Nationalpark Burren Natur-Weg Wichtig Gelände • • • • Unebener Boden Loses Gestein Steine sind bei Nässe rutschig Nutzen Sie die bestehenden Zaunübertritte Dies ist ein markierter Weg und wir empfehlen Ihnen nicht von ihm abzuweichen. Im Falle eines Unfalls und/oder eines Notfalls, rufen Sie bitte 999 oder 112 an und bitten Sie um Bergrettung, Polizei oder Gardai. www.burrennationalpark.ie www.npws.ie DIE STATION 1 Unser erster Halt ist eine Gegend, in der Heidekraut besonders gedeiht. Dies ist einer der Gründe, warum der Burren bei Botanikern eine solche Faszination auslöst. Erika ist eine Pflanze, die Kalk verabscheut und normalerweise würde man nicht erwarten, dass sie auf diesem Kalkstein wächst. Entlang des Pfades können wir Alpen-Silberwurz sehen, einen niedrigen Strauch mit cremefarbenen Blüten, der über die Steine wächst. Er ist eine wahre arktisch-alpine Pflanze, der hauptsächlich im April blüht und im Spätsommer eine zweite, geringere Blüte hat. DIE STATION 2 Sie betreten eine Doline – eine Senke, die vermutlich durch die Auflösung des Kalksteins oder den Einsturz einer unterirdischen Höhle entstand. Diese Senke ist nun von reifen Haselnuss und Weiden geprägt. Der Boden der Senke ist ein Kartsee – ein verschwindender See – der von Quellen am Rande der Senke gefüllt wird. DIE STATION 3 Die Eschen hier wurden gestutzt. Sie haben mehrere Stämme, die aus einer Wurzel wachsen, da der Hauptstamm für Brennholz oder als Baumaterial abgesägt wurde. Die Rinde der Eschen und Haselnussbäume sind von Flechten überzogen, die ein deutliches Zickzack-Muster formen. Flechten sind übrigens ein Pilz und eine Alge, die als eine Einheit zusammen wachsen. Es gibt viele verschiedene Arten. DIE STATION 4 Der Weg steigt jetzt aus dem Haselnusswald zu offenem Kalksteinweg. Es gibt viele blockartige Hornsteine auf diesem Stück des Bodens. Hornstein – eine Unreinheit im Kalkstein – unterscheidet sich davon, da es aus Silizium besteht. Es kommt von einem Organismus wie Seeschwämmen und Kieselalgen. Er ist säurehaltig und unterstützt oft Vegetation, die von anderen Kalkliebenden Pflanzen abweicht. Hier sehen wir das charakteristische Gras des Burren, Blaues Pfeifengras, das auf dem bloßen Stein wächst. Es ist kurzes, steifes, Schiff-förmiges Gras, das sehr früh im Jahr blüht. Eine weitere auffällige Pflanze hier ist die Bibernell-Rose, eine cremefarbene Rose. DIE STATION 5 Wenn Sie die Mauer überquert haben, werden Sie eine Veränderung im Stein bemerken. Sie laufen jetzt auf dem, was einst ein Korallenriff war. Sie werden viele Beispiele fossilisierter Korallen in dem Gestein unter Ihren Füßen entdecken. Obwohl die Korallen hier leicht zu erkennen sind, ist auch der Kalkstein voller verschiedener Fossilien. DIE STATION 6 Dieser Stein ist ein Findling – ein Stein, der von den Eisbewegungen der letzten Eiszeit hier hergetragen wurde. Die Landschaft um Sie herum wurde durch die Bewegung riesiger Gletscher geformt, die den Kalksteinboden und große Ansammlungen von Felsbrocken und Schotter hinterlassen hat, die nun die grünen Hügel bilden, welche sich über diesen Teil des Burren verteilen. Dies ist der erste Blick auf Mullaghmore; im Vordergrund ist eine einzelne Esche zu sehen, die direkt auf dem Kalksteinboden wächst. Der Baum lebt noch, doch er ist durch den Wind und dem für Nährstoffe fehlenden Boden verkümmert. DIE STATION 7 Sie haben jetzt eine weitere Gegend mit altem Haselwald betreten. Hier werden Sie viele typische Pflanzen sehen. Wenn Sie das auffälligste Gras untersuchen, die Wald-Zwecke, werden Sie sehen, dass jedes Blatt eine Windung hat. Weitere übliche Pflanzen sind Walderdbeeren, Sauerklee, eine grüne Orchidee, das Große Zweiblatt, und im Frühling Bärlauch. DIE STATION 8 Nach dem Haselwald folgt der Weg einer Schwachstelle im Kalkgestein. Rechts ist das abfallende Kalksteinbett chemisch in Kanäle erodiert, wo leicht saures Regenwasser den Abhang des Gesteins herunterfloss, bevor es durch die Risse (Karren) im Gestein verschwand. Dieser Lösungsprozess von Kalkstein heißt Verkarstung. DIE STATION 9 Halten Sie die Augen offen nach einem der vielen Ameisenhügel, die es hier gibt. Sie mögen anfangs nicht auffallen, doch gibt es sie sowohl auf dem Grasland als auch auf dem Kalkstein und sie sind häufig von den violetten Blüten des wilden Thymians bedeckt. Die gelbe Wiesenameise, selten auf der Oberfläche zu sehen, bewegt große Mengen an Erdteilchen an die Steinoberfläche und hat einen großen Einfluss auf die Umwelt dieser Gegend. DIE STATION 10 Diese Route ist ein typisches Beispiel für das trockene Kalkstein-Grasland und seine Artenvielfalt. Unter den Pflanzen hier befinden sich Enzian, rosa Blutstorchenschnabel, gelbes Labkraut und Schotenklee, im Englischen Birdsfoot Trefoil – benannt nach der Ähnlichkeit der Frucht mit einem Vogelfuß. Hier wimmelt es ebenfalls von Orchideen. Früh im Jahr werden Sie das stattliche Knabenkraut antreffen, während die Gefleckte Orchidee und duftende Orchidee später zu sehen sind. Dies ist eine sonnige, geschützte Gegend, in der Schmetterlinge auf Nahrungssuche tummeln. DIE STATION 11 Die sichtbare Farbe des Gesteins ist hellgrau, doch ist Kalkstein normalerweise dunkler als hier. Die helle Farbe entsteht, da der Stein von Flechten überzogen ist, die auch im Inneren des Steins wachsen. Die kleinen durch die Flechten entstandenen Löcher im Gestein beschleunigen die Lösung des Steins durch das Regenwasser vermutlich noch. DIE STATION 12 Dies ist ein guter Aussichtspunkt für den Mullaghmore Mountain im Osten. Die Kalksteinbetten in den meisten Teilen des Burren fallen leicht nach Süden ab. In Mullaghmore sind sie durch die Bewegungen der Erdkruste vor vielen Millionen Jahren deutlich geneigt und werfen Falten. DIE STATION 13 Regen, der auf die Hügel des Burren fällt, läuft unterirdisch in süd-östliche Richtung ab und tritt in vielen Quellen am Rande des Nationalparks an die Oberfläche. Hier treffen die Hügel des Burren auf das Flachland von Gort und das Grundwasser befindet sich sehr nah an der Oberfläche. Daraus entsteht ein System aus Seen, Karstseen und anderen Sumpfgebieten entlang des Randes des Nationalparks, die von internationaler Bedeutung sind. Einer dieser Seen ist Lough Gealáin, der sich an der Talsohle von Mullaghmore befindet. Wenn Sie genau hinschauen, werden Sie erkennen, dass der See eine dunkle Mitte hat. Dieser Bereich hat tiefes und ständiges Wasser, das wahrscheinlich aus einer eingestürzten unterirdischen Höhle emporsteigt. Die Ufer des Sees haben eine hellere Farbe und das Wasser hier ist flacher und von der Jahreszeit abhängig und sickert durch Schlucklöcher in den Untergrund. DIE STATION 14 Bevor Sie diesen Ort verlassen, nehmen Sie die kleinen Senken auf dem nahe gelegenen Gestein. Diese werden von Wasser gebildet, das den Kalkstein auflöst. Diese Lösungssenken sind oft mit einer blaugrünen Alge gefüllt, die Nostoc heißt. Sie gibt Kohlendioxid ab, welche mit dem Wasser reagiert und eine schwachsaure Lösung bildet, die wiederum die Lösung des Kalksteins beschleunigt. DIE STATION 15 Hier können Sie die Ruinen eines kleinen Häuschens sehen. Obwohl es scheint, als sei der Burren Wildnis, leben seit mehr als 5.500 Jahren Menschen in dieser Gegend. Die Bevölkerung im Bereich des Nationalparks erreichte vor den Hungersnöten Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt; danach sank die örtliche Bevölkerung drastisch. Diese Ruine ist ein Beispiel dafür, wie schnell die Natur das Land zurückerobert, um das sich niemand kümmert. DIE STATION 16 Sie betreten jetzt eine Wildblumenwiese auf etwas tieferem und reichhaltigeren Boden. Wiesen wie diese, auf neutralem Grasland, sind durch intensive Anbaumethoden selten geworden. Auf diesem Feld wuchs einst Gärfutter, bevor es für den Nationalpark gekauft wurde. Durch sorgfältigen Umgang haben wir es wieder in eine artenreiche Wiese verwandelt. Das häufigste Gras ist das Wiesen-Kammgras. Zu den Wildblumen gehören unter anderem Margeriten, kleine Braunelle, Purgier-Lein und Flockenblume. Semiparasitäre Pflanzen wie Knappentopf und Augentrost sind hier auch häufig. Zu Frühlingsbeginn ist das Feld voller gelber Schlüsselblumen. Eine Vielzahl an Orchideenarten, darunter die Gefleckte Orchidee und die Pyramidenorchidee sind hier im Sommer sehr häufig. Sie können hier auch Bienen- und Fliegen-Ragwurz finden.