Wer vermisst eine Antilope? Eine Antilope im Wald zwischen Schmidham und Harpfing in der Gemeinde Schnaitsee – die hat jedenfalls der zuständige Jagdpächter gleich zweimal am vergangenen Montag um 16 Uhr und am gestrigen Dienstag um 11 Uhr dort gesehen. Das meldet die Polizei heute am Mittwochnachmittag. Das Tier wirkte zutraulich und offensichtlich an Menschen gewohnt. Wer vermisst eine Antilope, wer kann Auskunft über den Besitzer geben – eventuell ein Zirkus? Das fragt sich die Polizei. Hinweise bitte an die Polizei unter 08621/98420. Über das Tier: Antilopen bezeichnen in einigen Ländern Asiens und weiten Teilen Afrika beheimatete, nicht domestizierte Arten von Hornträgern, die nicht zu den Ziegen, Schafen und Rindern gezählt werden und miteinander teilweise nur entfernt verwandt sind. Die Antilopen umfassen etwa hundert Arten, die sich in Aussehen und Größe stark unterscheiden. Gemeinsam sind fast allen Antilopen ein schlanker und graziler Körperbau, ein in unterschiedlichen Braun-oder Grauschattierungen gefärbtes Fell mit hellen Längsstreifen und Bauchflecken sowie gedrehte oder gekrümmte Hörner. Bei manchen Arten besitzen nur die Männchen Hörner. Sie leben bevorzugt in ebenen, mit Büschen bewachsenen Graslandschaften, Steppen und Savannen, die sie auf der Suche nach Nahrung durchstreifen. Ihr Lebensraum und ihr charakteristisches Aussehen hat ihnen den Beinamen „Rehe der Savanne“ eingebracht. Zu den Antilopen werden unter anderem die Springböcke, die Elenantilopen, die Thomsongazellen, Blessböcke, Impalas, Kudus und die Dorcas-Gazellen gezählt. Mit einer Schulterhöhe von über eineinhalb Metern und einem Gewicht von über 300 Kilogramm ist die Pferdeantilope der größte Vertreter dieser Gruppe von Hornträgern. Der Zwergrüssel-Dikdik hingegen wird nur maximal vierzig Zentimeter hoch und gilt daher als die kleinste Antilopenart. Antilopen leben in Gruppenverbänden, die sich oft zu großen Herden von mehreren hundert Tieren zusammenschließen. Innerhalb der Gruppen können sich die Tiere besser vor Angreifern schützen und einander bei Gefahr warnen. Einige Arten wie etwa die Kudus leben als Einzelgänger oder in kleinen Familienverbänden von maximal fünf Exemplaren. Antilopen sind sehr sensible Tiere, die Veränderungen ihrer Umgebung sowie das Anpirschen eines Angreifers durch ihre ausgeprägten Sinne wahrnehmen können. Da sie leicht Beute von räuberischen großen Säugetieren werden, sind Antilopen schreckhaft und scheu. Der weiße Fleck auf der Rückseite ihres kurzen Schwanzes, der als Spiegel bezeichnet wird, dient dazu, den Artgenossen der Herde bei Gefahr ein Zeichen zur Flucht zu geben. Zu den Fressfeinden der Antilopen gehören große Raubkatzen wie etwa Löwen und Geparden sowie Hyänen und afrikanische Windhunde. Vor Angreifern können sich Antilopen nur durch ihre Schnelligkeit und die typischen Prellsprünge, im Zuge derer sie mit steifen und getreckten Beinen mehrere Meter weit und hoch springen, retten. Antilopen sind tagaktive Pflanzenfresser, die sich vorrangig von frischen Blättern, Früchten und Gräsern, saisonabhängig und bei Nahrungsknappheit auch von trockenen Pflanzenteilen und Baumrinde ernähren. Antilopen halten sich bevorzugt in der Nähe von Wasserquellen auf, die sie täglich aufsuchen, um dort zu trinken. Viele Arten von Antilopen besitzen jedoch die Fähigkeit, bis zu zwei Wochen ohne Wasser zu überleben. Sie decken einen überwiegenden Teil ihres Wasserbedarfs durch den Verzehr von fleischigen Blättern verschiedener Sukkulenten. Für viele Menschen in Afrika sind Antilopen wichtige Lieferanten für Fleisch und Fell. Durch die intensive Jagd wurden bestimmte Arten in der Vergangenheit beinahe ausgerottet, die Bestände haben sich heute jedoch wieder erholt. Quelle: Biologie Schule de