Selters Beizeisen (Handwerkzeug)

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PFLANZEN & WERKSTOFFE
1/2011
Das Werkstatt-Orange-Fachbegriffslexikon (32)
Natursteinkunde für Landschaftsgärtner (23)
Selters
mittlere
Farbschwankung
meist
Sonderbestellung
mittleres
Preisniveau
Fundort: Selters, Westerwald, Deutschland
Bezugsmöglichkeit: Bell, Selters
Beizeisen
(Handwerkzeug)
Im Serienteil Nr. 14 wird erklärt, dass es fachlich korrekt keine Flachmeißel gibt, sondern dass meist, wenn man von diesem Werkzeug
spricht, ein Schlageisen gemeint ist. Warum gibt es aber von den
Handwerkzeugen dieser Machart mit durchgehender Schneide zwei
Größen? Und warum sind diese zwei Größen je nach Werkzeugschmied/Lieferant gar nicht so klar voneinander zu unterscheiden?
Des Rätsels Lösung liegt in der jeweiligen Verwendung dieser größeren und kleineren Handeisen. Während mit dem Schlageisen die
Schläge einer Fläche gehauen respektive gezogen werden, ist sein
kleinerer Verwandter immer dann an der Reihe, wenn der Steinhauer
„einbeizt“ (zum Einbeizen später mehr). Daher auch der Name „Beizeisen“. Gewöhnlich ist so ein Beizeisen mit einem Knüpfelkopf, sprich
einer breiten Aufschlagfläche für den Einsatz eines Buchenholz- oder
Kunststoffknüpfels, ausgestattet. Was seine Schneide angeht, ist das
Werkzeug sowohl in hartmetallbestückter als auch in geschmiedeter
Ausführung zu haben. Je nach Werkzeuganbieter oder einer eventuellen Optimierung der Werkzeugform – hinsichtlich des zu bearbeitenden Natursteins – ist die Schneide eines Beizeisens meist zwischen
10 und 20 mm breit.
Text und Bild: Michael Senn, München
Trachyte sind ein Bindeglied zwischen Tiefengesteinen und Ergussgesteinen. Gemäß petrografischer Gliederung zählen sie zu den
Ergussgesteinen, obwohl sie während ihrer Entstehung die Erdkruste
nicht durchbrachen. Diese besondere Art der Gesteinswerdung bezeichnet man als Staukuppenbildung. Da das Gestein im oberflächennahen Bereich entstand, kam es zu einem raschen Erkalten. Dadurch
bildeten sich Schwindrisse innerhalb des Gesteinskomplexes, was innerhalb des Bruchs ein relativ engständiges Kluftsystem bewirkt. So
wird die Ausbeute an verwertbarem Gestein für die Naturwerksteinproduktion reduziert. Großformatige Rohblöcke von mehreren Metern
Kantenlänge sind eine Seltenheit. Es ist jedoch kein Problem, massive
Werkstücke wie Baluster, Pfeiler oder massive Mauerabdeckplatten
herzustellen.
Typisch für derartige Gesteine ist ein porphyrisches Gefüge. Dieses
erkennt man beim Selters an der grauen, makroskopisch nicht differenzierbaren Grundmasse mit unregelmäßigen Einsprenglingen. Weiterhin treten im Gestein feinlinige, dunkelgraue Schlieren auf.
Bei der gebundenen Verlegung sollte beachtet werden, dass der
Stein in geringen Dicken zum Schüsseln (konkave Verformung bei der
Aufnahme des Überschusswassers bei der Mörtelbettverlegung)
neigt. Deshalb sollten schnell abbindende oder wasserfreie Verlegesysteme zum Einsatz kommen. Der Stein ist nicht tausalzbeständig.
Hierüber sollte der Kunde informiert werden. Bei Mauern und Fassaden ist es deshalb sinnvoll, die Sockelzone in Spritzwasserhöhe mit
einem Gestein auszuführen, das eine höhere Resistenz gegenüber
Tausalzen aufweist, wie Mayener Basaltlava, mit der Trachyt Selters in
regionaltypischen Bebauungen häufig kombiniert wird.
Trier Informationsdienst Naturstein
Dipl.-Ing. (FH) Detlev Hill, Trier
Telefon +49 (0)6 51/8 34 43, Fax 9 98 05 17, [email protected]
www.steininfo.de
Bild: Abraxas Verlag, Hasede
Sehen sehr ähnlich aus, werden aber unterschiedlich eingesetzt:
Das größere Schlageisen und das kleinere, schlankere Beizeisen
mit schmalerer Schneide.
Natursteindatenbank auf www.campos-net.de
Auf www.campos-net.de finden Sie die weltweit größte NatursteinDatenbank mit Informationen über 16 000 Natursteinarten und
mehr als 13 000 Abbildungen. Trotz der riesigen Datenmenge sind
die Steine durch eine einfach zu bedienende Suchfunktion leicht zu
finden. Neben der Suche nach einzelnen Handelsnamen können ganze Gruppen von Gesteinen, beispielsweise „graue
Granite“, gesucht werden. Die Datenbank wird wöchentlich
aktualisiert.
Red
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