Zeitschrift der Sternfreunde Münster E.V. 20. Jahrgang ✶ 2007 ✶ Nr. 3 Aus dem Inhalt: CCD Astrofotografie Gestatten Holmes, 17P/Holmes Berlin-Exkursion der Sternfreunde Münster 3.- Euro 3/07 Andromeda Inhalt Editorial ....................................................................................................... 4 Heiße Kandidaten auf extraterrestrisches Leben? ....................................... 5 Bildnachweise .............................................................................................. 9 Wann fängt Weihnachten an? ......................................................................10 Familientag im LWL Museum für Naturkunde .......................................... 11 Die Stirnlampe „Astro-Star XB“ ................................................................ 14 Deutsch für Sterngucker ............................................................................. 16 Einstein und die Zeitmaschinen .................................................................. 19 Nachruf: Frau Prof. Waltraut Seitter ........................................................... 21 Deep-Sky CCD-Astrofotografie Teil I ........................................................ 23 Gestatten: Holmes; 17P/Holmes ................................................................. 30 Astrocamp 2007 in Reken. ......................................................................... 33 Allgemeines Physikalisches Kolloquium - Vorträge .................................. 35 Berlin-Exkursion der Sternfreunde Münster............................................... 36 Sternfreunde intern ..................................................................................... 45 Was? Wann? Wo?........................................................................................ 46 Für namentlich gekennzeichnete Artikel sind die Autoren verantwortlich. Impressum Herausgeber: Redaktion: Kontakt: Titelbild: 2. U-Seite: 3. U-Seite Rückseite Sternfreunde Münster e. V. Sentruper Straße 285, 48161 Münster Benno Balsfulland, Michael Dütting, Ewald Segna (V.i.S.d.P.), Hermann Soester, Wolf Steinle, Philipp Stratmann Jürgen Stockel, Haus Angelmodde 6 a, 48167 Münster 02506/2131 Auflage: 350 / Dezember 2007 Komet 17P/Holmes - Gerd Neumann Familientag im LWL Museum für Naturkunde - Michael Dütting Der Mond - Jan Bürger Riesenrefraktor - Klaus Kumbrink Kollage Komet Holmes: MD, MH, GEN, GN, DT, KW, s. S. 9 3 3/07 Andromeda Editorial ...und hallo... Hatte da jemand ein Einsehen mit den Amateurastronomen zum Ende des Jahres hin? Fast bin ich geneigt zu sagen: Das Jahr 2007 endet, wie es begonnen hat und ausgleichende Gerechtigkeit. Nanu, weshalb denn das? Erinnern Sie sich noch. Im Januar beehrte uns ein spektakulärer Komet. Wie hieß der gleich noch mal? Genau, McNaught. Der war selbst am Taghimmel zu sehen. Der hellste Komet seit 41 Jahren. Das schöne daran: direkt vor unser Haustüre, sprich Nordhemisphäre (s.a. Titelbild der Andromeda 1/2007). Das weniger schöne daran: Münster war in dieser Zeit ein wahres Regenloch und demzufolge konnten wir den Kometen von unseren Breiten aus nicht sehen, leider. 24. Oktober 2007. Aus einer Mailingliste erhalte ich eine kurze Notiz, Komet 17P/ Holmes hat seine Helligkeit dramatisch verändert. Von einem Objekt, das selbst mit größeren Amateurteleskopen nicht zu sehen war, zu einem Objekt, das nun mit den bloßen Augen zu sehen ist und das Erscheinungsbild des Sternbild Perseus doch sehr veränderte. Die chronologische Abfolge der Ereignisse können Sie ab Seite 14 verfolgen. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe ist die Sternfreunde-Exkursion nach Berlin und Potsdam zu den histo4 rischen und modernen „astronomischen Sehenswürdigkeiten.“ Von Freitag bis Sonntag war ein Mammutprogramm zu bewältigen, das die Schar der Sternfreunde zur Wilhelm-Förster Sternwarte, ins Astrophysikalische Institut und auf den Telegrafenberg in Potsdam, sowie zur Archenhold Sternwarte nach Berlin Treptow führte. Nehmen auch Sie Anteil an dem ereignisreichen Wochenende und wenn Sie mal nach Berlin kommen - nicht nur das Reichtagsgebäude ist ein Besuch wert. In dieser Ausgabe beginnt Gerd Neumann einen Artikel über CCD-Astronomie. Gerd beschäftigt sich schon jahrelang mit dieser für Sternfreunde immer interessanter werdenden Technik auch im Hinblick auf die mittlerweile durchaus attraktiven Preise. Der erste Teil behandelt die Funktionsweise von CCDs. Ferner erfahren Sie, welches Fernrohr besonders für den CCD-Baustein geeignet ist und weshalb der Montierung so eine große Bedeutung zukommt. Ein weniger erfreulicher Anlass ist der letzte Punkt in diesem Editorial. Voller Trauer gebe ich bekannt, dass Frau Prof. Waltraut Seitter, die letzte Direktorin des Astronomischen Instituts der Universität Münster, das ja bekanntlich 1995 geschlossen wurde, nach längerer Krankheit verstorben ist. Viele ältere Sternfreunde kannten sie noch von den Vorträgen über das MRSP, die im Zeiss Planetarium Münster Ende der 80er Jahre ein großes Besucherecho fanden. Ewald Segna 3/07 Andromeda Heiße Kandidaten auf extraterrestrisches Leben? wir sie kennen eine Welt mit vielen fein abgestimmten Faktoren benötigt. Bei der Definition von Leben, stößt man meist auf Kohlenstoff- und Wasserstoffverbindungen. Obwohl inzwischen bekannt ist, dass es sehr wohl organisches Material geben könnte, welches auf anderen Elementen basiert, bleibt man bei der Suche nach „Aliens“ weiterhin kohlenstoffchauvinistisch. Erstens, weil es weiterhin kein Element gibt, welches vergleichbar flexible Molekülketten bilden kann, zweitens, weil die Bildung von Ketten beim Kohlenstoff, im Unterschied z. B. zum Silizium, welches seine Ketten lediglich bei etwa -200º Celsius ausbildet, bei für biologische Prozesse eher geeigneten Temperaturen vonstatten geht. Kohlenstoffbasiertes Leben benötigt jedoch auch flüssiges Wasser, weshalb für einen passenden Planemo eine Oberflächentemperatur von mindestens 0º Celsius und maximal 100º Celsius angenommen werden muss. Diese Maximal- und Minimaltemperatur sind zwar druckabhängig, doch würde der Exoplanet bei einer stark nach oben abweichenden Anziehungskraft (also höherem Druck) organische Zellen zerdrücken, bei zu wenig Masse besteht die Gefahr, die notwendige Atmosphäre zu verlieren, wie das Schicksal des Mars beweist. Auch darf der Stern, den ein betreffender Planemo umkreist, weder zu groß noch zu klein sein, sodass er lange genug brennt, um eine organische Ent- Philipp Stratmann Dass „da oben“ irgendeine Art von Leben vorhanden sein muss, ist nach dem Glauben diverser Menschen seit Generationen klar. Doch nachdem durch die Erforschung des Weltraums und dem Anfang der Raumfahrt die Vorstellung, der Himmel sei der Wohnsitz der Götter, endgültig abgeschafft wurde, entfachte die Frage neu, wo dieses denn existiere und existieren könnte! Wenn auch in Form von Außerirdischen und nicht mehr von Göttern. Zudem blieb die Wissenschaft bis heute einen klaren Beweis für die Existenz extraterrestrischer Lebensformen schuldig. Die Frage nach den Voraussetzungen für Leben erscheint auf den ersten Blick einfach: Es entsteht dort, wo ein planetenähnliches Gebilde, ein Planemo, vorhanden ist, mit genügend Anziehungskraft, einer Wärme spendenden Sonne und genug Wasser- bzw. Kohlenstoff. Planemos werden hierbei in Planeten (innerhalb unseres Sonnensystems) und extrasolare Planeten, kurz Exoplaneten, unterteilt. Beim zweiten Blick jedoch erscheint sie als bedeutend komplexer: Heutzutage geht man davon aus, dass organische Molekülstrukturen, Organellen oder sogar Zellen wie 5 3/07 Andromeda wicklung zu gewährleisten, dennoch muss er genug Energie aussenden, dies allerdings regelmäßig und nicht in extremen Stößen wie größeren Sonneneruptionen (Flares). Wäre er zu groß, würde er teilweise schon nach wenigen Jahrmillionen erlöschen. Eine große Zeitspanne, wenn man von dem Alter eines Einzelindividuums ausgeht, jedoch gerade einmal ein Bruchteil der Zeit, die nach Schätzungen diverser Wissenschaftler zwischen der Entstehung der Sonne und den ersten Bakterien auf der Erde verging. Zudem ist ein Gasriese wie Jupiter oder Saturn von Nöten, der zwar weit genug entfernt sein muss, um die Umlaufbahn des kleinen Nachbarn nicht zu stark zu beeinflussen, aber dennoch nah genug um Meteoriden und Asteroiden anzuziehen und von einem Kurs auf den bewohnbaren Planemo abzulenken. Allerdings stellen diese Voraussetzungen, so umfangreich sie wirken, gerade einmal eine Basis dar. Welche Bedingungen noch erfüllt sein müssen, z. B. bei der chemischen Zusammensetzung des Exoplaneten als auch der Sonne, aber auch bei der Konstellation des Systems, ist weitaus umfassender und teilweise noch nicht genau erforscht. Insofern grenzt das Aufsehen, das die ersten bestätigten Funde 1992 und 1995 von Exoplaneten in Fachkreisen auslöste, fast an ein Wunder. Es handelte sich immerhin nur um Planemos, denen 6 selbst die optimistischsten Wissenschaftler jegliches Leben absprechen. Aber auch nur fast. Immerhin hatten sich die Wissenschaftler schon Schnitzer bei der Suche nach Exoplaneten geleistet, wie bei Barnards Pfeilstern, den zwei Planemos von der Masse Jupiters umkreisen sollten. Dies hatte sich jedoch inzwischen als Messungenauigkeit herausgestellt. Solche Probleme rührten schlicht und ergreifend aus der Schwierigkeit, Exoplaneten zu detektieren. Direkte Beobachtungen, so viel war bekannt, konnte zunächst ausgeschlossen werden. Wie sollten die relativ zu ihren Sternen kleinen Planemos deren Strahlungsintensität auch nur annähernd erreichen, um in deren Umfeld gesichtet zu werden? Und obwohl Anfang 2005 deutsche Astronomen behaupteten, ein solches Kunststück vollbracht und einen Exoplaneten namens GQ Lupi im Sternbild Wolf sogar fotografiert zu haben, so war und wird dies auch keine Möglichkeit sein, kleinere Planemos aufzufinden, die eng um ihren Bezugsstern kreisen. Stattdessen maß man Veränderungen in der Leuchtkraft der Sterne und schloss daraus auf Transite oder vermaß die Bewegung der Sterne. Wenn sie wirklich von einem Exoplaneten umkreist würden, so bildete sich ein gemeinsamer Schwerpunkt, um den sich auch der Stern drehte. Und Bingo, beide Wege führten nach Rom, bzw. in die Annalen der Astronomiegeschichte. Dies war 3/07 Andromeda das besondere der Entdeckungen 1992 wirklich, mit gerade einmal dem andertund 1995: Sie beweisen, dass Entde- halbfachen Radius, dem fünffachen der Masse und der daraus resultierenden ckungen wirklich möglich sind. knapp 2,2 fachen der Anziehungskraft der Erde stellt er einen ernstzunehmenden Kandidaten für extraterrestrisches Leben dar. Obwohl er lediglich 1/14 AE Abstand zu seinem Stern einhält (AE = Astronomische Einheit; die Entfernung zwischen Erde und Sonne, 150 Mill. km), herrscht nach ersten Berechnungen eine Temperatur von etwa -3 bis 40º C, da es sich bei Gliese Im April 2007, zwölf Jahre und den 581 um einen roten Zwerg, also einen Entdeckungen von ungefähr 250 ver- kleineren Stern handelt. Im Vergleich mutlich unbewohnten Exoplaneten zu den 15º C Durchschnittstemperatur später, geht eine Nachricht um die Welt: auf der Erde geradezu paradiesisches „Erdähnlicher Planet entdeckt“. Dass es Badewetter. Doch lediglich wenige sich genau genommen um einen Exo- Monate später die Ernüchterung: Der planeten handelt, jedoch nicht um einen rote Zwerg, dessen geringe EnergiePlaneten, wollen wir dem Autor dieser lieferung erst flüssiges Wasser zulässt, Schlagzeile in Zeiten des Pisa-Schocks wird zum ersten Verhängnis des Planeten: Röntgenstrahlungsausbrüche, nicht übel nehmen. Wie für Astronomen üblich war die typisch für Sterne dieser Klasse, treten Namensgebung kein Problem und ging hier so heftig auf, dass sie bei der recht schnell vonstatten. Da sein Stern geringen Entfernung tödlich wirken. „nur“ 20,4 Lichtjahre von der Erde Und die nächste Nachricht schaffte es, entfernt ist, wurde dieser nach dem Ka- den verbliebenen Optimisten den Mut talog für erdnahe Sterne, angeregt von zu nehmen: Ähnlich wie der Mond dem deutschen Astronomen Wilhelm der Erde, so zeigt Gliese 581c seinem Gliese, Gliese 581 getauft. Planemos Stern immer die gleiche Seite, seine werden nun bei b beginnend durchnum- Rotation ist gebunden. Hierdurch wird die eine Seite unaufhörlich aufgeheizt, meriert (a ist der Stern selber). Da der nun entdeckte Exoplanet das die andere Seite versinkt durchgehend zweite entdeckte größere Objekt um in Dunkelheit. Gliese 581 bildete, bekam er den ein- Leben? Vermutlich unmöglich. Es fallsreichen Namen Gliese 581c. Und besteht weiterhin die Chance, dass 7 3/07 Andromeda die Rückseite durch Winde genug Wärmeenergie bekommt, um Leben zu beherbergen, doch die Wahrscheinlichkeit wird inzwischen als sehr gering eingeschätzt. Neuere Modelle, von dem Geophysiker Werner von Bloh entwickelt, zeigen zudem, dass es sich wohl eher um einen Exoplaneten handelt, der mehr der Venus als der Erde ähnelt. Aufgrund von Parametern wie Planetenradius, -masse und -alter, Wasserbedeckung, Leuchtkraft und Abstand der bzw. zur Sonne, konnte er die CO2-Konzentration der Atmosphäre berechnen. Bei dem unbekannten Wert der Wasserbedeckung nahm er sowohl den Maximalwert als auch den Minimalwert an, also sowohl eine Sintflut als auch kompletten Wassermangel. Und voilá, es entstand mehr ein abschreckendes Beispiel dafür, was passiert, wenn wir den CO 2 -Ausstoß nicht reduzieren, als ein Planemo, auf dem potenzielle Brieffreundschaften entstehen könnten. Wobei, wer wartet schon gerne 20 Jahre auf eine Antwort? Doch die nächste Hoffnung ist schon bekannt: ein noch relativ unbekannter Exoplanet, Gliese 581d. Der Nachbar Glieses 581c, der mit achtfacher Erdmasse nicht ganz so erdähnlich ist, liegt wohl eher in der bewohnbaren Zone. mit denen man kommunizieren könnte, laut Frank Drake, berechenbar ist: n=NxPxExBxIxT N = Anzahl der Sterne in einer Galaxie; P = Anteil der Sterne, die Planeten haben; E = Anteil der Planeten, auf denen Leben entstehen könnte; B = Wahrscheinlichkeit, dass auf einem geeigneten Planeten Leben entsteht I = Die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus Leben intelligentes Leben entwickelt T = Lebensdauer einer technischen Zivilisation Je nachdem, wie optimistisch oder pessimistisch man die Werte setzt, kommt ein Wert zwischen 1-2 und mehreren Millionen bis Milliarden Zivilisationen heraus. In unserer Galaxie! Gesagt werden muss aber noch, dass nur die Variable N einigermaßen bestimmbar ist. Bei der Variablen P werden gerade empirische Untersuchungen angestellt, um einen vernünftigen Wert zu erhalten. Noch sind die Ergebnisse statistisch gesehen nicht verwertbar. Bei allen übrigen Variablen sind wir auf Spekulationen angewiesen, die das Und wer bei den Fakten immer noch Ergebnis in diesen Größenordnungen nicht an Außerirdische Lebensformen und Streuungen erscheinen lassen. glaubt, dem sei gesagt, dass die Anzahl der Zivilisationen in unserer Galaxie, 8 3/07 Andromeda Bildnachweise: Quellenangaben: S. 7 S. 10 http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffchauvinismus http://wissenschaft.marcus-haas.de/biologie/lebensformen.html http://www.3sat.de/3sat.php?http:// www.3sat.de/nano/news/26329/index. html http://de.wikipedia.org/wiki/Planemo http://www.welt.de/print-welt/article563459/Erstmals_Exoplanet_fotografiert.html http://de.wikipedia.org/wiki/Exoplanet http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_ Gliese http://www.seismoblog.de/2007/06/ http://www.spiegel.de/wissenschaft/ weltall/0,1518,487918,00.html http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/277416.html http://de.wikipedia.org/wiki/Gliese_581_c http://dk.alien.de/greenbank.htm S. 11 S. 12 S. 13 S. 15 S. 16 S. 17 S. 20 S. 21 S. 23 S. 25 S. 27 S. 30 S. 31 S. 32 S. 33 S. 36 S. 37 S. 39 S. 40 S. 41 S. 42 S. 43 S. 47 Exoplanet und rote Sonne © Text: Rolf Krenzer Erben, Johannstr. 11, 35685 Dillenburg Weihnachtsbaum Dobson der Astrokids Wolfgang und der Büchertisch Michael Julia und „AstrostarXB“ Beteigeuze Cirrusnebel Zeichnung Urknall Frau Prof. Waltraut Seitter M33 CCD Chip Teleskop mit Montierung Cirrusnebel Helligkeitsdiagramme Komet 17P Holmes Komet 17P Holmes Bei der Sonnenbeobachtung Hauptbahnhof Hamm Großer Refraktor AIP-Meridiankreise Großer Refraktor Observatorium Einsteinturm Teleskop auf dem Dach Modell des Riesenteleskops Riesenteleskop Mond Riesenrefraktor NASA BC MD KK KK HP WP MD FS JH GN GN GN GN SY ES GN JS KK KK HP HP JS HP JS HP HP JB KK Kollage Rückseite: Die Aufnahmen des Kometen 17P/Holmes entstanden in der Zeit vom 30. Oktober bis zum 19. November 2007. Von unten rechts im Uhrzeigersinn: KW (o. N.), MD, GEN, GEN, DT, GN, GN (Schweifabriss), GN, MH (o. N.) o. N. - ohne Nachführung 9 JB - Jan Bürger, BC - Beatrix Clement, MD Michael Dütting, MH - Martin Hierholzer, KK - Klaus Kumbrink, JH - Bildarchiev Joachim Hilpert, Münster, GEN - Georg Neumann, GN - Gerd Neumann, HP - Hans-Georg Pellengahr, FS - Frederik Soester, ES - Ewald Segna, JS - Jürgen Stockel, DT - David Troyer, KW - Dr. Karsten Westphal, WP - Wikipedia, SY - Seiichi Yoshida 3/07 Andromeda Familientag im LWL Museum für Naturkunde am 17.11.2007 und der Tag danach... Ewald Segna In diesem Jahr verbanden die Sternfreunde Münster ihre Astroausstellung mit dem Familientag im Naturkundemuseum. Der Tag stand unter dem Motto, „Im Museum ist der Bär los!“ Da hatten wir durch die Bären am Himmel ja auch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, und so wurden im Vorfeld ein paar Aktionen geplant. Kernstück war die öffentliche Beobachtung vor dem LWL Museum für Naturkunde. Nachmittags sollte die Sonne, abends der Große und der Kleine Bär beobachtet werden. Die Kinder wurden durch Grafiken der beiden Sternbilder schon auf das Ereignis am Abend vorbereitet. Leider zog es sich im Laufe des Tages immer mehr zu. Am Nachmittag legte sich schwer eine dicke Wolkendecke über Münster und die konnte auch die restliche Zeit bis zum Abend nicht mehr zurückgeschlagen werden, aber wir hatten ja vorgesorgt. Im Foyer des Museums waren verschiedene Teleskope zu bewundern unter anderem auch der vereinseigene 15 Zoll Lomo Spiegel. Umlagert von den Besuchern waren aber auch der 8 Zoll SC, der 8 Zoll Newton und ein Fernglas 15x80 von Steiner, die in Ermangelung der echten Sterne auf ein Portrait der Milchstraße an der Wand des Planetariums gerichtet waren. Viele Ahhs und Ohhs waren zu hören und ein schöner Vergleich zwischen den einzelnen Geräten war so möglich. Ein paar Besucher kamen auch gezielt auf die Typen de r Teleskope zu sprechen - sie wollten sich in der nächsten Zeit ein Fernrohr zulegen, hatten somit die einmalige Möglichkeit schon eine „Vorauswahl“ zu treffen. Der Büchertisch war üppig bestückt, für Anfänger wie für Fortgeschrittene gab es eine reiche Auswahl, die das Spektrum von der Bestimmung der Sternbilder über Astrofotografie bis hin zur Veränderlichenbeobachtung 11 3/07 Andromeda abdeckte. Eine Bilderwand konnten wir in diesem Jahr nicht gestalten, denn unser angestammter Platz vor dem Infostand war durch einen riesigen Teddybären schon in Beschlag genommen worden. So standen wir vor den Werbetafeln des Museums - und da hatten wir nur eine Genehmigung für die beiden Tage - leider. Jürgen hatte für die Kinder etwas ganz Besonderes vorbereitet: Da das Thema grob „Bären im Museum“ lautete, hatte er sich die Mühe gemacht, den aktuellen Himmel auf einer Karte darzustellen. Die Aufgabe der Kinder war es, die richtige Konstellationen von Kleiner und Großer Bär bzw. Kleiner und Großer Wagen aufzufinden und die Sterne mit Linien zu verbinden. Auch eine Vorübung, die auf die Beo- bachtung am Abend hinwies, die sich dann aber ganz anders gestaltete, als es geplant war. Um 18:30 Uhr sollte die öffentliche Beobachtung starten, bei der starken Bewölkung über Münster aber war das dann nicht möglich. Und so tauschten wir das trübe Wetter gegen einen fantastischen Sternenhimmel, Grenzgröße 6.0 mag, ein. Wir zogen ins Planetarium um. Jürgen zeigte nun den Kindern und Erwachsenen die Sternbilder Großer und Kleiner Bär am künstlichen Himmel, den Polarstern und das Sternbild Cassiopeia, das „Himmels-W“. Michael erzählte dazu die Sagen der alten Griechen, die sich um diese Sternbilder rankten. Zu guter Letzt gab es noch etwas besonderes: die Position des Kometen Holmes wurde am künstlichen Sternenhimmel den Besuchern gezeigt und wer wollte, konnte sich am Ende der Veranstaltung noch eine Sternkarte mitnehmen, auf der die Lage des Kometen eingezeichnet war. Der nächste Tag... Morgens um 9:00 Uhr war unser Stand schon zu besetzen, das Museum macht schon so früh auf und wir hatten noch die Teleskope und die Bücher im Eingangsbereich stehen. Naturgemäß ist erst kurz vor der Kinderveranstaltung gegen 11:00 Uhr im Planetarium ein größerer Besucherstrom zu erwarten und so kam es dann auch. Über den Tag verteilt war mal mehr mal weniger an 12 3/07 Andromeda unseren Ständen los. Viele Gespräche über Teleskope und ihren Himmel wurden geführt, Einstiegsliteratur für den Anfänger empfohlen sowie ein Programm für Kinder von Michael über einen Beamer demonstriert. Auch die Besucher hatten die Gelegenheit es auszuprobieren. Am Nachmittag kam doch tatsächlich die Sonne hervor und die ersten Fernrohre wurden draußen aufgestellt. Die Sonne hatte aber kein Erbarmen mit uns und zeigte nicht einen Flecken auf ihrer Oberfläche (es wird Zeit, dass das Sonnenminimum zu Ende geht). Am Abend überschlugen sich die Ereignisse: im Viertelstundentakt änderte sich das Wetter bis es dann ab 17:30 Uhr zunehmend besser und besser wurde. Kurzerhand wanderte der Gerätepark wieder vor die Tore des LWL Museums für Naturkunde. Der Mond blickte uns ungeniert an und so blickten wir zurück. Atemberaubende Bilder von Bergen und Tälern sowie deren Schattenwurf waren durch den 15 Zoll Newton zu sehen. Die Besucher waren von der Plastizität der Bildeindrücke begeistert (und ich muss gestehen, ich auch, schön dass man immer mal wieder die „Handnachführung“ einschalten musste, damit das Objekt nicht verschwand ;-)). Da war doch noch etwas... Genau, der Komet 17/P Holmes machte ja noch seine Aufwartung. Um es kurz zu machen: Die Erscheinung war sehr lichtschwach und unspektakulär. Die Himmelshelligkeit am Ort ließ den Kometen fast „ersaufen“ - schade. Zu Hause habe ich ihn dann wesentlich spektakulärer durch mein 15x80 Fernglas gesehen. Es wird aber immer schwieriger, ihn mit bloßem Auge zu beobachten. Die Größe seiner Koma hatte fast das doppelte des scheinbaren Monddurchmessers erreicht - ca. 1 Grad. Gegen 18:15 Uhr packten wir unsere Sachen zusammen. Es war ein anstrengendes aber auch ein gelungenes Wochenende mit vielen Kontakten zu den Besuchern gewesen. Ob es einen Familientag im LWL Museum für Naturkunde auch im kommenden Jahr gibt - wir wären wieder dabei! 13 3/07 Andromeda Die Stirnlampe „AstroStar XB“ Brenzel, der eine kleine Firma namens „Lichtcompany“ (www.lichtcompany. de) betreibt, mailte zurück, er verfüge von Hans Georg Pellengahr noch über alle für den Bau der von Herrn Mushardt und ihm entwickelten Vor ca. 3 Jahren wurde in der Zeitschrift AstroStar XB Stirnlampe und würde „interstellarum“ unter Astroneuheiten mir, wenn ich wollte, gern eine zusameine augenscheinlich sehr praktische menbauen und kurzfristig liefern. Astro-Stirnlampe vorgestellt. Als Bezugsquelle wurde das Astro-Ser- Dieses Angebot habe ich sofort angevice-Center Braunschweig angegeben. nommen und schon wenige Tage später Nachdem ich das Teil in der Sternfreun- erhielt ich für 29,00 € plus 3,90 € Verde-Messiernacht 2007 auf Bennos Kopf sandkosten meine Stirnlampe. Christian wiedersah und es sich in der Nacht als Brenzel hatte mir schon vorher per sehr praktisch erwies, beschloss ich, Mail deren Auslieferung avisiert und mir ebenfalls eine solche Lampe zu mir auch kurz deren Entwicklungsgebeschaffen. schichte berichtet. Michael Mushardt und er selbst hätten viel Zeit in die Dies gestaltete sich allerdings schwieri- Entwicklung der Astrolampe investiert, ger als erwartet. Bei ASC war die Lam- nachdem sie am gesamten Astromarkt pe nicht mehr lieferbar. Ich erhielt von nichts Gleichwertiges gefunden hätten. dort jedoch den freundlichen Hinweis Leider sei ihre Arbeit jedoch nicht in der auf die Entwickler u. Vertreiber der erhofften Weise honoriert / nachgefragt Lampe, Herrn Michael Mushardt (Phy- worden und so habe man inzwischen siker und Hobbyastronom, aus Mehle, deren Produktion eingestellt. Stadt Elze, Landkreis Hildesheim, der in seiner kleinen Sternwarte zeitweise Schade, Internetrecherchen meinerseits unter dem Namen „Eagle Eye Optics“ bestätigten, es gibt bis heute nichts ein kleines Teleskopgeschäft betrieben Vergleichbares. Vielleicht sind damals hat (Astro-Homepage: www.ttc-astro. einfach zu wenige Sternfreunde auf de/michel/index.html)) und Herrn das von uns inzwischen in vielen BeoChristian Brenzel, Antpoel 13, 31139 bachtungsnächten eingesetzte Produkt Hildesheim. aufmerksam geworden. Mit Letztgenanntem trat ich dann in ei- Julia und ich sind jedenfalls sehr froh, nen sehr angenehmen Emailkontakt ein dass wir noch ein Exemplar der Stirn([email protected]). Christian lampe erwerben konnten. Sie ist ihr 14 3/07 Andromeda Geld unbedingt wert. Wunderbar, man hat beide Hände frei und die mit einer roten und zwei weißen Leuchtdioden ausgestattete Lampe leuchtet immer dorthin, wo man das Licht braucht. Die Bedienung ist sehr einfach und problemlos auch mit Handschuhen zu bewältigen. Die Leuchte lässt sich kippen und sowohl in rot als auch in weiß mehrstufig dimmen. Rotlicht zum Beobachten und Weißlicht zum Auf- und Abbauen, notfalls auch zum Suchen und Wiederfinden herunter gefallener Kleinteile. er ggf. auch noch für andere Sternfreunde AstroStar XB Stirnlampen montieren und ausliefern könne. Dies hat er mir grundsätzlich bejaht. Voraussetzung sei allerdings, dass sich eine auch für ihn lohnenswerte Stückzahl von 8 bis 10 Exemplaren ergeben würde. Das könnten die Sternfreunde Münster doch evtl. schaffen oder? Gern führe ich die Stirnlampe bei nächster Gelegenheit mal vor. Und wenn Ihr wollt, könnte ich ja noch mal mit Herrn Brenzel in Kontakt treten. Ich bin überzeugt: Wer diese Lampe wie wir kennenlernt, möchte sie haben und wird sie nicht mehr missen mögen. Julia und mir hat sie schon gute Dienste geleistet. Ich habe Christian Brenzel gefragt, ob 15 3/07 Andromeda Deutsch für Sterngucker Hermann Soester Als ich mir neulich die Videoaufzeichnung der BBC Sendung „Was Einstein noch nicht wusste“ nach dem Buch „Das elegante Universum“ von Brian Greene anschaute, wurde es wieder mal recht massiv und zwar in sprachlicher Hinsicht: Von „massiven Sternen“ war da die Rede und von einem „massiven schwarzen Loch“. Ist „massiv“ nicht einfach das Gegenteil von „hohl“? Natürlich, ein Blick in den Duden bestätigt prompt diese Annahme. Ist aber dann nicht jeder Stern mehr oder weniger und ein schwarzes Loch erst recht massiv? Wie kommt dann dieses Wort in den Sprachgebrauch von Wissenschaftlern? Jeder, der sich mit Vorgängen in Sternen beschäftigt, weiß, dass ihre Entwicklung abhängig ist von ihren Massen. Deshalb unterscheidet man masse- reiche von massearmen Sternen. Im Englischen heißen die ersteren „massiv stars“. Dieser Begriff wurde ins Deutsche übersetzt und ist auf dem besten Wege, das treffende und längst benutzte „massereich“ zu ersetzen. So mancher Astronom dürfte wohl bei populären Vorträgen von „massiven Sternen“ sprechen und auch in der Fachliteratur, insbesondere natürlich, wenn die Beiträge aus dem Englischen übersetzt wurden, wie bei der BBC-Sendung, wimmelt es nur so von massiven Sternen und schwarzen Löchern. Das ist natürlich nicht verwunderlich und vielleicht auch verzeihlich. Aber wenn deutschsprachige Autoren unreflektiert diesen Begriff übernehmen, handelt es sich um nichts anderes als einen versteckten, weil übersetzten Anglizismus. Ein weiteres Wort dieser Kategorie ist die „Schockwelle“, die bei einer Supernova in den interstellaren Raum abgegeben wird. Im Englischen kann „shock“ sowohl „Schock“ als auch „Stoß“ bedeuten. Das deutsche Wort „Schock“ bedeutet aber entweder eine plötzlich eintretende Störung des Nervensystems, eine Maßeinheit (ein Schock Eier sind 60 Stück), oder aber für Münsteraner Ureinwohner „Send“ auf „Massematte“. Was sich aber bei einer Supernova im interstellaren Raum ausbreitet, ist eher eine Analogie zu dem, was im Jahre 1860 der Göttinger Mathematiker Bernhard Georg Riemann (1826-1866) untersucht 16 3/07 Andromeda hatte: Bei der Ausbreitung von Verdichtungswellen in Gasen entdeckte er, dass sie sich ganz von selbst verstärken, bis aus ihnen durch den Raum wandernde Dichtesprünge werden. Sie erzeugen genau den Knall, den wir hören, wenn über uns ein Flugzeug die Schallgrenze überschreitet. Es sind die Stoßwellen, die zu Stoßfronten werden. Sie spielen in der Astrophysik, vor allem bei Supernova-Ausbrüchen, eine wichtige Rolle. Im Englischen erhielten sie die Namen „shock waves“ und „shock fronts“ und schicken sich in ihren Übersetzungen an, wie die „massiven Sterne“ die bereits vorhandenen Begriffe zurückzudrängen. Andere Beispiele für misslungene Übersetzungen dürfen eher als amüsant angesehen werden. Da gibt es zum Beispiel Billionen von Sternen in unserer Galaxie, nur weil die „Milliarde“ im Amerikanischen Englisch „Billion“ genannt wird und der Übersetzer dies schlicht ignoriert hat. Der Übersetzer Andreas Loos erfand im Buch „Der Sternenhimmel - ein astronomischer Wegweiser“ sogar ein 89. Sternbild, nämlich den „Igel“ (S.62), oder doch nicht, weil man den „Adler“ (engl. „eagle“) dann wohl wieder abziehen muss. Besonders hübsch finde ich den Einfall, das englische Wort für „Okular“ in einer Prospektbeilage mit Discounter-Teleskopangebot direkt in „Augenstück“ zu übersetzen. Was viel deutscher klingt als das aus dem Griechischen stammende Fachwort ist in Wirklichkeit abermals ein versteckter Anglizismus. Auf der letzten Ausgabe der Interstellarum prangt ganz oben unter dem Motto „Der helle Wahnsinn“ in großen Lettern das vermeintlich urdeutsche Wort „Lichtverschmutzung“, das sich inzwischen auch völlig etabliert hat. Doch macht sich nicht ein Unbehagen beim Lesen oder Hören dieses Begriffs breit? Schließlich ist es nicht das Licht, das verschmutzt wird, wie die Luft oder das Wasser bei den entsprechenden Verschmutzungen. Gibt es überhaupt ein zusammengesetztes Nomen mit „Verschmutzung“ als Grundwort, das zum Bestimmungswort die Beziehung „durch“ hat? Ein Blick in die einschlägige Literatur sagt eindeutig „nein“! Aber woher kommt sie dann, die Lichtverschmutzung? Sie ahnen es vielleicht? Es ist tatsächlich mal wieder das Englische dafür verantwortlich, ausschließlich in sprachlicher Hinsicht, versteht sich. „Light pollution“ stand 17 3/07 Andromeda Pate bei der Geburt dieses beliebten Begriffs für eine äußerst unbeliebte Angelegenheit. Es gibt natürlich auch die ganz offensichtlichen Anglizismen, die auch in der Sprache der Amateurastronomen ordentlich Platz gegriffen haben. Aber ich gehöre nicht zu denjenigen, die in jedem englischen Begriff einen Beitrag zum Untergang der deutschen Sprache sehen (rein deutschen Wortschöpfungen wie „Handy“, „Wellness“ usw. sollte man vielleicht am besten mit einem Lächeln und Anführungszeichen begegnen). Ich glaube im Hinblick auf den Bestand deutscher Wörter eher an ein „survivel of the fittest“ (ein mit „Recht des Stärkeren“ absichtlich und in politischer Hinsicht fatal falsch übersetzter Begriff). Bereits vorhandene deutsche Wörter setzen sich durch, wenn sie passender sind als ihre übersetzten englischen Konkurrenten. Existiert hingegen kein passender deutscher Begriff, setzt sich eben das Fremdwort durch. Waren es früher griechische, lateinische oder französische, sind es heute halt englische, vornehmlich weil sich Englisch inzwischen als Sprache der Wissenschaft und Technik etabliert hat. Schauen Sie sich doch einmal Ihre Stereoanlage an. Wie soll man „Tuner“ oder „Cassettendeck“ adäquat übersetzen? Das Herzstück der Anlage wird aber sehr treffend mit dem deutschen Wort „Verstärker“ bezeichnet. Pech, wenn Sie sich für einen „Receiver“ entschieden haben, da ist jener mit eingebaut. Noch deutlicher wird dies im Computerbereich, dem Eldorado für englische Fachbegriffe. Neben Hardund Software, Bits und Bytes, Servern, Browsern, Desktops, Laptops und so weiter ist abermals das Herzstück des Ganzen „deutsch geblieben“. Dabei läuft mir beim Wort „Festplatte“ eher das Wasser im Mund zusammen. Und wie ist es in der Astronomie? „Deep Sky“ kann man schon deshalb nicht angemessen übersetzen, weil die deutsche Sprache im Gegensatz zur englischen keinen Unterschied zwischen dem physischen Himmel (sky) und dem religiösen (heaven) aufweist. Tiefer Himmel? Um Himmels Willen! Dasselbe gilt natürlich auch für den üblichen Gruß der Sternfreunde aus aller Welt. In der letzten Andromeda habe ich schon bedauert, dass die brennweitenverkürzende Shapley-Linse immer mehr zum „focal reducer“ verkommt, wogegen sich die Barlowlinse tapfer hält, obwohl der neue Meade-Katalog auch einen „focal extender“ ins Programm aufgenommen hat, als technische Weiterentwicklung der Barlowlinse, versteht sich. Wenn es aber wirklich stimmt, dass vorhandene deutsche Wörter sich durchsetzen, wenn sie passen, wie ist es dann, nur zum Beispiel, mit den „highlights“ und „events“, mit denen in unserer Andromeda wahrlich auch nicht gerade gegeizt wird? 18 3/07 Andromeda Vielleicht sollte man, wie mit dem „event“ geschehen, Anglizismen grundsätzlich erst einmal zur Erholung in den fiktiven Kurort „Bad Hausen“ (864 Einwohner, 8623 Kurbetten) des bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt, schicken. Der hält dort als Bürgermeister für seine Kurgäste neben eher konventionellen events wie „mountain climbing“, „bungee jumping“ und „river rafting“ wirklich Innovatives bereit: „fresh air snapping“, ein herbstliches „mushroom searching“ oder gar ein romantisches „candlelight brotzeiting“. In diesem Sinne… „clear skies“! wie das Buch heißt, wer es geschrieben hat, wovon es handelt und was einem besonders gefällt. Wir sollen auch eine Textstelle abschreiben, die wir besonders spannend, lustig oder traurig finden und ein Bild dazu malen. Das Buch heißt „Einstein und die Zeitmaschinen“ Literatur: Rudolf Kippenhahn: „Deutsche Sprach´, schwere Sprach´ (Kippenhahns Kosmos) in Star Observer 6/2002 Buchbesprechung Einstein und die Zeitmaschinen Luca Novelli Arena Verlag Würzburg 2005 Frederik Soester Aus meinem Lesetagebuch In der Schule haben wir ein Lesetagebuch angefertigt. Wir lesen Bücher und besprechen sie darin schriftlich. Unsere Aufgaben sind: aufschreiben, Es wurde geschrieben von Luca Novelli Das Buch handelt von Albert Einstein und auch von seiner geliebten Geige. Es erzählt seine Lebensgeschichte von den Kindertagen bis ins hohe Alter. Natürlich handelt es auch von seiner Theorie, von der Relativität der Zeit. Es beschreibt seine Entdeckungen in 19 3/07 Andromeda Sachen Materie und Energie. Es geht auch um seine Erfolge und Ansichten. Was mir besonders gefällt: Mir gefällt besonders, dass es so lehrreich ist und dass es in der Ich-Form geschrieben ist. Textstelle: Unser Universum entstand durch eine gewaltige Explosion, Urknall genannt. Mit dieser Explosion entstand alles, was existiert und jemals existieren wird: Auch die Materie aus der dieses Buch besteht, sowie die Zeit, die du brauchst um es zu lesen oder durchzublättern. Geschichten mit lustigen Comics untermalt hat. Wie zum Beispiel in diesem: Albert Einstein regt sich darüber auf, dass noch keine Fernseher, Radios, Comichefte oder Videospiele erfunden wurden. Er ruft: „Verflixt, erfindet sie endlich!“ In einem anderen Comic geht es darum, dass Albert Einstein als Kind weiblichen Besuch hasst, weil er dann nämlich immer auf seiner Geige spielen muss. Aber er hält einfach den Mund, wie es sich für einen Musiker gehört. Die Mädchen säuseln dann: „Wie entzückend!“ und Albert knurrt wie ein Hund. Das habe ich in mein Lesetagebuch geschrieben. Aber mir gefällt auch noch sehr gut, dass Luca Novelli seine 20 3/07 Andromeda Nachruf: Prof. Waltraut Carola Seitter Prof. Hilmar Duerbeck Waltraut Carola Seitter wurde 1930 in Zwickau geboren. Nach dem Abitur in Köln 1949 studierte sie dort Physik, Mathematik, Chemie und Astronomie. Ein Fulbright-Stipendium führte sie zum Smith College, Northampton/Massachusetts, 1954 als Assistentin, ab 1955 als Instructor für Astronomie. Von 1958 bis 1962 arbeitete sie am Observatorium Hoher List der Uni-versitätssternwarte Bonn. Nach ihrer Promotion 1962 war sie zwei Jahre wissenschaftliche Angestellte und Assistentin in Bonn, 1965 Observator, 1969 Hauptobservator und apl. Professor. 1967 war sie Gastprofessor an der Vanderbilt University in Nashville/Tennessee, anschließend Full Professor am Smith College. 1975 erhielt sie einen Ruf als Professorin und Direktorin des Astronomischen Instituts der Universität Münster, das sie bis zu ihrer Emeritierung 1995 leitete. In Bonn arbeitete sie über Probleme der Stellarstatistik und der Spektralklassifikation von Sternen (Bonner Spektralatlas), sowie über eruptive Sterne. In Münster stand neben der Lehre die Verbesserung der Infrastruktur im Vordergrund. Bald jedoch ließen Konzentrationsmaßnahmen des Ministeriums die Forschung zu einer aufreibenden Jagd um finanzielle und personelle Unterstützung werden. Nach dem Umzug in ein neues Gebäude Anfang der achtziger Jahre scharrte sie ein talentiertes und motiviertes Team von Mitarbeitern um sich, und das Institut erlebte eine nie zuvor erreichte Blüte. Das von der DFG unterstützte Muenster Redshift Project zur großräumigen Galaxienverteilung und eine Galaxiendurchmusterung des Südhimmels führten zu zahlreichen international beachteten Veröffentlichungen und einer internationalen Tagung im Rahmen des NATO Advanced Study Institute 1993. Waltraut Seitter lebte und arbeitete unermüdlich für die Astronomie und für die ihr anvertrauten Studenten und Mitarbeiter. Nach ihrer Emeritierung fand sie Gelegenheit, einige ihrer Arbeiten in den USA und Chile weiterzuführen. In den letzten Jahren nahm eine fortschreitende Krankheit ihr immer mehr die Energie, angefangene Projekte zu einem guten Ende zu führen, so dass der Tod schließlich als Erlöser kam. Sie lebt weiter in der Erinnerung aller, die die Begeisterung für die Astronomie mit ihr teilen durften. 21 3/07 Andromeda 22 3/07 Andromeda Deep-Sky CCD-Astrofotografie Teil I Gerd Neumann Zur Funktionsweise von CCDs Die Abkürzung CCD steht für „Charge coupled device“. In einer CCD - Kame- Einleitung Die Einführung und Verbreitung der CCD - Kameras in der Astronomie hat uns Amateuren eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnet, von denen noch vor 15 Jahren niemand zu träumen gewagt hätte: Ob Sie sich für Astrometrie, Photometrie, Spektroskopie oder einfach „nur“ für schöne Bilder interessieren: mit einer CCD Kamera sind Sie mit einem typischen Amateurteleskop von 10cm bis 30cm Durchmesser in der Lage, Ergebnisse zu produzieren, die noch vor einigen Jahren nur von Profis erreicht wurden. Der folgende Artikel soll Ihnen einen Überblick geben, wie Sie mit einer CCD - Kamera schöne, womöglich sogar farbige, Bilder von Deep-Sky Objekten erhalten können. ra befindet sich kein Filmstreifen wie in Ihrer klassischen Kleinbildkamera, sondern ein - meist recht kleiner - Chip aus Silizium mit einem lichtempfindlichen Bereich, in dem das Bild registriert wird. Ein CCD - Sensor ist genau so ein elektronisches Bauteil, wie die ICs oder Transistoren in Ihrem Computer, Handy oder Organizer. Allerdings ist das Herstellungsverfahren aufwändiger, weshalb CCDs auch vergleichsweise teuer sind. Stark vereinfacht können Sie sich einen CCD - Sensor als ein Feld voller regelmäßig aufgestellter Wassereimer vorstellen: Wenn ein Regenschauer über dem Feld nieder geht, enthält jeder Eimer eine bestimmte Menge Wasser. Über ein System von Transportketten wird nun jeder Eimer zu einer Messstation gebracht, an der die im Eimer enthaltene Menge Wasser gemessen wird. Zusammen mit den Koordinaten 23 3/07 Andromeda des Eimers erhält man zum Schluss eine Karte der Wasserverteilung auf dem Feld. Fällt die Strahlung eines Sternes, einer Galaxie oder eines Gasnebels auf das CCD, werden im Silizium Elektronen freigesetzt. Diese Elektronen werden in den „Eimern“, den so genannten Pixeln (von engl.: Picture Element) gespeichert. Die Anzahl der Elektronen im Pixel ist proportional zur Energie, also abhängig von Wellenlänge und Intensität der Strahlung. Nach Ende der Belichtung wird die Menge der Elektronen im jedem Pixel gemessen und zusammen mit den Koordinaten gespeichert - wir haben alle Informationen für ein Bild. Natürlich ist ein echter CCD - Sensor sehr viel komplizierter aufgebaut, und es werden auch nicht die einzelnen Pixel zum Ausleseverstärker gebracht: Die gespeicherten Ladungen werden über Elektroden und elektrische Signale über den Chip verschoben, so dass am Ausleseverstärker die Ladungen der Pixel nacheinander gemessen werden. Bei einem besonders schwachen oder kurzen Regenschauer muss vielleicht das Wasser aus vier (2x2) oder neun (3x3) benachbarten Eimern zusammen gekippt werden, bis man eine messbare Menge Wasser erhält. Bei CCDs geht das auch: man nennt das Zusammenfassen benachbarter Pixel „Binning“. Mittels Binning kann die Empfindlichkeit einer CCD - Kamera erhöht oder die Auflösung des Chips an die Brennweite des verwendeten Teleskopes angepasst werden. Instrumente Haben Sie ein Teleskop und eine Montierung und möchten Sie eine passende CCD - Kamera dazu erwerben? Oder haben Sie eine bestimmte CCD - Kamera im Auge und suchen das passende Teleskop mit Montierung? Egal aus welcher Richtung Sie kommen, das „passend“ wird die Qualität Ihrer Ergebnisse entscheidend bestimmen. Wenn Sie den Einstieg in die CCD - Astronomie planen, verschaffen Sie sich einen ungefähren Überblick über den zur Verfügung stehenden Etat: Es lohnt sich nicht, ein besonders großes oder teures Teleskop oder eine sehr teure CCD - Kamera zu kaufen, wenn Sie dafür an anderer Stelle, zum Beispiel bei der Montierung, zu sehr sparen müssen. Schöne Bilder sind dann machbar, wenn alle Zubehörteile gut aufeinander abgestimmt sind und miteinander funktionieren. Die Montierung Die Montierung soll Ihr Teleskop mit der CCD - Kamera und allen Zubehörteilen wie Okularauszug, Filterrad, Sucher, Taukappe etc. der Drehung des Himmels nachführen. Wenn Sie schöne Aufnahmen mit runden Sternen erreichen möchten, brauchen Sie dazu eine Montierung mit einer wirklich 24 3/07 Andromeda guten Mechanik. Der Autor studierte Maschinenbau und hat insofern eine besondere Vorliebe für gute Mechanik, denn eine wackelige Montierung mit einem schlechten Schneckenrad wird auch Ihnen bald die Freude verderben: in Deutschland gibt es einfach zu wenig klare Nächte, als dass man sich über eiförmige Sterne auf einer Aufnahme nicht ärgern würde. Lassen Sie bei der Wahl einer Montierung für die CCD - Astrofotografie die Finger von den Billigprodukten aus Fernost: Das Lagerspiel wird durch die Verwendung von zähem Fett kaschiert. Die mangelhafte Ausführung von Schneckenrad und Schnecke mag für die visuelle Beobachtung nicht stören, bei CCD - Aufnahmen dafür um so mehr. Schneckenrad und Schnecke sind die wichtigsten Komponenten einer Montierung: In modernen Montierungen dreht ein Schrittmotor über ein kleines Getriebe die Schnecke, die in das Schneckenrad eingreift und so die Montierung dreht. Die Schnecke ist als mechanisches Bauteil nicht beliebig genau zu fertigen, sondern wird immer einen mehr oder weniger großen Schlag, den so genannten „Pendelfehler“ haben. Sehr hochwertige, geschliffene Schneckengetriebe haben einen Pendelfehler von 2“ (Bogensekunden), in Billigmontierungen sind Pendelfehler von 40“ bis 60“ keine Seltenheit. Mit letzteren kann man vielleicht noch halbwegs brauchbare Weitwinkelaufnahmen mit einem Fotoobjektiv erstellen, aber ein Teleskop mit einer CCD - Kamera im Fokus hat auf einer solchen Montierung nichts zu suchen. Der sinusförmige Pendelfehler wird häufig noch von kleinen schnellen Sprüngen überlagert, welche Schmutz im Getriebe oder eine raue Oberfläche von Schnecke und Schneckenrad anzeigen. Einen Pendelfehler mit einem glatten Verlauf können sie mit dem Auge oder einem Autoguider noch gut korrigieren; viele kleine schnelle Sprünge würden Sie jedoch wahnsinnig machen, weil Sie nicht zu beherrschen sind. Die Wahl der Montierung hängt natürlich auch davon ab, wie Sie CCD - Fotografie betreiben: Müssen Sie vor jeder Beobachtung das Auto beladen und zum Beobachtungsplatz fahren? Haben 25 3/07 Andromeda Sie eine kleine Säule im Garten stehen, oder verfügen Sie gar über eine eigene Sternwarte mit fest montiertem Instrument? Müssen Sie Ihre Ausrüstung für jede Beobachtung neu aufbauen, ist das Gewicht ein limitierende Punkt: Sie sollten den Aufbau auch müde noch gut bewältigen können. Können Sie Ihre Montierung hingegen fest aufstellen, setzt eigentlich nur Ihr Geldbeutel die Grenzen. Weiter sollten Sie überlegen, ob Sie Ihr Instrument manuell auf jedes Objekt ausrichten wollen, oder ob Sie sich eine Montierung mit „GoTo“, also mit der Möglichkeit, Objekte automatisch anfahren zu können, wünschen. „GoTo“ ist modern, so dass gute, ältere Montierungen, die sich nicht umbauen lassen, preiswert zu bekommen sind. Entscheiden Sie sich für eine Montierung mit „GoTo“, sollte die Elektronik eine Schnittstelle zur Kommunikation mit Ihrem Computer haben, denn der Komfort, ein Objekt per Mausklick ansteuern zu können, ist enorm. Gute GoTo-Lösungen gibt es für alle Montierungsgrößen. Die Fernrohrsteuerung FS-2 der Firma Astroelektronik (www. astroelektronik.com) kann nachträglich an fast alle Montierungen angebaut werden und lässt kaum Wünsche offen. Für den transportablen Einsatz kann ich aus eigener Erfahrung die GP-DX Montierung von Vixen empfehlen. Auch die kleinen Montierungen von Takahashi sind eine gute Wahl. Wenn es etwas größer sein darf, schauen Sie nach Montierungen von Alt, AstroPhysics, Losmandy oder Takahashi. Ich selbst benutze eine Vixen GP-DX und eine Takahashi NJP und bin mit beiden sehr zufrieden. Versuchen Sie mit dem Händler/Verkäufer zu vereinbaren, dass Sie die Montierung ein paar Nächte unter den Sternen testen dürfen, damit Sie bei mangelhafter Qualität den Kauf ohne Probleme rückgängig machen können. Das Teleskop Das Teleskop sammelt das Licht und fokussiert es auf den CCD - Sensor. Dabei sollte es möglichst scharf und kontrastreich abbilden und wenig Abbildungsfehler aufweisen. Ein Teleskop für die visuelle Beobachtung wählt man im allgemeinen so groß wie möglich, denn je größer die Optik, desto mehr Objekte kann man sehen. Für die CCD - Astrofotografie spielt die Öffnung keine große Rolle: Schon mit einem Instrument mit 20cm Öffnung können Sie bis zur 21. Größenklasse vordringen. Die Reichweite von CCD - Aufnahmen ist eigentlich nur eine Frage der Belichtungszeit. Das entscheidende Kriterium für die CCD - Fotografie ist die Brennweite: Je länger sie ist, desto größer werden die Objekte im Fokus abgebildet, aber desto kleiner ist bei gleicher Chipgröße 26 3/07 Andromeda das Gesichtsfeld. Zudem nehmen mit steigender Brennweite die Auswirkungen von Nachführfehlern, Windböen und Luftunruhe stark zu. Man kann Teleskope in grob vier Brennweitenbereiche einteilen: Brennweiten bis 400mm: Fotoobjektive und kleine, lichtstarke Refraktoren sind in diesem Bereich die am häufigsten eingesetzten Instrumente, da man auch mit Kameras mit kleinen Chips große Gesichtsfelder erhält. Weitwinkelaufnahmen von großflächigen Nebeln sind immer beeindru- ckend. Durch die kurze Brennweite spielt das Seeing und die Qualität der Nachführung nahezu keine Rolle, allerdings benötigt man für diese Art der CCD - Fotografie einen sehr dunklen Himmel ohne störendes Streulicht und Hintergrundaufhellungen. Die Anzahl der Objekte ist zwar relativ begrenzt, aber ein H-Alpha Filter schafft viele neue Möglichkeiten: man kann sowohl in der Großstadt als auch bei Vollmond lang belichtete Aufnahmen von sehr schwachen Objekten machen. Brennweiten von 400mm bis 1000mm Mit Instrumenten mit Brennweiten zwischen 400mm und ca. 1000mm kann man viel Spaß haben: Sie sind ein schöner Kompromiss zwischen Bildfeldgröße und Detailauflösung. Die Anzahl der interessanten Objekte ist groß. Die Objekte des Messierkataloges sind die ersten Ziele. Dieser Bereich ist ideal für Einsteiger in die CCD - Technik, denn die Anforderungen an die Nachführung und ans Seeing sind moderat. Nehmen Sie einen kleinen, leichten Newton mit 15cm Öffnung und 750mm Brennweite, oder den noch lichtstärkeren 20cm f/4 Newton wie den RS200-SS von Vixen, oder auch den 15cm f/6 MK69 „PhotoMak“ von Intes: Diese Instrumente sind noch so leicht, dass Sie kein Vermögen für die Montierung ausgeben müssen. Wegen der relativ kurzen Brennweite liefern auch preiswerte Kameras mit kleinem Chip ein großes Gesichtsfeld. Sie werden schnell schöne, vorzeigbare Aufnahmen erstellen. Brennweiten von 1000mm bis 2000mm Sobald die Brennweite Ihres Aufnahmeinstrumentes mehr als 1000mm beträgt, wird die CCD-Fotografie eine anspruchsvolle Angelegenheit: Sie benötigen eine Kamera mit einem großen CCD-Chip, weil viele Objekte sonst das Bildfeld sprengen. Die Montierung sollte auch gehobenen Ansprüchen genügen, da Ihnen sonst jeder Windstoß die Aufnahme ruiniert. Entscheiden Sie sich für ein lichtstarkes Instrument mit 27 3/07 Andromeda 20cm bis 30cm Öffnung, wird die Auflösung Ihrer Aufnahmen im Großteil der Nächte durch die Luftunruhe stark reduziert. Bei der Nachführung geht der Ärger mit der Suche nach einem geeigneten Leitstern teilweise schon vor der Aufnahme los. Planetariumsprogramme wie „Guide“, bei denen ein Rahmen mit dem Bildfeld Ihrer Kamera und des Nachführchips oder des Fadenkreuzokulars eingeblendet werden kann, helfen weiter. Wer die technischen Anforderungen bewältigt, wird mit detaillierten Portraits von Galaxien, Nebeln und Kugelsternhaufen belohnt, die noch vor einigen Jahren nur Profis vorbehalten waren. Brennweiten von mehr als 2000mm Brennweiten über 2000mm sind nur etwas für fortgeschrittene Astrofotografen. Bevor man sich an so lange Brennweiten wagt, um kleine DeepSky Objekte in Ihrem vollen Detailreichtum auf den Chip zu bannen, sollte man bereits viele Erfahrungen mit kürzeren Brennweiten gesammelt haben. Die Anzahl der Objekte ist nahezu unbegrenzt: Planetarische Nebel, wechselwirkende Galaxien und ferne Galaxienhaufen bieten ein weites Betätigungsfeld. Allerdings ist die Luft in Mitteleuropa selten so gut, dass eine so lange Brennweite wirklich sinnvoll eingesetzt werden kann: Im Großteil der Nächte wird das Seeing so schlecht sein, dass der Deckel vor der Öffnung bleibt und ein Instrument mit kürzerer Brennweite zum Einsatz kommt. Bis alle Einzelaufnahmen für eine gute Farbaufnahme eines Objektes fertig gestellt sind, können teilweise einige Jahre vergehen! Teleskoptypen Grundsätzlich sind alle Teleskoptypen für die CCD - Astrofotografie verwendbar. Da CCDs in einem großen Wellenlängenbereich empfindlich sind, spielt die Farbkorrektur der verwendeten Optik eine große Rolle: Werden Instrumente benutzt, die zur Abbildung nur Spiegel verwenden, wird das Licht aller Wellenlängen in einem gemeinsamen Brennpunkt vereinigt. Sobald Linsen im Strahlengang sind, fangen die Probleme an: Bei normalen Achromaten wird blaues und rotes Licht in verschiedenen Brennebenen gebündelt, was von der visuellen Beobachtung als farbiger Saum um helle Objekte bekannt ist. Bei Aufnahmen ohne Filter bleiben Sternabbildungen immer etwas schwammig und diffus. Dieses Problem tritt nicht nur bei Refraktoren auf, denn auch ein Reducer hinter einem SchmidtCassegrain führt Farbfehler ein, die nur noch mit Filtern zu beheben sind. Vor allem infrarotes Licht (IR) stellt ein großes Problem für den CCD-Fotografen dar: CCDs sind im IR sehr empfindlich, das Auge hingegen nicht. Keiner der bekannten Refraktoren oder Reducer ist für eine perfekte Abbildung 28 3/07 Andromeda im IR korrigiert. Ohne Verwendung eines entsprechenden Sperrfilters, ist auf den Aufnahmen jeder Stern von einem unscharfen Hof umgeben, der vom nicht fokussierten IR erzeugt wird. Gerade bei kurzen Brennweiten sind jedoch hochwertige apochromatische Refraktoren hervorragende Instrumente, um CCD - Aufnahmen großflächiger Objekte zu gewinnen. Die bekannten Schmidt-Cassegrain Teleskope sind für die CCD - Astronomie nur bedingt zu empfehlen: Es wurden zwar schöne Aufnahmen mit solchen Teleskopen gewonnen, aber man hat aufgrund der mangelhaften Mechanik mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen: Während das Spiegel-Shifting bei der visuellen Beobachtung nur störend ist, macht es jede CCD - Aufnahme zunichte. Weiterhin erfordert das geringe Öffnungsverhältnis von typischerweise f/10 extrem lange Belichtungszeiten, und das stark gekrümmte Bildfeld verbietet die Benutzung von großen CCDs. Ein Newton Teleskop und ein CCD sind hingegen eine gute Kombination: Die Abbildungsqualität der meisten Newtons ist sehr gut, da sie nur aus wenigen optischen Elementen bestehen. Die Mechanik ist ebenfalls einfach aufgebaut und somit auch in guter Qualität bezahlbar. Die meisten Newtons sind mit f/4,5 bis f/6 recht lichtstark, was kürzere Belichtungszeiten ermöglicht. Das Problem bei Newtons ist allerdings der geringe Abstand zwischen Okularauszug und Brennebene, was dazu führen kann, dass Sie bei sehr lichtstarken Instrumenten mit Ihrer CCD - Kamera den Fokus nicht erreichen. Maksutov-Teleskope gibt es als Maksutov-Newtons und als Maksutov-Cassegrains. Sie werden gegenwärtig nur von der Firma Intes in nennenswertem Umfang gebaut, die Instrumente mit grundsolider Mechanik und einer ausgezeichneten Optik liefert. Maksutovs haben ein sehr großes Bildfeld mit sehr guter Abbildung und keinen Farbfehler, was Sie für die CCD - Astronomie sehr interessant macht! Instrumente wie Hypergraphen oder Ritchey-Chretien Teleskope sind für die CCD - Astronomie optimiert. Sie erfordern einen erheblichen finanziellen Aufwand und sind nur für sehr fortgeschrittene Amateure zu empfehlen. Über kurz oder lang werden Sie mehr als nur ein Teleskop für die CCD - Fotografie verwenden, um alle Objektklassen geeignet abbilden zu können. 29 3/07 Andromeda Gestatten: Holmes; 17P/Holmes Ewald Segna Eigentlich war Komet Holmes schon wieder auf dem Weg in den äußeren Bereich des Sonnensystems (Bahn liegt zwischen den Planeten Mars und Jupiter). Verfolgt in dieser Zeit nur von einem harten Kern der Kometenbeobachter. Helligkeiten von normalerweise 16m sind eher etwas für Astrofotografen und Besitzer größerer Teleskope, also Spezialisten. So war das „Schattendasein“ des Kometen nur zu verständlich. Aber das sollte sich schlagartig am 24. Oktober ändern. Am Abend des 24. Oktobers 2007 schaute ich noch einmal kurz in meinen elektronischen Postkasten um aktuelle mails abzurufen. Eine unscheinbare mail aus dem [email protected] von Wolfgang Kriebel erregte mein Interesse: Hallo Liste, ausnahmsweise mal ein eruptiver Komet - steht im Perseus. Grüße, Wolfgang Als Anhang eine mail von Daniel Fischer, in der stand, das der Komet 17P/Holmes laut http://www.aerith. net/comet/catalog/0017P/2007.html ... jetzt allenfalls noch 16. Groesse haben (sollte)- aber der Komet erlebt gerade einen wahnwitzigen Ausbruch und ist MIT 4. GROESSE MIT BLOSSEM AUGE zu sehen: http://tech.groups.yahoo.com/group/ comets-ml/message/12834 - als greller Stern mit etwas Nebuloesem drum herum. Fotos zeigen ueberhaupt nur einen bloomenden Lichtklecks. Ein Scherz? Als sich dann aber auch noch Arne Henden, der Direktor der AAVSO (American Association of Variable Star Observers) meldete und die Helligkeit des Kometen auf mittlerweile 3.m0 schätzte, war ich überzeugt, dass da etwas ganz Spektakuläres im Gange war. Noch kurz nach Mitternacht setzte ich eine mail an diverse Sternfreunde ab. Leider konnte ich den Helligkeitssprung des Kometen Holmes um das ca. 500.000 fache noch nicht selber in Augenschein nehmen. In Münster war just 30 3/07 Andromeda eine Schlechtwetterzone, die jedwede Beobachtung verhinderte. Mal wieder. Erinnerungen an McNaught wurden wach...(s. Andromeda 1/2007). Meine erste Begegnung mit 17P/Holmes war am frühen Abend des 30. Oktobers gegen 19:15 Uhr. Tatsächlich, das Sternbild Perseus hatte ein anderes Aussehen bekommen. Neben Alpha Per, Mirfak, war der Komet das hellste Objekt im Sternbild und mit bloßem Auge leicht zu identifizieren. Er sah nicht aus wie ein „richtiger“ Komet. Mit dem 15x80 Fernglas konnte ich einen hellen, gelblichen Kern und eine diffuse Koma, aber keinen Schweif wahrnehmen. Historisches 17P/Holmes wurde schon am 6. November 1892 von dem englischen Amateurastronomen Edwin Holmes mit seinem 32cm Spiegelteleskop, auf der Suche nach dem Andromeda - Nebel, entdeckt. E. Holmes machte noch schnell am frühen Morgen des 7. Novembers eine ungefähre Positionsbestimmung, bevor dann die Wolken die weitere Sicht versperrten. Seine Entdeckung meldete er dann umgehend an E.W. Maunder vom königlichen Observatorium in Greenwich und einigen anderen Astronomen, die dann auch in der folgenden Nacht die Beobachtung Holmes bestätigen konnten. Unabhängig davon entdeckten auch T.D. Anderson (Edinburgh) am 8.11. und J.E. Davidson (Queensland, Australien) am 9.11. den „neuen“ Kometen. Damals wie heute dürfte es sich um einen gewaltigen Helligkeitsausbruch gehandelt haben, der den Kometen erst sichtbar werden lies. Von Interesse war aber noch ein zweiter, schwächerer Ausbruch der einige Monate später, im Januar 1893 erfolgte. Natürlich wird deshalb 17P/Holmes in der nächsten Zeit intensiv beobachtet werden, um ja nicht einen weiteren Ausbruch zu verpassen, so er denn kommt. Ein Schauspiel, von dem sich die Forscher Informationen über den Ausbruchsmechanismus, sowie die enorme Helligkeitsentwicklung des Kometen innerhalb von ca. 36 Stunden erhoffen. Ausbruchsszenarien Zwei Theorien werden diskutiert: Entweder eine Kollision mit einem anderen Objekt oder aber ein Ausbruch auf der Oberfläche des Kometen (schon öfter beobachtet worden) durch den permanenten Partikelstrom der Sonne verursacht. 31 3/07 Andromeda Die erste Hypothese ist mathematisch gesehen sehr unwahrscheinlich, gegen die zweite sprich die schon enorme Entfernung zur Sonne von ca. 364 Mill. km. Bliebe eine dritte noch zu findende Hypothese. Wie die aussieht ...? Die aktuellen Bahndaten Der aus Eis bestehende Kometenkern ist ca. 3,6 km groß. Ein Umlauf um die Sonne dauert ca. 6,88 Jahre. In den nächsten Jahren wird sich die Umlaufzeit allerdings auf Grund des Jupitereinflusses auf über 7 Jahre verlängern. Ausblick Meine letzte Beobachtung des Kometen 17P/Holmes datiert von Samstag, den 8.12.2007 gegen 0:30 Uhr. Im Zenit stehend war er mit bloßem Auge als verwaschener Fleck in der Nähe von Jota Persei zu sehen. Er hatte eine Größe von ca. 1º, mit anderen Worten, sein scheinbarer Durchmesser war fast doppelt so groß wie der des Mondes. Sein wahrer Durchmesser betrug demnach bei einer Entfernung von ca. 1,738 AE ca. 4,5 Mill. Kilometer, somit ist er das z. Z. größte Objekt im Sonnensystem. Der Komet wird auf Grund der expandierenden Koma weiter an Helligkeit verlieren. Trotzdem sollte er noch zum Jahreswechsel mit einem kleinen Fernglas zu sehen sein. Er wandert durch das Sternbild Perseus um dann im 2. Quartal 2008 in das Sternbild Fuhrmann zu wechseln. Da wird er aber in unseren Breiten nicht mehr zu sehen sein. „Kein heute lebender Mensch dürfte Derartiges schon mal gesehen haben.“ --Gunnar Glitscher Als ungewöhnlicher Komet wird er allen in Erinnerung bleiben. 32 3/07 Andromeda Astrocamp 2007 in Reken Johanna Wermert Das Thema des diesjährigen Astrokamps war hauptsächlich die Vorbereitung einer Beobachtung mit Büchern, Sternkarten, PC Programmen. Abends war dann natürlich auch eine Beobachtung des Sternenhimmels geplant. Nachdem wir unserer Zimmer bezogen und die Teleskope etc. zum Teil schon aufgebaut hatten, haben wir besprochen, was wir am heutigen Abend beobachten wollen, wie wir uns darauf vorbereiten und was wir dafür brauchen. Michael Dütting hat uns ein von ihm selbst entwickeltes Programm am PC gezeigt, sozusagen eine Sternkarte mit verschiedenen Funktionen. Obwohl man mit diesem Programm schon eine Menge machen kann, ist es noch nicht ganz fertig. Wir haben uns auch mit weiteren ähnlichen Programmen beschäftigt. Jürgen hat uns anhand einiger Bücher erklärt, wie man mit diesen eine Beobachtung vorbereitet. Natürlich wurde auch die Handhabung der drehbaren Sternenkarte geübt. Dann sind wir raus gegangen und haben ein bisschen die Sonne mit einem Sonnenteleskop, aber auch mit unseren normalen Teleskopen und einem Sonnenfilter beobachtet, was diesmal jedoch nicht so spektakulär war, da leider keine Sonnenflecken und nur eine kleine Protuberanz zu sehen war. Als abends dann die Beobachtung angesagt war, war’s wie immer in Reken bewölkt, also haben wir erstmal eine kleine Nachtwanderung gemacht. Als wir wieder an der Jugendherberge waren, waren kleine Wolkenlücken zu sehen, sodass wir ein bisschen den Mond beobachten konnten und auch tolle Mondfotos mit einer normalen Digitalkamera durchs Okular gemacht haben (Foto auf der 3. Umschlagseite). Allerdings zog es sich bald wieder zu, woraufhin nichts mehr zu sehen war. Wir haben unsere Teleskope wieder rein gebracht und einen Film geguckt. Sonntag Morgen haben wir dann unsere Zimmer aufgeräumt, Betten abgezogen, gefrühstückt, unsere Teleskope eingepackt und einen Film über Entdeckung anderer Lebewesen auf anderen Planeten in der Zukunft geguckt. 33 3/07 Andromeda 34 3/07 Andromeda 35 3/07 Andromeda Berlin-Exkursion der Sternfreunde Münster 12.-14. Oktober 2007 Jürgen Stockel, Christiane Wermert, Klaus Kumbrink, Michael Dütting, Hans-Georg Pellengahr Im Herbst 2007 fuhren die Sternfreunde Münster nach Berlin. Ziel dieser Wochenendfahrt waren einige der großartigen historischen und modernen Astronomieeinrichtungen in Berlin und Potsdam. Wir planten im Vorfeld zu optimistisch mit 25 Teilnehmern und orderten Bus und Hotel. Die geringere Resonanz (10 Anmeldungen) veranlasste uns dann, auf die Bahn umzusteigen und deren Hotelangebot anzunehmen. Der Start am Freitag war äußerst spannend. Ausgerechnet unser Reiseanbieter zwang uns, sehr flexibel zu agieren. Der Nahverkehr wurde bestreikt. Wir entschlossen uns, mit dem Pkw nach Hamm zu fahren und dort in den ICE zu wechseln. Das klappte super, sodass wir dann am Freitagabend im Restaurant Isis gut gelaunt alle zusammenkamen (Jürgen kam von München angereist) und uns auf die vor uns liegenden Attraktionen freuen konnten. Erstes Ziel: Wilhelm-FörsterSternwarte in Berlin Steglitz Jürgen Stockel Start am Freitagabend war eine Verabredung an der Wilhelm-Förster-Sternwarte in Steglitz. Es war stockdunkel, unten am Planetarium war keine Menschenseele. Jürgen hatte einige Monate vorher den Weg zur Sternwarte erkundet, so dass wir uns – bewaffnet mit einigen Taschenlampen - trauten, den unheimlichen dunklen Waldweg hinauf zur Sternwarte zu gehen. Um 22:15 Uhr wurden wir dort von einem Vereinsmitglied der „SternwarteWilhelm-Foerster e.V“ begrüßt. Bereits 1947 wurde das Wilhelm-Foerster-Institut gegründet. Auf einem alten Ruinengrundstück am S-Bahnhof Papestraße wurde mit selbstgebauten Geräten von 7- und 8-Zoll die astronomische Beobachtung begonnen. 1953 wurde aus diesem Institut der heutige Verein 36 3/07 Andromeda mit aktuell über 1000 Mitgliedern. 1963 zog der Verein auf einen Hügel, der aus dem gesamten Kriegsschutt Charlottenburgs aufgeschüttet wurde. Eine 11m-Kuppel beherbergt den berühmten Bamberg-Refraktor: Er wurde bereits 1889 von der Firma Carl Bamberg in Berlin gebaut. Er besitzt eine Öffnung von 314mm und eine Brennweite von 5 Metern. Komplett mit Montierung wiegt das Instrument immerhin 4,5 Tonnen. Es wird für öffentliche Beobachtungen genutzt. Darüber hinaus beobachten auch die Vereinsmitglieder mit diesem Instrument. Vor allem unter Mondliebhabern ist dieses Instrument über die Grenzen von Berlin sehr bekannt geworden. Mit diesem Refraktor wurde der bekannte „Berliner-MondAtlas“ erstellt. Leider gestattete uns der zugezogene Himmel keinen Live-Blick durch die Optik. Getröstet wurden wir durch die weitere Führung: In der 5m-Kuppel ist ein 15cm-Doppelrefraktor untergebracht. Ein 3-linsiges Zeiss-B-Objektiv soll eine sehr gute Abbildungsqualität besitzen. Richtig aktiv wurden wir dann in der 7m-Kuppel. Hier steht ein modernes Instrument: Ein Zeiss-Ritchey-Chrètien-Spiegelteleskop mit einer beeindruckenden Öffnung von 750mm bei einer Brennweite von 5600mm. Wauh! „Jetzt bitte einen klaren Himmel“ spukte allen durch den Kopf. Nach einer umfassenden Erklärung der PCgesteuerten Anlage wurde doch noch die Kuppel geöffnet. Wir sahen einige Wolkenlücken bei einem ansonsten etwas trüben Himmel. Aufs Korn nahmen wir M57, den Ringnebel in der Leier. Aber auch 750mm Öffnung mit TopOptik sind nicht in der Lage, bei diesen Verhältnissen mitten in Berlin TOP-Bilder zu liefern. Trösten mussten wir uns mit vorliegenden Webcam - Aufnahmen, die uns zeigen sollten, was diese Anlage zu leisten im Stande ist. Auch wenn heute Abend die Live-Bilder hier an diesem 28-Zöller nicht an unsere „Kattenvenne-Bilder“ herankamen, war es dennoch beeindruckend, mit welchem Aufwand und Engagement hier im Zentrum von Berlin Amateurastronomie und Öffentlichkeitsarbeit gemacht wird. 37 3/07 Andromeda Zweites Ziel: Astrophysikalisches Institut Potsdam „AIP“ durch die Dynamowirkung turbulenter Plasmen. Christiane Wermert Am Samstagmorgen pünktlich um 10:00 Uhr empfing uns Prof. Liebscher zu einer außergewöhnlichen Führung durchs AIP-Potsdam. Prof. Liebscher, der sich mit verschiedenen Themen aus den Bereichen Kosmologie und Relativitätstheorie beschäftigt, engagiert sich in der Öffentlichkeitsarbeit des AIP, obwohl er seit 2 Jahren im Ruhestand ist. So hatten wir das Glück, einen ebenso kompetenten wie sympathischen Führer genießen zu dürfen. Das 1992 gegründete AIP ist ein Nachfolgeinstitut der altehrwürdigen um 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam. Neben seinem Hauptsitz in Berlin Babelsberg gehören der Einsteinturm auf dem Telegrafenberg sowie die Radioastronomie in Tremsdorf dazu. Diese traditionsreiche Forschungsstätte kann auf bedeutende Erfolge zurückblicken wie z. B. den Interferometerversuch von Michelson zum Nachweis des Lichtäthers, einen der wichtigsten „Misserfolge“ der Physik, die Beiträge von Karl Schwarzschild zur Relativitätstheorie und zur Struktur Schwarzer Löcher und die Erklärung der SternMagnetfelder von Karl-Heinz Rädler Was hier besonders fasziniert, ist die Verbindung dieser Tradition mit modernsten Entwicklungen in verschiedenen Forschungsbereichen von Astronomie und Forschungstechnik. Das Spektrum der Projekte ist breit, Schwerpunkte sind die Themen „Kosmische Magnetfelder“ (z. B. Sonnenphysik) und „Extragalaktische Astrophysik“ (Sternentstehung, Galaxienentwicklung, Kosmologie u.v.a.m.). Hier ins Detail zu gehen, hieße den Rahmen eines Exkursionsberichtes bei weitem zu sprengen. Natürlich ist der Großraum Berlin längst kein Standort mehr für ein modernes Observatorium, das heutigen Ansprüchen genügen kann. Das AIP ist als „Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Forschungsinfrastruktur und –technologie“ an zahlreichen großen internationalen Teleskopen und Forschungsprojekten beteiligt. Als Beispiel wurde uns von Prof. Liebscher das LBT (Large Binocular Telescope) auf dem Mt Graham in Arizona mit seinen zwei 8,4m-Spiegeln vorgestellt. Es ist geplant, die Bilder mit einem Interferometer zu kombinieren und dadurch eine 10-fache bessere Auflösung im Vergleich zum HST zu erreichen. Das LBT ist eines von vielen internationalen Geräten, die mit Steuergeräten, 38 3/07 Andromeda Justiereinrichtungen und Software arbeiten, die im AIP entwickelt wurden, und zwar im Forschungs- und Technologiegebäude „Schwarzschild-Haus“. Hier geht es nicht nur um wissenschaftlichen Gerätebau, es wird auch die Flut der eintreffenden Beobachtungsdaten in einem Großrechner verarbeitet. Als Kommunikationszentrale für automatisierte Teleskope dient aber auch eines von 3 etwa 100 Jahre alten Gebäuden, die früher Meridiankreise enthielten. Ein weiteres beherbergt heute ein Medienzentrum und ein Schülerlabor. Bei unserem Gang über das Gelände konnten wir diese interessanten Bauwerke leider nur kurz von Leider ist der Babelsberg-Refraktor in gewisser Weise ein Opfer des außen bewundern. Fortschritts: Der riesige Hubboden der Kuppel, der die Okulareinsicht in jeder Position des Refraktors ermöglicht, kann heute nicht mehr benutzt werden und ist in erster Linie etwas für „Technik-Romantiker“ (Von denen es in unserer Reisegruppe etliche gab). Die Steuerung dieses Hubbodens mit ihren unzureichend gesicherten Starkstromleitungen wurde vom TÜV nicht Unser Ziel war natürlich der von Carl mehr für den Betrieb freigegeben, sie Zeiss in Jena hergestellte und 1915 darf andererseits aus Denkmalschutzhier am Babelsberg aufgebaute 65cm- gründen aber auch nicht mehr verändert Refraktor. Sogleich beim Betreten der werden. Kuppel waren jede Menge „Oh‘s“ Obwohl man das Teleskop nicht mehr und „Ah‘s“ zu hören, denn mit seinen wirklich benutzen kann, ließen es sich 10,12m Brennweite ist das eindrucks- die Exkursionsteilnehmer nicht nehvolle alte Teleskop riesig und auch men, sich in dem überaus bequemen Beobachtungssessel niederzulassen, sonst einfach etwas fürs Auge. 39 3/07 Andromeda „so zu tun als ob“ und die Imposanz des und an die 300 verschiedene ZeitRefraktors auf sich wirken zu lassen. schriften befinden, die z. T. uralt sind. Von „Acta Astronomika“ bis „Zurnal Das 1924 errichtete 120cm-Spiegeltele- experimentalnoj i teoreticeskof fisiki“ skop ist bzgl. der hier gemachten Ent- ist alles vertreten. Nachdem wir einmal deckung eigentlich noch berühmter als in diese gigantische Sammlung und in der Babelsberg-Refraktor. Hier wurden die faszinierende Innenarchitektur der erstmals Lichtspektren untersucht, um Bibliotheks-Kuppel eingetaucht waren, auf die chemische Zusammensetzung fiel es uns teilweise schwer, uns daraus von Sternen zu schließen. Außerdem wieder zu lösen. Das war wirklich eine gab es wichtige Beiträge zur Photome- „runde Sache“. trie von Sternen. Dieses Gerät konnten wir aber nicht bewundern, da es nach Drittes Ziel: Telegrafenberg dem 2. Weltkrieg demontiert und als Reparationsleistung auf die Krim trans- in Potsdam Klaus Kumbrink portiert wurde. In der neuen Kuppel des alten Gebäude, dass den 120cm Spiegel einst beher- Nach einer Mittagspause am Bahnbergte, befindet sich heute das Wissen- hof Potsdam waren es nun etwa 20 schaftliche Dokumentationszentrum, Minuten zu Fuß bis zum Eingang der in dem sich Kataloge, Datenbanken astronomischen Einrichtungen auf dem Telegrafenberg. Hier erwartete uns Herr Einsporn, um uns einiges über die Geschichte und die hiesigen Einrichtungen zu berichten. Er führte uns zu den wesentlichen Instituten des Telegrafenberges und hatte allerlei Interessantes zu erzählen. Insbesondere zwei Stationen hatten es uns angetan: der Einsteinturm und die Kuppel des großen Refraktors. Erbaut ist der Turm von Erich Mendelsohn von 1920 bis 1922 - die Eröffnung war am 6. Dezember 1924. Seine Aufgabe war die Überprüfung der Relativitätstheorie Albert Einsteins. 40 3/07 Andromeda Heute ist es das Hausinstrument der mit Sonne auf einem Bootsrestaurant und einer echten Berliner Currywurst. Potsdamer Sonnenforschung. Krönender Abschluss unserer Reise war dann die sehr engagierte Führung durch die Archenholdsternwarte mit dem Museum und dem mit einer Brennweite von 21m noch heute längsten Linsenfernrohr der Welt. Auf Luftbildern wirkt dieses wegen seiner Ausmaße unter freiem Himmel aufgestellte Gerät wie eine riesige Kanone. Selbst auf Satellitenaufnahmen aus großer Höhe fällt es dem Betrachter sofort ins Auge. Und wenn man sich der nach ihrem Begründer aus dem westfälischen Lichtenau bei Paderborn benannten Archenhold-Sternwarte im Treptower Park (nahe dem sowjetischen Ehrenmal Ein ausführlicher Bericht über den Ein- für die im 2. Weltkrieg gefallenen russteinturm und den großen Refraktor auf sischen Soldaten) nähert, überragt der dem Telegrafenberg folgt in der nächs- Fernrohrtubus das um die Montierung ten Ausgabe der „Andromeda“. Anm. der Redaktion Viertes Ziel: ArchenholdSternwarte in Berlin-Treptow Hans-Georg Pellengahr Wer nach den Top-Highlights vom Samstag nun gedacht hatte, es könne am Sonntag keine Steigerung mehr geben, musste sich eines Besseren belehren lassen. Begrüßt wurden wir in Treptow von einer fantastischen Herbstatmosphäre an der Spree, von Kaffee 41 3/07 Andromeda herum errichtete Sternwartengebäude wie ein Geschützrohr. Ein in der Ausstellung der Treptower Volkssternwarte aufgestelltes Modell der „Himmelskanone“ demonstrierte uns sehr anschaulich die Beweglichkeit des Riesenrefraktors. Man kann es kaum glauben, aber die Montierung macht jeden beliebigen Punkt des Himmels für das Riesenfernrohr erreichbar. Dem Beobachter wird dabei auf der am Okularende befindlichen Plattform stets eine bequeme Einblickposition geboten. Noch heute wird der inzwischen zum technischen Denkmal (als Außenstelle des Deutschen Technikmuseums) erklärte Riesenrefraktor regelmäßig für öffentliche Beobachtungen genutzt. Die Schnittzeichnung verdeutlicht die Funktion der Montierung. Die Lagerung ist auf zwei ineinander geschachtelte Montierungen verteilt, so erhält man zwei Teile je Achse. Die großen Kräfte (Gewicht) werden von Rollenlagern der äußeren Montierung aufgenommen (gelb): Für die schräge Stundenachse sind das zwei jeweils drei Meter große und weitere kleinere Räder, die über Laufkränze die Achse stützen. Die Deklinationsachse läuft in zwei großen Rollenlagern. Beide Lager können aber die Achsen nicht genau genug führen. Diese genaue Führung übernehmen Gleitlager der inneren Montierung (rot): Für die Stundenachse ist dies die Achse selbst, die in Gleitlagern läuft. Die Deklinationsachse wird durch zwei faustgroße Eisenkugeln in Gleitschalen geführt. Beide Systeme bilden so zwei ineinander geschachtelte Gabelmontierungen (gelb und rot), nur durch eine große Traverse an der Deklinationsachse miteinander verbunden. An dieser Traverse sind dann das eigentliche Fernrohr 130t und die beiden großen Gegengewichte (jeweils 9t Masse) angebracht (blau). 42 3/07 Andromeda Beide Achsen werden (schon von Anfang an) elektrisch angetrieben. Für den Grobantrieb dienen Motoren von 4kW und 6kW, für den Feinantrieb zwei Motoren von 0,5kW. als die diesbezüglichen Bemühungen der Fachastronomen, verwundert noch heute. Bereits als Student setzte sich Archenhold beharrlich und geschickt für den Bau eines Großteleskops in Berlin ein. Ursprünglich sollte dieses das mit 102cm Linsendurchmesser und einer Brennweite von 19,7m bis heute weltweit größte Linsenfernrohr in Yerkes, USA, übertreffen. Technologisch und finanziell erwies sich dies jedoch als unrealisierbar und so baute man letztendlich nicht den größten, dafür aber den längsten Refraktor der Welt mit einer Brennweite von 21m. Der Objektivdurchmesser hingegen betrug nur 68cm. Bei unserem Besuch war die Montierung für technische Wartungen eingerüstet, so dass wir leider weder die Bewegung des Fernrohrs noch dessen Durchblick im Original genießen konnten. Das voll bewegliche Modell im Sternwartengebäude hat uns dennoch sehr eindrucksvoll die Bewegungsmechanik der „Himmelskanone“ vor Augen geführt. Ja, und zum Beobachten sollten wir demnächst einfach nochmal hinfahren. Doch wie kam es überhaupt zum Bau Doch auch dieses Fernrohr wäre wohl kaum so schnell realisiert worden, dieses einzigartigen Instruments. wenn nicht das damalige Berlin nach Anfang der 90-er Jahre des 19. Jhdts. den Weltausstellungen in London und fehlte in Deutschland ein großes Lin- Paris davon träumte, nun ebenfalls eine senfernrohr. Dass die Ideen des jungen Weltausstellung auszurichten, zumal Friedrich Simon Archenhold schneller die Presse seit Errichtung des Pariser zum Bau eines Großinstruments führten Eiffelturms unablässig forderte, „es dem Erzfeind noch einmal zu zeigen“. Weil jedoch vor allem die süddeutschen Teilstaaten nicht mitmachen wollten, kam es 1896 anstelle einer Weltausstellung nur zur „Berliner Gewerbeausstellung“. Als eines der Ausstellungsprojekte entstand das Treptower Riesenfernrohr. Während alle anderen Ausstellungsobjekte nach Beendigung der Gewerbeshow wieder abgebaut 43 3/07 Andromeda wurden, blieb die „Himmelskanone“ stehen und wurde so zur Keimzelle der später nach ihrem Erbauer und ersten Direktor F. S. Archenhold, benannten Volkssternwarte. Der provisorisch zur Ausstellung errichtete Holzbau wurde 1909 durch das heutige Sternwartengebäude abgelöst. 1910 wurden mit dem Riesenfernrohr u. a. öffentliche Beobachtungen des Kometen Halley durchgeführt. Dessen Schweif durchquerte am 19. Mai 1910 die Erde und nachdem Astronomen darin das giftige Gas Cyan entdeckt hatten, befürchteten viele Menschen den Weltuntergang. Presse „Wahnsinn“ Vielerorts kam es zu sog. Weltunter- stoß der Erde mit dem Kometen: Weltuntergang unter Palmen gangspartys mit Galgenhumor. II. Teil (Gelangt nur zur Aufführung, falls der „Krach“ heil überstanden wird) Fortsetzung des Balls Wieder-Eröffnungsfeier in allen noch stehengebliebenen Räumen und Palmen- häusern der Flora. Nachdem der Riesenrefraktor bis 1912 geprägten Programmen, wie z. B. die- teilweise auch noch für wissenschaftlisem einer Hamburger Veranstaltung: che Zwecke eingesetzt worden war, entwickelte er sich in den folgenden Jahren – nicht zuletzt aufgrund seines festen I. Teil Henkersmahlzeit an reservierten Tischen und bequemen Beobachterstandes Letztes Konzert des Flora-Orchesters vor immer mehr zu einem Instrument für dem Weltuntergang öffentliche Beobachtungen. Direktor Fackelpolonaise durch den Park zur Be- F. S. Archenhold ging bei der Popularitrachtung des herannahenden Kometen sierung der Astronomie neue Wege. So Ball und Abschiedstrunk entstand am 12.04.1912 am RiesenfernPunkt 12 Uhr: Großer Krach. Zusammen rohr der erste Film einer SonnenfinsterFoto Karikatur „Kometerich“ 44 3/07 Andromeda nis. Dr. Günter Archenhold, der Sohn des Gründers, setzte die Filmversuche mit Aufnahmen der Mondoberfläche und einer Mondfinsternis fort. Bei der günstigen Mars-Sichtbarkeit 1925 und 1926 gab es noch einmal die Kombination von öffentlichen Beobachtungen und wissenschaftlicher Nutzung. Nach einer kriegsbedingten vorübergehenden Stilllegung der „Himmelskanone“ und der anschließenden deutschen Teilung wurde die Archenhold Sternwarte neu belebt. In der DDR hatte die Astronomie einen hohen Stellenwert, der nach dem Sputnik-Start im Oktober 1957 u. a. auch zur Einführung des Schulfaches „Astronomie“ führte. Ein erstes Lehrheft für den Unterricht wurde von dem damaligen Leiter der Treptower Volkssternwarte Diedrich Wattenberg verfasst. Mit viel Einsatz, Kreativität und Flexibilität wurde auch die Amateurastronomie gefördert. Als Pendant zu der Archenhold-Sternwarte im Ostberliner Treptow entstand im Westteil Berlins 1963 nach dem Mauerbau auf dem Insulaner Trümmerberg die Wilhelm-Förster-Sternwarte. Fortsetzung folgt Sternfreunde intern ☛ Eintritte: Ingo Kuna, 9.5.2007 Björn Voss, 25.9.2007 ☛ Austritte: Uta Mommert, 31.12.2007 ☛ Verstorben: Norbert Bertels, 12.12.2007 ☛ Coronado PST Das Sonnenteleskop kann von den Vereinsmitglieder ausgeliehen werden. ☛ Okularkoffer Auch der Okularkoffer steht den Vereinsmitglieder zwecks Ausleihe zur Verfügung. ☛ Homepage der Sternfreude Es hat sich viel getan auf der Internetseite www.sternfreundemuenster.de. Schauen Sie doch mal wieder rein! ☛ Termine: Totale Mondfinsternis am 21. Februar 2008 von 2:43 Uhr bis 6:09 Uhr (MEZ). Partielle Sonnenfinsternis am 1. August von 10:38 bis 12:19 Uhr (MESZ). Partielle Mondfinsternis am 16./17. August von 21:36 Uhr - 0:45 Uhr (MESZ). 45 3/07 Was? Wann? Wo? Andromeda Astronomie - Unser Hobby: Gemeinsame Beobachtung • Astrofotografie • Startergruppe • Mond & Sonnenbeobachtung • Beratung beim Fernrohrkauf • öffentliche Vorträge über astronomische Themen • Vereinszeitung Wer sich mit dem faszinierenden Gebiet der Astronomie näher beschäftigen möchte, ist herzlich eingeladen, zu einem unserer öffentlichen Treffen zu kommen. Unsere Mitglieder beantworten gerne Ihre Fragen. Öffentliche Veranstaltungen Wir veranstalten Vorträge über aktuelle astronomische Themen an jedem 2. Dienstag des Monats. Öffentliche Beobachtung vor dem Museum für Naturkunde. Aktuelle Infos über unsere „Homepage“. www.sternfreunde-muenster.de. Alle Veranstaltungen sind kostenlos! Vortragsthemen (A): Anfänger 8. Jan.: Praktische Sonnenbeobachtung (A) Andreas Pietsch Die Sonnenbeobachtung erfreut sich seit jeher großer Beliebtheit unter Amateurastronomen. Wir können auf der Sonne mit unseren Teleskopen einen ausserordentlichen Detailreichtum im „Weißlicht“ und im „H-Alpha-Licht“ beobachten. Der Vortrag soll Instrumente und Zubehör für die Sonnenbeobachtung zeigen ebenso Beobachtungstechniken und Auswertungen vermitteln. (F): Fortgeschrittene 12. Febr.: Neue Fotos der Sternfreunde Münster (A) div. Sternfreunde Wieder ist ein Jahr vergangen. Viele neue Bilder haben sich bei den Sternfreunden angesammelt. Der Abend vermittelt einen Querschnitt über die verschiedenartigen Bildmotive, von Planeten bis hin zur Deep Sky Fotografie. Auch die eindrucksvollen Bilder vom Kometen 17P/Holmes werden zu sehen sein. 11. März: N.N. Ort und Zeit: Seminarraum des Westfälischen Museums für Naturkunde / 19.30 Uhr 46 3/07 Andromeda 47