OTTO NICOLAI (1810 - 1849) Der am 9. Juni 1810 in Königsberg (Ostpreussen) geborene Otto Nicolai war einer der glänzenden und namhaften Musiker seiner Zeit. Wenn heute das Schlusskonzert der alljährlichen Wiener philharmonischen Saison immer noch „Nicolai-Konzert“ genannt wird, so mag das (obwohl viele den Ursprung dieses Namens kaum noch kennen) ein Beweis seines Wertes sein. Er begann in der Heimatstadt bei seinem strengen Vater zu studieren, entfloh aber mit 16 Jahren nach Berlin, wo er von ersten Musikern unterwiesen wurde. 1833 ging er als Organist an der preussischen Gesandtschaftskapelle nach Rom. (Was es damals doch für Posten gab!) Bald betätigte er sich auch als Dirigent und Komponist. Er schrieb Opern in zwei Sprachen; deutsch und italienisch, was zu jener Zeit schon sehr selten geworden war. Lagen doch Glucks und Mozarts Tage etwa ein halbes Jahrhundert zurück, und es gab nicht mehr viele, die Webers und Bellinis Sprache gleichmässig in der Musik beherrschten. Nachdem er schon einmal vorübergehend in Wien gelebt hatte, kehrte er 1841 als Kapellmeister an die Oper dieser Stadt zurück. Noch im gleichen Jahre organisierte er deren Orchester zu einem konzertierenden Klangkörper – eben den „Wiener Philharmonikern“ – dessen Weltruhm bis heute nicht verblasst ist. Sechs Jahre später ging er nach Berlin, wo er Kapellmeister der Königlichen Oper und Leiter des Domchors wurde. Seine „Lustigen Weiber von Windsor“ nahm er bereits halbfertig im Gepäck mit. Sie brachten ihm an seiner neuen Wirkungsstätte einen grossartigen Erfolg. Doch dann griff das Schicksal in dieses von Siegen und Bitternis gemischte Leben: Nicolai starb, knapp 39jährig, am 11. Mai 1849 in Berlin. Auszug aus „OPER DER WELT“ von Prof. Dr. Kurt Pahlen ACS - Reisen AG