Bodentypen und Humusformen Vorkommen und Verbreitung Mull: Vorkommen dieser günstigen terrestrischen Humusform sind Steppengebiete, Grünland und krautreiche Laubwälder. Kennzeichen nährstoffreicher, biotisch aktiver Böden. Tschernosem, Rendzina, Braunerde Moder: Typisch ist er für krautarme Laub- und Nadelwälder, für feuchtkühle Klimaverhältnisse oder man findet ihn auf relativ nährstoffarmen Gesteinen. Rendzina, Ranker, Parabraunerde, Pseudogley, Gley Rohhumus: Rohhumusdecken findet man auf biotisch inaktiven Böden, bei denen oftmals ein zu kühles oder feuchtes Klima für die mangelhafte Umsetzung der Pflanzenabfälle verantwortlich ist. Genauso ist aber auch die Art und Zusammensetzung des abgestorbenen Pflanzenmaterials für den Verlauf der Umsetzung mitbestimmend (Streu der Nadelbäume). Ranker Rendzina: Das klassische Verbreitungsgebiet der Rendzinen liegt in Karstgebieten und Gebirgen, in denen kalkreiches Material und Hangneigung zusammentreffen. In den Schichtstufenlandschaften der Mittelgebirge treten sie überall dort auf, wo Kalksteinschichten freiliegen. Ranker: Ranker sind typisch für Mittelgebirge in kühlgemäßigten und kühlen Klimaten mit höheren Niederschlägen. Braunerde: Braunerden auf silikatischem Festgestein an den Hängen der Mittelgebirge sind meist flachgründig bei hohem Skelettanteil und geringer Nährstoffversorgung und nutzbarer Feldkapazität. Sie werden meist forstwirtschaftlich genutzt. Parabraunerde: weit verbreiteter Bodentyp im gemäßigt-humiden Klima aus primär kalkhaltigem Lockergestein. Podsol: Podsol ist der typische Boden der borealen Nadelwälder. Das geringe Nährstoffangebot und die niedrigen pH-Werte bieten für Nadelbaumarten wie Kiefer und Fichte noch ausreichend günstige Lebensbedingungen. Tschernosem: Die Schwarzerde ist der typische Boden der kontinentalen Steppengebiete mit warmem Sommer und kaltem Winter. Die größten Schwarzerdegebiete befinden sich in den ungarischen (Pannonische Tiefebene), rumänischen (Walachische Tiefebene), ukrainischen, russischen und kasachischen Steppen sowie in den nordamerikanischen Prärien. Pseudogley: Pseudogleye sind in Mitteleuropa weit verbreitet. Man findet sie sowohl im Tiefland als auch in den Mittelgebirgen. In den Moränenlandschaften sind sie typische Böden der Grundmoränen. Man findet sie dort bevorzugt in den eher niederschlagsreichen und küstennahen Gebieten. Ebenfalls häufig sind sie auf den Hochflächen der Mittelgebirge, Gley: Da die Bildung der Gleye durch die Anwesenheit von Grundwasser bestimmt ist, sind sie azonale Böden, also Böden, die weltweit unabhängig von Landschaft oder Klima auftreten.