Finken

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22.11.2006
21:11 Uhr
Seite 379
Finken
• Kennzeichen •
Die Länge des Gelbbrustgirlitzes beträgt 11 – 12 Zentimeter. Das Männchen ähnelt in Größe und Gestalt dem
Mosambikgirlitz, hat aber einen weißen Bauch und eine gelblichweiße Gesichtsmaske. MAYER (1992) weist darauf hin, dass die Brust des Männchens
zur Brutzeit weitaus intensiver und
ausgeprägter erscheint als in der Ruhezeit. Vom Weißbauchgirlitz unterscheidet er sich durch die geringere
Größe und den grauen Rücken. Das
Weibchen ist mausgrau und dunkler
gestrichelt, hat einen weißen Bauch
und eine weiße Gesichtsmaske. Die
Jungvögel sind matter und dunkler gefärbt. Der frisch geschlüpften, dunkelhäutigen Nesthocker sind spärlich mit
hellen Dunen an Kopf und Rücken bedeckt.
cken versehen. Sie werden täglich gelegt.
Ein Gelege besteht beim Gelbbrustgirlitz aus
3 bis 4 Eier. Ab dem vorletzten oder letzten
Ei beginnt die 13tägige Bebrütung allein
durch das Weibchen. Es verlässt das Nest
nur zur Kotabgabe und muss vom Männchen mit Nahrung versorgt werden. Ansonsten bewacht es während dieser Zeit sein
Weibchen und den Nestbezirk.
Schlupf – Aufzucht
Die frisch geschlüpften dunkelhäutigen
Jungen sind sehr spärlich mit weißlichen
Dunen auf dem Kopf und Rücken bedeckt.
Sie werden vom Weibchen in den ersten 3
bis 4 Tagen mit Nahrung aus dem Kropf gefüttert, die es vom Männchen bekommen
hat. Danach füttert auch das Männchen die
Jungen direkt. Die Jungen werden gut eine
Woche lang gehudert. Die Beringung sollte
am 5. bis 7. Lebenstag, wenn die Altvögel
den Kot nicht mehr wegtragen und die Jungen diesen auf dem Nestrand ablegen, erfolgen. Im Alter von gut 3 Wochen verlassen die Jungen das Nest, kehren aber noch
ein paar Tage zum Übernachten ins Nest zurück. Nach 3 bis 4 weiteren Tagen können
Die Voliere 31, Heft 12 (2006), Seiten 353–384
sie schon
gut beim Fliegen
steuern. Bis zu ihrer Selbständigkeit werden sie von den Eltern noch mit
Nahrung versorgt. Dann kommt der Zeitpunkt wo das Männchen seine Jungen zu jagen beginnt. Diese müssen jetzt von den Eltern getrennt werden, da das Männchen
sehr aggressiv werden kann. Die Jungen
werden mit Farbringen versehen und in eine Gemeinschaftsvoliere mit Jungen anderer Arten zum Mausern gegeben.
zunehmendem Alter der Jungen
auch die Puppen
und Larven des Mehlkäfers. Eifutter wurde
bei verschiedenen Züchtern nur ganz wenig genommen. Zur Aufzucht und
Mauserzeit wird zweimal in der
Woche entweder das Wasser oder
das Körnerfutter vitaminisiert.
Ernährung
Fazit
Zur freien Aufnahme steht den Gelbbrustgirlitzen eine Hirsemischung aus kleinen
Körnern von Senegalhirse, Mannahirse, Japanhirse und Silberhirse zur Verfügung.
Weiterhin eine Spezialmischung für Girlitze,
welche hauptsächlich aus Grassämereien,
Glanz, Salatsamen, Perilla, Zichorien, Mohn
und Negersaat besteht. Sie nehmen ihre
Nahrung gerne vom Boden auf. Weiterhin
bekommen sie ein Mineraliengemisch und
Laubwalderde, Koniferenzweige, Kolbenhirse und auch Wildkräuter mit Samen in verschiedenen Reifeständen von Löwenzahn,
Vogelmiere, Breitwegerich und Hirtentäschel. Während der Mauser und im Winter
gibt es Teile von Äpfeln, Gurken und Salat.
Für die Jungenaufzucht sind mehrmals am
Tag kleine Portionen an Lebendfutter erforderlich. Die Auswahl an Lebendfutter ist
groß und man kann den Girlitzen die nötige
Abwechslung bieten, vorausgesetzt die Altvögel kennen die Futtertiere wie z.B. Ameisenpuppen der Rasenameise, Blattläuse, Tubifex, Mückenlarven, Enchyträen und mit
Gelbbrustgirlitze sind einfach und ohne Probleme zu beschaffen. Sie sind kleine, quirlige und hübsch gefärbte Vögel, die gut in einer Voliere zur Zucht gehalten werden können. Der Gesang des Männchens ist lebhaft,
aber wohl tönend. Die Haltung und Zucht
dieses afrikanischen Finkenvogels kann Anfängern und selbst Fortgeschrittenen empfohlen werden.
Literatur
CLASSEN, H./ K. MASSOTH (1992): Handbuch
der Cardueliden. Pforzheim.
ELZEN, R. (1983): Girlitze, Biologie, Haltung und
Pflege. Biotropic, Baden-Baden.
MAASSEN, W. (1991): Die Zucht von
Gelbbrustgirlitzen. KFRD 44: 369.
MAYER, B. (1992): Zuchtversuche mit dem
Gelbbrustgirlitz. Voliere 15: 116.
WOLTERS, H. E. (1975-1982): Die Vogelarten der
Erde. Berlin.
Anschrift des Verfassers:
Manfred Giebing, Köln-Leipziger-Straße 25,
57629 Norken.
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