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07. März 2017
Jecker Nachwuchs im Aquazoo
Am Karnevalswochenende überraschte das SkorpionsKrustenechsenpärchen des Löbbecke Museums mit einem
Jungtier
Am Karnevalswochenende durfte sich das Team des Aquazoo Löbbecke
Museums über eine ganz besondere Überraschung freuen. Denn es gab
Nachwuchs. Bei der morgendlichen Zählung der Krustenechsen war plötzlich
ein Tier mehr im Terrarium – ein Jungtier. Die kleine Echse ist 20 Zentimeter
lang und hat bereits ihre erste Mahlzeit zu sich genommen. Krustenechsen
fressen kleine Säugetiere, Vögel, Reptilien sowie Wirbellose und manchmal
sogar Früchte.
Die Eltern-Krustenechsen sind genau acht Jahre alt und kamen in zarten Alter
von vier Monaten vom Zoo Amsterdam zum Aquazoo nach Düsseldorf. Die
Geschlechtsreife erreichen Krustenechsen mit etwa 2,5 Jahren. Die Weibchen
graben eine Kuhle, in die sie zwei bis 22 Eier ablegen. Nach 154 bis 226
Tagen schlüpfen die jungen Krustenechsen. So auch, völlig unerwartet, am
Karnevalswochenende im Aquazoo. Wahrscheinlich aufgrund der
dämmerungs- und nachtaktiven Lebensweise der Krustenechsen ist die
Eiablage nicht aufgefallen. Umso überraschter war das gesamte Team, dass
im Terrarium selber sowohl die Inkubation (Ausbrütung), als auch der Schlupf
geklappt hatten.
Krustenechsen sind, trotz des großen Verbreitungsgebietes, in der Roten Liste
der IUCN gelistet. Denn durch Verkleinerung und Verlust des Lebensraumes,
durch Straßenverkehr und unüberlegtem Töten der Tiere aus Angst, nimmt
die Population ab. Die Haltung und Zucht der Krustenechsen wird durch ein
Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) koordiniert.
Die giftigen Skorpions-Krustenechsen
Die Skorpions-Krustenechsen stammen aus der Sonora-Region in WestMexiko und bewohnen hier die Vorgebirge der Sierra Madre. Ihr Lebensraum
stellt einen tropischen Trockenwald dar. Die im Aquazoo gehaltenen Tiere
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gehören der nördlichsten Unterart der Skorpions-Krustenechsen an. Den
Zusatz "Skorpion" haben die Tiere möglicherweise aufgrund der Tatsache
erhalten, dass die Einheimischen zwischen Mexiko und Guatemala diese
Krustenechsen "escorpión" nannten. Während der Kolonialzeit wurden diese
Tiere auch von den ersten spanischen Siedlern so genannt. Denn alles was
giftig ist, ist skorpionsähnlich, auch Echsen. Und zufälligerweise haben
Krustenechsen eine Abwehrhaltung, die an jene eines Skorpions erinnert: Sie
richten sich auf und blicken der Gefahr erhobenen Hauptes entgegen. Obwohl
Krustenechsen einen plumpen Echsenkörper besitzen, sind sie aufgrund
zahlreicher morphologischer Gemeinsamkeiten näher mit Schlangen
verwandt, als mit Echsen. Und trotz ihrer Gestalt können Krustenechsen
erstaunlich behände klettern.
Alle Vertreter der Familie Krustenechsen (Helodermatidae) sind giftig. Die
paarigen Giftdrüsen befinden sich im Unterkiefer. Das Gift selber wird in das
Beutetier mittels gebogener Fangzähne einmassiert. Lange Zeit wurde
angenommen, dass die Krustenechsen die einzigen giftigen Vertreter der
Schuppenechsen sind. Mittlerweile ist bekannt, dass es wesentlich mehr
giftproduzierende Echsen, wie verschiedene Waranarten, gibt. In der Regel ist
das Gift der Krustenechsen nicht tödlich giftig, aber sehr schmerzhaft. Nicht
nur aufgrund ihrer Giftigkeit haben Krustenechsen in ihrer Heimat bereits seit
Jahrhunderten einen festen Platz in der Kultur der indigenen Völker. Aus
Substanzen des Giftes werden heutzutage Medikamente unter anderem zur
Behandlung von Diabetes hergestellt.
Zu Ihrer redaktionellen Verwendung stellen wir Ihnen folgendes Material zum
Download zur Verfügung:
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Seite 3
Das Jungtier der Krustenechsen, ©Aquazoo Löbbecke Museum
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Eine Krustenechse des Aquazoos, ©Aquazoo Löbbecke Museum
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Kletternde Krustenechse, ©Aquazoo Löbbecke Museum
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