Kreuzzüge

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Kreuzzüge
Eine Einführung zu den KreuzzügenDie Belagerung von Antiochia, Kupferstich von Sébastien Mamerot, um 1490
Die Einnahme von Jerusalem 1099Wie kam es zur Kreuzzugsbewegung?Angestoßen wurden die Kreuzzüge von einem
Aufruf des Papstes Urban II. auf einer Kirchenversammlung in Clermont, Südfrankreich (1095). Auf dieser Versammlung
ging es um die Schlichtung von militärischen Konflikten südfranzösischer Adeliger. Der Papst riet ihnen, sich nicht
gegenseitig die Schädel einzuschlagen, sondern sich für eine gute Sache einzusetzen: für die Rückeroberung Palästinas.Papst
Urban II. bei der Synode von Clermont (Gemälde von 1490)Papst Urban II. auf der Synode von Clermont (1095)„Bewaffnet
euch mit dem Eifer Gottes, liebe Brüder, gürtet eure Schwerter an eure Seiten, rüstet euch und seid Söhne des Gewaltigen!
Besser ist es, im Kampfe zu sterben, als unser Volk und die Heiligen leiden zu sehen. Wer einen Eifer hat für das Gesetz
Gottes, der schließe sich uns an. Wir wollen unsern Brüdern helfen. Ziehet aus, und der Herr wird mit euch sein. Wendet
die Waffen, mit denen ihr in sträflicher Weise Bruderblut vergießt, gegen die Feinde des christlichen Namens und
Glaubens. […]“„Wir aber erlassen durch die Barmherzigkeit Gottes und gestützt auf die heiligen Apostel Petrus und Paulus
allen gläubigen Christen, die gegen die Heiden die Waffen nehmen und sich der Last dieses Pilgerzuges unterziehen, alle
die Strafen, welche die Kirche für ihre Sünden über sie verhängt hat. Und wenn einer dort in wahrer Buße fällt, so darf er fest
glauben, daß ihm Vergebung seiner Sünden und die Frucht ewigen Lebens zuteil werden wird.“Oben: Jesus in Jerusalem,
Zerstörung des Tempels; Mitte: Enthauptung der Juden durch Moslems (Darstellung um 1200 in England begonnen, im 14
Jh. in Spanien fertiggestellt)Motive der Kreuzfahrer
- Rückeroberung der hl. Stadt Jerusalem von den Moslems
- Hilfe für das bedrohte oströmische Reich
- Ablenkung von eigenen Sicherheitsproblemen (v. a. die zahlreichen Adelsfehden)
- Einigung eines machtpolitisch zersplitterten Europas
- Machtpolitik: Schwächung des Oströmischen Reichs
- Religiöse Schwärmerei, Abenteuerlust
- Wirtschaftliche Interessen (v. a. beim 4. Kreuzzug)Massaker des Volkskreuzzugs (Miniatur von 1490)Der sogenannte
„Volkskreuzzug“ (1096)Der erste Kreuzzug zur Eroberung Palästinas war ein ziemlich dilettantisches Unternehmen: Auf
Anregung teils zwielichtiger Wanderprediger machten sich unorganisierte Haufen von Bauern und Angehörigen unterer
Schichten auf den Weg nach Palästina. Sie verübten Gemetzel an Juden in Deutschland und Ungarn und erlitten auf ihrer
Reise sehr große Verluste. Ein Teil schafft es schließlich noch bis Kleinasien, wo die letzten Überlebenden von Seldschuken
praktisch völlig aufgerieben wurden.Jerusalem wird von Heiden belagert und erobert, von Jesus beweint. (Evangeliar
Ottos III., um 1000)Der 1. Kreuzzug (1096-99)Ein Ritterheer (anfangs etwa 50000 Mann, ca. 7000 Ritter) erobert einige
Städte in Syrien und Palästina und errichtet unabhängige Fürstentümer. 1099 gelingt den Christen die Eroberung Jerusalems.
Sie gründen daraufhin das christliche Königreich Jerusalem.Richard Löwenherz im Zweikampf mit Saladin (englische
Darstellung um 1340)Der 2. und 3. Kreuzzug (1147-49, 1189-92)Der 2. Kreuzzug 1147-49 war ein völliger Misserfolg,
später gelang Sultan Saladin die Rückeroberung Jerusalems. Deswegen starteten die europäischen Fürsten unter Kaiser
Friedrich I. „Barbarossa“ und dem englischen König Richard „Löwenherz“ einen dritten Kreuzzug, bei dem man einige Erfolge
errang, aber Jerusalem nicht zurückerobern konnte. Der Kaiser starb beim Baden, Richard musste die Aktion wegen
Schwierigkeiten in seiner Heimat abbrechen.Der Einzug der Kreuzfahrer in Konstantinopel (Eugène Delacroix, 1840)Der
4. Kreuzzug (1202-1204)Unter Leitung des Dogen von Venedig machten sich 10000 Kreuzfahrer auf, um Ägypten zu
erobern. Aber es kam alles ganz anders. Als die Kreuzfahrer eine christliche Stadt in Dalmatien eroberten, wurden sie
alle vom Papst exkommuniziert. Dennoch fuhren sie weiter. Sie eroberten das ebenfalls christliche Konstantinopel,
plünderten die Stadt und gründeten dort das sog. Lateinische Kaiserreich. Vor allem Venedig verfolgte mit diesen Aktionen
massive wirtschaftliche Interessen.Kaiser Friedrich der II.(links) trifft al-Kamil Muhammad al-Malik (rechts); Bericht von
Giovanni Villani (1275-1348)Der 5., 6. und 7. KreuzzugMit dem 5. Kreuzzug gelingt Kaiser Friedrich II. auf friedlichem
Weg durch geschickte Verhandlungen, Jerusalem für die Christen zurück zu gewinnen. Der 6. und der 7. Kreuzzug
scheiterten kläglich, 1291 wurden die letzten Kreuzfahrer aus Palästina vertrieben.
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Generiert: 13 April, 2017, 13:23
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