Südliche Leineaue – ein Landschaftsraum erzählt Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) Das Pfaffenhütchen ist ein bis zu 4 m hoher sparriger Strauch. Seine jungen Zweige fallen durch vier charakteristische Korkleisten auf. Die gelblichgrünen Blüten sind dagegen unscheinbar. Sie duften schwach und sind nektarreich. Daher werden sie von Schwebfliegen, Sandbienen, Honigbienen und verschiedenen Käferarten besucht. Das Pfaffenhütchen fällt erst im Herbst mit seinen rosa bis scharlachroten Kapseln und seinen orangefarbenen Früchten auf. Sie werden von Vögeln, vor allem Rotkehlchen, Star und Seidenschwanz gefressen. Alle Teile des Pfaffenhütchens sind giftig. i Gelbe Teichrose (Nuphar lutea) i i i Storch i Turm Infotafel Standort i Lebensraum aus Menschenhand Rastplatz mit Froschkonzert Die Südliche Leineaue wird von zahlreichen, teilweise verlandenden Teichen mit Schilfzonen und Weidengebüschen geprägt. Die rechtsseitig der Alten Leine gelegenen Teiche entstanden durch den Tonabbau, der hier bis 1943 betrieben wurde. Viele der ein bis vier Meter tiefen Tonteiche wurden nach 1945 mit Schutt sowie im Rahmen einer Entschlammung der Alten Leine mit Schlamm verfüllt. Temperatur und Nährstoffgehalt dieser Gewässer sind weitgehend homogen. Auf den Teichen lassen sich zu allen Jahreszeiten Wasservögel beobachten. Besonders spannend wird es im Frühjahr und Herbst. Dann rasten viele Zugvogelarten auf und an den Teichen um neue Energie für den Weiterflug zu tanken. Die linksseitig der Alten Leine gelegenen Teiche entstanden durch Sand- und Kiesabbau. Sie sind zehn und mehr Meter tief und besitzen daher Seecharakter, d. h. Temperatur und Nährstoffgehalt des Wassers verändert sich mit zunehmende Tiefe. Von April bis Anfang Juli ist an den Tümpeln und Teichen das Froschkonzert zu hören. Es sind vor allem die Männchen des Kleinen Wasserfrosches, Teichfrosches und Seefrosches, die mit Hilfe ihrer seitlich liegenden Schallblasen lautstark auf sich aufmerksam machen. Sie leben überwiegend im Wasser. Daneben kommt hier noch der Grasfrosch vor, der den größten Teil seines Lebens an Land verbringt. Erd- und Knoblauchkröte, Kamm- und Teichmolch sind ebenfalls zu beobachten. Sie suchen die Gewässer nur zur Paarungszeit und Laichablage auf. Deutlich erlebbar sind die Krötenwanderungen. In warmen, regenreichen Nächten, meist von März bis April, wandern die Kröten in Massen zu ihren Laichgewässern. Dabei sind stark befahrene Straße oder Wege für sie eine große Gefahr. Deshalb werden Krötenzäune, wie auch hier zum Osterfeuer am Fugenwinkel, aufgestellt und die ankommenden Tiere über die Straße getragen. Dort setzen sie ihre Wanderung fort. Alle Amphibien-Arten sind geschützt. Gewässer Bereits zur Tertiärzeit wuchs die Gelbe Teichrose in Mitteleuropa. Im späten Frühjahr erscheinen ihre Blüten und Blätter. Sie wachsen vom Grund aus dicken, verzweigten Rhizomen an seilartigen Stielen empor und schwimmen an der Oberfläche.Die dottergelben Blüten fallen durch ihren fettigen Glanz und die breite Narbe mit einem Kranz aus Staubblättern auf. Sie duften intensiv und werden von Fliegen und Käfern aufgesucht und bestäubt. Die flaschenförmigen Früchte schwimmen auf der Wasseroberfläche, da im Fruchtgewebe Luftblasen eingeschlossen sind. Wenn das Gewebe zerfällt, sinken die Samen auf den Boden. Die Pflanze wird als Antiaphrodisiakum verwendet. Sie steht unter Schutz. Kleine Wasserlinse (Lemna minor) Häufig überzieht eine grüne Schicht die Oberfläche der Alten Leine und der Teiche. Es sind verschiedene Wasserlinsengewächse, die aus frei schwimmenden, rundlichen Laubgliedern bestehen. Die Wasserlinsen sind gegen Schneckenfraß durch spitze Salzkristalle aus Calciumoxalat (Raphiden) geschützt. Für Enten und Gänse sind sie dagegenein beliebtes Futter. Die 2-4 mm lange Kleine Wasserelinse kommt recht häufig vor und besitzt nur eine Wurzel. Blüten bildet sie nur sehr selten aus. Dann sorgen Spinnen und Wasserläufer für die Pollenübertragung. Die Wasserlinsen überwintern auf dem Grund. Wanderweg Privatweg /-pfad Impressum Herausgeber: NABU Laatzen e.V., Region Re egion Hannover Texte: D. Laske Fotos: K. Patscheider W. Wimmer M. Werner B.Sacher Illustration: Illustrati ion: R. Osswald Weitere e Informationen: www.nabu-laatzen.de www w.nabu-laatzen.de www.hannover.de www.enercity.de www.laatzen.de www.laa atzen.de gefördert durch: Teichfrosch (Rana esculenta) Erdkröte (Bufo bufo) Teichmolch (Triturus vulgaris) Der häufigste Frosch ist der Teichfrosch. Er ist eine Hybridform zwischen Kleinem Wasserfrosch und Seefrosch. Seine Färbung ähnelt dem des Kleinen Wasserfrosches. Deutlich sichtbar sind seine oft bronzefarbenen Rückendrüsenleisten. Teichfrösche können sich untereinander nicht fortpflanzen. Sie benötigen immer das Erbgut einer Elternart, also entweder vom Seefrosch oder vom Kleinen Wasserfrosch, um eine neue Generation zu zeugen. Sie überwintern sowohl im Wasser als auch an Land. Erdkröten sind stark an ihren Laichplatz gebunden. Daher unternehmen sie weite Wanderungen zwischen Laichplatz sowie Sommer- und Winterquartier. Bereits auf dem Weg zum Laichgewässer versuchen die Erdkröten-Männchen auf eines der sehr viel größeren Weibchen zu steigen. Mit seinen kräftigen Vorderbeinen umklammert es das Weibchen und lässt sich zum Gewässer tragen. Das Weibchen legt 3.000-8.000 Eier in Form einer etwa 3-5 m langen einfachen Laichschnur ab. Nach 2-3 Wochen schlüpfen die Kaulquappen. Die Metamorphose setzt nach 2-3 Monaten ein. Die frisch umgewandelten 7-10 mm großen Jungkröten sind tagaktiv und ernähren sich von Springschwänzen, Ameisen und Milben. In der Paarungszeit ist das Männchen prächtig gefärbt. Damit versucht es das Weibchen zu beeindrucken. Ist es erfolgreich, setzt das Männchen mehrere Samenpackete ab, die vom Weibchen mit der Geschlechtsöffnung aufgenommen werden. Die Spermien reichen für 200-300 Eier. Diese setzt das Weibchen einzeln auf Blättchen von Wasserpflanzen und faltet sie ein. Die geschlüpften Molchlarven atmen zuerst mit büschelförmigen Kiemen. Nach 6-8 Wochen ist die Umstellung auf Lungenatmung erfolgt. Von Juli bis Oktober gehen die Jungtiere an Land. Sie überwintern in kühlen, feuchten Erdlöchern oder Spalten.