Presseinformation Galliumarsenid

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Fachverband Photonik
und Präzisionstechnik
Daniela Waterböhr
Verbandskommunikation
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Presseinformation vom 18.08.2011
Optische Industrie fürchtet Verbot von Galliumarsenid
SPECTARIS kritisiert aktuelles Einstufungsverfahren der Europäischen Chemikalienagentur
Der Industrieverband SPECTARIS befürchtet für die optischen Technologien massive Einschränkungen bei der Versorgung
mit dem Halbleiterwerkstoff Galliumarsenid. Dieses wurde von der Europäischen Chemieagentur (ECHA) als sehr gefährlich
eingestuft. Die Industrie mahnt an, dass die vorgelegte Einstufung dieses Stoffes wissenschaftlich nicht vollständig und korrekt
ist, da sie aus der verfügbaren umfangreichen Datenlage nicht ableitbar sei. Hingegen ließen die Ergebnisse intensiver
toxikologischer als auch arbeitsmedizinischer Studien keine tatsächliche, von Galliumarsenid ausgehende Gefährdung
erkennen.
Galliumarsenid ist ein Halbleiterwerkstoff und wird in der Halbleiter-, Elektronik- und Optoelektronik-Industrie verwendet. In
Form von Transistoren und Detektoren steckt es in einer Vielzahl von Anwendungen wie z.B. Mobiltelefonen, Satelliten-,
Kommunikations- und Mikrowellentechnik und drahtloser Kommunikation. Zudem wird Galliumarsenid für z.B.
Hochleistungslaserdioden, in photovoltaischen Anwendungen und für ultrahelle LEDs benötigt. „Eine stark eingeschränkte
Verfügbarkeit von Galliumarsenid hätte zunächst Auswirkungen auf die Bauelemente und Komponenten herstellenden
deutschen und europäischen Hochtechnologieunternehmen in den Bereichen Hochfrequenzelektronik und
Telekommunikation, Lasertechnik, Optoelektronik und Photovoltaik. Im zweiten Schritt wären aber auch massiv die
nachgelagerten Industrien wie die Medizin-, Sicherheits- und Weltraumtechnik betroffen“, so Tobias Weiler, Geschäftsführer
des Industrieverbandes SPECTARIS.
Galliumarsenid wurde im Rahmen der CLP-Verordnung (Regulation on Classification, Labelling and Packaging of Substances
and Mixtures) von der ECHA als krebserregend und reprotoxisch eingestuft. Diese Verordnung ist Teil des europäischen
Chemikalienrechts und unter anderem für die Klassifizierung chemischer Substanzen verantwortlich. Durch die Auswirkungen
der CLP-Einstufung auf andere EU-Rechtsbereiche (z.B. REACH und RoHS) könnte eine entsprechende Einstufung als „sehr
gefährlich“ mittelfristig zu massiven Beschränkungen von Galliumarsenid in Europa führen.
Gemeinsam mit anderen betroffenen Verbänden und Unternehmen bemüht sich SPECTARIS nun durch Information und
Gespräche mit Vertretern der Bundes- und Landesministerien, Abgeordneten des Deutschen Bundestages und des
Europäischen Parlaments eine erneute Einstufung von Galliumarsenid zu erwirken, die auch neueste wissenschaftliche
Erkenntnisse einbezieht.
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V.
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