Special Im Norden geht die Sonne auf Fotos: iStockphoto Von wegen Smörrebröd – in Skandinavien ist in den letzten Jahren ein Kulinarik-Mekka der Sonderklasse entstanden 20 Verkehrte Welt: Heute fliegen die Franzosen zum Essen nach Kopenhagen. Bis vor zehn Jahren war es genau umgekehrt. Wie ist es zu ­diesem Wunder der »New Nordic Cuisine« gekommen? Was steckt dahinter? Und lässt sich dieses Phänomen auch woanders wiederholen? Text: Wolfgang Schedelberger B is zur Jahrtausendwende hatte ­Skandinavien kulinarisch betrachtet ­einen ziemlich miesen Ruf. Und das vollkommen zu Recht. Die Top-Gastronomie war fad und teuer, und das, was man in billigeren Lokalen bekam, war zumeist wirklich schlecht. Zwar hat sich vor allem die ländliche Bevölkerung traditionell mit regionalen Lebensmitteln wie Käse, Wurst, (Fladen-)Brot, Elch- oder Rentierfleisch und natürlich Fisch ernährt, aber die Winter waren lang und kalt, Ackerbau und Viehwirtschaft dadurch schwierig bis unmöglich. Ein ideales Pflaster für die internationale Convenience- und Fast-Food-Industrie. Wenn man heute durch Kopenhagen oder Stockholm spaziert, findet man an jeder Ecke empfehlenswerte Lokale, und die TopAdressen zählen zu den bekanntesten Res­ taurants der Welt. Trotz der hohen Preise sind auch die teuersten Restaurants fast durchgehend ausgebucht. Wie kam es dazu, dass aus Völkern, die sich hauptsächlich von Tiefkühlpizza und Dosennahrung ernährt hatten, praktisch über Nacht Nationen von Feinschmeckern wurden? Ein dickes Kind macht Karriere Die Entwicklung des nordischen Kochwunders lässt sich am besten anhand des Lebenslaufs von Claus Meyer erzählen, der als Mitbegründer des legendären ­Restaurants Noma und später als überaus erfolgreicher Unternehmer einer der wichtigsten Protagonisten dieser Bewegung war und ist. Er wurde 1963 geboren und wuchs wie fast alle Mittelstandskinder mit einem Mix aus Tiefkühl- und Dosennahrung auf. Unterwegs gab es billiges Fast Food. Richtig gekocht – also ­Essen, das aus frischen Zutaten zubereitet wird – wurde zu Hause nie. So wurde aus dem heute blendend aussehenden Mittfünfziger ein dickes FINNLAND NORWEGEN SCHWEDEN Helsinki RUSSLAND Oslo Stockholm ESTLAND LETTLAND LITAUEN DÄNEMARK Kopenhagen WEIßRUSSLAND DEUTSCHLAND POLEN Kind mit gesundheitlichen Problemen. Ein Au-pair-Aufenthalt in Frankreich änderte alles. Zurück in Dänemark, begann er neben seinem Wirtschaftsstudium, für andere Studenten zu kochen, und weil das Geld knapp war, hat er sich beim Einkauf auf billige saisonale Produkte konzentriert. Er hatte damit so viel Erfolg, dass Meyer 1999 als Koch eine Sendung im ­dänischen Fernsehen bekam. Sein Engagement für eine frische Küche bei gleichzeitiger Fokussierung auf regionale Grundprodukte entstand also, lange bevor das Noma eröffnete. Was er damals mit René Redzepi, der das Noma heute noch führt, plante, war wirklich revolutionär, weil es nichts Vergleichbares gab. Eine Rückbesinnung auf die traditionelle Küche – wie man sie etwa in Italien pflegt – war nicht zielführend. Die protestantische Ethik hatte gutes Essen immer verdammt. Anstatt mit der Oma zu reden, lasen sie also lieber das Survival-Manual der schwedischen Armee, wo geschildert wird, wie man sich in der Wildnis von Pflanzen ernähren kann. Operativ hat sich Meyer schon längst vom Noma verabschiedet. In den letzten Jahren hat er ein eigenes Food-Imperium aufgebaut, das eine Bäckerei, einen Jazzclub, Restaurants und ein Catering umfasst. ­ A ußerdem hat der ­Tausendsassa das Restaurant Gustu samt Forschungs- und Schulungszentrum in Bolivien gegründet. Sein letzter Streich war die Konzeption eines NordicFood-Courts in der Grand Central Station in New York. HOGAPAGE 3/2016 DE 21 Eins, zwei, viele Spätestens mit der Kür zum besten Restaurant der Welt waren das Noma und die damit assoziierte »New Nordic Cuisine« in Adressbox Noma: www.noma.dk Geranium: www.geranium.dk AOC: www.restaurantaoc.dk Oaxen Krog: www.oaxen.com 22 HOGAPAGE 3/2016 DE Moderne skandinavische Küche findet Anerkennung Auch wenn es keinen eigenen MichelinGuide für Skandinavien gibt und die Wertungen aus dem Guide »Main Cities of ­Europe« stammen, ist die französische Feinschmecker-Bibel doch ein gewisser Indikator für den kulinarischen Stellenwert einer Stadt. Mit dem AOC und Noma hat Kopenhagen aktuell zwei Restaurants mit zwei Sternen und 15 weitere mit einem Stern. Ein Gutteil dieser Lokale hat sich der New Nordic Cuisine verschrieben. Darüber hinaus gibt es Heute wird in mittlerweile über unseren besten die ganze Stadt verstreut DutRestaurants zende weitere skandinavisch Lokale, die nicht unter die Kategogekocht rie »Fine Dining« fallen, aber eine moderne skandinavische Küche bieten. »Die meisten Touristen, die wegen des Essens nach Kopenhagen kommen, wollen einen Tisch im Noma, Geranium und AOC ergattern, weil dies unsere berühmtesten Restaurants sind. Aber mittlerweile kann man hier auch für relativ wenig Geld, etwa in den Madklubben-­Lokalen, gut skandinavisch essen«, meint Kristian Brask Thomsen, der selbst zwei Restaurants betrieben hat und seit acht Jahren als selbstständiger PR-Berater für die Top-Gastronomie tätig ist. Ohne Olivenöl kochen Doch wodurch zeichnet sich diese so hochgerühmte Küchenlinie eigentlich aus? Zuerst einmal durch Regionalität und Saisonalität. Das mag aus deutscher Sicht nicht sonderlich spannend klingen, war für Dänemark aber tatsächlich ein Paradigmenwechsel. In seiner extremsten Form wird das von René Redzepi im Noma praktiziert. Bis auf Kaffee und Wein werden nur skandinavische Produkte verwendet. Nicht einmal Olivenöl kommt zum Einsatz. ­Damit er über den finsteren dänischen Winter kommt, wenn es kein frisches Obst und Gemüse gibt, setzt er auf alte Konservierungstechniken wie Dörren und Fermentieren statt auf den Tiefkühler. So hat die New Nordic Cuisine nicht nur Natur pur auf dem Teller: biodynamisches Eigelb à la Rasmus Kofoed. Fotos: iStockphoto; Geranium Qualität, Geschmack, Reinheit – Attri­bute, die alle Kreationen von Geranium-Chefkoch Rasmus Kofoed gemein haben. aller Munde. Wäre Redzepi ein einsamer Einzelkämpfer gewesen, würde man heute wohl trotzdem nicht über eine Bewegung sprechen, die weltweit zu einer Marke geworden ist. Viel wichtiger ist, dass sich auch das Bewusstsein für Ernährung in Skandinavien nachhaltig verändert hat. »Wir sind ein wohlhabendes Søren Selin, Land, und es hat immer Koch im AOC Leute gegeben, die teuer essen gegangen sind. Aber bis vor zehn Jahren waren alle teuren Restaurants französisch. Je mehr Produkte importiert wurden, desto besser. Heute wird in unseren besten Restaurants skandinavisch gekocht, und das Publikum ist viel bunter und jünger geworden. Gut essen zu gehen, ist keine snobistische ­Attitüde reicher Leute mehr, es ist ein Teil unserer Alltagskultur geworden«, erzählt der 2-Sterne-Koch Søren Selin vom Restaurant AOC. e­ inen eigenen G ­ eschmack, sondern auch einen eigenen Stil erhalten. ­Außerdem arbeiten Redzepi & Co. gerne mit einfachen Pro­dukten. Ein t­ y­pischer Noma-Gang ist Zwie­bel mit grünen ­Erdbeeren und selbst angesetztem Essig. Auch der Trend, Desserts statt aus Schokolade oder Früchten mit Gemüse zu machen, stammt aus Skandinavien. Bio-Pioniere statt Schweinemast Der New Nordic Cuisine liegt auch ein gesellschaftlicher Wandel zugrunde. Bis zur Jahrtausendwende war den wenigsten Dänen wirklich bewusst, wie radikal sich ihre Landwirtschaft gewandelt hatte. Die meisten hatten noch ein romantisches Bild von selbstständigen Bauern im Kopf, die sich liebevoll um ihre Höfe kümmerten. Tatsächlich hatte sich Dänemark zu einem der größten Schweinefleisch- und Milchproduzenten Europas entwickelt, was nur mit intensivster Massentierhaltung möglich war. Eine Rückbesinnung auf gutes, regionales Essen – wie es im Rahmen der New Nordic Cuisine proklamiert wird – ist gleichzeitig eine Absage an diese Form der Landwirtschaft. Fisch und Meeresfrüchte spielen eine große Rolle. So frisch wie bei meinem letzten Noma-Besuch, als es galt, lebendige Mini-Garnelen aus einem RexGlas zu fangen, bekommt man Meeresfrüchte zwar nur selten, aber das ist ja auch nicht jedermanns Sache. d’Or der bedeutendste Kochwettbewerb für Köche unter 30 Jahren veranstaltet. Bei 15 Auflagen mit insgesamt 45 Medaillen konnten skandinavische Köche sieben Mal gewinnen und 21 Medaillen abräumen. Der aktuelle Sieger aus dem Vorjahr heißt Ørjan Johannessen aus Norwegen, hinter dem Amerikaner Philip Tessier eroberte der Schwede Tommy Myllymaki Bronze. Gerne wird angeführt, dass skandinavische Vertreter auf die Unterstützung der (Fisch-)Industrie zählen dürfen, doch schmälert das deren Leistungen in keiner Weise. Schweden – Finnland – Norwegen Die skandinavischen Länder haben zwar viel gemeinsam, doch handelt es sich bei ihnen um unabhängige Staaten mit ganz speziellen Eigenheiten. Norwegen ist (neben Island) das einzige skandinavische Land, das nicht Mitglied der EU ist. Finnland ist zwar geografisch, aber nicht sprachlich Teil von Skandinavien. Bei Klima, Fauna und Flora, sind sich die Länder dafür sehr ähnlich. Abgesehen von Oslo gibt es in Norwegen keine bemerkenswerte Restaurant-Szene, ZEIGEN SIE PROFIL! Parallel zur Entwicklung der New Nordic Cuisine hat sich Skandinavien übrigens auch als europäisches Epizentrum der Craft-Bier-Szene etabliert. Mikkeller ist heute weltweit ein Begriff, aber auch schwedische und norwegische Kleinbrauereien sorgen international für Furore. Die Zeiten, als man sich mit Carlsberg oder Tuborg begnügen musste, sind lange vorbei. Handwerkliche Spitzenleistungen Weil einige Gerichte mit relativ kurzen Garzeiten auskommen oder gar roh serviert werden, sprechen manche Kritiker den nordischen Köchen großes Können ab – rohe Zutaten auf dem Teller zu arrangieren, sei schließlich keine Kunst. Tatsächlich gibt es in ganz Skandinavien – nicht nur in Dänemark – sehr gut ausgebildete Köche, die – noch lange bevor die New Nordic Cuisine zur Marke wurde – international für Furore sorgten. Seit 1987 wird alle zwei Jahre in Lyon mit dem Bocuse Immer eine Idee mehr: Die BRILIO Besteck-Serie überzeugt optisch auf den ersten Blick. Ein Eindruck, der nicht täuscht. Denn dank der spannenden Profilierung ist sie ein echtes Highlight, das perfekt in der Hand liegt. Nur eine Inspiration, die zeigt: VEGA ist der intelligente Komplettausstatter für Gastronomie, Hotellerie und Catering. Mehr Infos und der aktuelle Katalog unter vega-direct.com HOGAPAGE 3/2016 DE 23 Claus Meyer, Mitbegründer des legendären Noma. Das Noma ist heute das wahrscheinlich berühmteste Restaurant der Welt. Der Name ist Programm. Noma ist eine Abkürzung für »nordisk mad« (nordisches Essen). Gegründet wurde es 2003 von den beiden Köchen René Redzepi und Claus Meyer, wobei sich rasch herauskristallisierte, dass Redzepi der bessere Koch und Meyer der bessere Geschäftsmann ist. Im ersten Jahr war das Gästeinteresse derart schwach, dass die beiden schon mit einer baldigen Schließung rechneten. Doch dann gelang es ihnen – gemeinsam mit anderen Kollegen –, Politik und Medien für ihr Thema zu interessieren. Schließlich war ihr Anliegen, die nordische Küche und die dazugehörigen Lebensmittel zu promoten, ein hochpolitisches Thema, weil es gleichzeitig eine agrarische und volks­ gesundheitliche Dimension hatte. Dass daraus auch ein Faktor für den Tourismus entstehen könnte, war damals noch kein Thema. »Bestes Restaurant der Welt« In den nächsten Jahren etablierte sich das Noma als spannendstes Restaurant Dänemarks und hat zunehmend auch interna- 24 HOGAPAGE 3/2016 DE tional für Aufsehen gesorgt. Profitiert hat Redzepi dabei zweifellos auch von der »50 Best List« des britischen Restaurant-Magazins, die 2002 erstmals veröffentlicht wurde. Immer auf der Suche nach neuen und spannenden Restaurant-Konzepten, entdeckten die Tester das Noma. Schon der Einstieg im Jahr 2007 war mit Platz 15 mehr als bemerkenswert. 2008 wurde es 10., 2009 Dritter, und von 2010 bis 2012 wurde es dreimal hintereinander als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet. Während der Olympischen Spiele in London 2012 eröffnete ein Noma-Popup im noblen Claridge’s Hotel, im Frühling 2016 übersiedelte man mit einem Pop-up-Konzept für zehn Wochen nach Australien. Auch in Sidney waren alle Tische binnen weniger Minuten vergeben. Zu Silvester 2016 wird übrigens Schluss sein – zumindest in der jetzigen Form. René Redzepi geht zwar noch nicht in Pension, will dann aber etwas ganz anderes machen. Wir dürfen gespannt sein. www.noma.dk Nachahmenswerte Initiative Als Claus Meyer im Vorjahr beim Culinary Art Festival in Salzburg sprach, wurde er gefragt, wie es gelingen konnte, Skandinavien binnen weniger Jahre als kulinarische Destination zu etablieren. Und: Wieso gelingt es anderen Ländern nicht, sich ähnlich attraktiv zu positionieren? Seine Antwort war bemerkenswert: Als touristische Initiative war das Unterfangen nie geplant gewesen. Am Anfang stand ein hoher Leidensdruck. In erster Linie ging es darum, eine fehlgeleitete Entwicklung bei der Ernährung zu korrigieren, und das schafft man am leichtesten mit Pionieren in der Top-Gastronomie. Um dabei Erfolg zu haben, brauche man neben charismatischen Protagonisten aber auch den Zusammenschluss von Landwirtschaft, Gastronomie und Nahrungsmittelindustrie. Die touristische Bewerbung habe ihn nie interessiert. Zuletzt hätten sich skandinavische TopKöche gemeinsam dafür eingesetzt, dass jedes Schulkind das Recht habe, auch kochen zu lernen. Das sei viel wichtiger. Fotos: Noma; Claus Meyer; iStockphoto; IKEA; Frau Larsson Noma Das Noma wurde u. a. dreimal in Folge als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet. und auch Oslo selbst ist nicht gerade als Feinschmecker-Destination bekannt, so gut der Fisch in den dortigen Top-Restaurants auch sein mag. Helsinki hat zwar eine überaus lebendige Restaurant-Szene, in puncto Qualität kann es jedoch weder mit Kopenhagen noch mit Stockholm mithalten. In Stockholm hat vor allem Magnus Ek mit seinem Restaurant Oaxen Krog entscheidend an der Entwicklung der New Nordic Cuisine mitgewirkt. Als das Restaurant noch auf einer kleinen Insel außerhalb der schwedischen Hauptstadt lag, hat er Beeren, Moose und Pilze gesammelt und diese in seine Menüs eingebaut. Seit ein paar Jahren befindet sich das Oaxen Krog mitten in Stockholm, wodurch die Gästezahl deutlich gestiegen ist. Ebenfalls mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet sind die Stockholmer Restaurants Frantzén und Matsalen. Köttbullar ist König … Elch und Lamm ohne Chichi – eine Portion Skandinavien in Deutschland … Als das Billy-Regal in unsere Wohnungen einzog, lernten wir ihn kennen: Köttbullar, schwedischer Fleischklops von Ikea. Seitdem sind Jahrzehnte vergangen, und wir haben uns längst an weitaus drolligere Spezialitäten Skandinaviens gewöhnt. Ob Iste Björksmak, Fiskeboller, Dryck Blabar oder Julskinka – kulinarische Schöpfungen, die hierzulande schwer über die Zunge rollen. Aber prima schmecken. Wir stellen Gastronomen vor, die Text: Gisela Katharina Prenzel diese Köstlichkeiten in Deutschland erfolgreich vermarkten. Helles Holz, viel Licht, klare Linien, dazu folkloristische Elemente. Was mit der ­Begeisterung für skandinavisches Design begann, hat inzwischen auch die hiesige Gastronomie erfasst. Kein Wunder. Das dänische Noma wurde viermal zum besten Restaurant der Welt gekürt. Sterne­ koch René Redzepi kredenzt die »neue nordische Küche« auf höchstem Niveau. Ohne viel Chichi. Ursprünglich und naturverbunden, so wie es im Manifest der von skandinavischen Spitzenköchen definierten »neuen nordischen Küche« steht. Auf den Tisch kommt Bodenständiges aus der jeweiligen Region: Elch- und Lammfleisch, viel Fisch, Kartoffeln, Pilze, Molte­ beeren und Wildpflanzen. Das passt prima zum Zeitgeist. Zimtschnecken, Kladdkaka, Glögg Wer ska nd i nav ischen L i fest yle i n Deutschland sucht, fährt nach Hamburg. Hier gibt’s inzwischen eine beachtliche Auswahl an Cafés, die mit Zimtschnecken oder Glögg wirksam »Nordweh« bekämpfen. Bullerbü-Atmosphäre inklusive. Das Originellste unter ihnen: »Frau Larsson« in Winterhude. Auf der Karte stehen auch warme Speisen wie Köttbullar und Biff à la Lindström – mit Roter Bete und Kapern gefüllte Frikadellen. Annika Roschitz, Geschäftsführerin, kocht teils nach Rezepten ihres schwedischen Opas. Der Kladdkaka (saftiger Schokokuchen) ist Verkaufsschlager. »Schwedische Kuchen sind süßer, klebriger und salziger. Wir backen nämlich mit gesalzener Butter. Gerade die ungewohnten Geschmacksvarianten kommen bei unseren Gästen super an«, freut sich Roschitz. Das Gros der Lebensmittel kauft sie auf dem Wochenmarkt; Backzutaten wie Sirup und Marmelade nur in Schweden. Mit Fleischbällchen zum Erfolg Ingvar Kamprad (Ikea-Gründer) hat früh erkannt, dass der Besuch im Einrichtungshaus umso angenehmer ist, wenn man die Möglichkeit hat, sich zwischendurch zu stärken. Hungrige Kunden kommen in Scharen. Aber nicht unbedingt, um Möbel zu kaufen. Weltweit besuchen pro Jahr rund 160 Millionen Menschen die IkeaRestaurants, in Deutschland tut dies jeder fünfte Besucher der Einricht ungshäuser. »Deutsche Kunden lieben schwedische Klassiker. Die F leischbä l lchen Köttbullar, LachsGerichte, schwedische Waffeln sowie die Mandeltorte. Unser neuer Star ist das vege­ tarische Gemüsebällchen Grönsaksbullar«, verrät uns Isolde Debus-Spangenberg, Ikea Corporate Communications. Der Trend zur skandinavischen Küche hält außerdem weiter an. »Dies belegen nicht zuletzt auch unsere Umsatzzahlen im Bereich Food, die seit Jahren kontinuierlich steigen«, so Debus-Spangenberg. Fisch? Geht immer! Das Munch’s Hus in Berlin wirbt mit dem markigen Slogan »Das erste & einzige ­norwegische Restaurant Deutschlands«. ­Kenneth Gjerrud führt sein »Hus« seit über 15 Jahren. Der Norweger weiß, was beim deutschen Gaumen ankommt. »Wir verzeichnen jedes Jahr eine Steigerung der Gästezahlen. In den Wintermonaten sind wir komplett ausgebucht.« Die nordische Küche ist seiner Meinung nach gerade angesagt. Zum einen, weil für ihre hochwertigen Zutaten bekannt, zum anderen, weil Skandinavien bei der internationalen Kochweltmeisterschaft (Bocuse D’Or) fünf der ersten zehn Plätze belegte. Gjerrud hat viele Stammgäste, die seine Fischgerichte schätzen und für die Skagerrak-Fischplatte mit Eismeersaibling-, HOGAPAGE 3/2016 DE 25 Adressbox: Amendssons Skandinavischer Feinkostladen (leider ziemlich hochpreisig) Hauptstraße 47, 28865 Lilienthal Tel: 04298 699898 www.amendssons.de Munch’s Hus Bülowstraße 66, 10783 Berlin Tel.: 030 21014086 www.munchshus.de Café Frau Larsson Peter-Marquard-Straße 13 22303 Hamburg Tel.: 040 76979357 www.fraularsson.de Karlsons (Restaurant / Café / Shop) Alter Steinweg 10, 20459 Hamburg Tel.: 040 52598233 www.karlsons.de Andersson Import GmbH Am Fronhof 16 D 40667 Meerbusch Tel.: 02132 1318220 [email protected] www.andersson-import.de Baltic Sea Spirit Skandinavische und baltische Spezialitäten Eingetragene Händler kaufen zu Sonderkonditionen. Waren werden mit einer Lieferzeit von nur ca. 2–3 Tagen versandt. Kadammsweg 3a, 18146 Rostock Tel.: 0381 44807598 www.baltic-sea-spirit.com Schwedenmarkt Berlin Hält das umfassendste Angebot schwedischer Produkte außerhalb Schwedens bereit. Dickhardtstr. 60, 12159 Berlin Tel.: 030 22194674 [email protected] www.schweden-markt.de 26 Das Scandic-Hotel Hamburg Emporio setzt bei seinem Gastro-Konzept auf das Motto »Hamburg trifft Stockholm«. Leng-, Kabeljau- und Lachsfilet auch mal aus Düsseldorf anreisen. Elchbraten in norwegischer Ziegenkäse-Wacholdersauce sowie Karamelcreme mit Moltebeeren stehen ebenso auf der Hitliste. Um gleichbleibende Qualität zu sichern, bezieht er seine Zutaten direkt aus Norwegen und Schweden. Den Fisch kauft er fangfrisch in Bremerhaven. Obst und Gemüse vor Ort – am liebsten regional und saisonal. Scandic punktet mit »schwedischem Lifestyle« Das Scandic-Hotel Hamburg Emporio hat mit der »H2O kitchen bar lounge« ein ­eigenständiges Gastronomiekonzept entwickelt; Authentizität wird nicht nur beim Interieur gelebt. Das trendige Motto »Hamburg trifft Stockholm« findet sich auch auf der Speisekarte wieder. F&BManager Gunnar Bischof versucht, eine Brücke zu schlagen aus lokaler und nordischer Küche: »Im ›H2O‹ sind Fischgerichte wegen des regionalen Bezugs sehr beliebt. Das regionale Angebot ergänzen wir saisonweise etwa mit dem Lengfisch – eine norwegische Spezialität.« Zu besonderen schwedischen Anlässen wie Midsommar und Julbord (Weihnachtsbüfett) kommen schwedische Klassiker wie Heringssalat und Julskinka (gepökelter Schinken) sehr gut an. Bischof betont, dass deutsche ­Gäste gerne Gerichte bestellen, die sie ­bereits kennen. Gegenüber unbekannten Lebensmitteln bestehe eine gewisse ­Zurückhaltung. »Im Vergleich zu italienischer Küche ist die skandinavische wenig bekannt. Hier spielt eher der Trend zu gesunder Ernährung mit viel Fisch eine große Rolle. Das gibt den nordischen Gerichten Aufwind. Außerdem sind es unserer Einschätzung nach weniger die Gerichte als die gesamte Tischkultur und der schwedische Lifestyle, der den Hype befeuert«, freut sich Bischof. Auch das Scandic in Berlin (Potsdamer Platz) offeriert in seinem À-lacarte-Restaurant im dritten Stock moderne Küche mit skandinavischem und internationalem Touch. Eine Kombination aus zeitgemäßem Lifestyle und folkloristischen Rezepten. Einfach mal ausprobieren. Das »H2O« kauft bei kleineren Händlern und Schweden-Shops – das entspricht zwar der Scandic-Phi­losophie von regionalen Lieferanten, andererseits können gewisse Abnahmemengen nicht immer gewährleistet werden. Nordisch-vegan und Birkenwasser Schlichte Holzmöbel, weiß vertäfelte Wände, dazu leuchtendes Rot: Schon ist schwedisches Flair im Haus. Hinzu kommt eine Art nordische Lässigkeit, die sich schwer beschreiben lässt. Das Karlsons in Hamburg ist Restaurant, Café und Shop zugleich. Das Speisenangebot ist hip, teils vegan und auf die Bedürfnisse junger Städter abgestimmt. Konkret heißt das: nordische Speisen neu interpretiert. Hausgemachter Blaubeer-Kompott, Köttbullar mit Preiselbeeren, Salat mit Ziegenkäse und Rote Bete. Alle nordischen ­Städte – von Malmö bis Helsinki – sind als Frühstücksvarianten auf der Karte vertreten. Das Trendgetränk bei Karlsons: Birkenwasser aus Kopenhagen – vollmundig im Geschmack und sehr gesund. Wo gibt’s Elchfleisch und Moltebeeren? Viele der Gastronomen beziehen das Gros der Zutaten über eigene Lieferanten Fotos: Scandic Scandic Berlin Potsdamer Platz Gabriele-Tergit-Promenade 19 10963 Berlin Tel.: 030 7007790 Anzeige Anzeige Skandinavische Spezialitäten Schweden Trollkrem: aufgeschlagenes ­Eiweiß (wahlweise auch Sahne), vermischt mit pürierten Wildpreiselbeeren und Zucker. Macht garantiert süchtig. Norwegen Rømmevaf ler med syltetøy: frisch gebackene Waffeln mit ­Kardamom und Zimt. Sie werden (noch heiß) mit einem Klecks Schmand und Erdbeermarme­ lade gegessen. im jeweiligen Land. Schweden ­A ndersson Import in Meerbusch ist einer der Surströmming: eingelegter Hewenigen »Großhändring, auch Stinkehering genannt. ler« in Deutschland. Um ihn zu konservieren, wird er Patrick Andersson hat in Salzlake gegoren. Eine streng sich auf schwedische riechende und schmeckende und finnische Produk»Delikatesse« – man liebt oder te spezialisiert, beliehasst sie. fert Groß- und EinzelDänemark handel sowie Gastronomie. Er führt das Øllebrød: dänische Brotsuppe aus Schwarzbrot, Malzbier, Zimt Unternehmen seit 15 und Orangenschalen. Sicher Ja h ren u nd spü r t durchaus eine steigennicht für jeden Gaumen geeignet. de Nachfrage für skandinavische Produkte. »Im letzten Jahr hatten wir ein Umsatzplus von 40 Prozent. Wir verkaufen viel Rentierund Elchfleisch sowie Gin und Aquavit. Unser Glögg geht am besten, Restaurants können den Wein vielseitig einsetzen.« Der gebürtige Schwede hat immer ein Basissortiment auf Lager, kann aber nahezu alle Wünsche bedienen, weil er bei den großen Herstellern gelistet ist. Rund 15 Prozent seiner Kunden sind deutsche Gastronomen. Die Lösung gegen lästige Die Lösung gegen lästige Spinnweben! Spinnweben! Das ewige Spinnwebenproblem Das ewigeesSpinnwebenproblem Wer kennt nicht? Egal ob Außenbeleuchtung, Terrasse, Wer kennt es nicht? Egal ob Außenbeleuchtung, Terrasse, Fassade, Überwachungskameras oder einfach an der Decke Fassade, oder einfach derbei Decke – überall Überwachungskameras weben Spinnen ihre klebrigen Netze.anUm den –Gästen überalleinen weben Spinnen ihre klebrigen Netze. Um beiistden gepflegten Eindruck zu hinterlassen, es Gästen einenregelmäßig gepflegtenSpinnweben Eindruck zuzuhinterlassen, es unerlässlich, entfernen. Je ist nach unerlässlich, regelmäßig Spinnweben zumal entfernen. Je nach Lage des Objekts kann dies auch schon zur täglichem Lage deswerden. Objekts Während kann dieses auch schon mal zur täglichem Routine in Deutschland bisher keine Routine werden. Während es in Deutschland bisher keine langfristige Lösung für dieses Problem gab, vertrauen langfristige Lösung für dieses Problemseit gab,langem vertrauen Schweizer Gastronomen und Hoteliers auf Schweizer Gastronomen und Hoteliers seit langem auf ADESECTIN. ­A DESECTIN. ADESECTIN – Das Produkt ADESECTIN Das Produkt ADESECTIN ist–die Lösung gegen Spinnweben mit ADESECTIN ist Langzeitschutz die Lösung gegenvon Spinnweben mit einzigartigem 3-6 Monaten. einzigartigem von 3-6 Monaten. ADESECTIN istLangzeitschutz ein Schweizer Produkt und neuerADESECTIN ein Schweizer Produkt und neuerdings auch inist Deutschland erhältlich. ADESECdings in Deutschland ADESECTIN istauch ein Produkt der B&R erhältlich. Handels GmbH mit TIN ist ein Produkt der B&R Handels GmbH mit Sitz bei Zürich. In der Schweiz ist ADESECTIN Sitz bei seit Zürich. In der die Schweiz ist ADESECTIN bereits 20 Jahren favorisierte Lösung bereits seit 20 Jahren die favorisierte von über 50.000 zufriedenen Kunden. Lösung von über 50.000 zufriedenen Kunden. Wirkung und Anwendung Wirkung und Anwendung ADESECTIN wirkt wie eine unsichtbare Spin- ADESECTIN wie eine unsichtbare Spinnenbarriere.wirkt Es bildet einen unsichtbaren, nenbarriere. bildet einen geruchslosen, Es kristallinen Film,unsichtbaren, der Spinnen je ­gnach eruchslosen, kristallinen Film,3-6 derMonate Spinnenfernje Witterungsverhältnissen nach Witterungsverhältnissen 3-6 Monate fern- – vor der hält. ADESECTIN wird als Konzentrat geliefert hält. ADESECTIN geliefert – vor der AnAnwendung wird wird es in als derKonzentrat mitgelieferten Sprühflasche im wendung in Wasser der mitgelieferten imAdeVerVerhältniswird 1:20esmit vermischt.Sprühflasche Bereits 100ml. hältnis 1:20 mitfür Wasser vermischt. Bereits 100ml. A ­ kann DESECTIN Sectin reichen 2 Liter Spritzgut. ADESECTIN überreichen für 2 Liter Spritzgut. A ­ DESECTIN kann überall da all da angewendet werden, wo einem Spinnweben lästig angewendet werden, wo einem Spinnweben lästigzusind. Um sind. Um beispielsweise ein Haus spinnenfrei halten, beispielsweise einaus Haus spinnenfrei zu halten, reicht es bereits reicht es bereits Türen & Fensterrahmen mit ADESECaus & Fensterrahmen mit A ­ DESECTIN zu besprühen. TINTüren zu besprühen. Was ist drin? ADESECTIN ist ein wasserlösliches, geruch- und farbloses Insektizid. Durch die geheime Kombination verschiedener Inhaltsstoffe, seine einzigartige LangInhaltsstoffe,erhält erhältADESECTIN ADESECTIN seine zeitwirkung. einzigartige Langzeitwirkung Gesunde, lokale Produkte mit skandinavischem Touch gibt es in der »H2O kitchen bar lounge« im Scandic Emporio. Online-Shop: www.adesectin.com 5€ Rabattcode: spinnenfrei* *Pro Bestellung & Kunde nur einmal verwendbar. Gültig bis: 30.09.2016