Wir spielen für Dich! 6. FREITAGSKONZERT Freitag, 3. Mai 2013, 20 Uhr Beethovenhalle Des Herzens Meinung Marina de Liso Mezzosopran Beethoven Orchester Bonn Attilio Cremonesi Dirigent PROGRAMM Wir spielen für Dich! Klingt gut! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Barbara Aumüller Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Des Herzens Meinung Étienne-Nicolas Méhul (1763-1817) Sinfonie Nr. 2 D-Dur (1809) Adagio – Allegro Andante Menuetto – Allegro Finale – Allegro vivace Stefano Pavesi (1779-1850) Un avvertimento ai gelosi (farsa comica) (1803), daraus: „Chi serba nel petto“ Gioachino Rossini (1792-1868) Bianca e Falliero (1819), daraus: „Se per l´Adria il ferro strinsi“ „Tu non sai qual colpo atroce“ PAUSE Ferdinand Ries (1784-1838) Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 80 (1814) Allegro ma non troppo Andantino Menuetto Allegretto Finale. Allegro ma non troppo Marina de Liso Mezzosopran Beethoven Orchester Bonn Attilio Cremonesi Dirigent 19.25 Uhr: Einführung mit Heidi Rogge NachKlang mit Attilio Cremonesi und Marina de Liso im Anschluss an das Konzert, Nordfoyer der Beethovenhalle auch Programmhefte rer se un als Pdf auf r. ba üg rf Homepage ve 4 Besetzung Étienne-Nicolas Méhul Sinfonie Nr. 2 D-Dur Uraufführung vermutlich 1809 in Paris 2 Flöten 2 Hörner 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke Streicher Stefano Pavesi Un avvertimento ai gelosi Uraufführung am 7. August 1803 in Venedig 2 Oboen 2 Hörner 1 Fagott Streicher Mezzosopran Gioachino Rossini Bianca e Falliero Uraufführung am 26. Dezember 1819 in Mailand 2 Flöten (2. auch Picc.) 2 Hörner 2 Oboen 2 Trompeten 2 Klarinetten 3 Posaunen 2 Fagotte Pauke, Schlagzeug Streicher Mezzosopran Ferdinand Ries Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 80 Uraufführung am 18. April 1814 in London 1 Flöte 2 Hörner 2 Oboen 2 Trompeten 2 Fagotte 1 Posaune Pauke Streicher 5 Caspar David Friedrich, Die Lebensstufen (um 1835) Musik und Revolution Der französische Komponist Étienne-Nicolas Méhul war sieben Jahre älter als Ludwig van Beethoven, der seine Musik sehr bewunderte. In einem Ort in den Ardennen geboren, kam Méhul Ende der 1770er Jahre nach Paris. Dann folgte seine Musik dem Takt der Ereignisse: Obwohl er sich politisch zunächst zurückhaltend verhielt, wurde er einer der führenden Komponisten der Französischen Revolution. Für Napoleon, mit dem er enge Kontakte pflegte, schrieb Méhul den „Chant national du 14 juillet 1800“ und damit fast eine zweite „Marseillaise“. Zudem komponierte er im Paris des Robespierre zahlreiche Opern, die dort noch bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1817 beliebt waren, bevor das Rossini-Fieber Frankreich erfasste. 1808 hatte sich Méhul der Sinfonie zugewandt, obwohl die Gattung damals bei den französischen Komponisten ein Schattendasein führte; das Publikum dagegen liebte die Werke von 6 Haydn, Mozart und natürlich Beethoven. Schon nach Méhuls erster Sinfonie schrieb der „Moniteur universel“: „Endlich haben wir einen französischen Sinfoniker!“ Méhul war ein Meister orchestraler Klangfarben. Seine Werke bestechen durch ihre zyklische Geschlossenheit und die intensive motivische Arbeit. Lange Zeit wurden Méhuls Sinfonien nicht mehr gespielt. Erst der Musikforscher David Charlton hat seit Ende des 20. Jahrhunderts das Interesse für den Beethoven-Zeitgenossen wieder geweckt, dessen ausdrückliches Ziel es gewesen war, „nach und nach das Publikum an den Gedanken zu gewöhnen dassaß ein Franzose schon lange Haydn und Mozart folgen kann.“ Étienne-Nicolas Méhul War Méhuls erste Sinfonie noch gänzlich vom Geist der Französischen Revolution geprägt, hat seine 1809 komponierte Sinfonie Nr. 2 einen lyrischeren Charakter ohne politische Zutaten. Sie folgt dem traditionellen viersätzigen Schema der Wiener Klassik. Für die langsame Einleitung stand deutlich vernehmbar Beethoven Pate. Das atemlose Allegro entfaltet sich mit einem Thema, welches sich aus dem Material der Introduktion 7 gebildet hat. Der langsame Satz trägt polyphone Züge, enthält aber auch variierte Passagen. Als dritter Satz dient ein kurzes, aber lebhaftes Menuett. Der dominante Einsatz von Pauken im Finalsatz führte schon bei den Zeitgenossen zum Vergleich mit Beethovens Violinkonzert. Über einem Ostinato erhebt sich das Hauptthema. Das Werk endet mit einem heiteren Schluss. Insgesamt ist es eine Sinfonie, die auf Haydn zurückblickt und gleichzeitig neue Wege für die Gattung aufzeichnet, die sich in Schuberts lyrischen Sinfonien weiterentwickeln sollten. Im Schatten Rossinis Mit Bezug auf die italienischen Opern Anfang des 19. Jahrhunderts schrieb Heinrich Heine einmal: „Die Verächter italienischer Musik, die auch dieser Gattung den Stab brechen, werden einst in der Hölle ihrer wohlverdienten Strafe nicht entgehen und sind vielleicht verdammt, die lange Ewigkeit hindurch nichts anderes zu hören als Fugen von Sebastian Bach. Leid ist es mir um so manchen meiner Kollegen […].“ Gut möglich, dass er damit auch Stefano Pavesi Stefano Pavesi meinte. Dieser war einer der engsten Freunde Rossinis und unter dessen musikalischen Rivalen der talentierteste Komponist des Belcanto. Geboren wurde er 1779 in der Provinz Cremona. Studiert hat er wohl in Neapel. Als seine Heimatstadt dann 1797 französisches Territorium wurde und die Bourbonen 8 zwei Jahre später zurückkehrten, wurde er als Feind deklariert und mit einigen Mitstudenten nach Marseille verschifft. In der französischen Heereskapelle spielte er dann das Instrument Serpentone. Er nahm am Italien-Feldzug Napoleons teil, kehrte aber schließlich in die Heimat zurück, setzte seine Studien fort und ging dann nach Venedig. Bis zu seinem Tod im Jahr 1850 war er an der Kathedrale von Crema tätig, zwischendurch außerdem Dirigent der Wiener Hofoper. Pavesi hat zahlreiche Opern komponiert, die durch ihren individuellen Stil, die lebhafte Melodik und ausgereifte Orchestrierung bestechen. Manche seiner Opern kam als sicherer Ersatz auf den Spielplan, wenn mal wieder eine Rossini-Oper beim Publikum durchgefallen war. Doch durch den bald einsetzenden Erfolg Rossinis verschwanden Pavesis Werke weitgehend von der Bildfläche. Die einaktige Oper „Un avvertimento ai gelosi” („Eine Warnung den Eifersüchtigen“) war seine erste (kleine) Oper. Sie entstand 1803 auf ein Libretto des berühmten Venezianers Giuseppe Maria Foppa. Die Uraufführung fand am 7. August 1803 in Venedig statt. Es handelt sich um eine so genannte „Farsa comica“. Besonders im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert wurde diese Bezeichnung für eine einaktige Posse verwendet, die vorwiegend einen derb-anzüglichen Inhalt hatte. Gerade junge Komponisten konnten mit dieser Bühnenform ihre ersten Meriten verdienen, ohne dass sie und der Theaterveranstalter sich einem allzu großen Risiko hätten aussetzen müssen: Es gab wenige Gesangspartien, keinen Chor, nur ein Bühnenbild und ein klein besetztes Orchester. Pavesi feierte damals mit „Un avvertimento ai gelosi“ einen riesigen Erfolg – fast 50 Wiederaufnahmen in ganz Europa sind 9 dokumentiert. Es ist eine verworrene Geschichte, mit teils groteskem Gebaren der Personen: Der Landwirt Berto, mit Sandrina verheiratet, ist krankhaft eifersüchtig. Tatsächlich stellt der mit Ernesta verlobte Graf Ripaverde seiner Frau nach. Sandrina und Ernesta beschließen gemeinsam, ihren flatterhaften Männern eine Lektion zu erteilen. Es kommt zu zahlreichen Verwicklungen, bis alles ein glückliches Ende nimmt. Pavesi komponierte dazu eine rhythmisch und melodisch vorwärtstreibende Musik. In Ernestas Arie „Chi serba nel petto“ geht es darum, wie sehr sie ihren Verlobten liebt und wie bange ihr ist mit dem Bewusstsein, dass er einer anderen Frau den Hof macht. „Helios von Italien“ Gioachino Rossini ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der Musikgeschichte. Viel wurde über das Leben und den Charakter des Italieners, der lange in Frankreich wirkte, kolportiert. Wurden seine Opern nach Anfangsschwierigkeiten in den 1820er-Jahren noch hochgelobt, führten sie fast 150 Jahre einen Dornröschenschlaf. Besonders nördlich der Alpen wurden sie verschmäht, waren doch dort die Ohren an Haydn und Beethoven geschult. Immer wieder wurde nur das Bild vom italienischen Buffo-Komponisten vermittelt, obwohl Rossini durchaus auch im Genre der Opera seria komponiert hat. Um noch einmal Heinrich Heine zu zitieren: „Rossini, divino Maestro, Helios von Italien, der du deine klingenden Strahlen über die Welt verbreitest! Verzeih meinen armen Landsleuten, die dich lästern auf Schreibpapier und auf Löschpapier! Ich aber erfreue mich deiner goldenen Töne, deiner melodischen Lichter, deiner funkelnden Schmetterlingsträume […].“ 10 Gioachino Rossini, Fotografie von Nadar 39 Opern hat Rossini in nur zwei Jahrzehnten verfasst. Aber der „Schwan von Pesaro“, wie er aufgrund seines Heimatortes genannt wurde, musste immer wieder mit Gegenwind kämpfen, wurden seine Opern doch häufig als „im höchsten Grade weichlich“ bezeichnet. Es hieß, seine Gesänge seien „höchst manierirt und verblümt“. Rossini konterte daraufhin, es sei „vergebene Mühe, in Italien höhere Musik zu schreiben: die Zuschauer schlafen dabey ein.“ Erst langsam setzten sich seine Bühnenwerke durch. Die zweiaktige Oper „Bianca e Falliero ossìa Il Consiglio dei Tre“ („Bianca und Falliero“ oder „Der Rat der Drei“) schrieb er 1819 während seiner künstlerisch fruchtbarsten Phase – er meinte damals: „Ich arbeite wie ein Tier“. Die 11 Uraufführung fand am 26. Dezember des Jahres in der Mailänder Scala statt. Als Stoffvorlage für das von Felice Romani verfasste Libretto diente das 1798 erschienene Melodram „Les Vénitiens ou Blanche et Montcassin“ von Antoine-Vincent Arnault, der übrigens damals einer der engsten Mitarbeiter von Méhul war. Es ist eine spannende Liebesgeschichte, die im Venedig des 17. Jahrhunderts angesiedelt ist. Bianca, Tochter aus adeligem Haus, liebt Falliero, einen heldenhaften, aber bürgerlichen General. Auf Wunsch ihres Vaters und aus politischen Gründen soll sie aber Senator Capellio heiraten. Es kommt zu dramatischen und emotionalen Höhepunkten. Das ursprünglich tragische Ende hat Rossini zu einem glücklichen Schluss geändert: die Heirat der zwei Protagonisten. Die Oper ist gespickt mit ausdrucksstarken Melodien, die oft perlende Koloraturen aufweisen. Im ersten Akt singt der verliebte Falliero (eine Hosenrolle für eine Frauenstimme) die Kavatine „Se per l'Adria il ferro strinsi“, in der es um seinen siegreichen Feldzug geht. Im zweiten Akt folgt seine ergreifende Arie „Tu non sai qual colpo atroce“, die durch bitteren Liebesschmerz geprägt ist – Falliero glaubt zu diesem Zeitpunkt noch, Bianca für immer verloren zu haben. „Ein Werk voller Geist und Leben“ Ferdinand Ries hat mit seinen knapp 300 Werken ein umfangreiches Oeuvre hinterlassen. Er gehörte zu einer Generation des Übergangs. Den Anschluss an die einsetzende Romantik mit ihrem existenziellen Drängen in die Zukunft vollzog er nur ansatzweise. Als Leiter der bedeutenden „Niederrheinischen Musikfeste“ war er in seinen späten Jahren einer der bekann12 testen Musiker der Region. Wie der vierzehn Jahre ältere Beethoven war auch Ries in Bonn geboren. Hier erhielt er seine erste Ausbildung im Umfeld der Hofkapelle. Doch als die französischen Revolutionstruppen 1794 bis zum Rhein vordrangen, musste Kurfürst Maximilian Franz fliehen, die Bonner Residenz wurde aufgelöst. Ries zog es 1801 nach Wien, um bei Beethoven Klavierunterricht zu nehmen. Doch er diente dem Mentor und Freund, den er als „Si grand maître“ bezeichnete, auch als Notenkopist und Sekretär – und übernahm sogar bei Aufführungen von Beethovens Werken den Solopart am Klavier. Zwei Mal wurde Ries zum Militär eingezogen, konnte dem Dienst aber jeweils entgehen. Er kehrte letztlich nach Bonn zurück, wo er seine erste Sinfonie schrieb. Werk und Komponist fanden nach der Leipziger Uraufführung im Jahr 1812 wohlwollende Kritiker – auch wenn es mitunter einen Tadel gab, den Ries sein Leben lang hören sollte, fand doch ein Rezensent manche „Reminiscenzen (besonders aus Beethovens Sinfonien)“. Eine Konzertreise führte Ries von Stockholm über Russland 1813 nach London, wo er für Ferdinand Ries über ein Jahrzehnt blieb – als erfolgreicher Lehrer sowie späterer Direktor der Philharmonic Society. Dort wurde am 18. April 1814 seine kurz zuvor komponierte zweite Sinfonie uraufgeführt. Die Widmung ging an Beethoven – der den Freund Jahre zuvor gefragt hatte, ob er ihm 13 nicht ein Werk zueignen wolle. Als die Sinfonie 1819 erstmals in Leipzig erklang, schwärmte ein Kritiker der „Allgemeinen Musikalischen Zeitung“: „Sie ist ein Werk voller Geist und Leben, im ächten Styl der Gattung, wohin nämlich diese jetzt gewendet und erhoben ist; in diesem Styl eigenthümlich erfunden, gründlich ausgearbeitet, vortrefflich instrumentirt, und sonach gleich interessant für Kenner und Nichtkenner.“ Kraftvoll setzt der erste Satz mit einem originellen Hauptthema ein. Im Seitensatzthema klingt die Nähe zu Beethovens „Eroica“ an. Mit machtvollen Orchestertutti, einem prägnanten Hornmotiv und geheimnisvoll absteigenden Passagen der Streicher entwickelt sich der Kopfsatz. Originell dann das „Andantino“: Formal folgt es dem Sonatensatz. Doch anstatt breiter Themen werden nur gegensätzlich ausgeprägte Fragmente verarbeitet, darunter eine Tonwiederholung mit Drehfigur, ein gesangliches und ein marschartiges Motiv, eine Sechzehntel-Kette, ein fugenartiges und ein Dreiklangsmotiv. Besonders ungewöhnlich ist der umfangreiche Durchführungsteil. Der dritte Satz ist ein tänzerisch-wiegendes Menuett. Als eingeschobener Kontrast dient ein statisch wirkendes Trio. Der Finalsatz vermischt Sonaten- und Rondoform. Er weist zwei Themen auf. In einem marschartigen Teil entwickelt sich eine regelrechte Fuge. Zudem greift Ries auf eines der Motive aus dem langsamen Satz zurück. Er wollte dem Werk offensichtlich eine innere Geschlossenheit verleihen. Kurz nach seinem Tod hieß es übrigens in der „Neuen Zeitschrift für Musik“: „Seine Sinfonien […] werden […] immer zu dem Besten gehören, was die neuere und neueste Zeit in diesem Genre zu Tage gefördert hat“. Heidi Rogge 14 Wir spielen für Dich! T S E F Tag R E Orchester T S E H C R O Ein mit Deinem So 7. Juli 2013, ab 11 Uhr Beethovenhalle Anmeldungen zum Dirigier-Schnupperkurs und Publikumsorchester bis zum 15. Mai 2013 über: Markus Reifenberg E-Mail: [email protected] oder online im Internet www.beethoven-orchester.de Foto: Thilo Beu Eintritt frei! Liedtexte 16 Stefano Pavesi aus: „Un avvertimento ai gelosi” Stefano Pavesi aus: „Eine Warnung den Eifersüchtigen“ „Chi serba nel petto“ „Wer in der Brust bewahrt“ Chi serba nel petto fedele l'affetto dovra compatirmi se teme il mio cor. Adoro un amante, e sò ch'è incostante, ma accorta mi rendo un tenero amor. Wer in der Brust die Liebe treu bewahrt wird mich bedauern müssen wenn doch mein Herz fürchtet. Ich bete einen Geliebten an, und weiß dass er wankelmütig ist, aber ich bin umsichtig und bewahre meine zärtliche Liebe. Gioachino Rossini Gioachino Rossini aus: „Bianca e Falliero” „Se per l'Adria il ferro strinsi“ aus: „Bianca e Falliero” „Wenn ich für die Adria zu dem Schwert griff“ Se per l'Adria il ferro strinsi, il dover compiei di figlio: sacro a lei nel suo periglio era il braccio, il ferro, il cor. Seguitai, se in campo io vinsi, l'orme sue, l'avito onor. Il ciel custode – di queste mura ogni congiura – disperderà. Per far che l'Adria felice sia la vita mia – si spenderà. Wenn ich für die Adria zu dem Schwert griff, so erfüllte ich meine Pflicht als Sohn: heilig war mein Arm für sie in der Gefahr heilig waren das Schwert, das Herz. Ich gewann auf dem Feld die Ehre der Ahnen, ich folgte der Ahnenehre Beispiel. Der Himmel – der diese Mauern stützt – wird jede Verschwörung zerstreuen. Um Adrias Glück werde ich mein Leben opfern. aus „Bianca e Falliero“: „Tu non sai qual colpo atroce“ Tu non sai qual colpo atroce, qual pugnal mi hai fitto in core: è la morte un duol minore del dolor che a me recò. Umana voce non può dir l'affanno mio. Ah! Non poss'io: fino il pianto a me mancò. Tu non sai qual colpo atroce, qual pugnal mi hai fitto in core: è la morte un duol minore del dolor che a me recò. Lasso! cessar di vivere degli anni suoi sul fiore in un istante perdere gloria, fortuna, onor. Ah! dove è un cor sì barbaro che me non piangerà, Ma più che onor e vita a me rapì l'ingrata: si mora, e sia compita la sorte, spietata sorte, si mora, e sia compita la sorte mia spietata; del mio morir la perfida un dì rimorso avrà, sì, sì, un dì rimorso avrà. aus „Bianca e Falliero“: „Du weißt nicht welchen grausamen Stoß“ Du weißt nicht welchen grausamen Stoß, welchen Dolch Du mir ins Herz geschlagen hast: der Tod ist ein geringerer Schmerz, als der den Du mir zugefügt hast. Menschliche Stimme kann nicht mein Leiden ausdrücken. Ah! Ich kann nicht mehr: ich konnte nicht mal mehr weinen. Du weißt nicht welchen grausamen Stoß, welchen Dolch Du mir ins Herz geschlagen hast: der Tod ist ein geringerer Schmerz, als der den Du mir zugefügt hast. Wehe! In der Blüte der Jahre stehen, in einem Augenblick Ruhm, Glück, Ehre verlieren. Ah! Wo ist ein so grausames Herz, dass mich nicht beweinen wird. Die Undankbare raubte mir mehr als Ehre und Leben: Sterben! Und mein Schicksal sei erfüllt. Meinen Tod wird die Treulose eines Tages bereuen, ja, ja eines Tages wird sie es bereuen. (Übersetzung: Dr. Maria Theresia Picasso) 17 Marina de Liso Marina de Liso Marina de Liso studierte Gesang am Konservatorium von Rovigo, wo sie ihr Diplom mit Auszeichnung ablegte. Danach setzte sie ihr Studium an der Musikhochschule in Mailand fort, wo sie sich unter Claudine Ansermet auf Renaissance- und Barockmusik spezialisierte. 2001 gewann sie den wichtigen Wettbewerb Toti Dal Monte in Treviso und errang im folgenden Jahr den ersten Platz des Wettbewerbs As.Li.Co in Mailand. 2001 gab sie auch ihr Debüt in Italien als Mrs. Quickly in Verdis Oper „Falstaff“. Weitere Rollen waren u. a. die Alcina in Vivaldis „Orlando Furioso“ und die Isabella in Rossinis „L'italiana in Algeri“ an der Mailänder Scala. Neben dem klassischen Opernfach widmet sie sich intensiv der Barockmusik. So sang sie zahlreiche Mezzosopran-Rollen in den Werken Händels, zum Beispiel den Arsace in „Partenope“ unter der Leitung von Ottavio Dantone und der Accademia Bizantina, die Rosimonda in „Faramondo“ auf einer Europa-Tournee und die Cornelia in „Giulio Cesare“. 18 Attilio Cremonesi Attilio Cremonesi Attilio Cremonesi studierte Klavier, Orgel und Komposition am Conservatorio Nicolini in Piacenza, historische Tasteninstrumente an der Schola Cantorum Basiliensis, sowie parallel dazu Orchesterleitung. Seine Karriere als Solist wie auch als Kammermusiker führte ihn an die wichtigsten Festivals und Theater in Europa, Nord- und Südamerika, Japan, Nordafrika und Australien. Einige seiner zahlreichen CD-Aufnahmen wurden mit Preisen der internationalen Kritik bedacht (Deutscher Schallplattenpreis, Diapason d'or, 10 de Repertoire, Cecilien Prijs). Durch sein Wirken als musikalischer Assistent von René Jacobs rückten die Oper, das symphonische Repertoire und die Orchesterleitung in den Mittelpunkt seines Interesses. Es begann eine rege Tätigkeit als Dirigent, die ihn an bedeutende Häuser führte, wie u.a. die Staatsoper Berlin, das Theater an der Wien, Théâtre des Champs-Elysées in Paris, La Fenice in Venedig, die Oper in Bonn, Netherlands Opera Amsterdam, Théâtre du Capitol in Toulouse und Angel Place in Sydney. 19 Foto: Thilo Beu Beethoven Orchester Bonn Beethoven Orchester Bonn Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des Orchesters ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CD- und SACDAufnahmen der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“, die SACD-Produktionen des Oratoriums „Christus“ von Franz Liszt und der Oper „Der Golem“ von Eugen D’Albert, beide mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ sowie ein weiterer ECHO Klassik 2012 für die Einspielung der Oper „Irrelohe“ von Franz Schreker ist eine schöne Bestätigung für dieses Engagement. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibidache, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten das 20 Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der überwältigenden musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. Thomas Honickel, Konzertpädagoge des Beethoven Orchester Bonn, steht dabei als Garant für musikalische Bildung, Entertainment und Kreativität. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche EducationProgramm mit dem begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Als Botschafter trägt der Bonner Klangkörper den guten Ruf der Beethovenstadt in alle Welt. Über das Neujahrsfest 2012 war das Orchester auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März diesen Jahres standen auf einer USA-Tournee elf Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf dem Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester Bonn seinen Ruf als exzellentes Orchester bestätigen. Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall 21 Wir spielen für Dich: Beethovens 1. und 5. Das Beethoven Orchester Bonn hat unter der Leitung seines Generalmusikdirektors Stefan Blunier die Sinfonien 1. und 5. von Ludwig van Beethoven eingespielt. Die CD ist ab sofort bei unseren Sinfonischen Konzerten am Info-Stand in der Beethovenhalle und im Handel erhältlich. www.beethoven-orchester.de 22 Hier können Sie in die CD hineinhören oder sie kaufen GESELLSCHAFT DER FREUNDE DES BEETHOVEN O RCHESTERS BONN E. V. Kommen Sie zu uns und finden Sie gute Freunde in einem musikbegeisterten Kreis. Schon ab 50 € Jahresbeitrag sind Sie Mitglied und können Kultur und Klassik unter netten Gleichgesinnten fördern und genießen: Wir freuen uns auf Sie! Herzlich willkommen! Wir spielen für Dich! Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. Tel. 0160 - 90251581, [email protected] THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Sa 9.00 - 12.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Brigitte Rudolph Texte Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Scholl, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. 26 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn