GESUNDHEIT AUSTRALIEN

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AUSTRALIEN
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Die europäischen Einwanderer, vorwiegend Strafgefangene, hinterließen
als „Erbe“ Steak, Spiegelei und Baked beans. Heute ist es nur mehr
eines von vielen Nationalgerichten Australiens und Tasmaniens. Down
under – wie Australien von den AustralierInnen gern genannt wird, hat in
den letzten Jahrzehnten eine eigenständige Küche entwickelt – selbst Bushfood von
den Aborigines ist mittlerweile salonfähig. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen
südeuropäische und ostasiatische Zuwanderer auf den Kontinent und entwickelten
eine neue kreative, australische Küche.
FAST FOOD AUF AUSTRALISCH
Zusätzlich zu Hamburgern, impor tier t aus Nordamerika, ergänzen
Meat Pies (Blätter teigpastetchen gefüllt mit Fleisch und garnier t mit
Ketchup) in den Imbiss-Buden die Palette. Woppers – überdimensionale
Ein BBQ, Barbecue oder ein Buffet
unter freiem Himmel sind Teil der
australischen Esskultur.
Sandwiches – gehören ebenfalls zum Angebot. Pavlova, eine Meringuemasse mit
Schlagobers und Fruchtmark aus Passionsfrucht, Erd- oder Himbeeren ist das
Desser t Australiens und Neuseelands – Achtung: Kalorienbombe.
BARBIE ODER BBQ
Grillen ersetzt oft den Lunch, das Mittagessen und erfreut sich quer durch alle
Gesellschaftsschichten großer Beliebtheit. Zu einem feinen Barbecue gehören zum
Beispiel Garnelen, Kangaroo, Lions und Rinderhüftsteak.
Alligatoren sehen träge aus, können
jedoch blitzschnell zuschnappen. Als
Steak auf dem Teller erinnert der
Geschmack ihres Fleisches an
Hühnchen.
FISCH UND MEERESTIERE
Mit dem größten Riff der Welt vor der Küste hat Seafood (Meeresfrüchte) in
Australien einen besonderen Stellenwer t. Einzelne Regionen sind für die außergewöhnliche Qualität der Meerestiere berühmt. Sydney ist für seine Rock Oysters
(Felsenaustern), selbstverständlich fangfrisch, bekannt. Moreton Bay Bugs sind kleine
Krustentiere und eine Spezialität von Brisbane. Yabbies (kleine Süßwasserkrebse),
King Prawns (Riesengarnelen), Mud Crabs (Mangrovenkrebse), Cray Fish
Baumzeichnungen von Fischen der
australischen Ureinwohner geben
Zeugnis über deren Bedeutung für
die Aborigines.
(Meereshummer), Scallops (eine Kammmuschelar t) runden die maritime Speisekar te
ab. Barramundi (ein Süßwasserfisch) lässt auch im Landesinneren Fisch auf dem
Menüplan erscheinen.
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INFO SERVICE:
Nähere Informationen siehe im
Ordner Gesundheit, Kapitel
Gesundheit und Gesellschaft –
Nomadentum.
EXOTISCHES AUF AUSTRALISCH
Die einfachen Zutaten der australischen Küche werden zusehends raffinier ter verarbeitet und die Küche hat sich von der ursprünglich typisch englischen eindeutig emanzipier t: Austerngefüllte Rinderfilets und mit Honig glasier ter Lammrückenbraten gehören
heute zur australischen Küche, wie Krokodil-, Emu-, oder Büffelsteak. Nicht zu vergessen Kängurufleisch, gebraten wie Wild, als Stew oder als Känguruschwanzsuppe. Eines
ZUSAMMENFASSUNG: Australien, Tasmanien und Neuseeland haben
wohl die ver trauteste und doch fremdeste Küche der Welt für uns Europäer. Viele
Speisen erinnern an die alte Heimat der ersten Einwanderer. Stew und Steaks kommen auf den Teller, jedoch von Kängurus oder Emus. Die Meeresfrüchte sollen die
weltbesten sein! Das Frühstück lässt sich auch nicht lumpen: Wie in
Großbritannien wird „groß aufgefahren“ mit „Cereals“ (Getreidegerichten),
Würstchen, Eiern und Kar toffelpuffern.
teilen die AustralierInnen jedoch auch heute noch mit ihren britischen
Vorfahren, die Liebe zu einem ausgiebigen Frühstück mit Eiern und Speck, Steaks,
Wurst und „Cereals“ wie Haferflocken oder Cornflakes. In Erinnerung an den FünfUhr-Tee der Briten gibt es nachmittags Devonshire Tea: Tee mit Kipferl (Scones).
Australien lockt mit einer Fülle an
farbenfrohen Pflanzen, wie zum
Beispiel der Lotusblüte.
Neuseeland ist wesentlich britischer als Australien. Fish and Chips, wie auch andere
Take-aways prägen das Straßenbild. Wild, Lamm, Steaks, viel Gemüse und Obst in ausgezeichneter Qualität, darunter die Kiwis, stellen den Kontrapunkt zur Imbiss-Küche dar.
Der Pazifik bietet zusätzlich rund 50 verschiedene Fisch- und Schalentiere an.
Die Neuseeländer bezeichnen sich selbst übrigens auch
gerne als Kiwis.
DIE KÜCHE DER ABORIGINES
Die Ureinwohner Australiens waren von ihrer
Lebensweise, dem Nomadentum, geprägt.
Kleintiere wie Witchetty Crubs (fingerdicke
Lar ven), die auch heute noch zu haben sind,
Früchte, Samen und hin und wieder ein
erbeutetes Stück Fleisch sorgten für ihr leibliches Wohl. Heute integrieren kreative Köche
Zutaten der Aborigines in ihre Rezepte.
Akaziensamen werden zu Eis, Flaschenbaumblüten finden als Gewürz Verwendung.
Quandongs sind pfirsichar tig und werden zu Chutneys verarbeitet.
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Bevor die ersten europäischen Siedler Australien erreichten, lebten die Aborigines
unter sehr unterschiedlichen Bedingungen auf dem Kontinent. Die wör tliche Übersetzung der Bezeichnung für die Ureinwohner Australiens bedeutet „Der Mensch,
der seit Anfang an hier war“, eine Sichtweise, die die weißen Siedler nicht teilten.
Sie zerstör ten die Kultur, die um einiges älter war als die der Europäer, nicht nur
durch Waffengewalt, sondern auch durch Krankheiten und ihre Ideologien.
Bevor James Cook 1770 im Norden Australiens gelandet war, lebten zwischen
750.000 bis drei Millionen Menschen in Australien. Diese waren in 500 bis 600 klar
voneinander unterscheidbaren Gruppen zusammengeschlossen, denen neben ihrer
eigenen Sprache eine einheitliche, komplizier te Zeichensprache eigen war mit der
man sich im ganzen Land unterhalten konnte. Jede Gruppe der Aborigines lebte um
eine Wasserstelle. Wurde die Gruppe so groß, dass es nicht mehr genug Nahrung
für alle Mitglieder gab, teilte sie sich in zwei Hälften, wobei eine Gruppe den
Wohnor t verließ und sich auf die Suche nach einem neuen Lebensraum machte.
Diese Aborigines-Frau schützt sich
mit grünen Ameisen vor
Erkältungen. Sie werden vom Baum
„geerntet“ und zerdrückt, dann roh
gegessen.
Manche der Aborigines lebten sehr isolier t, da das Land für ein nahes Zusammenleben nicht fruchtbar genug war, andere hatten intensiven Kontakt zueinander. Jede
Gruppe war nach einem Tier benannt, das gleichzeitig das Totem der Gruppe darstellte. Zwei Personen mit gleichem Totem durften niemals heiraten um Inzucht zu
verhindern. Im realen Leben spielte das Totem eine entscheidende Rolle, wurden
doch davon Zeichen und Omen für die Gruppe abgeleitet. Die Aborigines lebten in
Behausungen aus Ästen, Gräsern und Rinden, niemals jedoch in Höhlen, die als
heilige Plätze angesehen wurden und nur ausgewählten Personen zugänglich waren.
Bei der Schildkrötenjagd: Die Tiere
sind im Schlamm vergraben
und werden mit langen Stöcken
aufgestöbert.
Da das Land oft nicht sehr fruchtbar und die Böden schwer zu bestellen waren,
arbeiteten die Aborigines mit Feuer : Sie entzündeten kurz nach der Regenzeit den
Busch um mit der Asche den kargen Boden zu düngen. Durch genaues Beobachten
der Witterungsbedingungen wurden die Feuer in Schach gehalten und die Bäume
erlitten keinen Schaden. Lediglich Unterholz und Gras wurden niedergebrannt. Feuer diente außerdem als Kommunikationsmittel, und um Schneisen in
das Dickicht zu schlagen.
Beuteltiere wie dieses Woolaroo
haben sich auf dem ganzen
Kontinent entwickelt.
Heute hat sich die Zahl der Aborigines drastisch reduzier t, etwa 230.000 (etwa ein
Prozent der Gesamtbevölkerung) Stammesangehörige leben noch in Australien, erst
1967 wurden den Ureinwohnern die vollen Bürgerrechte zugesprochen. Die
Inhaftierungsrate ist bei den Aborginis 27-ig Mal, die Arbeitslosenrate sechs Mal
höher als bei den restlichen AustralierInnen, die Lebenserwar tung deutlich geringer
als der Landesdurchschnitt. Trotzdem haben sich viele Aborigines wieder ihrer uralG ES U NDHEIT
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DI DAK TIS C HE
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ten Traditionen besonnen. Immerhin folgen noch einige Tausend in den Australischen
Outbacks, dem Landesinneren Australiens, dem Lebensstil ihrer Vorfahren.
LERNZIELE:
■ Lernen mit Abenteuercharakter. Die Kinder setzen sich intensiv mit der Lebensweise
einer nahezu unbekannten Volksgruppe auseinander und lernen über die
Bushfood holt einen Hauch von
Abenteuer ins Klassenzimmer.
Lebensbedingungen im Busch. Eine Waldjause ver vollständigt den Eindruck.
PROJEKT „BUSCHFOOD“
INFORMATION: Wo Lebensmittel knapp sind, musste man sich einfacher Mittel
bedienen um eine nahrhafte Mahlzeit herstellen zu können. Heute wieder, vor allem bei
Campern groß in Mode sind Dumper (australisches Brot), gewürzte Butter und Billy
Tea. Stilecht werden sie im Freien am Lagerfeuer zubereitet, wer keine Möglichkeit
Besonders gut wird der Dumper in
der Glut eines heruntergebrannten
Lagerfeuers.
findet, eine Busch-jause im Freien zu veranstalten, kann auf eine herkömmliche Pfanne
zurückgreifen.
ORT: Klasse oder Schulgar ten, wenn die Möglichkeit für ein Lagerfeuer gegeben ist.
ZEITAUFWAND: Ein Schultag, gemeinsam mit anderen Aktivitäten.
MATERIALIEN: Pfanne aus Gusseisen, Lagerfeuer, gut heruntergebrannt, so dass
nur mehr die Glut übrig ist oder Herd (die Aborigines im Australischen Busch
verwenden übrigens keine Pfanne, sondern legen den Teig in die heiße Glut und
decken ihn mit Asche ab. Das fer tige Brot wird gut abgeklopft, fer tig!).
5 Handvoll Mehl, etwas Wasser, Rührschüssel, die Hände zum Vermengen. Für die
gewürzte Butter : 200 Gramm Butter,
0,5 Esslöffel Rosmarinnadeln, ein Teelöffel
Senfpulver, Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft
(anstelle von weißem Wermut).
KOSTEN: ca. zwei Euro für die ganze
Klasse.
UMSETZUNG: Zutaten für die
Butter vermischen, auf den heißen
Dumper streichen, fer tig. Für den Dumper
Punktgemälde,
Digeridoomusik und
Traumzeitmythen vervollständigen das Projekt.
Mehl, Salz und Wasser zu einem glatten Teig
vermengen, sparsam mit dem Wasser umgehen, der Teig soll sehr fest sein, sonst zerrinnt er in der Glut. In der Pfanne nicht zu dunkel backen, auseinanderreißen – herrlich!
Dazu trinken Australier stilecht Tee. Wer will, kann auch Würstchen am Spieß braten.
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A R B EIT S B LAT T
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Auf diesem Arbeitsblatt wollen wir dir zeigen, wie du aus
Materialien, die du draußen finden kannst, Geschirr und Besteck
herstellst.
Große Blätter sind deine Teller. Du musst sie aber gut abwaschen
und dann vorsichtig trocknen! Auch große flache Steine eignen
sich gut. Diese musst du mit Geschirrspülmittel reinigen und an
der Luft trocknen lassen. Willst du Holzbrettchen verwenden,
dann unbedingt mit Schmirgelpapier fein abfeilen, damit du keine
Holzspäne mitisst. Wenn du ein Blatt drauflegst, geht das noch
besser!
Aus Zweigen und Astgabeln kannst du dein Besteck schnitzen.
Schabe die Rinde mit einem Taschenmesser gründlich ab, damit
das Besteck schön glatt ist. Vorne spitz geschnitzt erhältst du
Spießchen für Würsteln oder Gemüse. Verzweigte Astgabeln
ergeben gute Gabeln. Ein Tablett kannst du aus Ger ten mit
Zweigen herstellen, die du mit Schnüren verbindest.
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A R BEIT S BLATT
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Ein in Australien weit verbreitetes Tier ist das Känguru.
Mit wissenschaftlichem Namen heißt dieses Tier „Macropodiae“, was
so viel wie „Großfüßler“ bedeutet. Es hat kraftvolle, lange Hinterbeine,
mit denen es sich hüpfend for tbewegt. Es gibt viele verschiedene
Känguruar ten in Australien. Kängurus werden auch gejagt und
gegessen, ihr Fleisch ist dunkelrot und erinner t an den Geschmack
von Wild (wie bei uns Reh und Hirsch). Kängurus kann man nicht auf
einer Farm halten, sie sind nur in freier Wildbahn anzutreffen.
Um bei extremer
Trockenheit überleben
Angeblich heißt das Känguru
zu können, sind
so, weil es zwischen Captain
Kängurus in der Lage bis
Cook, dem europäischen
zu einem Meter tief
Entdecker Australiens und
nach Wasser zu graben.
den eingeborenen Aborigines
Diese Wasserlöcher
zu einem Missverständnis kam.
bieten auch anderen
Als James Cook mit seinen
Tieren die Möglichkeit
Männern am 11. Juni 1770
in wasserarmen Zeiten
von Bord ihres Schiffes
zu überleben.
"Endeavour" gingen,
entdeckten sie ein
äußerst schnelles,
Das Känguru ist ein
Beuteltier. Nach ca.
30 – 40 Tagen kommt
das Kängurubaby zur
Welt. Es ist winzig klein
und sehr leicht (0,75
mausgraues, komisches Tier, das
Gramm). Es muss sofor t
sich mit großen Sprüngen
in den Beutel der
for tbewegte. Die Eingeborenen
Mutter kriechen und
wurden gefragt, was das für ein
sich dor t an der Zitze
seltenes Tier sei und die
fest saugen. Beim roten
Antwor t lautetet: "Kangaroo".
Riesenkänguru bleiben
Erst viel später stellte sich
die Jungtiere etwa 235
heraus, das dieses Wor t in der
Tage im Beutel und sind
Sprache der Aborigines nur so
dann zwischen zwei
viel bedeutet wie: "Ich verstehe
und vier Kilo schwer.
Dich nicht".
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