Die Luchstaube Die Luchstaube wurde in der Nähe von Krakau/Polen (Westgalizien) mitte des 19. Jahrhunderts aus Feldflüchtern und weißgespitzten Schlesischen Kröpfern erzüchtet. Hauptsächliches Verbreitungsgebiet ist der Bereich um Halle an der Saale, daneben auch in Sachsen, Hessen und vor allem in Franken und Bayern. International findet man die Luchstauben in Dänemark, in Frankreich, in Tschechien, in Österreich, in Belgien, in den Niederlanden, in England und sogar in Übersee im Grenzbereich Kanada/USA. 1882 wurden in Halle an der Saale die ersten Luchstauben ausgestellt. Seitdem sind sie auf allen führenden Schauen mit jeweils 150 - 350 Tieren vertreten. Auf den Hauptsonderschauen werden nach der Wiedervereinigung ca. 1500 Tiere gezeigt. Wenn die Europaschau der Luchstauben durchgeführt wird, steigt die Zahl der ausgestellten Tiere bis auf ca. 2000 an. RASSEBESCHREIBUNG Die Luchstaube ist eine kräftige Formentaube, verhältnismäßig kurz und tief stehend mit betonter Brustbreite und Brusttiefe. Bei allen farblichen Vorzügen der Luchstaube muss die Form immer an 1. Stelle stehen. Es gibt die vier Grundfarben: Blau, Schwarz, Rot und Gelb. Diese 4 Grundfarbenschläge gibt es in "Bindig" und "Geschuppt" sowie jeweils in Weißschwingig und Farbschwingig; also insgesamt in 16 Farbenschlägen. In diesem Zusammenhang müssen auch die weißen Schwingen erwähnt werden, von denen laut Musterbeschreibung auf jeder Seite wenigstens 6 und maximal 10 vorhanden sein müssen. Die Luchstauben sind behäbige, ruhige und verträgliche Tauben, die untereinander selten Streitlust zeigen. Auch zum Züchter hat die Taube ein ruhiges zutrauliches Wesen und zeigt auch Außenstehenden gegenüber ein ruhiges Verhalten. Im Stall und in der Voliere sollte pro Zuchtpaar ca. 2.0 m² an Platzbedarf eingeplant werden. Bei entsprechend großen Nistzellen: ca.0.9 m breit,ca.0.60 m tief und ca. 0.6 m hoch, mit der Möglichkeit einer 2. hoch zu setzenden Nistschale lassen sich gute Brutergebnisse erzielen. Es ist zu empfehlen größere Nistschalen zu wählen, die entweder mit weichen Materialien wie kurzgeschnittenem Stroh oder z.B. Schaumstoffausgekleidet werden sollten. Man sollte aber die Tiere entsprechend ihrer Größe nicht mehr im Freiflug halten, was durchaus möglich wäre, aber die so zahlreich vorhandenen Greifvögel oder Katzen lassen dies in vielen Gegenden nicht mehr zu. sowie Grünkohl wird gern aufgenommen. Eine Ammenzucht ist nicht erforderlich, da die Tiere einwandfrei brüten und ihre Jungtiere allein großziehen, dies muss auch so bleiben. Die Rotgeschuppt–weißschwingigen Foto Michael Mandler Die Rotgeschuppt - Weißschwingigen gehören aufgrund der Ausstellungszahlen nicht mehr zu den Seltenen. Als Schwerpunkt ist die Form aber weiterhin zu verbessern. Es ist schon erstaunlich, dass die Züchter in wenigen Jahren geschafft haben, aus zunächst säumungsartiger Zeichnung eine wirklich vorbildliche ausgerundete Schuppungszeichnung zu machen. Bei diesem Farbenschlag kann die Farbe erst nach der ersten bzw. nach der zweiten Mauser beurteilt werden. Eine gute Schuppung ist bei Nestjungen nicht zu erkennen. Die Jungtiere, die im Nest schon eine schöne Schuppung zeigen, bekommen nach der Mauser Säumung oder werden zu hell. Das heißt, es fehlt am Federende Farbstoff. Jungtiere, bei denen keine Schuppung erkennbar ist und nur ganz wenige Federn in der Mitte der Federlänge etwas aufgehellt bzw. weiß sind, bekommen meistens eine gute Schuppung nach der Mauser. Der Anteil fehlerhaft gezeichneter Jungtiere ist bei den rotgeschuppten Luchstauben sehr hoch. Bei den Rotgeschuppt Weißschwingigen und auch, besonders bei den Rotgeschuppt Farbschwingigen kann sich der Züchter nur Schwerpunkte bei der Zucht vornehmen, ob entweder die Form, die Schuppung oder die Schwingenfarbe verbessert werden soll. Nur auf die Verbesserung von einem Rassemerkmal kann man sich konzentrieren. Text: SV der Luchstaubenzüchter