Pressemitteilung

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Nr.: 08a/16 vom 26.02.2016
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Wickelschwanzskinke gebären Nachwuchs lebend
Ein großer Sonderling unter den Echsen
Wer eine Ausnahmeerscheinung ist, gilt als Exot. Der Wickelschwanzskink ist selbst unter den
Exoten noch ein Sonderling. Was die ungewöhnliche Echse an Eigenheiten auszeichnet, kann man
in der Stuttgarter Wilhelma erleben, wo im Terrarium des Zoologisch-Botanischen Gartens jetzt ein
Jungtier geboren wurde. In der Tat „geboren“, denn während fast alle Reptilien (und darunter die
Mehrzahl der Skinke) Eier legen, gebiert der Wickelschwanzskink seinen Nachwuchs lebend. Oft
sind es Zwillinge. Ein Einzelkind, wie diesmal in der Wilhelma, kommt größer und kräftiger auf die
Welt. Es kann bei der Geburt 30 bis 35 Zentimeter lang sein. Dann ist das Neugeborene schon
halb so lang wie seine Eltern, die bis zu 65 Zentimeter erreichen.
Skinke nennt man auch Glattechsen. Von den rund 1200 Arten sind die Wickelschwanzskinke die
größten. Sie sind Vegetarier und lassen sich Blätter, Blüten und Früchte schmecken. Während
viele Echsen Bodenbewohner sind, sammeln die großen Wickelschwanzskinke, die in der Natur
ausschließlich auf der Inselgruppe der Salomonen im Westpazifik vorkommen, ihre Pflanzenkost
in den Kronen von mittelhohen Bäumen. Dabei hilft ihnen neben scharfen Krallen und kräftigen
Kiefern der lange Greifschwanz, der gut die Hälfte ihrer Gesamtlänge ausmacht. Der Schwanz ist
noch beweglicher und kräftiger als bei Chamäleons. So können sie sich damit an Ästen festhalten
und behände klettern.
Eine weitere Eigenheit der „Corucia zebrata“ ist beim Fressen zu erkennen. Wickelschwanzskinke
sind mit den Blauzungenskinken verwandt, haben jedoch eine rosafarbene Zunge. Auffällig ist
zudem, dass sie zuweilen in Gruppen leben und ihren Wohn- und Futterbaum verteidigen. Für
Reptilien überrascht der große Sonderling außerdem mit seiner Fürsorge für den Nachwuchs. Etwa
ein halbes Jahr sucht der die Nähe zur Mutter, die ihn zum Teil auf dem Rücken trägt und gegen
Feinde vehement verteidigt.
Die Wickelschwanzskinke sind mit ihrem Jungtier in der Wilhelma in dem Terrarium direkt am
Eingang zur Krokodilhalle zu sehen.
Bilder 1 bis 3: Das Jungtier (links) der Wickelschwanzskinke in der Wilhelma ist als Einzelkind
bereits recht kräftig auf die Welt gekommen. (Foto: Wilhelma)
Bild 4: Bei dem Jungtier lässt sich die auffällige rosafarbene Zunge erkennen. (Foto: Wilhelma)
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