Patientenbeipackzettel Fentanyl-Janssen Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie das Arzneimittel anwenden. Lesen Sie sie auch, wenn Sie Fentanyl-Janssen schon öfter angewendet haben, da sie inzwischen neue, wichtige Informationen enthalten könnte. Wenn Ihnen etwas unklar ist, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Bezeichnung Fentanyl®-Janssen Zusammensetzung 0,0785 mg Fentanylzitrat (R 5240) (= 0,05 mg Fentanyl (R 4263)) pro ml isotone Lösung zur Injektion. Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Wasser zur Injektion. Pharmazeutische Formen, Verabreichungsweisen und Packungen Ampullen zu 2 ml (= 0,1 mg Fentanyl) oder 10 ml (= 0,5 mg Fentanyl) mit isotoner Lösung zur Injektion. Das Mittel kann in die Muskeln oder in die Venen injiziert werden. Packung mit 5, 30, 50 Ampullen zu 2 ml; Packung mit 1, 5, 50 Ampullen zu 10 ml. Fentanyl-Janssen ist verschreibungspflichtig und muss der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung entsprechen. Gruppe Betäubungsmittel bei Operationen Lizenzinhaber Janssen-Cilag n.v. Antwerpseweg 15-17 B-2340 Beerse Hersteller Janssen Pharmaceutica N.V. Turnhoutseweg 30 B-2340 Beerse Zulassungsnummern: 2 ml: BE 091996 10 ml: BE 115412 Wann geeignet? Fentanyl-Janssen ist ein stark schmerzlinderndes und betäubendes Mittel. Sein einziges Anwendungsgebiet ist die Chirurgie. Der behandelnde Arzt bestimmt, unter welchen Umständen Fentanyl-Janssen für Sie geeignet ist. Umstände, unter denen die Anwendung des Arzneimittels zu vermeiden ist Fentanyl-Janssen ist nur zur Betäubung in einer speziell ausgerüsteten Abteilung des Krankenhauses zu verwenden. Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile oder gleichartigen Arzneimitteln. Besondere Vorsichtsmaßnahmen Fentanyl-Janssen unterliegt der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung. Das Mittel darf nur von einem berechtigten Arzt in einem gut ausgerüsteten Operationsraum verabreicht werden. Ein Gegenmittel (beispielsweise Naloxon) sollte stets zur Verfügung stehen. Vorsicht ist geboten bei Lungenkrankheiten, Atemproblemen, Gehirnerkrankungen, bei eingeschränkter Funktion der Schilddrüse, der Nebennieren, der Nieren oder der Leber sowie bei einer Prostata-Vergrößerung, ebenso wenn Sie andere Substanzen einnehmen, die das Zentralnervensystem beeinflussen, wie Alkohol, Schlafmittel, Beruhigungsmittel usw. Der behandelnde Arzt muss Sie nach dem Eingriff über einen ausreichenden Zeitraum beobachten, um jederzeit eingreifen zu können, falls dies erforderlich wäre. Sollten Sie regelmäßig bestimmte Schmerzmittel oder Produkte einnehmen, die mit Morphin, Kokain und dergleichen verwandt sind, muss Ihr behandelnder Arzt dies berücksichtigen. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und Nahrung - Schlaf- oder Beruhigungsmittel (auch Alkohol) und bestimmte Arzneimittel gegen Depression, MAO-Hemmer genannt, können die Wirkungen von Fentanyl-Janssen verstärken und verlängern. Auch die Atmung wird länger und stärker beeinträchtigt. Eine MAO-Behandlung ist daher etwa 14 Tage vor der Operation zu beenden. - Umgekehrt kann die Wirksamkeit einiger Schlaf- oder Beruhigungsmittel durch Fentanyl-Janssen verstärkt oder verlängert werden. Daher müssen Sie Ihren Arzt stets über die Einnahme dieser oder anderer Mittel informieren. - Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie den Proteasehemmer Ritonavir einnehmen (ein Arzneimittel gegen AIDS). Eine Senkung der Fentanyl-Janssen-Dosis kann erforderlich sein. - Teilen Sie Ihrem Arzt oder Apotheker immer mit, welche sonstigen Arzneimittel Sie außer Fentanyl-Janssen einnehmen bzw. einnehmen werden. Dieser wird Sie darüber informieren, ob die Arzneimittel zusammen verwendet werden können. Schwangerschaft und Stillzeit Es ist noch nicht deutlich geklärt, ob Fentanyl-Janssen die Schwangerschaft ungünstig beeinflußt. Ihr Arzt wird darüber urteilen, ob das Arzneimittel in diesem Zeitraum anzuwenden ist. Fentanyl-Janssen eignet sich nicht zur Anwendung bei der Entbindung. Es ist nicht bekannt, ob das Arzneimittel in die Muttermilch übergeht. Es ist daher ratsam, über einen ausreichend langen Zeitraum nicht zu stillen. Verkehrstüchtigkeit und Bedienung von Maschinen Warten Sie lange genug, bevor Sie ein Motorfahrzeug lenken, bzw. eine Maschine bedienen. Ihr Arzt wird die Frist bestimmen. Wie und wieviel verwenden? Die Dosierung von Fentanyl-Janssen wird vom Arzt festgelegt. Dabei werden Ihr Alter, Ihr Körpergewicht, zuvor eingenommene Arzneimittel, die Art der Operation und die Art der Narkose berücksichtigt. Das Mittel lässt sich in die Muskeln oder in die Venen injizieren. Mit Fentanyl kann die Betäubung eingeleitet und fortgesetzt werden. Falls erforderlich, kann die Dosis jederzeit angepasst werden. WICHTIGE BEMERKUNG: Injizieren Sie das Mittel nie selbst, denn das könnte sehr schwere Folgen haben. Schon geringe Fentanyl-Janssen-Dosen können die Atmung stark beeinträchtigen. Maßnahmen bei Anwendung zu großer Mengen WICHTIG: WENN SIE DAS MITTEL OHNE ÄRZTLICHE KONTROLLE ANGEWENDET HABEN, SOLLTEN SIE IHREN ARZT SOFORT KONTAKTIEREN. WENN SIE IHN NICHT SOGLEICH ERREICHEN KÖNNEN, RUFEN SIE DANN EIN KRANKENHAUS IN IHRER UMGEBUNG ODER DIE ENTGIFTUNGSZENTRALE (070/245.245) AN. Hinweise für den Arzt: In Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit soll in erster Linie die Atemdepression, variierend von Bradypnoe bis Apnoe, für das klinische Bild ausschlaggebend sein. Die Dosis, die klinisch gesehen eine ernsthafte Atemdepression verursacht, beträgt bei Erwachsenen 3 bis 4 ml und bei Kindern 0,002 bis 0,0025 mg/kg. Behandlung: Das Verabreichen eines Antagonisten ist notwendig (0,4 mg Naloxon, falls erforderlich alle 2 bis 3 Minuten wiederholen, da die Atemdepression länger anhalten kann als die Wirksamkeit des Antagonisten). Bei Hypoventilation oder Apnoe muss Sauerstoff zugeführt und die Atmung unterstützt werden. Geht die Atemdepression mit Muskelsteife einher, kann ein i.v. verabreichtes Muskelrelaxans notwendig sein, um den Atmungsvorgang zu vereinfachen. Der Patient muss sorgfältig beobachtet werden. Die Körpertemperatur muss erhalten bleiben und die Flüssigkeitszufuhr muss ausreichend sein. Bei stark oder anhaltend niedrigem Blutdruck muss die Möglichkeit einer Hypovolämie in Erwägung gezogen und wenn nötig ein parenteraler Flüssigkeitsausgleich eingeleitet werden. N.B.: Starke Pupillenverengung ist ein pathognomisches Zeichen für eine Überdosierung. Bei lang anhaltender Hypoxie geht die Pupillenverengung in eine Pupillenerweiterung über. Nebenwirkungen Die folgenden Nebenwirkungen sind möglich: - gestörte Atmung - Stimmbandspasmen - verlangsamter Herzschlag - Schwindel - Blutdrucksenkung - Übelkeit; - Erbrechen; - Krämpfe der Gallenwege; - Störungen beim Urinieren; - unechtes Wohlgefühl (Euphorie); - Muskelsteife - Muskelzuckungen - allergische Reaktionen, kenntlich durch Juckreiz, Rötung, erschwerte Atmung ACHTUNG! Fentanyl-Janssen ist ein morphinähnlicher Stoff und kann somit zu Gewöhnung und Sucht führen. Wird eine lang dauernde Verabreichung von Fentanyl-Janssen plötzlich abgesetzt, so können Entzugserscheinungen auftreten. Aufbewahrung Fentanyl-Janssen unter 25°C lagern und die Ampulle im Umkarton aufbewahren. Das Arzneimittel ist beschränkt lagerungsfähig. Die Abkürzung "exp." auf der Verpackung bedeutet, dass das Arzneimittel am letzten Tag des Monats, der nach der Abkürzung vermerkt ist, verfällt (die ersten zwei Zahlen geben den Monat, die folgenden das Jahr an). Das Arzneimittel außerhalb der Reichweite und der Sicht von Kindern aufbewahren. Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im 12/2010