Judith Ingolfsson, Violine & Vladimir Stoupel, Klavier Concert-Centenaire, Vol. II: Louis Vierne Louis Vierne: Sonate für Violine und Klavier in g-moll, Op.23 (1907) Klavierquintett in c-moll, Op. 42 (1917) Judith Ingolfsson, Violine – Vladimir Stoupel, Klavier Rebecca Li, Violine – Stefan Fehlandt, Viola – Stephan Forck, Cello ACC303712 VÖ-Termin: 15.04.2016 Die Geigerin Judith Ingolfsson und der Pianist Vladimir Stoupel beschäftigen sich seit mehreren Jahren eingehend mit der Pflege eines außergewöhnlichen Repertoires: sie widmen sich als Duo denjenigen Komponisten, deren Leben durch den Ersten Weltkrieg entscheidend beeinflusst oder sogar beendet wurden. Dieses Projekt mit dem Titel Concert-Centenaire wurde von der französischen Regierung in das offizielle Gedenkprogramm des 100. Jahrestages des Ersten Weltkriegs aufgenommen und am 11. November 2013 vom französischen Präsidenten François Hollande persönlich im Elysée-Palast vorgestellt. 2016 veröffentlichen Judith Ingolfsson und Vladimir Stoupel bei Accentus Music nun drei CDs mit Werken von Albéric Magnard, Rudi Stephan, Louis Vierne und Gabriel Fauré und dokumentieren so ihr Engagement rund um diese spezifische Thematik. Die vorliegende CD mit Werken von Louis Vierne ist die zweite dieser drei CDs, bereits erschienen ist die Aufnahme mit Werken von Rudi Stephan und Albéric Magnard (ACC303711). Der 1878 in Poitiers geborene Louis Vierne ist der Nachwelt vor allem durch seine Orgelwerke bekannt, jedoch steht er eindeutig im Schatten großer französischer Zeitgenossen wie Debussy, Ravel, Fauré und Saint-Saëns. Orgelunterricht erhielt der junge Vierne von César Franck, den er sehr verehrte, sowie nachfolgend von Charles-Marie Widor, der ihn auch zu seinem Orgelassistenten an der Pariser Kirche Saint-Sulpice ernannte. Einflüsse beider Lehrer sind in Viernes kompositorischem Schaffen verschmolzen und deutlich spürbar. Viernes Leben war durch eine fast beispiellose Abfolge von Schicksalsschlägen und vor allem gesundheitlichen Einschränkungen geprägt. Nahezu blind geboren, ermöglichte ihm eine Operation zumindest, das Gröbste zu erkennen sowie sich selbständig draußen fortzubewegen – es folgten im Lauf seines Lebens immer neue Erkrankungen, gegen die er sich aber stets zu stemmen vermochte: so ging er auf große Konzertreisen durch Europa und die USA und sammelte nach dem Ersten Weltkrieg unermüdlich Geld für die Restaurierung der Orgel von Notre-Dame de Paris, wo er seit 1900 als Organist tätig war. 1937 verstarb er beim Spiel an dieser Wirkungsstätte im Beisein seines Schülers Maurice Duruflé. Viernes einzige Violinsonate ist ein Auftragswerk des großen Eugène Ysaÿe, der sie 1908 in Paris zur Uraufführung brachte. Sein Klavierquintett, das als Höhepunkt seines kammermusikalischen Werks gilt, komponierte Vierne 1917 im Angedenken an seinen Sohn Jacques, der im Krieg wegen seiner kritischen Haltung exekutiert worden war. Pressekontakt: maren borchers · for artists / Birgit Niemeyer Tel: +49 (0)30 / 414 7817 42 e-mail: [email protected]