gestaltungsleitfaden

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gestaltungsleitfaden Würzburg I Heuchelhof H1
gestaltungsleitfaden
Würzburg I Heuchelhof H1
gestaltungsleitfaden Würzburg I Heuchelhof H1
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gestaltungsleitfaden Würzburg I Heuchelhof H1
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ENGAGEMENT FÜR DIE ZUKUNFT
Der Stadtteil Heuchelhof H1, der in den siebziger Jahren entstand,
bedarf heute dringend der Erneuerung und Modernisierung. Der
äußere Zustand der Gebäude vermittelt zum Teil einen
vernachlässigten Eindruck. Auch die Freiräume mit ihren Freiflächen
sind zum Teil in einem schlechten, reparaturwürdigen Zustand.
Im Zuge der EnEV wurde mit der energetischen Modernisierung der
Fassaden bereits von einigen Wohnungsbauträgern begonnen. Es ist
zu erwarten, dass weitere Maßnahmen an Gebäuden und Freiflächen
in den nächsten Jahren folgen werden.
Die Modernisierung einer solchen Großwohnungsanlage kann weder
von der Stadt Würzburg als Träger der Erschließungsanlagen noch von
den Eigentümern der Gebäude und Tiefgaragen allein getragen
werden. Es ist ein enges Zusammenwirken erforderlich.
Die Besonderheit der Großwohnungsanlagen der 60er und 70er Jahre
besteht darin, dass sie in einem relativ kurzen Zeitraum unter der Regie
eines Generalplaners sozusagen aus einem Guss entstanden sind.
Das äußere Erscheinungsbild der Großwohnungsanlage ist
einheitlich und von einer engen Abstimmung der Gebäude und
Freiräume geprägt.
Eine Erneuerung und Modernisierung der Gesamtanlage kann nur
gelingen, wenn in ähnlicher Weise wie zum Zeitpunkt der Entstehung
Wohnungsbauträger untereinander und die Träger der
Erschließungsanlagen sowie die verschiedenen Institutionen der Stadt
Würzburg eng miteinander zusammenwirken und sich auf
Rahmenrichtlinien verständigen.
Die Stadt Würzburg und die beteiligten Wohnungsbaugesellschaften
und sonstigen Eigentümer geben sich daher den folgenden
Gestaltungsleitfaden vor, nach dem sich alle Modernisierungs- und
Erneuerungsmaßnahmen richten sollen. Ziel des Gestaltungsleitfadens
ist es, ein einheitliches äußeres Erscheinungsbild für den Stadtteil
zu erreichen.
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WORAUF KOMMT ES BEI DER SANIERUNG VON BAUTEN
DER SIEBZIGER JAHRE AN ?
Der Gestaltungsleitfaden hat zum Ziel, die Qualitäten der
Wohnanlage zu erhalten und dort, wo Veränderungen und
Verbesserungen erforderlich sind, diese zu ermöglichen.
Die Qualitäten der Siedlung bestehen in einer Grundhaltung, die dem
Funktionalismus zuzuordnen ist. Sie liegen in der klaren Ordnung
des Konzepts, in der durchgängigen Gestaltung der Freiräume und in
der Systematik der Gebäudestrukturen. Ziel des ursprünglichen
Planungskonzeptes ist es, zwischen den Gebäuden möglichst viele
Freiräume für den Fußgänger zu schaffen und diese Räume von KFZVerkehr freizuhalten.
Gebäude und Freiraumstrukturen bilden einen urbanen Raum mit
wechselnden Ansichten, Verschiebungen und Ausblicken.
Als Kontrast hierzu ist der Grünraum zu verstehen, der die ganze
Wohnanlage durchzieht.
Das architektonische Ordnungsprinzip ist der rechte Winkel. Der
Grundcharakter der Wohnsiedlung ist hell und freundlich. Die hohen
Baukörper haben überwiegend einen weißen Grundton mit zum Teil
farbig abgesetzten Bauteilen. Der Gestaltungsleitfaden geht von einer
Erhaltung dieser Grundqualitäten aus.
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D
B
Geschosszone
Treppenhäuser
A
C
Penthousezone u. Aufbauten
Arkadenzone
Gebäudestruktur
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DAS ÄUSSERE ERSCHEINUNGSBILD DER GEBÄUDE
Das äußere Erscheinungsbild der Gebäude ist zum Teil wenig
anregend. Die eng gestellten Gebäude der Wohnanlage hinterlassen
zum Teil auf den Betrachter einen beklemmenden Eindruck. Dies trifft
vor allem auf die Wohnhochhäuser mit bis zu 11 Geschossen zu.
Die Architektur der Gebäude ist funktional und verfolgt das Ziel, den
Charakter des Rohbaus, die reine konstruktive Betonstruktur
weitgehend sichtbar zu machen und sich auf die Wirkung der
Volumetrie zu beschränken.
Diese Grundqualität der Gebäude gilt es zu erhalten und nicht mit
aufgesetzten Dekorationen zu konterkarieren.
Die monolithische Struktur der Gebäude sollte jedoch aufgelöst
werden, indem die Bauteile farblich oder unter Anwendung von
Materialwechsel akzentuiert werden.
Bei den Gebäuden sind vier Bauteile und –zonen materiell und farblich
zu unterscheiden:
A Penthousezone
B Geschosszone
C Arkadenzone
D Treppenhäuser
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Zustand vor der Modernisierung
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GESCHOSSZONE UND BALKONE
Die Geschosszone sollte grundsätzlich in dem vorgeschlagenen
Grundton Weiß gehalten werden. Der Grundton Weiß unterstreicht die
Licht- und Schattenwirkung der Bauteile.
Um den Wohnhochhäusern die Mächtigkeit zu nehmen, empfiehlt sich
zusätzlich der Einsatz von Farbe. So können einzelne Mauerscheiben
oder auch Treppentürme mit reinen Farben gestrichen werden. Ein
Zuviel an Farbe sollte allerdings vermieden werden. Farbe sollte nur
zur Belebung und Akzentuierung eingesetzt werden als ein vitales
Zeichen in der baulichen Komplexität des Stadtteils.
Ein besonderes Problem stellt die jeweilige Rückseite der Gebäude
dar, die meist eine wenig anregende Fassadengestaltung bietet. Hier
ist eine Gliederung durch Treppentürme oder auch eine
herausgehobene Erdgeschosszone besonders wichtig. Denkbar sind
hier auch Berankungen mit Fassadengittern in den unteren
Geschossen.
Wichtiges Element der Geschosszone sind die Balkone und Loggien.
Sie beleben die Volumetrie des Baukörpers. Die Licht- und
Schattenwirkung der Balkone wird am ehesten erreicht, wenn diese im
gleichen weißen Grundton wie die Fassade gestrichen werden. Als
Brüstungselemente können auch weiß bis grau gefärbte
Zementfaserplatten auf einer verzinkten Stahlwinkelkonstruktion
verwendet werden. In jedem Fall sollten geschlossene
Balkonbrüstungen verwendet werden, um den nötigen Sichtschutz
von außen zu erreichen.
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Arkadenzone in kräftigen reinen Farbtönen gestrichen
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ARKADEN
Ein besonderes Problem der Wohnhochhäuser stellen die großen
ungenutzten Arkadenbereiche dar. Die Arkadenbereiche sind
besonders stark von Verschmutzungen und Bauschädigungen
betroffen. Die über den offenen Bereichen liegenden Wohnungen
kühlen im Fußbodenbereich aufgrund des unzureichenden
Wärmeschutzes aus.
Wünschenswert ist die Nutzung dieser Arkadenbereiche für nicht
störende gewerbliche Nutzung. Auch für eine Vergrößerung der
Hauseingangsräume sind die Arkadenzonen geeignet. Auf eine
einladende Gestaltung der Hauseingangsräume sollte großer Wert
gelegt werden. Werbeschriften, Schaufenster und Eingangstüren
können wesentlich zur Belebung der angrenzenden
Fußgängerbereiche beitragen. Sollte ein Einbau solcher Nutzungen
nicht möglich sein, ist eine Gestaltung mit einer leuchtenden
Farbgebung empfehlenswert. Durch großformatige Beschriftungen
können die Zonen zusätzlich belebt werden.
Hauseingangsräume
Nebenräume der Wohnnutzung
Vermietbare Zonen für gewerbliche
und soziale Nutzungen
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Kräftige Farbtöne unterstreichen die Volumetrie der Dachzone der Wohnhochhäuser
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PENTHOUSEZONE UND TREPPENHÄUSER
Die Mehrzahl der Gebäude zeigt in den letzten Geschossen eine
ungeordnete Gestaltung von Aufbauten. Der hier als Penthousezone
bezeichnete Abschluss der Gebäude ist für die optische Wirkung der
Gebäude besonders wichtig.
Für die Wohnungen in diesen Geschossen bietet sich die Chance, sie
als großzügige Terrassenwohnungen auszubauen.Im Widerspruch
zur Wohnungsnutzung steht hier die Vielzahl der anzutreffenden
Antennenanlagen, deren Reduzierung wünschenswert ist.
Die Penthousezone mit ihren Aufbauten sollte farblich oder durch
Materialwechsel akzentuiert werden. Als Materialien sind Zementfaserplatten oder Holzlattenverschalung gut möglich. Als Farben auf
verputzten Flächen bieten sich grau oder einzelne kräftige Farben an
(siehe Beispiel linke Seite). Auf den Terrassen können Pergolen mit
Berankung die Situation herausheben.
Eine positiv gestaltete Dachlandschaft ist städtebaulich von großer
Bedeutung, da die Penthousezone von vielen Straßen und Wegen aus
gesehen werden kann und entscheidend das Bild des Stadtteils prägt.
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Farben und Materialkonzept
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FASSADEN UND FARBEN
Der Grundton der Wohnanlage war zur Herstellungszeit überwiegend
Weiß. Die Wohnanlage folgt damit dem Leitbild des modernen
Städtebaus der Nachkriegszeit, der eine „strahlend weiße Stadt“
propagierte.
Auch heute spricht vieles für einen durchgehend weißen Grundton für
die Gebäude im Stadtteil H1. Die hohen Gebäude werden durch die
Farbe Weiß in ihrer Massivität zurückgenommen. Dies ist auch für die
Fernsicht wichtig, da der Stadtteil Heuchelhof H1 wegen seiner
Plateaulage im Stadtbild von Würzburg deutlich zu sehen ist.
Die Farbe Weiß unterstreicht das Licht- und Schattenspiel der
Volumetrie. Der Grundton Weiß bildet auch einen neutralen
Hintergrund für die angestrebte Farbakzentuierung der Baukörper.
Als Akzentuierung der Gebäude wird der Einsatz von reinen, nicht
vergrauten Farben in den Grundtönen Gelb, Orange, Rot, Blau und
Grün empfohlen. Die Farbtöne sind allerdings zum Teil entscheidend
aufzuhellen. Es entsteht so ein Farbspektrum aus reinen Farben mit
differenzierter Helligkeit.
Zusätzlich zur Farbgebung sind Bauteile durch Materialeinsatz zu
differenzieren. Vor allem im Nahbereich des Fußgängerblicks sind
Wände mit Holzverschalung, Balkonbrüstungen aus Lochblech oder
Faserzementplatten sowie Rankgitter eine erwünschte Differenzierung.
Insgesamt wird ein heller, freundlicher und fröhlicher Grundcharakter im Stadtteil angestrebt. Hierzu kann der empfohlene
spielerische Umgang mit Farbe und Material entscheidend
beitragen. Der Gestaltungsleitfaden kann allerdings dieses Prinzip der
Farbanwendung nur beispielhaft vorgeben. Bei jedem Gebäude sollte
ein eigener Farb- und Fassadenentwurf angefertigt werden.
Der Heuchelhof 1974 - Der Grundton der Siedlung war Weiß
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Müllsammelstellen als Element der befestigten Höfe und Straßenräume
Müllsammelstellen als Element der Grüngestaltung
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NEBENBAUWERKE: MÜLLSAMMELSTELLEN
Ein wichtiges Kapitel für die wohnliche Gestaltung der Freiräume ist die
Gestaltung der Nebenbauwerke wie Müllhäuser und Tiefgaragenabgänge.
Die ursprüngliche Idee, Müllhäuser zusammen mit den Tiefgaragenabgängen als eigene Gebäude mit einer anspruchsvollen
Sichtbetonarchitektur zu gestalten und als Treffpunkt herauszuheben,
erscheint aus heutiger Sicht revidierungsbedürftig: Abfallbehälter sind
von untergeordneter Bedeutung und sollten eher weniger auffallen
und sich in das Wohnumfeld unterordnen.
Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Müllsammelstelle, desto unauffälliger
fügt sie sich ein. Es sollten daher statt weniger großer Sammelstellen
mehrere kleine Sammelstellen angelegt werden. Die Zuordnung zu
kleineren Hausgemeinschaften stärkt außerdem das Verantwortungsgefühl, auf eine ordentliche und saubere Abfallentsorgung zu achten.
Bei der Gestaltung von Müllsammelstellen sollte vor allem auf
Zugänglichkeit und Einsehbarkeit großer Wert gelegt werden. Da die
Müllsammelbehälter robuste, regendichte Container sind, ist eine
Überdachung nicht zwingend erforderlich. Eine Überdachung schafft
einen eher düsteren bis halbdunklen Raum, der nicht einsehbar ist.
Eine weitestgehende Transparenz schafft eine Umzäunung mit
Rankgitter.
Neben der völlig offenen Müllsammelstelle ist auch eine einfache
Einzäunung aus Sichtbetonwänden möglich. Eine Berankung ist auch
hier denkbar.
Das Gestaltungsprinzip beider Müllsammelstellen ist es, sich durch
einfachste Gestaltungselemente in das Wohnumfeld einzufügen und
so die Zweckmäßigkeit dieser Anlagen zu unterstreichen. Die
Transparenz ermöglicht eine bessere soziale Kontrolle.
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Vorschlag zur Neugestaltung der Tiefgaragenabgänge
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NEBENBAUWERKE: TIEFGARAGENEINGÄNGE
Tiefgaragenzugänge
Wichtiges Prinzip des städtebaulichen Konzeptes des Stadtteils ist die
Unterbringung von ca. 1500 privaten Stellplätzen in drei
Großtiefgaragen. Als Unterstraßengaragen erfassen sie in drei
Schleifen den gesamten Stadtteil. Die Modernisierung der
Tiefgaragen ist ein wichtiges Anliegen der Erneuerung des Stadtteils.
Für das äußere Erscheinungsbild wichtig ist auch die Neugestaltung
der Tiefgaragenzugänge.
Zur besseren Orientierung sollten die Tiefgaragenzugänge numeriert
werden. Es wird vorgeschlagen, die Eingänge durch eine 3,5 m hohe
Stele weithin sichtbar zu machen. Auf der farbigen Stele sollte der
Tiefgarageneingang durch großformatige Beschriftung mit Nummer
gekennzeichnet sein. Nachts sollte die Stele beleuchtet sein. Durch
ein Stabgitter kann mehr Licht in die Abgänge gebracht werden. Durch
eine Sitzmöglichkeit am Eingang und durch einen Baum kann mehr
Aufenthaltsqualität um den Eingang zur Tiefgarage erreicht werden.
Für die Orientierung des Fußgängers wichtig ist es, dass alle
Eingänge ein gleiches Aussehen haben.
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Vorschlag zur Gestaltung eines Orientierungssystems
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ORIENTIERUNGSSYSTEM + HAUSNUMMERN
Eine besonders wichtige Qualität für Bewohner und Besucher des
Stadtteils Heuchelhof H1 ist eine gute Orientierung. Das differenzierte
und verästelte Wege- und Straßennetz mit den stark gegliederten
Gebäuden erschwert die Orientierung. Die Eingänge zu den
Treppenhäusern sind häufig nur über eine dunkle Arkadenzone
erreichbar. Umso wichtiger ist es, das Auffinden von
Gebäudeeingängen durch ein klares Orientierungssystem zu
erleichtern. Die architektonischen Gestaltungsmittel wie Raumbildung
und die Gestaltung von übersichtlichen Baukörpern und Fassaden
reichen als Orientierungshilfe nicht aus. Es werden zusätzliche formale
Verstärkungen benötigt, die Zeichen- und Signalcharakter haben.
Es wird daher empfohlen, ein differenziertes Zeichensystem aus vier
verschiedenen Elementen zu etablieren.
1. Hausnumerierung
Jede Gebäudeeingangstür erhält eine farbige Hausnummer. Der
Stadtteil wird in acht Bereiche aufgeteilt und jedem Bereich eine
Farbe zugeordnet.
2. Hinweistafeln mit Straßenbezeichnung
Entlang des Weges werden stelenartige farbige Hinweistafeln mit
der entsprechenden Straßenbezeichnung aufgestellt.
3. Hinweistafeln mit Straßenbezeichnung
An den Zugängen zum Stadtteil H1 werden Übersichtstafeln mit
einem Lageplan des Stadtteils H1 aufgestellt, aus dem die
Hausnumerierung ersichtlich ist.
4. In den Arkadenbereichen werden an den Gebäudeeingängen die
jeweiligen Hausnummern in großen Schriftzeichen aufgemalt
(Zahlenhöhe 1,5 bis 1,8 m).
Insgesamt wird durch das farbige Zeichensystem das visuelle
Erscheinungsbild wesentlich belebt. Die kommunikationsfördernden
Informationen bereichern den öffentlichen Straßen- und Wegeraum.
Es entsteht insgesamt der Eindruck eines freundlichen, lebendigen
und aktiven Stadtteils, in dem Besucher willkommen sind.
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Gebäudestruktur mit
Erschließungsnetz und Grünflächen
Urbane Zone
Wege und Erschließungszonen
Öffentliche Grünflächen
Gebäudebezogene private
Grünflächen
Private Grünflächen
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URBANE ZONE UND WEGENETZ
Eine wichtige Qualität der Wohnanlage liegt in der konsequenten
Gliederung der Freiflächen. Der Rahmenplan zeigt die
Unterscheidung in die Wege und Erschließungszonen und die
Grünflächen.
1. Der Kontrast zwischen dem urbanen Wege- und Erschließungsnetz und einem den Stadtteil durchziehenden Grünraum ist zu
erhalten und herauszuarbeiten.
2. In den urbanen Wege- und Erschließungszonen sollte die
Bepflanzung reduziert werden zugunsten eines mehr städtischen
Raumeindrucks. Die Wege und Erschließungszonen bestehen aus
ineinandergreifenden Räumen verschiedener Form. Baumpflanzungen sollten allenfalls zur unterstützenden Raumbildung
eingesetzt werden.
Der Hauptweg – die sogenannte urbane Zone – sollte durch eine
besondere Gestaltung hervorgehoben werden.
3. Das gebäudebezogene Wohnumfeld sollte im Kontrast zu den
Wege- und Erschließungszonen als Grünfläche gestaltet werden.
Hier sollte eine garten- und parkähnliche Gestaltung mit Baumgruppen angestrebt werden. Bei den gebäudebezogenen Grünflächen sollte die Nutzbarkeit für die Bewohner im Vordergrund
stehen. Spielplätze, Aufenthaltsbereiche und eventuell auch
gartenartig gestaltete Grünflächen prägen hier das Wohnumfeld der
Gebäudeblöcke.
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Beleuchtungssystem mit multifunktionalen Masten
Planung: Büro für Städtebau und Architektur Dr. Holl
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Stadtteilzentrum
NEUGESTALTUNG PLACE DE CAEN –
EIN ERSTER SCHRITT ZUR URBANEN ZONE
Um den Stadtteil Heuchelhof H1 stärker nach außen zu öffnen, wurde
im Rahmenplan empfohlen, die Nord-Süd-Wegeachse als urbane
Zone neu zu gestalten. Sie verbindet das Stadtteilzentrum im Norden
mit dem Place de Caen mit seinen Geschäften und öffentlichen
Einrichtungen im Süden.
Durch eine Neugestaltung sollen diese Fußgängerzone herausgehoben
und der urbane Charakter dieser Wegeachse betont werden.
Die Neugestaltung des Place de Caen, die im Rahmen einer
Bürgerwerkstatt gemeinsam erarbeitet wurde, gibt den Charakter der
Gestaltung vor.
Die privaten Freiräume entlang der urbanen Achse sollen sich
diesem Neugestaltungskonzept anpassen.
Place de Caen
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Eingestreute Asphaltdecke
Heller Betonplattenbelag (30/30)
Betonsteinpflaster
Rasenpflaster
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WOHNUMFELD
In den öffentlichen und privaten Wegen und Erschließungszonen
sollten durchgehend gleiche Bodenbeläge verwendet werden.
Auf diese durchgehende Gestaltung der Bodenbeläge in der gesamten
Wohnsiedlung ist großer Wert zu legen:
Gehwegfläche
einfache Betonplatten
(Münchner Gehwegplatten)
Parkplätze
helle Asphaltflächen,
alternativ eingestreute
Asphaltfläche, Olympiabelag,
Betonsteine mit Rasenfuge
Erschließungsstraße
helle Asphaltfläche
Wendehämmer
Betonsteinpflaster hellgrau
Parkplätze
sollten durch ein orthogonal
gepflanztes Baumraster hainartig
überstellt werden
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Beispiel für gebäudebezogene Grünflächen
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WOHNUMFELD
Wesentliches Prinzip der Wohnsiedlung der 60er und 70er Jahre ist der
die ganze Siedlung durchziehende „fließende“ Grünraum. Der freie
Zugang dieser Flächen von allen Seiten prägt den Charakter der
Wohnsiedlung. Zwischen den Grünflächen sollten daher keine festen
Barrieren errichtet werden. Bereits bestehende Drahtgitterzäune
sollten entfernt werden.Kleinere Abgrenzungen von
Aufenthaltsbereichen können in Form von Hecken entstehen.
Wichtiges Element der Grünflächen ist eine durchgehende
Rasenfläche. Die Transparenz der Grünflächen ist für die soziale
Kontrolle eine entscheidende Voraussetzung. Hochgewachsene
Verbuschungen sollten daher zugunsten von Einzelbäumen reduziert
werden. Als weitere Bepflanzungselemente sind kleinwüchsige Hecken
und Staudenbeete möglich.
Die Nutzbarkeit der Grünflächen für Aufenthalt, Erholung und Spiel
sollte bei der Grüngestaltung im Vordergrund stehen.
Bei einem ausreichenden Flächenangebot sind auch kleinere Anlagen
von Mietergärten denkbar.
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Sanierungsgebiet H1
Umgrenzung des
Entwicklungsgebiets
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BERATUNG UND ABSTIMMUNG
Alle Beteiligten stimmen folgender Vereinbarung zu:
Alle Maßnahmen an Gebäuden und Freiräumen im Stadtteil
Heuchelhof H1 sollten untereinander und aufeinander abgestimmt
werden. Dem Gestaltungsleitfaden wird zugestimmt. Er wird als
geeignete Grundlage für die Umsetzung baulicher Maßnahmen an
Gebäuden, Nebenanlagen und Freiräumen unter Gewährleistung eines
stimmigen Gesamterscheinungsbildes anerkannt und beachtet.
Alle Wohnungsbauträger, alle Eigentümer von Wohnungen und
Grundstücken, alle beteiligten Institutionen der Stadt Würzburg
verpflichten sich daher, alle für das Erscheinungsbild des Stadtteils
relevanten Maßnahmen einem Gestaltungsbeirat zur Zustimmung
vorzulegen.
Der Gestaltungsbeirat wird zur Abstimmung und Qualitätssicherung
dieser Maßnahmen installiert, dem die geplanten, äußeren
Veränderungen möglichst frühzeitig bekannt zu geben und mit
aussagekräftigen Unterlagen vorzulegen sind. Dieser „Gestaltungsbeirat H1“ hat beratende Funktion und wird gebildet aus je einem
Vertreter der Stadt Würzburg, der Regierung von Unterfranken, dem
Planungsbüro Dr. Holl sowie zwei Vertretern der Wohnungswirtschaft
(ein Vertreter aus dem technischen und einer aus dem kaufmännischen
Bereich). Der jeweilige Bauherr besitzt einen Gaststatus im
Gestaltungsbeirat.
Dieses Gremium begutachtet das Vorhaben und macht Vorschläge,
inwieweit noch Änderungen und Ergänzungen bzw. zusätzliche
Bauberatungen durch das mit dem Gestaltungsleitfaden beauftragte
Planungsbüro für notwendig erachtet werden.
Für den Stadtteil H1 wird ein Sanierungsgebiet festgelegt. Innerhalb
des Sanierungsgebietes bestehen die Möglichkeiten einer erhöhten
Abschreibung für Modernisierungsmaßnahmen. Voraussetzung ist die
Abstimmung mit der Stadt Würzburg, die gem. §§ 7h, 10f, 11a und 52
Abs. 21 Satz 6 Einkommensteuergesetz (ESTG) und § 82 g
Einkommensteuer-Durchführungsverordnung (EStDV) eine
Bescheinigung ausstellt.
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IMPRESSUM
Auftraggeber:
Stadt Würzburg
Baudirektor Heribert Düthmann
Bauoberrätin Andrea Ackva
Bearbeitung:
Büro für Städtebau und Architektur
Dr. Ing. Hartmut Holl SRL / DASL
Ludwigstraße 22 97070 Würzburg
Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Daniel Klemp
Fon
0931 41998 3
Web
www.dr-holl.de
Fax
0931 41998 45
Mail
buero.dr.holl
@t-online.de
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