Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow (1873 – 1943)

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Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow
(1873 – 1943)
Den ersten Klavierunterricht erhielt der junge Rachmaninow mit vier Jahren von
seiner Mutter, anschließend von einer Absolventin des Sankt Petersburger
Konservatoriums. In Sankt Petersburg besuchte Rachmaninow das dortige
Konservatorium und erhielt neben Klavierunterricht auch Unterricht in
Musiktheorie und allgemeinbildenden Fächern. Rachmaninow scheiterte bei der
Abschlussprüfung in den Allgemeinfächern, das Stipendium wurde ihm entzogen,
und er musste das Konservatorium verlassen. Die Mutter wandte sich ihren
Neffen Alexander Siloti, der gerade als neuer Stern am russischen
Pianistenhimmel gefeiert wurde. Dieser hörte dem jungen Rachmaninow beim
Klavierspiel zu und erkannte seine große, jedoch völlig unausgebildete
Begabung. Daraufhin schlug Siloti vor, Rachmaninow die Klasse des
Klavierpädagogen Nikolai Sergejewitsch Swerew am Moskauer Konservatorium
besuchen zu lassen. 1885 kam Rachmaninow nach Moskau, er durfte bei
Swerew wohnen, der dafür kein Entgelt noch ein Honorar für die
Unterrichtsstunden verlangte. Er übernahm sogar die Kosten für den
Französisch- und einen Deutschlehrer. 1888 wechselte Rachmaninow in die
Fortgeschrittenenklasse seines Cousins Siloti. Zugleich widmete er sich verstärkt
dem Fach Komposition. Er verließ das Haus Swerew und die Schwester seines
Vaters nahm ihn zu sich auf. Von den Leistungen bei seiner Abschlussprüfung
waren die Juroren so begeistert, dass sie ihm die „Große Goldmedaille“
verliehen. Ein aufwendiger Lebensstil und beruflicher Misserfolg stürzten ihn in
eine Krise; er hörte auf zu komponieren und arbeitete nur nach als Dirigent. Erst
nach psychischer Behandlung konnte er zu erfolgreichem Komponieren
zurückkehren. 1904 wurde er Dirigent am Bolschoi-Theater, wo er erfolgreich
Reformen durchführte. Ab 1906 hielt er sich längere Zeit in Dresden auf, kehrte
aber 1909 wieder nach Moskau zurück und wurde Vizepräsident und Dirigent der
russischen Musikgesellschaft. Im gleichen Jahr unternahm er eine erfolgreich
Auslandstournee in die USA. Nach Russland zurückgekehrt geriet er in die
Auseinandersetzung mit Alexander Skrjabin; Rachmaninow blieb bei seinem
Kompositionsstil, was ihm die Bezeichnung "letzter Romantiker" eintrug. Aus den
Wirren der Oktoberrevolution erlöste ihn eine Einladung nach Schweden; er sollte
nie mehr nach Russland zurückkehren. Er ließ sich in den USA nieder, doch die
Sehnsucht nach Europa war größer und so nahm er 1930 Wohnsitz in der
Schweiz. Hier begann er, seine Kompositionstätigkeit wieder aufzunehmen, die
durch seine Abkehr von Russland weitgehend zum Erliegen gekommen war.
Durch den 2.Weltkrieg musste er die Schweiz verlassen und kehrte nach Amerika
zurück, wo er 1943 verstarb. Rachmaninow war einer der letzten Vertreter der
Tradition, dass die meisten Komponisten gleichermaßen bedeutende Virtuosen
ihrer Zeit waren. Er war auch einer der erste und letzten seiner Zunft, der ein
relativ umfangreiches Zeugnis seines Könnens auf Tonträgern hinterließ.
Entgegen dem Vorwurf, ein Romantiker zu sein, gilt er als nüchterner und
sachlicher Interpret und war in seiner Art genau so modern wie seine
Zeitgenossen.
Bernhard Leonardy
Meisterschüler bei Prof. Paul
Schneider (Saarbrücken), Daniel
Roth (Paris) und Dr. Daniel
Chorzempa (Basel)
Orgelmeisterkurse bei: MarieLouise Langlais (Paris), Peter
Hurford
(London),
Theo
Brandmüller
(Saarbrücken),
Marie-Claire Alain (Paris), Lionell
Rogg
(Genf),
Leo
Krämer
(Speyer), Luigi Tagliavini (Bologna), Olivier Latry (Paris), Jean-Pierre Legay
(Paris), Orgelimprovisation
1983 1. Preis beim "Walter Gieseking-Wettbewerbs" für Orgel
1985 Stipendiat der "Studienstiftung des Deutschen Volkes" für Orgel und
Dirigieren
1993 Musikpreis der Landeshauptstadt Saarbrücken
1997 1.Preis beim 3. Internationalen Orgelwettbewerb der "Region Lorraine"
unter dem Juryvorsitz von Olivier Latry
1997 1.Grand Prix Jean Langlais de la Ville de Paris beim 2. Internationalen
Orgelwettbewerb der Stadt Paris 1997; Juryvorsitz: Marie-Claire Alain
1997 2. Preis für Orgelimprovisation beim 2. Internationalen Orgelwettbewerb
der Stadt Paris 1997 unter dem Juryvorsitz von Jacques Taddei
A-Examen und Konzertreifeprüfung "mit Auszeichnung" an der Hochschule
des Saarlandes für Musik und Theater
5-jähriges Aufbaustudium für Konzertorganisten (Musikwissenschaft,
Pädagogik, Didaktik und Konzertpraxis) an der Musikakademie Basel in der
Solistenklasse bei Dr. Daniel Chorzempa
Solistendiplom der Musikakademie Basel mit Auszeichnung
Preisträger internationaler Wettbewerbe
Kantor an der Basilika St. Johann zu Saarbrücken (europ. Raumklangorgel)
Internationale Konzerttätigkeit in Europa, Korea, Japan, Russland
Organist der Kath. Rundfunkarbeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
(Saarländischer Rundfunk SR/ARD), Organist der Radiokirche SR 2
Künstlerischer Leiter der Internationalen Orgelkonzerte Saarbrücken
Künstlerischer Leiter des Internationalen Institutes für Orgel (IIO)
Künstlerischer Leiter der Internationalen Musikfestspiele "Orgues sans
frontières" (Deutschland/Frankreich/Luxemburg)
Titularorganist der Johann-Christian-Bach-Orgel (ehem. Buckinghampalace /
London) in der Deutschherrnkapelle Saarbrücken
Initiiator der Segnung des Johannes-Paul II. gewidmeten Orgelregister "Vox
Humaine" durch Papst Benedikt XVI. in Rom 2007, Einbau in die Basilikaorgel
Pfingsten 2007
Leiter des Initiativkreises „Realisierung des Projektes einer monumentalen
Orgel für den Petersdom in Rom in Anlehnung an die Vorgaben von Aristide
Cavaillé-Coll“
Programm
Prélude in cis-Moll
Transkription von Louis Vierne
Sept Morceaux (1893/1894)
Transkription Bernhard Leonardy
Nocturne – Ноктюрн - in A minor
Waltz – Вальс - in A major
Barcarole – Баркарола - in G minor
Mélodie - Мелодия - in E minor
Humoresque – Юмореска - in G major
Romance - Романс - in F minor
Mazurka - Мазурка - in D-flat major
Vocalise
Transkription von Patricia Bird
Improvisation
über zwei Themen des 2. Klavierkonzertes in c-Moll
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