26 PFLANZEN & WERKSTOFFE 1/2011 Das Werkstatt-Orange-Fachbegriffslexikon (32) Natursteinkunde für Landschaftsgärtner (23) Selters mittlere Farbschwankung meist Sonderbestellung mittleres Preisniveau Fundort: Selters, Westerwald, Deutschland Bezugsmöglichkeit: Bell, Selters Beizeisen (Handwerkzeug) Im Serienteil Nr. 14 wird erklärt, dass es fachlich korrekt keine Flachmeißel gibt, sondern dass meist, wenn man von diesem Werkzeug spricht, ein Schlageisen gemeint ist. Warum gibt es aber von den Handwerkzeugen dieser Machart mit durchgehender Schneide zwei Größen? Und warum sind diese zwei Größen je nach Werkzeugschmied/Lieferant gar nicht so klar voneinander zu unterscheiden? Des Rätsels Lösung liegt in der jeweiligen Verwendung dieser größeren und kleineren Handeisen. Während mit dem Schlageisen die Schläge einer Fläche gehauen respektive gezogen werden, ist sein kleinerer Verwandter immer dann an der Reihe, wenn der Steinhauer „einbeizt“ (zum Einbeizen später mehr). Daher auch der Name „Beizeisen“. Gewöhnlich ist so ein Beizeisen mit einem Knüpfelkopf, sprich einer breiten Aufschlagfläche für den Einsatz eines Buchenholz- oder Kunststoffknüpfels, ausgestattet. Was seine Schneide angeht, ist das Werkzeug sowohl in hartmetallbestückter als auch in geschmiedeter Ausführung zu haben. Je nach Werkzeuganbieter oder einer eventuellen Optimierung der Werkzeugform – hinsichtlich des zu bearbeitenden Natursteins – ist die Schneide eines Beizeisens meist zwischen 10 und 20 mm breit. Text und Bild: Michael Senn, München Trachyte sind ein Bindeglied zwischen Tiefengesteinen und Ergussgesteinen. Gemäß petrografischer Gliederung zählen sie zu den Ergussgesteinen, obwohl sie während ihrer Entstehung die Erdkruste nicht durchbrachen. Diese besondere Art der Gesteinswerdung bezeichnet man als Staukuppenbildung. Da das Gestein im oberflächennahen Bereich entstand, kam es zu einem raschen Erkalten. Dadurch bildeten sich Schwindrisse innerhalb des Gesteinskomplexes, was innerhalb des Bruchs ein relativ engständiges Kluftsystem bewirkt. So wird die Ausbeute an verwertbarem Gestein für die Naturwerksteinproduktion reduziert. Großformatige Rohblöcke von mehreren Metern Kantenlänge sind eine Seltenheit. Es ist jedoch kein Problem, massive Werkstücke wie Baluster, Pfeiler oder massive Mauerabdeckplatten herzustellen. Typisch für derartige Gesteine ist ein porphyrisches Gefüge. Dieses erkennt man beim Selters an der grauen, makroskopisch nicht differenzierbaren Grundmasse mit unregelmäßigen Einsprenglingen. Weiterhin treten im Gestein feinlinige, dunkelgraue Schlieren auf. Bei der gebundenen Verlegung sollte beachtet werden, dass der Stein in geringen Dicken zum Schüsseln (konkave Verformung bei der Aufnahme des Überschusswassers bei der Mörtelbettverlegung) neigt. Deshalb sollten schnell abbindende oder wasserfreie Verlegesysteme zum Einsatz kommen. Der Stein ist nicht tausalzbeständig. Hierüber sollte der Kunde informiert werden. Bei Mauern und Fassaden ist es deshalb sinnvoll, die Sockelzone in Spritzwasserhöhe mit einem Gestein auszuführen, das eine höhere Resistenz gegenüber Tausalzen aufweist, wie Mayener Basaltlava, mit der Trachyt Selters in regionaltypischen Bebauungen häufig kombiniert wird. Trier Informationsdienst Naturstein Dipl.-Ing. (FH) Detlev Hill, Trier Telefon +49 (0)6 51/8 34 43, Fax 9 98 05 17, [email protected] www.steininfo.de Bild: Abraxas Verlag, Hasede Sehen sehr ähnlich aus, werden aber unterschiedlich eingesetzt: Das größere Schlageisen und das kleinere, schlankere Beizeisen mit schmalerer Schneide. Natursteindatenbank auf www.campos-net.de Auf www.campos-net.de finden Sie die weltweit größte NatursteinDatenbank mit Informationen über 16 000 Natursteinarten und mehr als 13 000 Abbildungen. Trotz der riesigen Datenmenge sind die Steine durch eine einfach zu bedienende Suchfunktion leicht zu finden. Neben der Suche nach einzelnen Handelsnamen können ganze Gruppen von Gesteinen, beispielsweise „graue Granite“, gesucht werden. Die Datenbank wird wöchentlich aktualisiert. Red