Asa foetida: Stinkasant oder Teufelsdreck

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28 Rat und Hilfe aus der Apotheke
Sorten und Inhaltsstoffe
Ende Mai werden am Kopf der freigelegten
Pfahlwurzeln mehrere, kleine Einschnitte gemacht. Nach zwei bis drei Monaten sondert die
Wurzel einen dicken, harzartigen Milchsaft ab.
Der Milchsaft kann aus allen Pflanzenteilen gewonnen werden, die größte Ausbeute stammt
jedoch aus dem Schaftbereich der Wurzel (bis
1 kg). Der Saft trocknet an der Luft schnell ein,
wird gummiartig und verfärbt sich von glasklar
zu gelblich mit braunen, roten und violettbraunen Einzelkörnern. Der Bruch ist milchigweiß
bis opalartig. Man unterscheidet je nach Herkunft drei verschiedene Handelssorten:
▶ »Abushaharce Hing-Hing Asa« gilt als
edelste Sorte und stammt vom Persischen Golf.
▶ In Indien wird »Kandaharce Asa« aus
­Afghanistan und Iran als Gewürz verwendet.
▶ Die »Hingra«-Sorten, die von unterschiedlichen Stammpflanzen geerntet werden, kommen ebenfalls aus Iran.
Pflanze mit Potenzial
Asa foetida: Stinkasant oder Teufelsdreck
mittlerweile auch die Aufmerksamkeit der westlichen medizinischen
­Forschung auf sich gezogen.
Von Apotheker Thomas Knaier
A
ls Asa foetida bezeichnet man den getrockneten Milchsaft aus dem Wurzelstock (Rhizom) verschiedener FerulaArten, die vor allem in Nordafrika und Asien
vorkommen. Ferula assa-foetida (Asant) bildet
die Basis vieler traditioneller Anwendungen bei
Erkrankungen der oberen Atemwege und des
Verdauungstrakts. Jüngere pharmakologische
Untersuchungen lassen auf entzündungshemmende, antidiabetische und antibakterielle Effekte schließen. Angesichts der neu entdeckten
Wirkungen scheint der Asant ein großes Potenzial für die Zukunft zu bieten.
Geschichtliches
Schon vor etwa 2000 Jahren war Asant als Gewürz und Heilmittel in Persien sehr geschätzt.
Soldaten Alexanders des Großen sowie der
Handel mit dem östlichen Mittelmeerraum haben ihn wohl nach Europa gebracht. Bei Griechen und Römern hatte er sich schnell in der
Küche etabliert. Im Ursprungsland Afghanistan ist der Asant heute ein beliebtes Mittel der
Volksheilkunde und ein wichtiges Exportgut
des Landes. Haupt­importeur ist Indien, wo er
in fast jeder Speisenzubereitung zu finden ist.
Hierzulande wurde der Asant im Mittel­alter
Topfit 3 / 2015
als pharmazeutische Droge eingesetzt. Der
volkstümliche Name »Teufelsdreck« leitet sich
vom unangenehmen Geruch seiner organischen Schwefelverbindungen ab. Noch im letzten Jahrhundert wurde Asant in Europa recht
häufig verwendet. Das Deutsche Arzneibuch 6
von 1926 widmete Asa foetida sogar eine eigene
Monographie.
Aktuell spielt er lediglich als Geruchsreagenz
für Riechgutachten, als Gewürz für exotische
Saucen und als homöopathisches Arzneimittel
eine gewisse Rolle.
Botanik
Ferula assa-foetida gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceen). Es handelt sich um eine
mehrjährige krautige Pflanze. Der Wurzelstock
mit seinem hohem Anteil an Milchsaft wächst
fünf bis zehn Jahre, bis der Stängel austreibt
und einen imposanten Schaft mit weit ausladendem Blütenstand ausbildet. Er erreicht eine
Wuchshöhe von 1,80 bis 2,50 Metern und ist am
unteren Ende bis zu zehn Zentimeter breit. Die
oberen doldentraubigen Verästelungen besitzen
doppeldoldige Blüten. Die Früchte gehören zu
den Spaltfrüchten (Doppelachänen). Nach Blüte
und Fruchtbildung stirbt die Pflanze ab.
Das Verbreitungsgebiet der unterschiedlichen Ferula-Arten erstreckt sich von Iran über
­Afghanistan bis Pakistan. Ferula assa-foetida
ist nur in Teilen des Zagrosgebirges im heutigen
Iran zu finden. Im Mittelmeerraum vorkommende Arten wie Ferula communis und Ferula
tingitana besitzen einen nur schwach riechenden Milchsaft.
Die Inhaltsstoffe von Asa foetida, lassen sich
grob in drei Hauptfraktionen einteilen:
▶ Die sogenannte Harzfraktion (40 – 64 %) besteht aus Ferulasäure und deren Estern, Cumarinen, Sesquiterpencumarinen und Terpenoiden. Sie bilden die Hauptfraktion.
▶ Bei der Gummifraktion (25 %) stößt man
vorwiegend auf Mono- bzw. Disaccharide und
Glykoproteine.
▶ Monoterpene, andere Terpenoide und
schwefelhaltige Stoffe finden sich in der dritten
Fraktion, dem ätherischen Öl (10 – 17 %). Diese
schwefelhaltigen Verbindungen, darunter organische Disulfide, sind für den typischen knoblauchartigen Geruch und Geschmack von Asa
foetida verantwortlich.
Anwendungen
Zu unterscheiden ist prinzipiell zwischen Anwendungen der Volksmedizin und dem Einsatz
in der heutigen Homöopathie. So wird Asant
im traditionellen indischen Ayurveda bei Blähungen gegeben. In der Volksheilkunde Indiens
und des Irans wird er als krampflösendes, antibakterielles, abführendes und entwässerndes
Mittel genutzt. Auch in den USA und China ist
die Droge wegen ihrer spasmolytischen und abführenden Wirkung im Einsatz und wird vor
allem Älteren als mildes Abführmittel gegeben.
Die Wirkung als Beruhigungs- und krampflösendes Mittel nutzt man in Iran und Nepal,
während in Marokko das getrocknete Gummiharz gegen epileptische Krampfanfälle gekaut
wird. Wichtigste Anwendung von Asa foetida bleibt jedoch die Behandlung von Asthma,
Foto: scitterphoto.com (CC)
Eine alte Heilpflanze aus Asien hat
Rat und Hilfe aus der Apotheke 29
Keuchhusten, Lungenentzündung und kindlicher Bronchitis im indischen Ayurveda und
vielen anderen Ländern.
In der westlichen Homöpathie wird Asa foetida
gegen Reizmagen und Entzündungen der Magenschleimhaut eingesetzt. Eine Cochrane-Metaanalyse konnte zudem positive Effekte beim
Reizdarmsyndrom belegen.
Pharmakologie
Neuere pharmakologische Untersuchungen zeigen ein außerordentlich vielfältiges Wirkprofil
von Asant. So wurden in Tierversuchen eine
antioxidative und chemopräventive Wirkung
durch den Anstieg körpereigener Antioxidantien (etwa Gluthation) und den Abfall oxidationsfördernder Enzyme (etwa Xanthinoxidase) – letztlich eine antiepileptische Wirkung –
nachgewiesen. Dies wird auf den hohen Gehalt
an Polyphenolen zurückgeführt. Ferner scheinen Zubereitungen von Asa foetida die Angiogenese (Wachstum von Tumoren) zu hemmen.
In einer Untersuchung mit Galbansäure, einem
Inhaltsstoff des Asant, zeigte sich, das Wachstum und Wanderung von Gefäßendothelzellen
des Tumors gebremst wurden. In einer weiteren Studie konnte durch Asa foetida das durch
Gewinnspiel
eine Chemikalie ausgelöste Mammakarzinom
in Ratten im Wachstum verlangsamt bzw. deutlich verkleinert werden. Die durch Umbelliprenin, einem Inhaltsstoff von Asa foetida, ausgelöste Hemmung von Lipoxygenasen (Enzyme)
wird als ursächlich für den Einsatz bei Asthma
bronchiale, COPD, Arteriosklerose oder Krebs
angesehen. Weitere In-vitro-Studien konnten
2008 die antivirale Aktivität gegen menschliche
Rhinoviren, 2004 die antimykotische Aktivität
gegen bestimmte Aspergillusarten nachweisen.
Galbansäure und Umbelliprenin aus Asa foetida scheinen auch das Enzym Betalaktamase
des Bakteriums Staphylococcus aureus zu hemmen. Krampflösende und blutdrucksenkende
Eigenschaften wurden in Versuchen am Meerschweinchen-Ileum und an narkotisierten Ratten beobachtet. Zudem wurden antidiabetische
Wirkungen mit einem Extrakt von Asa foetida
festgestellt, der die Betazellen der Bauchspeicheldrüse zur erhöhten Produktion von Insulin
veranlasste, den Blutglucosespiegel senkte und
geschädigte Zellen reparierte.
Mögliche antibakterielle, schmerzlindernde
und Leishmanien abtötende Wirkungen sowie
eine Senkung des Cholesterinspiegels waren Ergebnis pharmakologischer Studien – und sind
Gegenstand künftiger Untersuchungen. Somit
Rat des Apothekers
Während der Asant in orientalischen Ländern als Heilmittel und Gewürz weit verbreitet ist, führt er in Mitteleuropa eher
ein Schattendasein und ist in deutschen
Apotheken lediglich als homöopathische
Darreichungsform (Globuli, Tabletten
oder Dilution) im therapeutischen Gebrauch. So kommt z. B. Ypsiloheel® N bei
nervösen Störungen (z. B. Herzklopfen)
sowie bei Magen-Darm-Beschwerden
zum Einsatz.
Achtung: Bei längerer Einnahme erhöhter
Dosen wird von Verdauungsproblemen,
Blähungen, Durchfällen und Kopfschmerzen berichtet. Äußerliche Anwendungen
auf der Haut im Bauchbereich führten zu
Genitalschwellungen. Von Anwendungen
in der Schwangerschaft wird allgemein
abgeraten.
scheint Asa foetida eine pharmazeutische Droge mit beachtlichem Potenzial für die Medizin
der Zukunft zu sein. Die hier erwähnten neueren Forschungsarbeiten und das große in der
Literatur überlieferte Erfahrungswissen lassen
auf eine intensivere künftige Beschäftigung mit
dieser wertvollen Arzneipflanze hoffen.
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Topfit 3 / 2015
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