Fouché - Linz 2009

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Pressekonferenz
Fouché
12. Dezember 2008
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PRESSEMAPPE
Fouché / Schauspieloper von Franz Hummel
09. Jänner 2009, Uraufführung, Posthof Linz, 20:00 Uhr
10./14./15. Jänner 2009, 20:00 Uhr
Einführungsgespräch jeweils um 19:00 Uhr
PRESSEKONFERRENZ
Gesprächspartner
Wolfgang Winkler - künstlerischer Leiter LIVA
Martin Heller - Intendant Linz09
Peter Androsch - Konzeption Musik Linz09
Franz Hummel - Komponist
Susan Oswell - Regie, Choreografie
Joseph Fouché war nicht nur Napoleons Polizeipräsident, er war Mönch und
Priesterlehrer, Jakobiner, heftiger Intrigant, intellektueller Massenmörder und
Erfinder des Überwachungsstaates. Er starb 1820 in der Verbannung. Der vor
seinem Ende von Metternich halbherzig geduldete Linzer Exilant ist die
Hauptfigur in der Schauspieloper „Fouché“.
Ein Auftragswerk von Linz09 als Produktion der LIVA.
Sie finden die Pressemappe und Bildmaterial auch digital unter: www.brucknerhaus.at
Mag. Pia Leydolt / Presse
Mag. Gernot Kremser / Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Linz 2009
Tel +43732/2009–37, Fax +43732/2009–43
[email protected], www.linz09.at
Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4020 Linz
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Fouché
12. Dezember 2008
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Fouché – Erfinder des Überwachungsstaates
Napoleons Polizeipräsident, der Mönch und Priesterlehrer, der Jakobiner, Intrigant und intellektuelle
Massenmörder, der Erfinder des Überwachungs-Staates flieht, steinreich geworden, gegen Ende
seines Lebens mit der halbherzigen Zustimmung Metternichs nach Linz ins Exil. Dort geht er tagein
tagaus umher und wirft den prüfend ängstlichen Blick immer wieder zu der auf einer fernen Anhöhe
stehenden Gestalt hinauf.
Ist es Bonaparte? Verfolgt er ihn? Überwacht er ihn?
Fouchés Sprache verkommt mehr und mehr zu egoman verzerrten Kürzeln. Er durchlebt die
Erinnerung an seine Vergangenheit in den grellen Verwerfungen seiner kryptischen AbschaumPoesie, die nur noch wenige Adern intellektueller Klarheit durchkreuzen.
Angstvisionen und hybride Schübe wechseln sich ab und zeigen die zunehmende Verlorenheit dieses
machtbesessenen alten, ewigen zweiten Mannes, der durch sein raffiniert geknüpftes Spinnennetz der
Bespitzelung und des Verrats dem Tatmenschen Napoleon gefährlich geworden ist, letztlich aber
doch der groben Tücke des Kaisers unterliegt.
Der feinsinnige, gebildete, gänzlich amoralische Fouché trifft als bereits deutlich verwitternder
Hochglanzpotentat in Linz ein. So verkörpert er die Nutzlosigkeit jeder Sinnsuche und das Scheitern
am „Willen zur Macht“. Sein Selbstverständnis zerbricht zunehmend an den Geistern, die er rief.
Wenn seine Vergangenheit im Verlaufe der Handlung in Gestalt früherer Weggefährten aus dem
Chor hervortritt und ihm die quälende Realität seiner Lebensgeschichte Stück um Stück vor das
geistige Auge zerrt, reflektiert er erstmals fahrig – unfähig, sich noch sachgerecht zu artikulieren –
Politik, Menschheit, Liebe, Verbrechen, Schuld und Sühne und wird zum Verräter seiner selbst, der an
der Unio mystica Täter-Opfer zugrunde gehen muss; obwohl er gegen Ende seines Linzaufenthalts,
einem fatalen Automatismus gehorchend, immer noch letzte Absolution in Triest zu finden hofft.
Fouché, das Synonym für Machtmissbrauch und Korruption bleibt selbst in der Rolle des treu
sorgenden Familienvaters Prototyp für die Verworfenheit des lieblosen, ungeliebten Individuums;
jahrzehntelang auf der Hut, getrieben vom ständig pulsierenden Zwang, alles über alle wissen zu
müssen, um es zur richtigen Zeit zum eigenen Vorteil zusammenzufügen. Schließlich endet er als
menschliches Wrack, dessen psychologische Ursachen und Folgen unsere Oper thematisieren will.
Die schwer auf ihm lastende Vergangenheit zwängt Fouché nun selbst in die Ausweglosigkeit seiner
vormals gegen andere erlassenen Dekrete und nimmt ihm, im Alter schwer lungenkrank, förmlich den
Atem.
Keiner seiner Freunde, der nicht irgendwann zum Feind geworden wäre, niemand, dem er vertrauen
oder mit dem er jemals einen ehrlichen Gedanken hätte teilen können.
Napoleon, Robespierre, Joséphine Bonaparte etc. tauchen in seinen Tagträumen wieder auf und
peinigen die Erinnerung. Nichts erlangte jemals größere Bedeutung für diesen begnadeten Verbrecher
als er selbst, Intrigant, Königsmörder, Mitrailleur de Lyon (Schlächter aus Lyon), Priester,
mörderischer Apostat und geheimnisumwitterter Gast der Stadt Linz.
Unsere Oper ist ein Psychogramm der Machtbesessenheit am Beispiel dieser ideal dafür geeigneten
Persönlichkeit des öffentlichen Lebens; eine Hieronymus Bosch-Parabel über ein Phänomen, das
heute noch immer, allerdings weit weniger kühn und geistreich, durch die Flure der Demokratie
geistert und mit der Chimäre Political Correctness seinen Veitstanz vollführt.
Franz Hummel
Mag. Pia Leydolt / Presse
Mag. Gernot Kremser / Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Linz 2009
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Fouché
12. Dezember 2008
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Die Sprache der Potentaten
Wir haben ihre operettenhaft pathetische Körpersprache längst durchschaut und mit entsetzter
Aufmerksamkeit hineingehört in die verletzte Sprachklangwelt der Hitlers, Göbbels’, Stalins, Pinochets
und Mussolinis.
Das gutturale Staccato ihrer verwüsteten Seelen hätte sie eigentlich schon verraten müssen, bevor
ihnen noch ein Quäntchen Macht zugestanden wurde.
Joseph Fouché mag vielleicht unauffälliger, stiller, raffinierter geklungen haben als die von modernen
Aufzeichnungstechniken bestens dokumentierten Verbrecher des zwanzigsten Jahrhunderts. Er war
ohne Zweifel gebildeter als diese und mit offenbar geschliffenem Feinsinn ausgestattet, doch müssen
auch bei ihm verräterische Klang- und Artikulationsspuren auf eine mörderische Gesinnung und
emotionale Eiseskälte hingewiesen haben.
Hier setzt mein Libretto an, indem es die narrative Ebene bei der Fouché-Figur bewusst außer Acht
lässt.
Ein herrschsüchtiges Primatenmännchen muss strukturieren, will es seine Macht erhalten. Dies
geschieht jedoch nie durch Differenzierung, sondern immer durch Standardisierung und verräterische
Ausdünnung der Sprache. Schon die leiseste Nebenbemerkung verwandelt eine verborgene Melodik
in einen Befehl; und kaum erzittert darin das leiseste Selbstmitleid, schon werfen sich alle zu Boden
und küssen dem Ärmsten die Füße.
Die Subalternen sind zwar meistens für solch verborgene Töne nicht musikalisch genug, haben aber
merkwürdigerweise einen (verwandtschaftlichen?) sehr feinen Sensus für ihrer Herren Befindlichkeit.
Die Ästhetik meines Fouché-Librettos beruht im Wesentlichen auf solchen Beobachtungen.
Der alte, ins Linzer Exil verschlagene Massenmörder verliert trotz seiner immer wieder
aufflammenden Herrschaftsattitüde, die durchaus der napoleonischen mimetisch entlehnt sein mag,
im Laufe der Oper mehr und mehr Syntax, Sprachfluss und Sinnzusammenhang. Alles verwürfelt sich
nach und nach zu einem Wortfetzen-Zerfallsprodukt. Die perfekte Verdrängung seiner psychischen
Verworfenheit „begnadigt“ ihn am Ende durch den alzheimerartigen Verlust sinnstiftender Artikulation.
Fazit: Die Gerechtigkeit ist eine von geschundenen Seelen erfundene Chimäre, welche die Realität
uns täglich ins Gesicht spuckt.
Fouchés Nachkommen sollen heute noch steinreich sein.
Sandra Hummel
Mag. Pia Leydolt / Presse
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Historische Daten
der wichtigsten Opernfiguren
Joseph Fouché, duc d’Otrante (Herzog von Otranto)
* 21. Mai 1759 in Le Pellerin, nahe Nantes; † 26. Dezember 1820 in Triest;
französischer Politiker während der französischen Revolution und Polizeiminister in der Kaiserzeit und
der Restauration. Robespierre bezeichnete ihn als „Haupt der Konspiration“. Fouché organisierte ein
ausgedehntes Spionagesystem über alle Klassen der Gesellschaft und unterhielt es hauptsächlich mit
den Erträgen der Spielpacht, wobei er sich auch selbst bereicherte. Es gelang ihm stets, die
Oppositionen gegen seine Feinde, u. a. Robespierre, zusammenzuführen:
So erwirkte er am 9. Thermidor (27. Juli 1794) den Sturz und die anschließende Hinrichtung seines
erbittertsten Gegners. Offiziell war er an den Ereignissen nie beteiligt – immer zog er aus dem
Hintergrund die Fäden der Macht.
Vom Verbannungsdekret des 6. Januar 1816 gegen die Königsmörder betroffen, emigrierte Fouché
nach Österreich und durfte sich mit Metternichs Duldung zuerst in Prag und dann in Linz niederlassen.
Maximilien Robespierre (Maximilien Marie Isidore de Robespierre)
* 6. Mai 1758 in Arras; † 28. Juli 1794 in Paris; vom Volk „der Unbestechliche“ genannt, ein
französischer Politiker und einer der einflussreichsten Männer während der Französischen Revolution.
Nach seiner, durch ein Stipendium finanzierten Schulzeit begann er sein Studium im Fach Jura am
Collège Louis le Grand in Paris, wo er zwölf Jahre später sein juristisches Examen ablegte. Kurz
darauf publizierte er Flugschriften gegen die Privilegien des Adels und der Geistlichkeit. Er forderte
Pressefreiheit, allgemeines Wahlrecht für alle Männer, Abschaffung der Sklaverei in den Kolonien,
Aufhebung der Todesstrafe und Beseitigung der Privilegien des Klerus. Die Vernunft sollte die einzige
Grundlage, die Tugend das große Ziel des Staates sein. Robespierre unterstützte alle Maßnahmen
gegen sogenannte „Feinde der Revolution“, was ihm seinen Ruf als „Blutrichter“ der Französischen
Revolution eintrug. Am 28. Juli 1794 wurde Maximilien de Robespierre selbst zur Guillotine gebracht,
wo er und viele seiner Anhänger enthauptet wurden.
Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
* 13. Februar in Paris; † 17. Mai 1838 in Paris;
einer der bekanntesten französischen Staatsmänner sowie Diplomat während der Französischen
Revolution, der Napoleonischen Kriege sowie beim Wiener Kongress.
Er war als Außenminister maßgeblich an der Schaffung des napoleonischen Kaisertums beteiligt und
sorgte dafür, dass in dessen Gründungsjahr 1804 keine ausländische Macht ernsthaft Widerspruch
dagegen einlegen konnte. Doch seine Ansichten und die Napoléons über das Wohl Frankreichs liefen
auseinander, so dass Talleyrand 1807 entlassen wurde.
Napoleon Bonaparte – Napoleon I.
* 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika; † 5. Mai 1821 in Longwood House auf St. Helena im SüdAtlantik; französischer General, Staatsmann und Kaiser. Aus korsischer Familie stammend stieg
Bonaparte während der französischen Revolution in der Armee auf. Er erwies sich als ein militärisches
Talent ersten Ranges. In den Jahren nach dem Frieden von Tilsit befand sich Napoléon auf dem
Höhepunkt seiner Macht. Er lernte die Witwe Joséphine de Beauharnais kennen und heiratete sie am
9. März 1796. Da die Ehe kinderlos blieb, ließ er sich 1809 scheiden. Im Inneren seines Herrschaftsbereiches verstärkten sich in dieser Zeit die despotischen Tendenzen. Kritik an seiner Amtsführung
duldete Bonaparte immer weniger. Die Zensur und Gängelung der Presse wurden verschärft, und das
Theaterdekret von 1807 schränkte den Spielraum der Pariser Bühnen ein. Auf der anderen Seite
stand ein wachsender Personenkult um den Kaiser. 1810 heiratete Bonaparte Marie-Louise von
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Fouché
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Habsburg, die älteste Tochter des österreichischen Kaisers Franz I., die ihm den ersehnten
männlichen Nachkommen schenkte. 1814 wurde er – bar jeglicher Unterstützung von Armee, Politik
und engen Vertrauten – auf die Insel Elba verbannt. Auf der britischen Insel St. Helena starb er am 5.
Mai 1821 an fortgeschrittenem Magenkrebs.
Marie Josephe Rose de Tascher de la Pagerin – Joséphine de Beauharnais
* 23. Juni 1763 in Trois-Îlets, Martinique; † 29. Mai 1814 in Rueil-Malmaison; Kaiserin der Franzosen.
Als Witwe lernte sie den General Napoleon Bonaparte kennen, den sie am 9. März 1796 heiratete.
Diese Ehe war jedoch ihrerseits keine Liebesheirat. Vielmehr entschloss sie sich auf Drängen ihres
damaligen Liebhabers, Paul de Barras, Napoleon zu heiraten, da sie sich bewusst war, ihre Blütezeit
schon überschritten zu haben. Dieser war leidenschaftlich in die sechs Jahre ältere Joséphine verliebt,
jedoch dachte sie nicht im geringsten daran, ihren luxuriösen Lebensstil und ihre diversen Liebhaber
aufzugeben. Aufgrund ihres Lebenslaufes, der Elemente der alten Aristokratie mit denen der
Revolution vereinte, war sie in der Lage, ihrem Mann eine gesellschaftliche Akzeptanz zu verschaffen,
die er aufgrund seiner Herkunft und Laufbahn aus eigener Kraft nicht hätte erreichen können. Im
Gegenzug beglich er bereitwillig ihre immensen Schulden. Die politisch desinteressierte Joséphine
wirkte über die Konsulatszeit hinaus nicht aktiv auf die Politik ihres Mannes ein.
Marie Thérèse Charlotte von Frankreich – Herzogin von Angoulême
* 19. Dezember 1778 in Versailles; † 19. Oktober 1851 in Schloss Frohsdorf bei Lanzenkirchen;
Marie Thérèse Charlotte wurde als erstes Kind von König Ludwig XVI. von Frankreich und seiner
Gemahlin Marie Antoinette von Österreich geboren und wuchs am Hofe des Schlosses Versailles auf.
Dies endete, als die Familie im Zuge der Französischen Revolution nach einem missglückten Fluchtversuch aus den Tuilerien in den Temple verbannt wurde. Das Mädchen überlebte als einziges
Mitglied der königlichen Familie die Gefangenschaft und wurde zum Spielball der Politik. 1795 wurde
es im Austausch für französische Kriegsgefangene der österreichischen Verwandtschaft übergeben.
Comtesse de Castellane – Gräfin de Castellane
geb. vermutlich um 1791;
aus einem verarmten Adelsgeschlecht, trifft 26-jährig zwischen 1815/17 auf Joseph Fouché und
verspricht sich von einer Heirat mit dem, zu diesem Zeitpunkt zweitreichsten Manne Frankreichs –
noch Exzellenz, Herzog und angesehener Minister Seiner Majestät – den Aufstieg zu einer der
vornehmsten und angesehensten Frauen Frankreichs.
Hirondelle Fouché
Fouchés Tochter aus erster Ehe, die nach dem Tod ihrer Schwester Nièvre geboren wurde.
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Aus Stefan Zweig „Joseph Fouché.
Bildnis eines politischen Menschen“
S. 90f
Hart, kalt, intrigant und unmitteilsam in der Öffentlichkeit und Politik, ist dieser sonderbare Mann
daheim der rührendste Gatte, der zärtlichste Familienvater. Leidenschaftlich liebt er seine
erschreckend hässliche Frau und vor allem jenes kleine Mädchen, das sie ihm in den Tagen des
Prokonsulats geboren hat und das er mit eigener Hand auf dem Marktplatz in Nevers „Nièvre“ getauft
hat. Dieses kleine, zarte, blasse Kind, sein Liebling, wird plötzlich schwer krank in jenen
Thermidortagen, und zu den Sorgen um sein eigenes Leben wächst nun fürchterlich die neue um das
seiner Tochter. Grausamste Prüfung: er weiß das schwache, brustkranke, geliebte Wesen sterbend
bei seiner Frau und darf, von Robespierre gejagt, … nicht dabei sein, wie sein geliebtes Kind leidet
und stirbt.
S. 281
Linz – man lächelt immer in Österreich, wenn jemand diesen Stadtnamen nennt, er reimst sich zu
unwillkürlich auf Provinz. Eine kleinbürgerliche Bevölkerung ländlichen Ursprungs, Schiffsarbeiter,
Handwerker, meist arme Leute, nur ein paar Häuser altangesessenen österreichischen Landadels.
Nicht wie in Prag eine große, ruhmreiche Tradition, keine Oper, keine Bibliothek, kein Theater, keine
rauschenden Adelsbälle, keine Festlichkeiten – eine echte und rechte schläfrige, ländliche
Provinzstadt, ein Veteranenasyl. Dort siedelt sich der alte Mann mit den beiden jungen, fast
gleichaltrigen Frauen an, die eine seine Gattin, die andere seine Tochter. Er mietet ein prächtiges
Haus, lässt es vornehm instand setzen, sehr zur Freude der Linzer Lieferanten und Geschäftsleute,
die solche Millionäre in ihren Mauern bisher nicht gewohnt waren. Ein paar Familien bemühen sich,
mit dem interessanten und dank des Geldes doch irgendwie vornehmen fremden in Verkehr zu treten,
der Adel aber zieht sehr merkbar die geborene Gräfin Castellane dem Sohn eines bürgerlichen
Pfeffersacks, diesem „Herrn“ Fouché, vor, der erst ein Napoleon (selbst ein Abenteurer in ihren
Augen) einen Herzogsmantel um die dürren Schultern gehängt. Die Beamtenschaft wiederum hat
geheimen Auftrag von Wien, sich möglichst wenig mit ihm einzulassen; so lebt der früher
leidenschaftlich Tätige vollkommen isoliert und beinahe gemieden. Ein Zeitgenosse schildert damals
in seinen Memoiren sehr plastisch seine Situation auf einem der öffentlichen Bälle: „Auffallend war,
wie die Herzogin gefeiert, aber Fouché selbst vernachlässigt wurde. Er war von mittlerer Größe, stark,
aber nicht dick, und hatte ein häßliches Gesicht. Er erschien zu Tanzfestlichkeiten stets im blauen
Frack mit Goldknöpfen, weißen Beinkleidern und weißen Strümpfen. Er trug den großen
österreichischen Leopoldsorden. Gewöhnlich stand er allein am Ofen und sah dem Tanze zu. Wenn
ich diesen früher allmächtigen Minister des französischen Kaiserreichs betrachte, wie er so einsam
und verlassen dastand und froh zu sein schien, wenn irgendein Beamter mit ihm ein Gespräch anfing
oder ihm eine Schachpartie anbot, so mußte ich unwillkürlich an die Wandelbarkeit aller irdischen
Macht und Größe denken.“
Stefan Zweig: „Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen", Fischer Taschenbuch Verlag
1952/2007 (Erstausgabe: 1929, Insel-Verlag)
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Die Schauspieloper
repräsentiert eine Gattung des Musiktheaters, die nicht auf ausgebildete, meist den Erwartungen des
Liebhabergeschmacks aufgebügelte, vermeintlich makellose Stimmen setzt, sondern Fehler und
Unzulänglichkeiten des menschlichen Stimmklangspektrums als Qualität und Charakteristikum des
Individuums wahrnimmt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der alte Fouché in der Hölle der auf ihm lastenden Vergangenheit
und im Verlies seiner zunehmenden Sprachlosigkeit Perlen des Schöngesangs in sängerisch
gestützter Wortwucht über uns ergießt.
Dieses Stück braucht vor allem gute Schauspieler. Und da die Erfahrung lehrt, dass die meisten von
ihnen gerne singen, lag es nahe, die Schauspieloper zu erfinden.
Einen besonderen Reiz sehe ich in den Grenzbereichen des Ausdrucks, wo Sprache in Musik
übergehen muss. Deshalb habe ich den fünf Notenzeilen weitere hinzugefügt, um den Eindruck des
gewohnten Notenbildes zu erhalten, aber gleichzeitig die präzise Festlegung von Tonhöhen zu
unterwandern. Der Darsteller sieht zwar die Absicht des Komponisten, kann sie aber nicht erfüllen und
in solch verlorener Position seine eigene Lösung finden; er komponiert das melodisch Vage
sozusagen nach seinen Vorstellungen mit und setzt die Stimme nicht nur musikalisch, sondern auf
den Sprachduktus bezogen ein. Dasselbe gilt für den Chor, der, wenn er hier und da in zehn statt fünf
Zeilen niedergeschrieben, zu einer Art Sprechgesang gelangt und damit einen kaum zu
kontrollierenden Massenklang erzeugt.
Dass die in zehn Zeilen geschriebenen Notationen so widersinnig präzise aussehen und nicht einfach
nur bequeme Clusterzeichen benutzen, ist ein Animationsaspekt für die Ausführenden, ein
Verkehrszeichen, das vor allzu leichtfertiger Beliebigkeit warnt und trotz großer Freiheit auch
Annäherung einfordert.
Wo gewöhnlicher Gesang gepflegt wird, habe ich mich auf Melodien beschränkt, die jeder singen
kann. Meist handelt es sich dabei um Lieder, die es in der Volksliteratur geben könnte oder um
Reminiszenzen einer von Fouché erinnerten Figur.
Franz Hummel
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Franz Hummel
gilt heute als einer der renommiertesten und originellsten Komponisten Europas. Entdeckt, unterstützt
und gefördert von Richard Strauss, Eugen Papst, Hanns Knappertsbusch und Elly Ney in Kindertagen, wurde er, obwohl er im Alter von sieben Jahren bereits komponierte, zunächst Klaviervirtuose.
Er gab Konzerte in ganz Europa und den USA und spielte über 60 Schallplatten mit nahezu dem
gesamten klassisch-romantischen Repertoire und vielen Werken der Moderne ein. Seine letzte große
Tournee als Pianist führte ihn 1973 durch die UDSSR. Von da an widmete er sich ausschließlich dem
Komponieren und konzertierte nur noch sporadisch.
Hummels Opern, Sinfonien, Ballettmusiken, Konzerte und Kammermusikwerke werden von
namhaften Musikern und Orchestern gespielt. Einige seiner inzwischen 16 Opern – „Fouché“ ist die
siebzehnte – wurden in ganz Europa aufgeführt, so zum Beispiel „Blaubart“, eine Parabel über
Sigmund Freud, die zwischen Moskau und Paris, London und Rom an die 120 Aufführungen erlebte.
Das ZDF zeichnete das gesamte Werk 1985 auf. Im Januar 2006 wurde im japanischen Kobe seine
„Sinfonia funebre“ zum Gedenken an das verheerende Erdbeben von 1996 uraufgeführt. Im selben
Jahr stellte Hummel seine „33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli“ fertig, die im
Januar 2009 mit der argentinischen Pianistin Carmen Piazzini und in Co-Produktion mit dem
Bayerischen Rundfunk von der Firma neos auf CD veröffentlicht werden. Dieses gut einstündige Werk
ist als eine moderne Antwort auf Beethovens berühmte „Diabelli-Variationen“ gedacht. Seit der
Vollendung der Schauspieloper „Fouché“ für Linz09 schreibt Hummel nun an einem Bühnenwerk über
Friedrich Nietzsche mit dem Arbeitstitel „Zarathustra“.
Sandra Hummel
geboren 1967 in Dormagen, ausgebildete Sängerin, Lyrikerin und Essayistin mit zahlreichen
Veröffentlichungen, schreibt seit einigen Jahren Opernlibretti und Hörspiele, zuletzt „Bruckner, der
Musikant Gottes“ für eine Produktion des Bayerischen Rundfunks und verschiedene Textbücher, u.a.
zu der am 8. November 2008 in Erfurt uraufgeführten Oper „Der Richter und sein Henker“ von Franz
Hummel sowie zu „Fouché“ für die Eröffnung von Linz09 der Kulturhauptstadt Europas. Für den
Hallenser Komponisten Thomas Müller hat sie soeben das Libretto zu seiner geplanten Oper „Trotzki“
fertig gestellt. Kürzlich ist sie auch als Komponistin in Erscheinung getreten. Zusammen mit der
Augsburger Pädagogin Ursula Galli (Text) schrieb sie die Musik zu dem Kindermusical „Im Land der
Aymathobolus“. Sandra Hummel ist die Ehefrau des Komponisten Franz Hummel und häufig für die
Textgrundlagen seiner Kompositionen zuständig.
Susan Oswell
geboren in England. Sie studierte Tanz, Schauspiel und Musik in Tring und London und war
Solotänzerin in verschiedenen Ballettkompanien, u.a. in Teheran, Bonn und Paris sowie neben
Rosamunde Gilmore als Protagonistin und Choreografin der international renommierten Laokoon
Dance Group aus Deutschland. 1984 wurde Susan Oswell in der Zeitschrift „Theater Heute“ von der
Kritik zur besten Darstellerin des Jahres gewählt. Ab 1995 studierte sie bei Franz Hummel
Komposition. Mehrere ihrer Orchester und Kammermusikwerke wurden in den letzten Jahren mit
großem Erfolg in Deutschland, Österreich, Belgien, Finnland und den USA aufgeführt. Zur Zeit
schreibt sie an der Kammeroper „Zelda“ nach Briefen von Zelda und Scott Fitzgerald (Libretto: Jutta
Georg) und an dem Liederzyklus „100 wasser“ nach Gedichten von Sabine Bergk. Daneben arbeitet
sie auch weiterhin als Regisseurin, Choreografin und Schauspielerin.
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Alexei Kornienko
Geboren in Moskau. Dirigent und Pianist, ausgebildet nach der russischen Schule, verfügt über eine
enorme Kenntnis des klassisch-romantischen Repertoires. Kornineko gilt als exzellenter Interpret der
Moderne sowie der Romantik und hat zahlreiche Kompositionen zur Uraufführung gebracht. Er
arbeitete mit vielen international renommierten Orchestern, wie etwa mit dem Royal Philharmonic
Orchestra London, dem Moskauer Philharmonischen Symphonieorchester, dem TschaikowskyOrchester oder der Slowakischen Philharmonie. Alexei Kornienko erhielt im Alter von fünf Jahren
seinen ersten Musikunterricht, studierte am Tschaikowsky-Konservatorium im Moskau (Klavierklasse
Zak), in Charkov (Dirigentenklasse Jordania) und war Preisträger beim Internationalen RachmaninowKlavierwettbewerb im Moskau. Seit seiner Übersiedlung nach Österreich im Jahr 1990 hat sich
Kornienko auch als weithin bekannter Wettbewerbs-Juror und als Pädagoge am Kärntner Landeskonservatorium einen Namen gemacht. Er war Mitbegründer des Gustav Mahler Ensembles und ist
Mitglied des „Bösendorfer Artistic Clubs". Im Jahr 2000 wurde er zum künstlerischen Leiter des neu
gegründeten „Wörthersee Classics Festivals“ bestellt. Zahlreiche CDs dokumentieren seine Laufbahn.
Opernproduktionen (Auswahl): „Die kahle Sängerin“ von Luciano Chailly, „An der schönen blauen
Donau“ von Franz Hummel, „Bastien und Bastienne“ von W. A. Mozart, „Der Steinerne Gast“ von
Alexander Dargomyszky, „Sauschlachten“ von Alfred Stingl, „Heimatlos – eine Wirtshausoper“ von
Anton Prestele, „Die Nacht wird kommen“ von Erling Wold.
Bernhard Hammer
geboren am 26. Jänner 1961 in Stainz / Steiermark, lebt in Wien. Schlosserlehre, Tischlerlehre,
Meisterklasse für Raumgestaltung / Kunstgewerbeschule Graz, Meisterklasse für Bühnengestaltung /
Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz. Mitarbeit an verschiedenen Architekturprojekten,
seit 1995 freiberuflicher Bühnenbildner, seit 2004 Arbeit am Fotobild. Fotobildarbeiten: 2004 „Die
Geschundenen“, 2005 „Die Suchenden“, 2007 „Die Disziplinierten“.
Bühnenbildarbeiten für Opern- und Theaterproduktionen in Wien (Volkstheater, Burgtheater,
Akademietheater, Rabenhoftheater), Berlin (Volksbühne), Amsterdam (Trusttheater) in
Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Hans Kresnik, Theu Boermans, Karl Welunschek, Peter Pawlik
u.a.
Erika Landertinger
Geboren in Salzburg. Engagements als Kostümbildnerin bei über 200 Produktionen im Bereich Oper,
Ballett, Tanztheater und Schauspiel. Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Hans Kresnik, Achim
Freyer, Bosse, Antoine Uit Dehaag, Holger Schulz, Judith von Simoa an den großen Häusern in
Berlin, München, Hamburg, Zürich, Rotterdam, Wien und Salzburg. Seit 2003 Dozentin für Kostümbild
an der Kunstakademie Maastricht.
Gerhard Fischer
geboren 1958 in Wien. Lichtgestaltung für Produktionen an Wiener Bühnen (Akademietheater,
Schauspielhaus, Wiener Kammeroper, Odeon, Museumsquartier, Jugendstiltheater und
Künstlerhaustheater usw. Zusammenarbeit u.a. mit Heiner Müller, Josef Svoboda, Feruccio Solieri,
Hans Scharvernoch, Bernhard Hammer, Bernhard Kleber. Lichtgestaltung für Schauspielproduktionen
in Amsterdam (Theatercompagnie, Stadsschouwburg), Belgien (De Singel / Antwerpen) und für
Opernproduktionen (Oper Amsterdam; Semperoper Dresden); Dresdner Musikfestspiele;
Opernhäuser von Gent und Antwerpen. Gastspielreisen mit Opernensembles in die USA, Japan,
China, Venedig (Biennale), Europalia Belgien, Australien, Mailand, CSFR, Paris, Amsterdam, Istanbul
und verschiedene Städte in Österreich.
Lehrbeauftragter für Licht an der Akademie der bildenden Künste Wien – Bühnenbildklasse Erich
Wonder und Max Reinhardt Seminar.
Mag. Pia Leydolt / Presse
Mag. Gernot Kremser / Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Linz 2009
Tel +43732/2009–37, Fax +43732/2009–43
[email protected], www.linz09.at
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Pressekonferenz
Fouché
12. Dezember 2008
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Harald Heinz
Absolvierte seine Schauspielausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in
Hannover. 1946 in Wuppertal geboren, führten ihn seine beruflichen Wege von 1970 bis 1990 an die
Theater in Kiel, Gießen, Dortmund, Basel, Braunschweig und Heidelberg. Dann arbeitete er elf Jahre
als freier Schauspieler in verschiedenen TV-Produktionen und sammelte Erfahrungen im Regiefach:
„Clavigo“, „Misery“, „Fülle des Wohllauts“, „Antilopen“ von Henning Mankell 2005.
Den größten Teil seiner beruflichen Laufbahn verbringt er aber „auf den Brettern, die die Welt
bedeuten“, u.a. an den Staatstheatern Wiesbaden und Mainz, am Neumarkttheater Zürich, in
Heidelberg, Gelsenkirchen, Lübeck oder bei den Burgfestspielen Jagsthausen, Wunsiedel und Mayen.
Am Stadttheater Münster spielte Heinz den Faust in „Faust I“ und „Faust II“ von Goethe, u.a. in
mehrmaligen Vorstellungsmarathons von jeweils 81/2 Stunden. In der Spielzeit 2001/02 war er fest
am Badischen Staatstheater Karlsruhe engagiert und gastierte an der Frankfurter Oper in Lucioano
Berios Oper „Un re in ascolto“ als Freitag – eine neue Herausforderung. Seit Sommer 2002 arbeitet er
wieder als freier Schauspieler und Regisseur.
Zu seinen letzten Arbeiten zählen: Don Quichotte in „Der Mann von La Mancha“, „Biografie“ am Alten
Schauspielhaus Stuttgart, „Endgeil“ – Uraufführung von Gerd Heidenreich, Pater Lorenzo in „Romeo
und Julia“, „Alte Freunde“ von Maria Goos.
Bettina Schönenberg
begann ihre schauspielerische Laufbahn in Ulm an der Akademie für darstellende Kunst adk-ulm und
setzt ihren Werdegang seitdem kontinuierlich donauaufwärts fort.
Ihr erstes Festengagement führte sie nach Regensburg, wo sie unter anderem das „Sams“ in „Eine
Woche voller Samstage“, die „Sonia Walsk“ in dem Zweipersonenmusical „Sie spielen unser Lied“
sowie die „Mariedl“ in Werner Schwabs „Präsidentinnen“ spielte.
Preisgekrönt ist ihre Darstellung des Mädchens in dem Einfraustück „Warum trägt John Lennon einen
Rock?“ und des „Gretchens“ in Tabori’s „Mein Kampf“.
Seit mehreren Jahren ist Bettina Schönenberg fester Gast an den Kammerspielen Landshut sowie am
Altstadttheater Ingolstadt. Weitere Ausflüge führten sie als „Eliza Doolittle“ nach Stuttgart an die
Komödie im Marquart, an die Landesbühne Hannover und als „Hexe Hillary“ an die Staatsoper
Nürnberg.
Darüber hinaus ist sie mit ihrem musikalischen Kabarettprogramm „Zack! – Glück!“ in Regensburg zu
sehen. Ihr Engagement in Linz ist ihr erstes in Österreich.
Léla Wiche
Die in Wien geborene Sopranistin Léla Wiche verfügt über einen weiten künstlerischen
Tätigkeitsrahmen von Oper über Operette und Kammermusik bis Lied und Oratorium. Sie studierte
nach einer Schauspiel- und Tanzausbildung Gesang in Wien und London, war Preisträgerin bei
internationalen Wettbewerben und erhielt mehrere Stipendien für Meisterkurse.
Als Einblick in Partien seien hier unter anderen erwähnt Donna Anna („Don Giovanni“), Arminda („La
finta giardiniera“), Dido („Dido and Aeneas“), Rosalinde („Fledermaus“), Angèle Didier („Graf von
Luxemburg“), Kurfürstin („Vogelhändler“), Requiem (Mozart), Messa da Requiem (Verdi), Lobgesang
(Mendelssohn) und Messias (Händel). Die Konzeption eigener Konzertprogramme sind der Sängerin
ein großes Anliegen.
Léla Wiche war bisher u.a zu hören im Musikverein Wien, bei der Neuen Oper Wien, den
Sommerspielen Klosterneuburg, in der Volksoper, in den Konzerthäusern Wien, Graz, Klagenfurt,
Brucknerhaus Linz, Palau de la musica Barcelona, Philharmonie Luxembourg, bei Jeunesse Musicale,
im RadioKulturhaus, bei den Festivals Allegro vivo, KlangBogen, Spectaculum, Donaufestwochen,
Haydn-Festspiele Eisenstadt, Musikwochen Millstatt, Steirisches Kammermusikfestival, Festwochen
Gmunden, mit dem NÖ-Tonkünstlerorchester im Schloss Grafenegg, im ORF, sowie in Deutschland,
Schweiz, Italien, Griechenland, Polen, Tschechien, Israel und den USA.
Mag. Pia Leydolt / Presse
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Fouché
12. Dezember 2008
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Stephanie Lang
geboren in Passau / Deutschland, lebt in Wien. Sie erhielt ihre Ausbildung an der Westfälischen
Schauspielschule Bochum und studierte Gesang in der Meisterklasse von Mirka Yemen Dzakis
(Athen). Engagements führten sie ans Schauspielhaus Bochum, die Ruhrfestspiele Recklinghausen
und an das Theater Oberhausen. Sie arbeitet für Film- und Fernsehproduktionen und ist als
freischaffende Schauspielerin und Sängerin für zahlreiche eigene Projekte verantwortlich. Auf der
Bühne war sie in folgenden Rollen zu erleben: Desdemona in „Othello“, Mädchen in „Roberto Zucco“,
Polly in „Die Dreigroschenoper“, Julie in „Fräulein Julie“, Elmire in „Tartuffe“, Lady Macbeth in
„Macbeth“, Lena in „Leonce und Lena“, Judy Garland in „Judy“. Außerdem arbeitete sie erfolgreich als
Sängerin mit dem Pianisten und Komponisten Larry Lofquist (USA) und in Formationen wie „Treasure“
und „F.A.ST.“. Seit 2004 ist sie Mitglied der Vienna Swing Sisters.
Ursula Langmayr
Geboren in Linz. Besuch des musischen Gymnasiums, Gesangsstudium bei Ingrid Janser-Mayr und
Wolfgang Holzmair an der Universität Mozarteum Salzburg. Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern
wie Dennis Russell Davies, Silvain Cambreling, Emilio Pomàrico, Beat Furrer, Russell Ryan,
Klangforum Wien, Wiener Philharmonikern, Ensemble Recherche, Wiener Akademie bei Festivals wie
Wien modern, Wiener Festwochen, steirischer Herbst, styriarte, Bregenzer Festspiele, Salzburger
Festspiele, Carinthischer Sommer, Berlin modern, Warschauer Herbst.
Opernauftritte mit Mozartpartien sowie in der Rolle der Eurydice bei der ÖEA von „Orpheo“ von Philip
Glass in Salzburg und der UA von Beat Furrers „Begehren“ bei Graz 2003. Die Sopranistin Ursula
Langmayr legt großen Wert auf ein breit gefächertes Repertoire, das sich von der klassischen Oper
über Liedgesang bis hin zu zeitgenössischer Musik erstreckt. Liederabende im In- und Ausland u.a.
mit Uraufführungen von Kurt Schwertsik. Rege Zusammenarbeit mit dem Pianisten Russell Ryan.
Zahlreiche Konzertauftritte (u.a. Mahlers Vierte Sinfonie unter Dennis Russell Davies in Salzburg,
Matthäus- und Johannespassion sowie die h-moll-Messe von Bach mit der Wiener Akademie, „Ein
deutsches Requiem“ von Brahms, Mozarts c-moll-Messe sowie große Kirchenmusikwerke von
Bruckner, Haydn und Schubert). Konzerteinladungen und Tourneen u.a. in die USA, Japan, China,
Slowenien, Schweiz, Deutschland, Italien, Bulgarien. Zuletzt wirkte sie bei den Uraufführungen von „I
hate Mozart“ von Bernhard Lang im Theater an der Wien sowie in der Rolle des Engels in „Ich, Hiob“
von Thomas Daniel Schlee beim Carinthischen Sommer 2007 und 2008 mit (im März 2009 in der
Linzer Minoritenkirche). 2008 führte sie ihre Arbeit unter anderem an die Opéra Garnier und das
Centre Pompidou in Paris, zu den Salzburger Festpielen, an die Grazer Oper und dem Klassikmusikfest Mühlviertel, wo sie Gyögry Kurtags „Kafka Fragmente“ mit großem Erfolg zur Aufführung
brachte. 2009 stehen neben der Oper „Fouchè“ noch zahlreiche Lieder- und Duettabende (mit der
Mezzosopranistin Christa Ratzenböck) auf dem Programm.
Tiberius Binder
geboren 1975 in Klausenburg/Transsylvanien. Solist der St. Florianer Sängerknaben, Gesangsausbildung am Mozarteum Salzburg, Regieassistenzen in Wien und OÖ, Chormanager der
Sängerknaben vom Wienerwald, Sprecherziehung, Solokonzerte als Countertenor und Gastverträge
als Sänger/Sprecher u.a. Schlachthof Wels und am Landestheater Linz.
Kulturmanagement: Leiter der Produktionsabteilung Linz09, Künstlerisches Betriebsbüro LIVA /
Brucknerhaus Linz (u.a. Klangwolke, Theater im Rosengarten), Pressearbeit für Jeunesse.
Musikalische Jugend Österreich.
NGOs: Geschäftsführer der HOSI Linz, Öffentlichkeitsarbeit für UKI. Unterstützungskomitee zur
Integration von AusländerInnen, integrative Pädagogik für MigrantInnen und Menschen mit
Beeinträchtigungen – UKI, Bildungsagentur Wien, VHS Fünfhaus Wien sowie Dolmetsch für Bereich
Osteuropa. Kinesiologe, Systemischer Coach und Aufstellungsleiter in der Praxisgemeinschaft T3.
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Linz 2009
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Pressekonferenz
Fouché
12. Dezember 2008
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Matthäus Schmidlechner
2001-05 Studium an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz bei William Mason, Thomas Kerbl
und Kurt Azesberger. Meisterkurse und Workshops u.a. bei Michael Schade, Felicity Lott, Barbara
Bonney und KS Helmut Berger Tuna.
Neben zahlreichen Aktivitäten im Bereich Oratorium ist er seit 2003 als Gast am Landestheater Linz
engagiert, wo er unter anderem Prinz Paul in der Operette „Die Großherzogin von Gerolstein“, den
Wenzel in der „Verkauften Braut“ und den Blind in der „Fledermaus“ verkörperte. Es folgten
Engagements nach Bad Hall (Belfiore in Mozarts „La finta Giardiniera“), Berlin (Kronprinz Friedrich
von Siegfried Matthus), Wien (Wiener Operettensommer). Im Februar 2006 Operettentournee durch
Chile mit dem Franz Schubert Ensemble Austria. Im Rahmen der Ernst Krenek Tage in Linz sang er
die Rolle des Cleon in der Kammeroper „Tarquin“ von Ernst Krenek in den Linzer Kammerspielen. Seit
der Spielzeit 2007/2008 ist Matthäus Schmidlechner fix am Landestheater Linz engagiert. Aktuelle
Produktionen: Adam in Zellers Operette „Der Vogelhändler“, Basilio in Mozarts „Le nozze di Figaro“
und Linfea in Francesco Cavallis Oper „La Calisto“. Im Sommer 2008 war er beim Wiener
Operettensommer und im Theater in der Kulturfabrik Helfenberg als Moore in John F. Lampes
Opernparodie „The Dragon of Wantley“ zu hören und zu sehen.
Klaus Boris Theinschnack
Geboren 1976 in Linz. 1994-2003 Studium Sologesang am Brucknerkonservatorium Linz, seit 1994
Unterricht in Sprecherziehung und Rhetorik bei Eva-Maria Aichner (Landestheater Linz). Mitwirkung
bei zahlreichen Musical- und Opernproduktionen in Bad Leonfelden, Bad Hall, Steyr und Linz:
Caiphas in „Jesus Christ Superstar“, Offizier, Minister in „Evita“ u.v.a. Konzerttätigkeit u.a. mit dem
KEPLER-KONSort (J. S. Bach, H. Purcell u.a.), dem Collegium Vocale Linz, dem Linzer
Jeunessechor, Thomas Kerbl, Colin und William Mason. Mitglied des Ensembles „Das Tribunal“
(2007: „Dieser verfluchte Montesqieu“).
2003 Richteramtsprüfung, seit 2005 Staatsanwalt in Linz.
Josef Zwink
Der gebürtige Oberammergauer begann nach privaten Gesangsausbildungen bei Arthur Gross und
Gabriele Weinfurter sein Studium an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Er studierte bei
Birgit Greiner und seit 2006 bei Andreas Lebeda. 2008 konnte er sein Studium mit Auszeichnung
abschließen. Meisterkurse bei Kurt Widmner und Harry van der Kamp gaben ihm entscheidende
Impulse.
Er singt in Ensembles wie dem KEPLER-KONSort Linz und dem Ensemble Cantissimo und arbeitete
mit Dirigenten wie Andreas Lebeda, Colin Mason, Markus Utz, Ingo Ingensand, Till A. Körber und
Thomas Kerbl. Soloengagements, sowohl auf der Konzert- als auch auf der Opernbühne, führten ihn
durch den deutschsprachigen Raum. Sein Repertoire umfasst Werke der Alten bis hin zur Neuen
Musik. Zwink arbeitete mit Regisseuren wie Henry Mason, Alexander Hauer und Christian Stückl.
Ensemble09
Ein neuer Klangkörper für die Kulturhauptstadt. – Linz09 bestellt sich keine Hofkapelle, sondern
entwickelt einen eigenen Klangkörper. Oberösterreich vereint exquisite Ensembles auf höchstem
Niveau. Mit dem Ensemble09 soll über das Kulturhauptstadtjahr hinaus eine Einrichtung entstehen,
die sich „lebender“ Musik widmet, Maßstäbe in der Reflexion unserer Gegenwartskultur setzt und
pädagogische Einrichtungen und musikalische Institutionen befruchtet und zusätzlich belebt. Das
Ensemble09 versteht sich als Vermittler, Ansprechpartner und Kommunikationsforum zwischen
KomponistInnen, InterpretInnen und einem Publikum aller Bevölkerungsschichten.
Mag. Pia Leydolt / Presse
Mag. Gernot Kremser / Presse & Öffentlichkeitsarbeit
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Fouché
12. Dezember 2008
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Fouché / Schauspieloper von Franz Hummel
09./10./14./15. Jänner 2009, Posthof Linz, 20:00 Uhr
Idee//
Otto M. Zykan
Komposition//
Franz Hummel
Textbuch//
Sandra Hummel
Susan Oswell, Regie & Choreografie
Alexei Kornienko, Musikalische Leitung
Bernhard Hammer, Bühne
Erika Landertinger, Kostüme
Gerhard Fischer, Lichtdesign
Monika Krestan & Gerda Fischer, Maske
Harald Heinz, Joseph Fouché
Bettina Schönenberg, Marie-Thérèse-Charlotte
Léla Wiche, Hirondelle Fouché
Stephanie Lang, Joséphine Bonaparte
Ursula Langmayr, Komtesse de Castellane
Matthäus Schmidlechner, Talleyrand
Boris Theinschnack, Robespierre
Tiberius Binder, Napoleon Bonaparte
Josef Zwink, Erzbischof Laurent
Anton Bruckner Privatuniversität Linz:
Solistenensemble des Institutes für Gesang und Stimme: Veronika Arnold, Susana Bento, Catherina
Pamela Berzé, Michaela Editha Diermeier, Alexandra Diesterhöft, Eliska Dvorakova, Martina Fender,
Iris Hartung, Beate Kornter, Stefanie Leitner, Christine Lindorfer, Christine Ornetsmüller, Regina Riel,
Christina Schauer, Julia Michaela Schick, Yuqian Zhou;
Philipp Dürnberger, Songwei Liang, Emmanouil Marinakis, Serkan Temel, Yiwei Wang;
Studienchor
TänzerInnen und AbsolventInnen des Institute for Dance Arts: Helmut Fixl, Conny Friedl, Blazej
Jasinski, Amandine Petit, Anna Reitbauer, Aureliusz Rys, Emmanuelle Kim-Oanh Vinh, Rosalie
Wanka
Kurt Dlouhy, Einstudierung Studienchor
Christian Schmidbauer, Einstudierung Solistenensemble & musikalische Assistenz
Kunihiro Kashiwagi, Korrepetition
Katharina Gerstmayr, Assistenz Regie und Inspizienz
Conny Friedl, Assistenz Choreografie
Falko Herold, Assistenz Bühne
Stephanie Lenzeder, Assistenz Kostüme
Dido Sargent, Assistenz Kostüme
Mag. Pia Leydolt / Presse
Mag. Gernot Kremser / Presse & Öffentlichkeitsarbeit
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Fouché
12. Dezember 2008
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Hubert Wolschlager, Technische Leitung
Marie-Therese Rudolph, Produktionsleitung
Ensemble09:
Thomas Schaupp & Rieko Aikawa, Violine
Gunter Glössl, Viola
Elisabeth Ragl, Violoncello
Alvin Staple, Kontrabass
Thomas Frey, Flöte
Andrea Glaser, Oboe
Christoph Kieleithner, Peter Rohrsdorfer & Hubert Kerschbaumer, Klarinette
Thomas Fischer & Christian Pöttinger, Horn
Konrad Hametner & David Klingler, Trompete
Johann Reiter, Manuel Schachinger & Stefan Spieler, Posaune
Markus Nimmervoll, Tuba
Andrej Serkov, Akkordeon
Kunihiro Kashiwagi, Klavier
Manuel Hofstätter, Pauke
Vladimir Pertrov, Schlagzeug
Team Brucknerhaus & Team Posthof
Bühnenherstellung, Sico
Kostümherstellung, ART for ART Theaterservice GmbH, www.artforart.at
Ein Auftragswerk von Linz09 als Produktion der LIVA
Eine Kooperation mit der Anton Bruckner Privatuniversität Linz und dem Landestheater Linz
Karten & Info:
POSTHOF zeitkultur am hafen
Posthofstrasse 43, 4020 Linz
Kassa / Ticket Service:
Tel +43732/ 78 18 00
Fax +43732/ 78 18 00 178
[email protected]
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