwei Varianten hierzu hat Rachmaninow komponiert – er selbst
bevorzugte die kürzere. Die schwierigere Version
verlangt dem Pianisten so viel ab, dass schon bei der
Uraufführung von der Presse gefragt wurde: „Who
is afraid of Rachmaninow?“ Nun, Angst vor Rachmaninow hatte zum Beispiel Walter Gieseking nicht, der
sich wohl als einer der ersten Pianisten 1939 die gigantische Kadenz vorgenommen hat. Eine Besonderheit:
In der Mitte scheint das bekannte Hauptthema begleitend auf, verteilt auf mehrere solistische Holzbläser.
Auch das zweite Thema wird von Rachmaninow noch
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Die Uraufführung des 3. Klavierkonzerts fand am
28. November 1909 in New York statt, am Pult des New
York Symphony Orchestra stand damals Walter Damrosch, der Komponist saß am Klavier. „Ein Konzert für
Elefanten“ nannte Rachmaninow sein Opus 30 später,
mit Blick auf die Konstitution, die man benötigt, um die
rund 34.000 Noten zu bewältigen ( der Pianist Bernd
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Als Intermezzo bezeichnet Rachmaninow den Mittel­
satz, der zwar langsam ist, auf emotionale Höhepunkte zusteuert und in der gewohnten Bogenform
abläuft, der darüber hinaus aber auch ein dunkles,
verzweifelt wirkendes Thema variiert. Am Anfang
und am Ende dieses Adagio drückt das Orchester
allein die schwermütige Stimmung aus. Dazwischen
darf der Solist nicht etwa träumen oder sich ausruhen. Unter den subtilen thematischen Verschlingungen, Erinnerungen­­­­und Verarbeitungen ist auch eine
schnelle Walzer-Variante, für die man flinke Finger
benötigt. Eine energische Geste des Pianisten fegt
schließlich die bedrückende Stimmung beiseite:
Attacca subito („unmittelbar anschließend“) folgt
das Finale. Es beginnt filigran und quirlig, wird aber
zusehends emphatischer und auftrumpfender. Zwei
äußerst kraftvolle, temporeiche und vorwärts drängende Themen stehen zur Verfügung, aber auch ein
wunderbar lyrisches, das Rachmaninow am Ende des
Satzes als Höhepunkt inszeniert. Ein langer, heiterer
Abschnitt schafft eine Parallele zum langsamen Satz
und ersetzt eine Durchführung. Danach beruhigt sich
die Musik. Bruchstücke aus dem ersten Satz scheinen auf. Spannung und Dramatik türmen sich sodann
immer weiter auf, und der Schluss fällt erwartungs­
gemäß effektvoll aus.
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einmal herbei zitiert. Nach solch einem Parforceritt
noch eine Eins-zu-eins-Wiederholung anzufügen, wäre
zu viel des Guten. Zwar sieht alles zuerst danach aus,
doch der Komponist lässt schon bald die Luft aus dem
Satz, es bleiben nur noch musikalische Fragmente
übrig. Das Ende ist knapp und prosaisch.
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helden
Lukas ist für uns ein Dortmunder Held – er lebt nach der Devise „Mache
erst das Nötige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst du das
Unmögliche“. „held_innen_leben“ ist das aktuelle Spielzeitmotto. Mehr
Helden, Heldinnen­­­­­und Innenleben der Philharmoniker entdecken Sie
in unserem Spielzeitheft 14 / 15.
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Glemser hat sich einmal die Mühe gemacht, sie zu
zählen … ). Die Bändiger des „Elefantenstücks“ verfallen dem Reiz des Konzertes immer aufs Neue – vielleicht manchmal auch mit dem schlechten Gewissen,
sich so hemmungslos der romantischen Schwelgerei
hinzugeben. Lob für Rachmaninow spendete dabei
vor allem auch der Pianist Arthur Rubinstein. „Hörte
man ihn seine Konzerte spielen, war man überzeugt,
niemals sei Großartigeres komponiert worden. Er
besaß das Geheimnis des goldenen Tons, der aus dem
Herzen kommt und unnachahmlich ist.“
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Peter I. Tschaikowsky,
Sinfonie Nr. 6 h-Moll „Pathétique“ op. 74
Die „Russische Seele“ in der Musik: Sie findet man vor
allem auch in den Werken von Peter I. Tschaikowsky.
Auch er musste in seinem Leben große Schicksalsschläge hinnehmen. Was Selbstzweifel, Depressionen
und Schaffenskrisen betrifft, war er Sergej Rachmaninow durchaus ein Bruder. Ohne unerbittliche
Selbstkritik und den nagenden Zweifel wären vielleicht aber die Meisterwerke nicht entstanden, die in
seinen letzten, schwierigen Lebensjahren das musikalische Licht der Welt erblickten. Auch die Sinfonie
Nr. 6 gehört dazu. Streng genommen geht der Plan
dazu bis ins Jahr 1889 zurück, er wurde jedoch erst
eineinhalb Jahre später wieder konkret aufgegriffen,
auf einer Amerikareise 1891. Damals entwarf Tschaikowsky Skizzen zu einem Werk, das den Titel „Das
Leben“ tragen sollte; die Arbeit wurde aber wiederum
abgebrochen, das bereits Komponierte ging später
in andere Werke mit ein. Was Tschaikowskys Muse
schließlich wieder gnädig stimmte und ihn in Richtung
Sinfonie trieb, ist unbekannt. Tatsache ist, dass er am
4. Februar 1893 die Arbeit an der 6. Sinfonie begann.
Das Komponieren gab ihm Zuversicht. Seinem geliebten Neffen Wladimir Dawidow („Bob“ genannt ), der
auch Widmungsträger der 6. Sinfonie ist, berichtete
Tschaikowsky von seiner „angenehmen Geistesver­
fassung“ und von der neuen Idee einer Sinfonie
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„
a hero is somebody
who voluntarily walks
into the unknown.
“tom hanks
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„mit einem Programm von der Art, dass es für alle
ein Rätsel bleiben wird“. Tschaikowsky fügte hinzu:
„Dieses Programm ist mehr denn je von Subjektivität
durchdrungen, und nicht selten habe ich, während
ich umherstreifte und in Gedanken an ihr arbeitete,
sehr geweint“. Zuletzt hatte Tschaikowsky viele liebe
Freunde und Weggefährten verloren. Der Tod von
Nikolai Kondratjew, einem lebenslustigen Salonlöwen­­­­
und engen Freund, brachte ihn ins Grübeln. Der Tod
seiner jüngeren Schwester Alexandra und zwei ihrer
Kinder hinterließ vielleicht den größten Riss in seiner
Seele. Während der kurzen Entstehungszeit der
Sinfonie Nr. 6, die in Umrissen am 24. März bereits
vollendet war, erlebt er Euphorie, aber auch emotionale Abstürze. Schließlich berichtet er am 12. August
seinem Bruder Anatol: „Auf die Sinfonie bin ich sehr
stolz, und ich glaube, dass sie das beste von meinen
Werken ist“. Vor allem „aufrichtig“ sei sie, seine „ganze
Seele“ sei darin aufgehoben. Am 28. Oktober 1893
wurde die 6. Sinfonie unter Tschaikowskys Leitung im
Rahmen der „Ersten sinfonischen Versammlung“ der
Russischen Musikgesellschaft uraufgeführt. Beim
Publikum wurde sie ein Achtungserfolg, die Orchester­
musiker zeigten allerdings kein außergewöhnliches
Interesse dafür. Sein Bruder Modest war es, der den
Namen „Pathétique“ vorschlug.
„Mag man herumrätseln“, hatte Tschaikowsky geschrieben, und genau das taten Rezensenten, Kritiker, Wissenschaftler und Publikum auch. War Tschaikowsky
ein des Lebens müder Künstler und die „Pathétique“
sein Requiem? Dass das Werk dem nahe kommt,
entdeckte Tschaikowsky selbst mit einiger Verwirrung.
Die todesnahe, „schwarze“ ( Ludwig van Beethoven ),
schmerzensreiche Tonart h-Moll ist sicher mit Absicht
gewählt. So verwundert es nicht, dass sich viele der
nicht eben wenigen Deutungen der Sinfonie in diese
Richtung bewegt haben. Andere sahen in der Sechsten­­­die Lebensbeichte eines verzweifelten Homo­
sexuellen, das Hadern mit der „verbotenen“ Liebe zu
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seinem Neffen: Ein Dokument von Selbstbetrug und
Zerknirschung. Den Reiz der „Pathétique“ macht es
aus, dass das Werk für viele dieser Deutungen offen
ist. Andere, vielleicht konkretere Spuren führen in
Richtung Religion. Der Hohepriester der orthodoxen
Kirche und Tschaikowsky-Kommilitone am Moskauer
Konservatorium, Dimitri Rasumowsky, sah die Sinfonie
als Bekenntnis zum Glauben. Fruchtbar ist es ebenso,
die Sechste mit Ludwig van Beethovens Klaviersonate
c-Moll Nr. 8 op. 13, der „Pathétique“, zu vergleichen.
Verweise auf Beethoven und die Orientierung an
diesem großen Vorbild waren schon für den Studenten
Tschaikowsky nicht ungewöhnlich. Gleich das Thema
der langsamen Einleitung des ersten Satzes ähnelt
Beethovens Sonatenbeginn erstaunlich. Die ersten
Takte könnte man zudem auf die sechste ( ! ) Ode des
Kanons des orthodoxen Gottesdienstes hin münzen,
die verbunden ist mit dem ewigen Gedenken an die
Toten. Eine musikalische Ähnlichkeit ist auch hier
vorhanden. Das Thema des anschließenden Allegro
non troppo ist eine geschwinde Variante der zuvor
gehörten, lastend schweren Musik. Bald gewinnt sie
einen neuen, tänzerischen Charakter. Es gibt wieder
Schwärmerisches, so wie man es von Tschaikowsky
kennt. Entspannt wird der Satz fortgesetzt und unter
pulsierenden Klängen des Orchesters nimmt die
Musik noch einmal Anlauf, um dann zunächst in einem
sanften Nachspiel wegzudämmern. Der unerwartete
Schlag des Orchesters, der jedoch dann folgt, hat
wohl Generationen von Konzertgängern einen Schock
versetzt. Ein wild-verzweifeltes, musikalisches Drama
beginnt, das zu vehementen Höhepunkten führt. Nach
der üblichen Rekapitulation des bereits Gehörten
bringt der Schlussteil Feierlich-Schreitendes vom
Blech. Hier ist die Verbindung des Satzes zu Gottes­
dienst-Gesängen wieder besonders naheliegend.
Nach dieser hochpersönlichen Auseinandersetzung
mit sich selbst präsentiert Tschaikowsky in den beiden
Binnensätzen starke Kontraste. Das Allegro con grazia
ist kein Walzer, klingt aber so. Der Fünfvierteltakt
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dürfte nur schwer tanzbar sein. War der Satz als
charmantes musikalisches Charakterbild von
Ivan Wsewoloztky gemeint, der als Direktor des
Kaiser­lichen Theaters Tschaikowsky stets gefördert
hatte? Möglich, dass seine prägnante Art zu gehen
hier heiter karikiert ist. Tschaikowskys Musik klingt
entspannt und graziös, eine gewisse Melancholie aber
schwingt mit, besonders im klagenden Mittelteil. Das
Allegro molto vivace ist ein zuerst zurückhaltender,
dann fulminant auftrumpfender Geschwindmarsch
und nimmt die Stelle eines Scherzos ein. Er ist so
effektvoll, dass er oft spontanen Beifall provoziert.
Zuerst wispert und flüstert der Satz plappernd vor sich
hin, ein anständiges musikalisches Thema lässt sich
nicht entdecken, wohl aber musikalische Bausteine,
die durch den Satz huschen. Alles drängt auf den
großen Ausbruch des Marschthemas hin, der dann
auch eintritt, in dreifachem Forte. Wenn man mag,
kann man auch hier eine Verbindung zur russischen
Orthodoxie erkennen: „Ich erblicke das Meer des
Lebens, es wogt im Sturm der Versuchungen“, heißt
es in der sechsten Ode. Tschaikowsky pflegte seinen
Melodien Sanglichkeit, zuweilen einen Rhythmus zu
verleihen, der auf das gesungene oder rezitierte Wort
Bezug nimmt. Wenn es in der sechsten Ode heißt: „Wo
sind die Leidenschaften dieser Erde hin? Wo sind die
Träume des Augenblicks, wo das Gold und Silber? Und
wo der Erfolg? Alles ist Staub, alles Asche, alles ist ein
Schatten“, so lässt das in Bezug auf das tief klagende
Adagio lamentoso aufhorchen. Zwar fehlt es auch hier
nicht an Tröstungen, wie eine Gegenmelodie bald zeigt.
Sie staut sich zu einem mächtigen Höhepunkt. Doch
immer wieder stockt die Musik, ist durchsetzt von
Pausen. Eine klagende Kulmination endet mit einem
Tamtam-Schlag: In der Klassischen Musik wird das
Instrument oft eingesetzt, um den Tod zu symbolisieren. Bietet der Glaube Halt? Die Blechbläser-Choräle
wissen offenbar keine Antwort. Dann versickert die
Musik, geleitet von pulsierenden, tiefen Streichern, in
vierfachem Piano.
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Nicholas Milton
Dirigent
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In kurzer Zeit hat er sich im internationalen Konzertgeschehen und in der Opernszene einen Namen
gemacht. So stand er am Pult vieler renommierter
Orchester im In- und Ausland. 2013 war er als Assistent von Mariss Jansons mit dem Royal Concertgebouw Orchestra anlässlich einer umfangreichen
Tournee in Europa und USA. Zahlreiche Gastdirigate
im Opern­bereich sowie eine beeindruckende
Diskografie ergänzen und dokumentieren seinen
Erfolgsweg.
Seit seinem gefeierten Debüt bei den Dortmunder
Philharmonikern 2007 / 08 leitet er mit den aktuellen
Konzerten die Dortmunder Philharmoniker bereits
zum fünften Mal.
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Seine Laufbahn begann der Australier zunächst als
Geiger und Kammermusiker. Er war jüngster Konzertmeister des Adelaide Symphony Orchestra und Mitglied des australischen Macquarie Trios, bevor er sich
2006 ausschließlich dem Dirigieren widmete.
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Mit einem dynamischen Dirigierstil und musikalischer
Überzeugungskraft hat sich Nicholas Milton einen
hervorragenden Ruf in der Generation der jüngeren
Dirigenten erobert. Seit Beginn dieser Saison ist er
Generalmusikdirektor am Saarländischen Staats­
theater. Von 2004 bis 2010 war Milton Generalmusik­
direktor der Jenaer Philharmonie. Ab 2007 kam das
Amt des Chefdirigenten und Künstlerischen Leiters
des Canberra Symphony Orchestra hinzu.
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Alexander Romanovsky
Klavier
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Alexander Romanovsky, von Carlo Maria Giulini als
„außerordentlich begabt“ beschrieben, ist ein fesselnder, individueller und feinsinniger Interpret mit einer
einnehmenden „Stimme“.
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Im Alter von siebzehn Jahren gewann er den ersten
Preis beim Busoni-Wettbewerb in Italien; seit 2007
veröffentlichte er zwei hochgerühmte CDs mit Musik
von Schumann, Brahms und Rachmaninow, wodurch
die New York Times sich veranlasst sah, ihn als
„besonderen, nicht nur außerordentlichen Techniker
mit Gespür für Farbe und Fantasie, sondern auch als
empfindsamen Musiker und glänzenden Interpreten“
zu bezeichnen.
Alexander Romanovsky wurde 1984 in der Ukraine
geboren und studierte bei Leonid Margarius an der
Klavierakademie in Imola und bei Dmitry Alexeev am
Royal College of Music in London. Er trat als Solist mit
vielen großen Orchestern auf, darunter das Orchester
des Marinsky Theaters, dirigiert von Valery Gergiev
in St. Petersburg, das Russische Nationalorchester,
geleitet von Michael Pletnev, das Royal Philharmonic
Orchestra in London, das English Chamber Orchestra,
das Filarmonico della Scala, the Tokyo Symphony
Orchestra sowie das Simon Bolivar Youth Orchestra.
Er wurde zu den großen europäischen Festivals eingeladen, darunter das von La Roque d’Anthéron, das
Klavier-Festival Ruhr und das Chopin-Festival in Polen,
und ist regelmäßiger Gast des internationalen Klavierfestivals Arturo Benedetto Michelangeli in Brescia und
Bergamo. Seit diesem Jahr ist Alexander Romanovsky
zudem künstlerischer Leiter des internationalen
Vladimir­-Krainev-Klavierwettbewerb in Moskau.
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„
das wird eine
große, große zeit,
die keine helden
und märtyrer mehr
braucht.
“otto weiss
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vorschau
Neujahrskonzert
Do 01.01.2015 18.00 Uhr Opernhaus
Carl Orff
Carmina Burana
5. Philharmonisches Konzert
spiel_zeiten
Di 12.+ Mi 14.01.2015 20.00 Uhr Konzerthaus
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 2 C-Dur op.61
Ludwig van Beethoven
Bühnenmusik zu Goethes „Egmont“ op. 84
3. Familienkonzert
Die unglaubliche Entdeckung der Musikonauten
So 01.02.2015 10.15 + 12.00 Uhr Konzerthaus
Auf Klangforschungsreise durch den Musikkontinent
impressum
Theater Dortmund Spielzeit 2014 / 2015
Geschäftsführende Direktorin Bettina Pesch
Generalmusikdirektor Gabriel Feltz
Redaktion Anneliese Schürer
Fotos Magdalena Spinn, Debbie Runkel,
Daniel Linnet (S. 18), Ugo Dalla Porta (S. 21)
Druck RRD Rhein-Ruhr Druck
Redaktionsschluss 01.12.2014
Gefördert durch Sparkasse Dortmund, Theater- und Konzertfreunde
Dortmund e.V., Ministerium­für Land, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des
Landes Nordrhein-Westfalen, WDR 3 Kulturpartnerschaft
Wir danken der Griechischen orthodoxen Gemeinde „Heilige Apostel“, Dortmund
für die Überlassung ihrer Kirche für den Dreh unseres Einführungsvideos.
Youtube: Dortmunder Philharmoniker, #gefühlswelten
theater- und
konzertfreunde
dortmund e.v.
„
the ordinary man
is involved in action,
the hero acts.
an immense difference.
“
henry miller
Karten 0231 / 50 27 222
Abo 0231 / 50 22 442
philharmoniker.theaterdo.de
doklassik.de
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twitter.com/doklassik
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