Die ersten Galaxien Kapitel 6: Die ersten Sterne & Galaxien (Theorie) 6.1 Sternentstehung und Sternentwicklung heute 6.1 Sternentstehung bei z = 20 6.3 Die ersten Galaxien 6.4 Die (Re-) Ionisation des IGM Literatur zu Kapitel 6: V. Bromm & R.B. Larson: „The First Stars“ in: Ann. Rev. Astron. Astrophys. 42, 79 (2004). M.A. Alvarez et al.: „The HII Region of the First Star“, ApJ 639, 621 (2006) Allgemein zu Physik der Sterne: R. Kippenhahn, A. Weigert: „Stellar Structure and Evolution“, Springer 1990. Sternentstehung heute: In allen Galaxien, die kühles, dichtes Gas enthalten, entstehen durch gravitative Kontraktion des Gases laufend neue Sterne mit Massen zwischen ca. 0.01 und 100 Sonnenmassen. Sterne > 100 Sonnenmassen sind extrem selten. Sterne mit wesentlich größere Massen können im gegenwärtigen IM der Milchstraße nicht entstehen. Da die Strahlungsleistung (und damit der Energieverbrauch) bei Sternen (im Mittel) etwa wie M3.2 mit der Masse zunimmt, hängt die Lebenserwartung eines Sterns sehr stark von seiner Masse ab. Die massenreichsten Sterne leben nur ca. 106 Jahre, unsere Sonne erreicht dagegen mehr als 1010 Jahre. Sternentstehung bei z = 20: Da bei z = 20 schwere Atome fehlen, gibt es kein kühles Gas. Trotzdem können in dichten, warmen Gaskonzentrationen von ca. 106 MSonne Sterne entstehen. Modellrechnungen ergeben dabei Sternmassen von 15 – 500 MSonne . Diese (Pop III-) Sterne sind heiß und leben kurz… Berechnete Gasdichte auf kleinen Skalen bei z = 17 (für ein Standard-ΛCDM -Weltmodell, nach Yoshida et al. 2003, ApJ 592, 645) Der dargestellte Bereich hat etwa die Größe einer heutigen Galaxie. Die Gasverteilung ist aber offensichtlich sehr verschieden von der in einer „modernen“ Galaxie. - - - - - - - - - - ca. 50 kpc - - - - - - - - - - - - - - - Die ersten (richtigen) Galaxien entstehen durch Verschmelzen der zunächst gebildeten „Sternhaufen“. Durch SN-Aktivität und Sternwinde verlieren die entstehenden Galaxien einen wesentlichen Teil ihres Gasgehalts. Andererseits zieht die wachsende Masse der Galaxie auch neues Gas an, so dass schließlich gasreiche Galaxien mit „normaler“ Sternentstehung entstehen. Da die ersten Sterne massereich, leuchtkräftig und heiß sind, ionisieren sie sehr effizient den Wasserstoff in ihrer Umgebung. Es entstehen einzelne ionisierte Gebiete, die wachsen und schließlich verschmelzen, so dass das ganze IGM (wieder) ionisiert wird. Die Reionisation findet etwa in der Epoche zwischen z = 20 (?, WMAP -Polarisationsdaten) und z = 6 (HI-Absorption in den Spektren ferner Quasare) statt. Ein Problem mit Pop III – Sternen: Die ersten (massereichen) Sterne entstehen nicht nur anders, sie enden auch anders… Chemische Anreicherung des Kosmos durch die ersten Sterne lässt sich z. Zt. nicht gut abschätzen: Im heutigen Universum enden Sterne mit Massen zwischen ca. 9 und Ca. 40 (?) Sonnenmassen als Typ II SNe, die das ISM mit schweren Elementen anreichern. Bei Sternen größerer Masse fällt die angereicherte Materie weitgehend in ein Schwarzes Loch. Pop III – Sterne mit 15 – 500 MSonne führen daher nicht notwendig zur Anreicherung des ISM. Zumindest für 140 – 260 Sonnenmassen erwartet man allerdings „Pair-Instability“-SNe (PISN), bei der der Stern vollständig explodiert (und damit reichlich Materie an das ISM zurückgibt). (Details siehe etwa A. Heger et al. ApJ 591, 288 (2003)). Die ersten Galaxien Kapitel 7: Beobachtungen des „frühen“ Kosmos („früh“: Weltalter < 2 x109 Jahre, 7.1 Historische Bemerkungen 7.2 Ferne Quasare 7.3 Ferne Galaxien 7.3.1 Starburst-Galaxien (SBGs) 7.3.2 Lyα-Galaxien 7.3.3 „Normale“ Galaxien 3 < z < 1000) Literatur zu Kapitel 7: Review: M. Giavalisco: „Lyman-Break Galaxies“ in: Ann. Rev. Astron. Astrophys. 40, 579 (2002). Einige neuere Originalarbeiten: H.Shapley et al., ApJ 588, 65 (2003) S. Noll et al., A&A 418, 885 (2004) A. Gabasch et al.: A&A 448, 101 (2006) P.G. van Dokkum et al.: ApJ 638, L59 (2006) Historische Entwicklung 1929: E. Hubble weist den Zusammenhang zwischen Entfernung und Rotverschiebung an Galaxien mit z<0.003 nach. 1953 Galaxien bis z 0.06 beobachtet 1963: Erste Quasare mit z bis 0.37 identifiziert 1970: Rotverschiebungen von Quasaren und Radiogalaxien bis z = 3 1985: Djorgovsky et al. finden eine Lyα-Galaxie bei z = 3.22 1990: Quasar- und RG-Rotverschiebungen bis ca. 5 1993 – 1995: Entwicklung der „Lyman-Break-Methode“ Identifikation von > 103 Galaxien mit z um 3 2006: Galaxien bis etwa z = 8 bekannt Die ersten Quasare: Die absolut hellsten Quasare sind so hell, dass sie heute leicht bei allen Entfernungen (und Epochen), bei denen sie existieren sollten, beobachtet werden können. Da sie sehr viel seltener als Galaxien sind, sind sie aber nicht leicht zu finden. Die meisten heute bekannten QSOs wurden während des „Sloan Digital Sky Survey“ (SDSS) für nahe (!) Galaxien entdeckt, der Spektren für ca. 106 Galaxien und 105 QSOs lieferte, darunter 19 QSO mit z > 5.7 (Fan et al. 2002, 2003, 2004, 2006, siehe: AJ 131, 1203). Wichtigste Eigenschaften (s. z.B. Dietrich et al. 2006): (13) Analyse der Lyα-Absorption zeigt, dass IGM bei z = 6 bereits wieder weitgehend (re-) ionisiert war. (2) Die entferntesten QSOs haben SL mit 109 bis 1010 Sonnenmassen (3) Gas in der Umgebung der SL enthält (reichlich) schwere Elemente. Sternentstehung begann bei z > 10. (4) Etwa 1/3 der hoch-z-Quasare zeigt (FIR-) Staubemission. (4) Fe/Mg nimmt für die größten Rotverschiebungen ab. Typ II SNe trugen zur Bildung der schweren Elemente bei Spektren von SDSS -Quasaren mit z > 6 (Fan et al. 2003) A Spektrum eines z = 6.43 – Quasars mit Spektrallinien schwerer Elemente (Fan et al. 2003, AJ 125, 1649) Häufigkeit von hellen Quasaren als Funktion der Rotverschiebung (Fan et al. 2003) Starburst-Galaxien (SBG) hoher Rotverschiebung: Starburst-Galaxien: Galaxien mit (vorübergehend) außergewöhnlich hohen Sternentstehungsraten (typisch 10 – 100 Sonnenmassen pro Jahr ) Da SBG viele junge, heiße und leuchtkräftige Sterne enthalten, strahlen sie viel UV-Licht ab, das für z > 2 in den sichtbaren und NIR-Spektralbereich rotverschoben wird. SBG mit z > 2 sind daher relativ leicht zu beobachten. Wegen des vielen Wasserstoffs im Kosmos wird das Licht kurzwellig von der Lyman-Kante bereits in oder nahe der Galaxien vollständig (und kurzwellig von Hα teilweise) absorbiert. Dies führt zu Stufen im Spektrum („Lyman Breaks“) anhand derer die Rotverschiebung mit Hilfe von Filterphotometrie (mehr oder weniger genau) bestimmt werden kann („photometrische Rotverschiebungsmessung“). Manche ferne SBGs enthalten allerdings so viel Staub, dass die UV-Strahlung absorbiert wird und wir lediglich rotverschobene FIR- und Radio -Strahlung beobachten können („SCUBA-Galaxien“) FDF composite spectrum: objects: 64 z range: 2 – 4 <z> = 2.7 ± 0.5 Spectrum typical of starburst galaxies at high redshift (Noll et al. 2004) Motivation Gemitteltes LBG-Spektrum von Shapley et al. (2003, ApJ 588) Verteilung der unterschiedlichen Galaxientypen eines helligkeitsbegrenzten Surveys: FDF spectroscopic survey (Noll et al. 2004) Noll et al. (2004) “high-quality” Sample: Derivation of redshifts and galaxy types by means of empirical templates 341 identifications: – 42 stars – 299 galaxies – 8 quasars – 98 objects at z ≥ 2 – 11 objects at z ≥ 4 Sample selection FORS spectra of ~ 600 FDF objects Primary targets: zphot and I limits (I < 24.5 mag for 2 < z < 4) Secondary targets: serendipitous observations Eigenschaften der Starburst-Galaxien (SBGs) hoher Rotverschiebung: (4) Hohe Sternentstehungsraten (per Definitionem…) (6) Mäßig große Massen (1010 – 1011 Sonnenmassen) (8) Häufig wenig regelmäßige Morphologie (4) Relativ starke interstellare Absorptionslinien (5) (Teilweise) Lyα- Emission unterschiedlicher Stärke, antikorreliert mit der Stärke der ISM-Linen und der Staubverfärbung. (6) Für z < 2 „normale“ chemische Zusammensetzung. Bei größeren Rotverschiebungen ärmer an schweren Elementen. (7) Individuelle Unterschiede können durch unterschiedliche Sichtwinkel, unterschiedliche chemische Zusammensetzung und unterschiedliche interstellare Gaskinematik erklärt werden. SBGs im FORS Deep Field FDF-Ausschnitt mit log-Intensitätsskala FDF Galaxien unterschiedlicher Rotverschiebung _________ Beobachtet ……….Berechnetes Spektrum Si II (ISM) C IV (Sternwind) Vergleich beobachteter und berechneter Spektrallinien bei FDF-LBGs (<z> ca. 3) (C IV passt , die ISM – Si II – Linie ist stärker, as berechnet…) Profil der ISM - C II – Linie einer z = 2.8 - SBG (aus Mehlert et al. 2006) Der „blaue“ Flügel des Profils zeigt, dass ISM aus der Galaxie ausströmt. Korrelation zwischen der Stärke und der Breite der ISM-Linien (Tapken, et al. 2006b) Relations with low-ionisation interstellar absorption lines WLIS: Average EW of six prominent lines • Properties of the interstellar gas traced by WLyα and WLIS: Strong correlation • No significant redshift evolution (Noll et al., 2004) UV continuum slope β: Power law fit: f(λ) ~ λ β λ: 1250 – 1750 Å Relation between β and Lyα emission Significant redshift dependence: Increase of average dust reddening with decreasing redshift Effect stronger for higher WLyα (Noll et al., 2004) Assumption: Reddening caused by dust obscuration of a young stellar population Total UV luminosity: log LUV = log L1500 + 0.4 A1500 + 3.2 A1500 = 2.19 (β - β0) β0 = - 2.5 (Leitherer et al. 2002, ApJS 140) Ultraluminous starbursts at z ~ 2.3 Zeitliche Entwicklung der SBGs im FDF Redshift range 2 –3 3 –4 42 22 <z> 2.39 ± 0.03 3.33 ± 0.04 β - 0.56 ± 0.11 - 1.79 ± 0.13 WLyα [Å] 6.9 ± 2.1 - 10.2 ± 6.1 WC IV [Å] 3.80 ± 0.25 2.33 ± 0.35 WLIS [Å] 1.98 ± 0.10 1.55 ± 0.15 N Comparison of FDF composites for 2 < z < 3 and 3<z<4 Differences in Lyα, continuum slope, and C IV (Noll et al., 2004) “Redder” spectra at lower z (nach S. Noll, 2004) Brightest galaxies in the UV: No significant β-related selection biases Evolution of UV continuum Zeit- (bzw. z-) –Abhängigkeit der Stärke der (besonders für die chemischen Zusammensetzung empfindlichen) C IV-Resonanzlinien bei den SBGs des FDF Weltalter (109J ) heute (13.7) 6 3 Mehlert et al., A&A 393, 809 (2002) 2 1.5 Beispiele für FDF-SBG-Spektren mittlerer Dispersion (R =2000) (Mehlert et al. 2006) Gemitteltes R = 2000 -Spektrum von 12 (<z>=3.1) -SBGs im FDF (Mehlert et al. 2006) Zeit- (bzw. z-) –Abhängigkeit der „1425“ und „1370“ – „metallicity indices“ für die FDF-SBGs (Mehlert et al. 2006, A&A) Vergleich der berechneten „metallicity indices“ und der C IV – Linienstärken für Starburst-Galaxien Offene und gefüllte Symbole bezeichnen Ergebnisse mit verschiedenen Rechencodes: offene Dreiecke: S.A. Rix et al., ApJ 615, 98 (2004) geschlossene Dreiecke: C. Leitherer et al., ApJ 550, 724 (2001) (SB99) TF Relation for FDF disk Galaxies 0.1 < z < 1.0 <z> = .50 N = 77 Ziegler et al. ApJ 564, L69 (2001) Tully-Fisher-Relation : Strahlungsleistung <=>Rot.-Geschw. Böhm et al. 2004 A&A 420,97 „Leuchtkraftfunktion“ (= Anzahl der Objekte pro Volumeneinheit als Funktion der Strahlungsleistung) und andere statistische Eigenschaften der Starburst-Galaxien hoher Rotverschiebung: Um statistisch signifikante Ergebnisse zu erhalten, benutzt man für solche Untersuchungen „photometrische“ Rotverschiebungsbestimmungen, für die es weit größere Stichproben gibt, als für spektroskopisch beobachtete Galaxien hoher Rotverschiebung. Kennt man die Leuchtkraftfunktion in Abhängigkeit von der Rotverschiebung (bzw. des kosmischen Alters), kann die Sternenstehungsrate (Star Formation Rate, SFR) als Funktion der Zeit abgeleitet werden. (Obwohl auch andere Galaxien zur Sternentstehung beitragen, wird die SFR von den SBGs dominiert). FORS Deep Field photometric redshifts m.e. ~ 0.03 x (z+1) Schechter-Parameter α als Funktion von z Schechter Funktion: n(x)dx = Φ*xαe-xdx wo x = L/L* nach P. Schechter, ApJ 203, 297 (1976) Gabasch et al., 2004b: (A&A 421, 41) 2006: (A&A) 448, 101 FDF Schechter luminosity function parameters as a function of the redshift From Gabasch et al. 2004b (A&A 412, 41) FDF SFR Gabasch et al. 2004a, Proc. Mykonos Symp. 2003 SFRs form the FDF and from the GOODS survey From: Gabasch et al. 2004c (ApJ 616, L83) Beispiele für LBG-Spekren Noll et al. (2004) Lyman-α-Galaxien: Unter den SBGs hoher Rotverschiebung finden sich Objekte mit relativ zum Kontinuum sehr starker Lyα-Linienemission. Solche Objekte fehlen im lokalen (heutigen) Universum. Dies ist verständlich da Resonanzstreung und Staubabsorption verhindern, dass Lyα-Photonen die Galaxien verlassen. Dass die Lyα-Photonen aus manche LBGs entweichen können, liegt an deren geringerem Staubgehalt und großen Geschwindigkeitsgradienten im ISM der frühen SBGs. (s. Tapken et al. 2006b). Lyα-Galaxien sind von besonderem Interesse, da (1) diese Objekte auch bei großem z leicht finden sind und von Vordergrundgalaxien unterschieden werden können, sowie (2) da auch Ly-Kontinuumsphotonen „entkommen“ können, die potentiell wichtig für die kosmische (Re-) Ionisation sind. FDF-4691 (Tapken et al. A&A 416, L1 (2004)) F= 1.2 10e-20 W /sqm FDF Lyα galaxies at z = 5.7 F=0.9 10e-22 W /sqm Absorption Emission - Verteilung der Lyα−Äquivalentbreiten der FDF- (Histogramm) und der Shapley et al. (punktierte Line) SBGs (Tapken et al. 2006b) Vergleich der aus der Lyα-Emission und aus dem UV-Kontinuum berechneten Sternentstehungsraten (Star Formation Rates, SFRs) Für FDF-SB-Galaxien (Tapken et al. 2006b) Schechter-Funktion für 2.6 < z < 4.6 angenommene SF für z=5.7 (Malhotra & Rhoads 2004) Leuchtkraftfunktion der Lyα-Galaxien bei z = 5.7 (Tapken et al. 2006a) „SCUBA-Galaxien“ oder „Submillimeter-Galaxien“: = massereiche SBGs mit extremen SFRs ( bis ca. 103 MSonne pro Jahr und hohem Staubgehalt Häufig nur im Sub-mm- und Radiospektralbereich nachweisbar. Zuerst beobachtet mit dem „Submillimetre Common-User Bolometer Array“ (SCUBA) in Hawaii anhand des FIR-Emission ihres IS-Staubs. Neben Staubemission zeigen sie auch Radiostrahlung und CO -Linienemission. Zumindest einige dieser Objekte zeigen (in ihrer Radio-Morphologie) Anzeichen für Wechselwirkungen. SCUBA-Galaxien haben unterschiedliche Entfernungen. Ein Teil besitzt hohe Rotverschiebungen und bildet eine Fortsetzung der LBGs zu größeren Massen. Details: s. z.B : R.J. Ivison, et al., MNRAS 364, 1025 (2005) S. C. Chapman, et al., ApJ 622, 772 (2005) I. Smail, et al., ApJ 616, 71 „Normale“ Galaxien hoher Rotverschiebung: Über die SBGs hoher Rotverschiebung wissen wir inzwischen recht viel, weil sie relativ leicht zu identifizieren sind und (bei den LBGs) das Maximum ihrer Energieverteilungen bequemerweise in den sichtbaren Spektralbereich rotverschoben wird. „Normale“ Galaxien (insbesondere die leuchtkräftigen und massereichen lokalen E-Galaxien) strahlen hauptsächlich im sichtbaren und NIR-Licht, das in schwerer zugängliche IR-Spektralbereiche verschoben wird. Trotzdem gelang es in den letzten Jahren, signifikante Stichproben solcher „kühlen“ Galaxien mit Rotverschiebungen bis etwa z = 3 zu finden und zu untersuchen. Einige Objekte wurden auch bei größerem z entdeckt. Dabei zeigte sich, dass für (z < 3) die LBGs nur wenig (ca. 17 %) zur Gesamtmasse der Galaxien beitragen. Sie bilden also nur eine „Spitze des Eisbergs“. Außerdem bilden sich offensichtlich bereits sehr früh sehr massereiche Galaxien, die schnell ihr Gas verlieren und als „rote Objekte“ weiter existieren. Neue Instrumente werden es in Zukunft erlauben, auch diese Objekte im Detail zu studieren. Die Ersten Galaxien Kapitel 8: Entstehung von Leben 8.1 Leben auf der Erde 8.2 Voraussetzungen für „erdartiges“ Leben 8.3 Leben anderswo? Literatur zu Kapitel 8: P. Ulmschneider: „Intelligent Life in the Universe“ Springer-Verlag, HD, (2003) Leben auf der Erde: Unsere Erde entstand vor etwa 4.6 x 109 Jahren .Spuren in den ältesten bekannten geologischen Formationen (in Grönland und Australien) zeigen, dass bereits 800 Millionen Jahre später auf der Erde Leben existierte. Das Leben ist auf der Erde also in einem astronomisch sehr kurzen Zeitraum entstanden. Während der ersten etwa drei Milliarden Jahre gab es allerdings nur Einzeller. Die typischen Vertreter irdischen Lebens sind daher die Bakterien! Die ersten Wirbeltiere gab es vor rund 400 Millionen Jahren. Etwa zur gleichen Zeit gab es die ersten Landpflanzen. Wichtigste Voraussetzung für „irdisches“ Leben ist flüssiges Wasser - und damit der Temperaturbereich, der flüssiges Wasser zulässt. Im Sonnensystem gibt es z. Zt. flüssiges Wasser nur auf der Erde und (wahrscheinlich) unter der Eisoberfläche der Jupitermondes Europa. Selbst in unserem Sonnensystem sind daher die Bedingungen für „irdisches“ Leben sehr begrenzt. Die wesentlichen Moleküle, aus denen irdische Lebewesen bestehen (Aminosäuren) können sich allerdings in einem wesentlich größeren Bereich von Umweltbedingungen natürlich bilden. Leben Anderswo: Die genannten Bedingungen für „irdisches“ Leben existieren, soweit wir wissen, nur auf Planeten und Planetenmonden. Planeten sind recht häufige Objekte. Bei den meisten Sternen, die untersucht wurden und wo die Voraussetzungen zum Nachweis bestanden, wurden auch Planetensysteme gefunden. Auch die Theorie sagt die Bildung von Planeten als natürliches „Nebenprodukt“ der Sternentstehung voraus. Wie groß der Anteil der Planeten mit „lebensfreundlichen “Bedingungen ist, ist allerdings unklar, da die meisten gegenwärtigen Nachweismethoden Planeten mit der Masse und der Umlaufbahn der Erde nicht erreichen. Aber selbst wenn erdähnliche Planeten nur mit geringer Wahrscheinlichkeit auftreten, macht es die große Zahl sonnenähnlicher Sterne und deren lange Lebensdauer rein statistisch wahrscheinlich, dass es Leben auch anderswo gibt. Allerdings nicht auf Planeten der ersten Sterne, denn sowohl die Planetenenstehung als auch irdisches Leben brauchen schwere Elemente. Außerdem leben die ersten Sterne zu kurz. Und in SBGs mit häufigen SNe wäre das Leben recht gefährlich… „Jet“ eines T Tauri Sterns (entstehendes Planetensystem) Aufnahme: ESO FORS Team HH 30 T Tauri-Stern von „oben“… HV Tau A,B …von der Seite gesehen HV Tau C HST-Aufnahme HH 30 Protoplanetare Scheibe + Jet HST-Aufnahme Dichteverteilung und Geschwindigkeitsfeld bei der Entstehung eines sonnenähnlichen Sterns Yorke et al. 1993 Camenzind 1990 Jet || . || . . To Observer . . || . . . || . . || || Entstehendes Sonnensystem in der T Tauri-Phase . . . . . . Disk Disk . . . . . . . . || || || . || || || . . . . . . To Observer .