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Inhalt
Geschichte
Aphrodisierende Drogen
Aphrodisiakum
A– Z
A
Alstonia scholaris
Asant
Austern (Lebensmittel)
B
Bibergeil
Bremelanotin
C
Camu-Camu
Catuaba
Crocin
D
Damiana
H
Hawaiianische Holzrose
Hippomanes
I
Ingwer
K
Kaper
M
Melanotan II
Muskatnussbaum
Myrrhe
R
Rhynchosia pyramidalis
S
Safranmalven
Salep
Schokolade
Sprossender Baerlapp
T
Trueffel
Y
Yohimbe
Yohimbin
Geschichte
Antike
Der Gottin Aphrodite waren viele wurzige Krauter und
wohlduftende Pflanzen mit erotisierender
und berauschender Wirkung geweiht. Zu den unzahligen Pflanzen,
deren aphrodisische Wirkung in
der Antike geschatzt wurde, gehoren etwa die Alraune
(Mandragora officinalis), Sauerampfer
(Rumex Acetosa) der Safrankrokus (Crocus sativus), die
Erdscheibe (Cyclamen graecum), die
Meeres- oder Stranddistel (Eryngium maritimum) und die
Falzblume (Teucrium micropodioides,
syn. Micropus erectus). Auch Wein wurde gern in Mischung mit
anderen Rauschmitteln als
Aphrodisiakum benutzt. Weit verbreitet war auch im alten
Agypten die Anwendung von
aphrodisischen Pflanzen, wo man sie mit Hathor „Göttin der
Liebe“ in Verbindung brachte.
Mittelalter
Im Mittelalter galten etliche Zauberpflanzen, z. B. Grunkohl
(Brassica oleracea var. sabellica),
Petersilie, Loffelkraut und andere Krauter sowie Gewurze wie die
Muskatnuss, als Aphrodisiakum.
Sogar die Tomate (ein Nachtschattengewachs) wurde in Amerika
naher in Betracht gezogen
("Liebesapfel", "Paradiesapfel").
Gegenwart
Auch heute wird im Volksglauben oder in Pseudowissenschaften
zahlreichen Pflanzen, Tieren,
Drogen etc. eine Wirkung als Aphrodisiakum nachgesagt, die z. B.
als Gewurz, Nahrungs-, Starkung
- oder Potenzmittel, Parfum, Kosmetika oder Schmuck verwendet
werden. Einige Beispiele sind
Asant, Austern, Schokolade, Truffel, Camu-Camu, Hawaiianische
Holzrose, Maca, Cantharidin,
Spanische Fliege, Hormiga culona, Myrrhe oder Bibergeil.
Die Forschung der pharmazeutischen Industrie entwickelt heute
luststeigernden Medikamente(z. B.
CP-866,087 oder Flibanserin ), deren Wirkungen in klinischen
Studien ermittelt werden.
......
Aphrodisierende Drogen
Hormone wie z. B. DHEA (Dehydroepiandrosteron), Pheromone,
Oxytocin, PEA (Phenethylamin),
Estrogen, Testosteron, Serotonin, Dopamin, Progesteron,
Prolactin oder Vasopressin beeinflussen das sexuelle Verhalten auf
unterschiedliche Weise.
Einen einzelnen Stoff, der als Aphrodisiakum wirkt und alle
sexuellen Probleme lost, gibt es nicht. Die pharmazeutische
Forschung entwickelt daher Medikamente, mit den Stoffen, die die
Sexualitat unterschiedlich beeinflussen.
Bremelanotid
Praparate, die die Melanocortinrezeptoren MC3-R und MC4-R im
Gehirn aktivieren, sind mi Moment die wirksamsten
aphrodisierenden Drogen.
Bremelanotid, fruher bekannt als PT-141, wurde in klinischen
Versuchen fur die Behandlung von Funktionsstorungen der
sexuellen Erregung und Erektile Dysfunktion eingesetzt.
Dieses Praparat war fur beide Geschlechter gedacht.
Die Ergebnisse der Vorstudie zeigten eine Wirksamkeit dieser
Droge, aber auch einen erhohten Blutdruck als Nebeneffekt..
Aus diesem Grund wurde das alternative Praparat PL-6983
entwickelt.
......
Yohimbin
Yohimbin ist ein Alkaloid der Baumrinde Yohimbe, das oft als
schwacher MAO Inhibitor gilt, wofuer es jedoch keine Belege
gibt.
Yohimbin ist Bestandteil einiger pharmazeutischer Potenzmittel
wie z.B. : Yocon, Yohimex, Aphrodyne oder Viritab.
Yohimbin ist ein alpha-adrenergic Antagonist, durch
den der Blutfluss der Genitalien beider Geschlechter und bei
einigen Menschen die sexuelle Sensibilitat und Erregung erhoeht
wird.
Die Yohimbe-Baumrinde enthalt neben Yohimbin weitere
Alkaloide, die verschiedene Wirkungen wie z. B. rasender Puls,
Schwitzen oder Angstgefuehl haben koennen.
Deshalb sind Potenzmittel, die direkt aus der Yohimbe-Baumrinde
hergestellt werden, mit Vorsicht zu sehen.
In hohen Dosen koennen auch die pharmazeutischer Potenzmittel,
die Yohimbin enthalten, solche Nebenwirkungen haben.
.......
Asant
Asant (Ferula assa-foetida), auch bekannt als Stinkasant (hindi: हग
Hing, urdu: Hei-ng) oder Teufelsdreck, ist eine bis zu 4 m hohe,
mehrjahrige, krautige Pflanze aus der Familie der Doldenbluetler.
Sie liefert beim Einschneiden der freigelegten, etwa 15 cm dicken
Wurzel ein stark nach Knoblauch schmeckendes Gummiharz. Es
wird in Afghanistan, Pakistan, im Iran und in Indien als Gewuerz
benutzt, vor allem aber in der indischen Kueche.
Asant besteht zu 24 bis 65% aus Harz. Der Harzanteil ist z. T. fuer
den bitteren, beissenden Geschmack und den sehr unangenehmen
Geruch verantwortlich, der sich allerdings bei Verwendung in
einen Geruch aehnlich dem von Zwiebeln und Knoblauch aendert.
Das atherische Oel, das etwa 6-20 % ausmacht, enthaelt
schwefelhaltige Aromakomponenten.
Asant ist magenberuhigend und wirkt gegen Blaehungen,
sodass es vor allem bei Bohnengerichten Verwendung findet.
Dabei wird es nur in sehr geringen Mengen verwendet und in der
Regel als Klumpen unter den Deckel des Kochgeschirrs geklebt,
wo es sein Aroma entfalten kann. In geriebener Form kann es auch
direkt den Speisen beigegeben werden.
Der aus den Wurzeln austretende Milchsaft wird
an der Sonne getrocknet. Dabei verfaerbt er sich rotbraun. Die
„Ernte“ des Saftes zieht sich ueber 2- 3 Monate hin und ergibt
Ausbeuten von etwa 1 kg pro Pflanze.
Asant ist besonders beliebt bei indischen Brahmanen, denen der
Genuss von Zwiebeln und Knoblauch auch aufgrund ihrer
angeblichen aphrodisierenden Wirkung verboten ist.
Das getrocknete Gummiharz des Asant war als Asa foetida ueber
Jahrhunderte fester Bestandteil des Arzneischatzes in Europa, dem
Nahen Osten, Persien und Indien. Noch das Deutsche Arzneibuch
6 aus dem Jahre 1926 fuehrt Asa foetida und liefert die
entsprechenden Pruefvorschriften. Neben der pharmazeutischmedizinischen Verwendung war der Asant darueber hinaus in
Volksglauben und volkstuemlichem Heilwissen verankert.
Zur medizinischen Anwendung kamen neben der rohen
Droge Asa foetida das entsprechende Asa foetida-Oel und
Alkoholauszuege; ausserdem wurde das Gummiharz als
Raucherdroge verwendet.
Indikationen fur die Anwendung waren
a) verschiedene Angst- und Nervenstorungen
(Nervositat, Hysterie, Hypochondrie),
b) krampfartige Magen-, Leber- und Galleleiden,
c) Impotenz und reduzierter sexueller Antrieb.
ci)
Entsprechend war Asant vorwiegend als Nervenund
Beruhigungsmittel sowie als gastrointestinales Spasmolytikum
verbreitet. Seit dem Altertum galt Asa foetida auserdem als
Aphrodisiakum und wurde ueber Jahrhunderte in der Liebesmagie
eingesetzt.
Asant soll auch in Chanel No 5 enthalten sein.
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Bibergeil
Bibergeil, auch Castoreum, ist ein Sekret aus den Druesensaecken
(Castorbeutel, Geildrusen, Geilsacke) des Bibers. Das Sekret
besteht aus einem komplexen Gemisch von chemischen
Verbindungen, die wahrscheinlich aus Sekundarmetaboliten des
Urins gebildet werden.
Der Biber nutzt das fetthaltige Sekret zur Fellpflege und zum
Markieren seiner Reviergrenzen.
Die zwei 20–100 g schweren, ca. Huhnerei-grosen Druesensaecke
des Bibers, welche sich zwischen After und Geschlechtsteilen
beider Geschlechter befinden, werden dem getoeteten Tier
entnommen und rauchgetrocknet. Ein Druesensack ist
beutelformig und von einer braun-schwarzen faltigen Huelle
umgeben. Die darin enthaltene Substanz (Bibergeil bzw.
Castoreum) ist harzartig und braunlich. Der Geruch aehnelt dem
des Baldrians, der Geschmack kann als bitter, scharf und
aromatisch beschrieben werden. Heutzutage graebt man auf
Biberfarmen Dosen in den Boden, an deren Rand die Biber das
Geil abstreifen.
Verwendung
Medizin
In der Medizin wurde Bibergeil bis ins 19. Jahrhundert gegen
Krampfe, hysterische Anfalle und Nervositat und vieles mehr
eingesetzt. Schon in der graco-romanischen Antike wurde die
Substanz gegen Epilepsie eingesetzt. Bibergeil war so gefragt,
dass es zur Gefahrdung der Biber kam.
Die medizinische Wirkung wird durch die enthaltene Salicylsaure
(Inhaltsstoff der Weidenrinde, siehe Aspirin) erzielt. Heute hat
Bibergeil lediglich in der Homoopathie eine Bedeutung.
Bibergeil ist in den Apotheken als Tinktur und Pulver erha ltlich.
Sonstiges
In der Parfumerie ist Bibergeil Bestandteil von einigen
aphrodisierenden (erotisierenden) Parfums.
Aehnliche Substanzen werden heute synthetisch hergestellt und in
Kosmetika eingesetzt.
Bremelanotid
Bremelanotid ist der erste Arzneistoff aus der Gruppe der
Melanocortinrezeptor- Agonisten zur Behandlung von sexuellen
Stoerungen sowohl bei Maennern (Impotenz) als auch bei Frauen
(Frigiditat). Es scheint daher das erste wirkliche Aphrodisiakum
zu sein.
Mi Gegensatz zu Viagra und aehnlichen Medikamenten wirkt es
nicht durch die Foerderung der Durchblutung, sondern durch
Stimulierung des sexuellen Verlangens im Gehirn. Anfaenglich
beabsichtigt zur Erhoehung des Braeunungsfaktors in
Sonnencreme, stellten sich jedoch in Tests unerwartete
Nebenwirkungen heraus (erhoehtes sexuelles Verlangen und
Erektion).
Der Hersteller ist die Firma Palatin Technologies.
Die Entwicklung zur Marktreife wurde vom Hersteller eingestellt.
Chemische Struktur
Bremelanotid ist cyclisches Heptapeptid-Lactam mit der
Primarstruktur Ac-Nle-cyclo[Asp-His-DPheArg-Trp-Lys]-OH und ein Metabolit von Melanotan II.
Bremelanotid unterscheidet sich von Melanotan II nur durch eine
C-terminale Hydroxylgruppe statt einer Amidgruppe.
Entwicklungseinstellung
Das Arzneimittel sollte in der ersten Haelfte des Jahres 2007 in die
Phase III der klinischen Pruefung eingebracht werden, jedoch gab
Palatin Technologies am 13. Mai 2008 die Einstellung der
Entwicklung von Bremelanotid zur Behandlung von sexuellen
Stoerungen bekannt.
Neben rein Bremelanotid medizinischen Gruenden konnten bei
der Einstellung auch ethische Gesichtspunkte eine Rolle
gespielt haben.
Das Unternehmen fokussiert sich stattdessen auf die verwandte
Substanz PL-6983, die niedrigere Blutdruckwerte in Tiermodellen
zeigte.
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Myrrhe
Myrre bzw. Myrrhe (semitisch murr = "bitter") ist das Harz des
Baumes
Commiphora myrrha (siehe Balsambaumgewachse).
Räucherwerk
Myrrhe wird als Raeucherwerk verbrannt, aehnlich wie
Weihrauch.
Naturmedizin
Als Myrrhentinktur hat die Myrrhe heute pharmazeutische
Bedeutung bei Entzeundungen der Mundschleimhaut.
Sie wirkt auf der Haut desinfizierend, zusammenziehend und
fordert die Narbenbildung. Sie besitzt eine blutstillende Wirkung.
Innerlich angewendet wird sie bei Bronchitis und bei
Darmentzuendungen. Die Anwendung erfolgt durch Zerkauen
(bitter) oder Einnahme von Myrrhepraparaten in Tablettenform.
Geschichte
Im alten Agypten nutzte man bereits vor 3000 Jahren Myrrhe zur
Einbalsamierung. Das getrocknete, gelbbraune Harzgranulat wird
seit Jahrtausenden vor allem in Jemen, Athiopien, Sudan und
Somalia verwendet.
Mi Judentum gehorten Myrrhe und Aloe zur ordnungsgemaessen
Bestattung des Leichnams; sie waren aber auch
Bestandteil von kultischen Salbungen (griechisch: "Χριστός",
latinisiert "Christus" - hebraisch: "Messias"
bedeutet "der Gesalbte").
Vor Christus wurde Myrrhe unter anderem als Aphrodisiakum
verwendet. Frauen und Maenner trugen es als Parfum, Betten
wurden vor dem Geschlechtsverkehr damit betraeufelt.
Mythologie
In der griechischen Mythologie wurde Smyrna, die Tochter des
Priesters und Koenigs Kinyras von Zypern, von ihrem Vater
geschwaengert. Bei der Geburt ihres Kindes, des Adonis,
verwandelte sie sich in einen Myrrhe- Baum. (Smyrna ist das
griechische Wort fur Myrrhe.)
Bibel
Im Alten Testament findet sich das "Rezept" fur Salbol: Nimm dir
Balsam von bester Sorte: fünfhundert
Schekel erstarrte Tropfenmyrrhe, halb so viel, also
zweihundertfünfzig Schekel, wohlriechenden Zimt,
zweihundertfünfzig Schekel Gewürzrohr und fünfhundert Schekel
Zimtnelken, nach dem Schekelgewicht
des Heiligtums, dazu ein Hin Olivenöl, und mach daraus ein
heiliges Salböl... (Ex 30, 23-25 )
Myrrhe war Bestandteil des Salbols, mit dem die Stiftshutte und
die Priester im Tempel gesalbt wurden.
Das Neue Testament berichtet, die Weisen aus dem Orient (so
genannte Heilige Drei Konige) fuhrten als Gaben Gold, Weihrauch
und Myrrhe mit (Mt 2, 11 ). Diese achtungsbezeugenden Gaben
waren seinerzeit sehr wertvoll.
....
Safranmalven
Die Safranmalven (Turnera) sind die namensgebende
Gattung der Unterfamilie der Safranmalvengewächse
(Turneroideae) in der Familie der
Passionsblumengewächse (Passifloraceae). Wenige Arten
werden dort als Heilkräuter und Aphrodisiakum
verwendet. Der botanische Gattungsname ehrt den
englischen Ornithologen und Botaniker William Turner
Beschreibung
In der Gattung Turnera gibt es einjährige und
ausdauernde krautige Pflanzen und verholzende Pflanzen:
Sträucher. Sekundäres Dickenwachstum erfolgt durch
einen konventionelen Kambiumring.
An Pflanzenteilen sind oft Haare (Trichome) vorhanden. Die
wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind in
Blattstiel und Blattspreite gegliedert.
Die einfache Blattspreite ist fiedernervig. Der Blattrand ist
gezähnt. An der Basis der Blattspreite befinden sich Drüsen oder
extraflorale Nektarien. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.
Die Blüten stehen über (meist zwei) Hochblättern einzeln
in den Blattachseln oder in traubigen Blütenständen
zusammen. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen, fünfzähligen
Blüten besitzen ein doppeltes Perianth. Der freie Blütenbecher
(Hypanthium) ist kurz oder röhrig. Es sind fünf Kelchblätter
vorhanden. Die fünf Kronblätter sind genagelt und meist gelb. Es
ist nur ein Kreis (der äußere) mit fünf freien, fertilen Staubblättern
vorhanden; sie sind nicht mit den Kronblättern verwachsen und
entspringen tief im Blütenbecher.
Drei Fruchtblätter sind zu einem einkammerigen, oberständigen
Fruchtknoten verwachsen. Jeder Fruchtknoten enthält 25 bis 100
anatrope Samenanlagen in parietaler Plazentation. Es sind drei frei
Griffel vorhanden.
Es werden eine dreifächerige Kapselfrüchte gebildet, die meist
viele Samen enthalten. Die länglichen bis zylindrischen Samen
sind gekrümmt. Sie enthalten viel ölhaltiges Endosperm und einen
differenzierten, geraden Embryo. Die Samen sind von einem
Arillus umgeben.
Die Bestäubung erfolgt durch eine Vielzahl von Bienen- und
Schmetterlings-Arten (Entomophilie)
.....
Sprossender Bärlapp
Der mehrjährige, immergrüne Sprossende Bärlapp
(Lycopodium annotinum), auch Wald-Bärlapp oder
Schlangen-Bärlapp genannt, ist ein nach der BArtSchV
besonders geschützter Vertreter der Gefäßsporenpflanzen.
Früher fand die Pflanze Verwendung als Zauber- oder
Hexenpflanze, als Aphrodisiakum und galt generell als
Heilpflanze. Sie hat also eine ethnobotanische Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
1 Vorkommen
2 Erkennungsmerkmale
3 Literatur
4 Weblinks
Vorkommen
Der Sprossende Bärlapp bildet sichtbare
Sporophyllstände zwischen August und September aus. Er
ist in feuchten, bodensauren, schattigen Wäldern, insbesondere in
Nadel-, Moor- und Buchenwäldern zu finden. Er kommt zudem
selten in Zwergstrauchheidenvor.
Seine Verbreitung erreicht der Sprossende Bärlapp in
den submeridionalen bis arktischen Klimazonen und
kommt dort vom Flach- bis ins Hügelland vor. In
Österreich ist er mäßig häufig, in den deutschen
Bundesländern ist er selten bis sehr selten. In den meisten
Bundesländern ist er daher auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen
als gefährdet oder stark gefährdet eingestuft.
Er ist zudem durch die BArtSchV besonders geschützt. Die
Pflanze kommt auch außerhalb Europas auf der
gesamten Nord- und Südhemisphäre circumpolar vor.
Erkennungsmerkmale
Der Sprossende Bärlapp bildet oberirdisch kriechende Sprosse
aus, die
bis zu 1 m lang werden können. Aus diesen wachsen etwa 10 bis
30 cm große aufsteigende Triebe empor, die einen dicht
beblätterten, unmittelbar aufsitzenden Sporophyllstand tragen
können. Die Blätter der aufsteigenden Triebe ähneln den
Nadelblättern von Nadelbäumen. Sie stehen waagerecht ab,
erscheinen relativ starr, scharf zugespitzt und sind fein gesägt.
Eine Haarspitze ist jedoch nicht vorhanden. Die einzelnen
Sporophyllstände sitzen unmittelbar am Laubsproß und sind etwa
2 bis 4 cm lang.
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