Gemeindeentwicklungskonzept Beimerstetten ENTWURF: 16.11.2015 Sanierungstreuhand Ulm GmbH Neue Straße 102 89073 Ulm [email protected] Telefon: 0731 15386 0 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis INHALT 1. Vorbemerkung 1.1. 1.2. Anlass und bisheriges Vorgehen Ziel des Gemeindeentwicklungskonzeptes 2. Ausgangssituation 2.1. 2.2. 2.3. Regionalplanung und Flächennutzungsplan Lage im Raum, Gebietsstruktur, Interkommunale Zusammenarbeit Bevölkerungsstruktur und Entwicklung, Arbeitsangebot 3. Bestandsaufnahme und Analyse 3.1. Städtebauliche Entwicklung, Lage und Siedlungsstruktur 3.1.1. Bauliche Entwicklung 3.1.2. Straßen, öffentliche Plätze, Grün- und Freiflächen 3.2. Infrastruktur und Nutzungen 3.2.1. 3.2.2. 3.2.3. 3.2.4. MIV (Motorisierter Individualverkehr) und Radverkehr Schienenverkehr und öffentlicher Nahverkehr Gewerbe und Landwirtschaft Nahversorgung, Dienstleistung und öffentliche Einrichtungen 3.3. Zusammenfassung 4. Leitbild, Ziele, Handlungsfelder 4.1. 4.2. 4.3. Leitbild Ziele Handlungsfelder 4.3.1. Gemeinbedarf – Projekte/Maßnahmen 4.3.2. Öffentlicher Raum – Projekte/Maßnahmen 4.3.3. Innenentwicklung- und weitere Entwicklungen an den Ortsrändern – Projekte/Maßnahmen 5. Weiteres Vorgehen/Ausblick 5.1. 5.2. Öffentlichkeit und Bürgerbeteiligung Fortschreibung GEK und Weiterentwicklung der Projekte/Maßnahmen Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 2 Gemeindeentwicklungskonzept 1. Vorbemerkung 1.1. Anlass und bisheriges Vorgehen Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Gemeinde Beimerstetten bemüht den Ortskern und die angrenzenden Bereiche durch Einzelmaßnahmen weiterzuentwickeln. Im Juni 1996 beschloss der Gemeinderat daher, für den Bereich des Ortskerns eine städtebauliche Grobanalyse durchführen zu lassen. Diese Analyse bestätigte die vorhandenen städtebaulichen Missstände und ein erster Rahmenplan zeigte Lösungsmöglichkeiten auf. Die Gemeinde bemühte sich über mehrere Jahre in das Landessanierungsprogramm (LSP) aufgenommen zu werden. Erst im März 2003 wurde Beimerstetten mit einem Projekt „Untersuchung über die Nutzungsmöglichkeit innerörtlicher Entwicklungspotenziale zur Vermeidung von Neubaugebieten im Außenbereich“ in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) aufgenommen. Erste Projekte konnten mit diesen Mitteln angegangen werden. Mit der Aufnahme in das Landessanierungsprogramm im Jahr 2009 wurde ein weiterer Planungsprozess in der Gemeinde Beimerstetten angestoßen. Einige Sanierungsziele konnten inzwischen auch schon umgesetzt werden. Andere Ziele konnten aufgrund von veränderten Rahmenbedingungen, die von außen wirken noch nicht verwirklicht werden. Um die Gesamtentwicklung der Gemeinde fortzuführen, wird nun auf der Basis aller bisherigen Untersuchungen und Planungen ein Entwicklungskonzept für das gesamte Gemeindegebiet erstellt. 1.2. Ziel des Gemeindeentwicklungskonzeptes Das Gemeindeentwicklungskonzept soll der Leitfaden der Gemeinde für die künftige gemeindliche Entwicklung sein. Es soll ein Zeithorizont von ca. 15 Jahren betrachtet werden. Das Konzept beinhaltet die Analyse der aktuellen Situation sowie Ziele und Handlungsempfehlungen zu den wichtigsten Themenfeldern, wie Bevölkerungsentwicklung, Wohnen, Verkehr, Gewerbe, Gemeinbedarfseinrichtungen und Nahversorgung. Bereits realisierte und geplante Maßnahmen, werden im Konzept aufgeführt. Die Vorbereitende Untersuchung zum Sanierungsgebiet Beimerstetten-Ortskern von 2010 dient als Grundlage für die weitere ganzheitliche Betrachtung der Gemeindeentwicklung. Das Gemeindeentwicklungskonzept an sich soll dabei flexibel sein und die Möglichkeit bieten, auch unvorhergesehene Entwicklungen mit aufzunehmen und zu erfassen. Deshalb ist geplant, das Konzept regelmäßig unter Beteiligung der Öffentlichkeit und Bürger weiterzuentwickeln und fortzuschreiben. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 3 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis 2. Ausgangssituation 2.1. Regionalplanung und Flächennutzungsplan Der Verwaltungsraum Dornstadt wird in seiner Entwicklung stark durch die Nähe zum Oberzentrum Ulm – Neu-Ulm bestimmt. Dornstadt liegt im Verdichtungsraum an der regionalen Entwicklungsachse (Geislingen-Lonsee-Amstetten-Ulm). Beimerstetten liegt im ländlichen Raum. Die Grundsätze und Ziele in der Landesplanung für den Ländlichen Raum sind. „Der ländliche Raum im engeren Sinne ist so zu entwickeln, dass günstige Wohnstandortbedingungen Ressourcen schonend genutzt, ausreichende und attraktive Arbeitsplatz-, Bildungs- und Versorgungsangebote in angemessener Nähe zum Wohnort bereitgehalten, der agrarund wirtschaftsstrukturelle Wandel sozial verträglich bewältigt und großflächige funktionsfähige Freiräume gesichert werden.“(Quelle Flächennutzungsplan Seite 7, 4.2.1.1) Der Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Dornstadt stellt die zukunftsorientierte weitere Entwicklung für Gewerbe- und Wohnbauflächen für die Gemeinde Beimerstetten dar. Die weitere Gewerbeentwicklung soll sich nach Norden entwickeln. Langfristig ist eventuell auch eine Entwicklung im Westen, zwischen Bahnlinie und Westumfahrung, denkbar. Die Wohnflächenentwicklung soll priorisiert im Innenbereich und im Osten Beimerstettens erfolgen. Der Bestand der Einzelhandelsversorgung soll gesichert werden. Die vorhandenen Gemeinbedarfseinrichtungen sind für die zukünftigen Entwicklungen kontinuierlich zu sichern und auszubauen. Künftige Gemeinbedarfseinrichtungen sollen im Süden des Ortsrandes an der Dornstadter Straße weiterentwickelt werden. dies ist bereits in den vergangenen Jahren erfolgreich durchgeführt worden. Auszug aus dem Flächennutzungsplan Verwaltungsgemeinschaft Dornstadt Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 4 Gemeindeentwicklungskonzept 2.2. Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Lage im Raum, Gebietsstruktur, Interkommunale Zusammenarbeit Die Gemeinde Beimerstetten mit den Ortsteilen Hagen und Eiselau ist eine der größeren und zugleich dynamischsten Gemeinden des Alb-Donau-Kreises. Landschaftlich schön auf der Ulmer Flächenalb gelegen, umgeben von Wäldern, fruchtbaren Äckern und Wiesen, ist Beimerstetten mit seinen rund 2.500 Einwohnern aufgrund der guten Anbindung an das Oberzentrum Ulm (Entfernung ca. 12 km) ein beliebter Ort zum Wohnen, Leben und Arbeiten. Die Ortsteile Hagen und Eiselau bestehen überwiegend aus landwirtschaftlichen Gehöften. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 1.433 ha. Davon betragen die Siedlungs- und Verkehrsflächen 151 ha (=10,5 %), die landwirtschaftliche Fläche beträgt 901 ha, die Waldflächen betragen 378 ha und die sonstigen Flächen betragen 5 ha (Stand 1997, Quelle: Flächennutzungsplan). Das nächstgelegene Kleinzentrum ist die Gemeinde Dornstadt im Westen. Mit den Nachbargemeinden Dornstadt und Westerstetten bildet die Gemeinde Beimerstetten eine Verwaltungsgemeinschaft im Bereich des Flächennutzungsplanes. Weitere Nachbargemeinden sind die Gemeinde Langenau, die Gemeinde Bernstadt und Breitingen und die Stadt Ulm als Oberzentrum im Süden. Eine weitere Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden besteht auch in folgenden Bereichen: der Abwasserentsorgung (Zweckverband Mittleres Lonetal) und der Wasserversorgung (Zweckverband Wasserversorgung Ulmer Alb). Seit 2015 gibt es darüber hinaus die Zusammenarbeit der Helferkreise für die Flüchtlingsbetreuung zwischen der Stadt Blaustein, der Gemeinde Westerstetten und der Gemeinde Dornstadt. Darstellung Beimerstetten mit Nachbargemeinden Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 5 Gemeindeentwicklungskonzept 2.3. Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Bevölkerungsstruktur und Entwicklung, Arbeitsangebot Einwohnerzahl, Zu- und Fortzüge, Altersstruktur und Arbeitsangebot: Die Gemeinde Beimerstetten ist gemäß den Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg eine langsam wachsende Gemeinde. Im Jahr 2014 hatte die Gemeinde Beimerstetten 2.543 Einwohner, davon wohnten in den Ortsteilen Hagen und Eiselau lediglich 45 Einwohner. Nach der Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes (Stand 2012) wächst die Gemeinde bis 2030 um 19 bis 90 Einwohner. Im Jahr 2013 war ein geringfügiger Wanderungsverlust bei gleichzeitigem gleichzeitig Geburtenüberschuss zu verzeichnen. Die Verkehrsgünstige Lage an der Autobahn A8 und der Bahnhof der eine schnelle Anbindung an das Oberzentrum Ulm (10 Min. Fahrtzeit) bietet, macht die Gemeinde zu einem beliebten Wohnort, auch für Personen die im Umkreis von Ulm eine Wohnung oder ein Haus suchen. Die Entwicklung der Alterspyramide weißt im Verhältnis zum Land BadenWürttemberg keine Besonderheiten auf. Aufgrund der begehrten Wohnlage für junge Familien und auch der allgemein alternden Bevölkerung gibt es sowohl Bedarf für altersgerechten Wohnraum und auch für junge Familien. 2014 gab es ca. 340 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer/Innen am Ort. Insgesamt gab es ca. 1.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer. Die Beschäftigungsquote liegt bei über 35% im Vergleich zu den Nachbargemeinden ist das sehr hoch. In den Jahren 2009/2010 gab es wesentlich mehr beschäftigte Arbeitnehmer am Ort, es muss Ziel sein diese Zahl wieder zu erhöhen, dafür kann eine moderate Weiterentwicklung der Gewerbestandorte zielführend sein. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 6 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis 3. Bestandsaufnahme und Analyse 3.1. Städtebauliche Entwicklung und Siedlungsstruktur Der Ort liegt auf der sogenannten Ulmer Alb nordöstlich von Dornstadt. Der alte Ortskern ist bis heute noch durch landwirtschaftliche Gebäude geprägt. Der relativ geschlossene Ortskern wird im Westen durch die Bahnlinie Stuttgart-Ulm begrenzt. Der Hauptteil des Ortes befindet sich nördlich der UImer- und Dornstadterstraße. Im Osten bildet eine natürliche Mulde die ursprüngliche Siedlungsgrenze. Die Entwicklung des alten Ortskerns wurde seit 1826 durch zwei wesentliche Faktoren geprägt. Den Bau der Eisenbahnstrecke von Stuttgart nach Ulm mit der Errichtung eines Bahnhofes (1850) und die Entwicklung von neuen Wohnsiedlungen in den 1950er bis 1970er Jahren. Durch den Bahnhof konzentrierte sich die Ausdehnung zunächst in Richtung Westen entlang der Bahnhofstraße. Die neuen Wohn- und Gewerbegebiete wurden dann sowohl im Westen, Norden und Süden angesiedelt. Im Osten stellte die natürliche Mulde bis 2006 die bauliche Grenze des Ortes dar. Das neue Baugebiet „Bühl“ östlich der Mulde wurde erst in jüngster Vergangenheit 2006 entwickelt. Das heutige Ortsbild von Beimerstetten ist von Wohngebieten unterschiedlichster Bauzeit geprägt. Der Alte Ortskern ist heterogen bebaut und stark versiegelt, es dominieren noch die landwirtschaftlichen Betriebe. Die kleiner parzellierten Wohngebiete weisen Wohnqualität auf, der ländliche Charakter ist hier kaum spürbar. Alt und neu setzten sich im Ortsbild deutlich voneinander ab. Die öffentlichen Einrichtungen sind an unterschiedlichen Lagen im Ort vorzufinden. Sie konzentrieren sich vorwiegend in den Schwerpunkten, Alter Ortskern, Bahnhof und südlich der Dornstadter Straße. Der Ortsteil Hagen im Süden gelegen besteht aus vier landwirtschaftlichen Höfen und gehört seit 1829 zur Gemeinde Beimerstetten. Der Ortsteil Eiselau im Nordwesten gelegen wurde bereits 1810 Teil der Gemeinde Beimerstetten und besteht aus fünf Höfen. Die Ortsteile sind in das Landschaftsbild der Schwäbischen Alb sehr gut eingebunden. Ziel ist es dieses zu erhalten und in seiner Ausprägung zu stärken und keine weiteren städtebaulichen Entwicklungen vorzunehmen. Im Außenbereich gibt es bereits mehrerer Aussiedlerhöfe die vorwiegend südlich des Hauptortes liegen. Hier gibt es bereits weitere Flächen für den Gemeinbedarf, wie Sportplatz und Vereinsheime. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 7 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Darstellung Städtebauliche Entwicklung und Siedlungsstruktur 3.1.1: Bauliche Entwicklung Im Bereich der Wohnbauentwicklung werden zwei verschiedene Entwicklungen in der Gemeinde verfolgt. Eingeschränkt wird die Innenentwicklung von Wohnungsneubauten im Hauptort teilweise durch die noch bestehenden landwirtschaftlichen Nutzungen. Durch Aufgabe oder Verlagerung der landwirtschaftlichen Nutzungen im Hauptort können sich Potenziale für die weitere bauliche Entwicklung ergeben. Innenentwicklungspotenzial gibt es im Bereich folgender Flächen: Ehemalige Gärtnerei und Schreinerei, Albrecht-Dürer-Weg/Dornstadter Straße, freie Grünfläche Neue Straße, Gelände Alter Bauhof an der Dornstadter Straße und freie Grünfläche beim Seeweg. Die Bebauung dieser Fläche mit neuen Wohngebäuden wurde 2014 bereits begonnen. Derzeit kann nur ein Teilbereich bebaut werden, da Einschränkungen aufgrund der Nachbarnutzung bestehen. Das Ortsbild des historischen Kerns mit Rathaus, Kirche und landwirtschaftlichen Gebäuden stellt für die Bevölkerung ein identitätsstiftender Teil der Gemeinde dar. Die Gebäude des alten Ortskerns weisen jedoch überwiegend einen hohen Modernisierungsbedarf auf. Einige Haupt- und Nebengebäude sind aktuell teilweise ungenutzt. Woraus sich weiteres Potenzial für die Innenentwicklung ergibt. Leer stehende Gebäude und Anwesen können so wieder genutzt werden und untergenutzte Anwesen durch Ergänzung neu geordnet werden. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 8 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Die neuen Wohnbauflächen der Gemeinde sind im Flächennutzungsplan am östlichen und südöstlichen Ortsrand ausgewiesen. Diese können bedarfsgerecht entwickelt und erschlossen werden. Die Gewerbeflächen der Gemeinde liegen im Norden des Hauptortes, die bisher ausgewiesenen Gewerbeflächen sind derzeit vollständig belegt. Im Flächennutzungsplan ist eine Erweiterung des Gewerbegebietes Richtung Norden bis zur geplanten Westumfahrung bereits vorgesehen, die ebenfalls bei Bedarf erschlossen werden kann. Weitere Potenziale für eine Erweiterung der Gewerbeflächen im Sinne der Ortsentwicklung stellen die Grundstücke westlich der Bahntrasse bis zur geplanten Westumfahrung dar. 3.1.2. Straßen, öffentliche Plätze, Grün- und Freiflächen Die Durchgangsstraßen und die Bahnhofstraße als Verbindung zum Bahnhof spielen im Ortsbild eine wesentliche Rolle, diese sind durch ein hohes Verkehrsaufkommen auch im Schwerlastbereich geprägt. Die Gestaltung ist derzeit auf die Bedürfnisse des motorisierten Individualverkehrs ausgerichtet. Fußgänger, Radfahrer und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel sind Gefährdungen ausgesetzt. Lärm und mangelnde Aufenthaltsqualität beeinträchtigen die Nutzer und Bewohner. Durch die geplante Umgehungsstraße kann der Durchgangsverkehr reduziert werden, hier ergeben sich Potentiale das Ortsbild zu verändern und neu zu vernetzen. Die Ortseinfahrten im Westen und im Osten wurden bereits umgestaltet, ebenso wurden neue sichere Fußgängerüberwege über die Dornstadter Straße zu den öffentlichen Einrichtungen südlich der Dornstadter Straße geschaffen. Die wichtigen Gemeinbedarfseinrichtungen sind schwerpunktmäßig in vier Bereichen des Hauptortes zu finden. Der Bereich südlich der Dornstadter Straße ist inzwischen weitestgehend entwickelt und die öffentlichen Räume neu gestaltet. Jedoch fehlen im alten Ortskern und im Bereich Bahnhof noch identitätsstiftende öffentliche Plätze, Frei- und Grünflächen. Dies betrifft auch den Bereich um die katholische Kirche mit Kindergarten im Zentrum der bestehenden Wohngebiete. Eine Vernetzung der vorhandenen Infrastrukturstandorte, öffentlichen Freiflächen, öffentliche Plätze und der Einzelhandelsschwerpunkte in der Gemeinde sind teilweise nicht erkennbar und kaum wahrnehmbar. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 9 Gemeindeentwicklungskonzept 3.2. Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Infrastruktur und Nutzungen 3.2.1. MIV (Motorisierter Individualverkehr) und Radverkehr Die Erschließung des Hauptortes erfolgt über zwei Straßen. Die Kreisstraße K7403 von West nach Ost Dornstadter Straße (Anbindung im Westen an die B10 von Ulm nach Stuttgart) und im Osten in Richtung Bernstadt/Langenau. Die Landesstraße L1165 von Nord nach Süd, von Breitinger Straße über die Ulmer Straße, von Weidenstetten nach Ulm. Diese Straßen treffen sich in der Ortsmitte. In der Vorbereitenden Untersuchung zum Sanierungsgebiet Ortskern 2010 wurden die Lärmbelästigungen vom Durchgangsverkehr, auch Schwerlastverkehr, von den Bürgern als belastend empfunden. Für die Entlastung des Ortes gibt es bereits seit längerer Zeit die Planung einer Ortsumgehung „Westumfahrung Beimerstetten“. Derzeit befindet sich das Projekt beim Regierungspräsidium Tübingen in der Vorplanungsphase. Durch die Ortsumfahrung kann die Ortsdurchfahrt um bis zu 4.800 Kfz/24 h entlastet werden. Ziel der Maßnahme ist die Verbesserung des Verkehrsflusses und der Verkehrsqualität für den Durchgangsverkehr und die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Ortsdurchfahrt auf die Ortsumfahrung, die Reduzierung der Lärm- und Schadstoffbelastungen sowie die Erhöhung der Verkehrssicherheit in der Ortsdurchfahrt. Hier ergeben sich Potentiale für eine innerörtliche Weiterentwicklung des öffentlichen Raumes. Die überörtliche Erschließung erfolgt über die Autobahn A8. Derzeit gibt es eine Autobahnzufahrt bei Dornstadt. Im Zuge des Ausbaus der A8 ist ein zusätzlicher Anschluss geplant. Durch den sogenannten Doppelanschluss Ulm-West/Ulm-Nord wird die direkte Anbindung des Gewerbegebiets Himmelweiler, Himmelreich und UlmNord erreicht, dieser soll alle umliegenden Ortschaften vom Schwerverkehr entlasten. Rund um Beimerstetten gibt es ein beschildertes Radwegesnetz des Alb-DonauKreises. Der Ortskern von Beimerstetten ist hier jedoch nicht berücksichtigt. Die Verbindungen nach Süden Richtung Hagen-Jungingen Ulm und der neue Radweg Richtung Osten nach Hörvelsingen-Bernstadt sind positiv zu bewerten. Im Zuge der geplanten Ortsumgehung im Westen gibt es hierzu bereits Planungen das Radwegenetz in Richtung Süden weiter zu verbessern. Jedoch sind noch Defizite in der Verbindung nach Westen Richtung Tomerdingen und Dornstadt und Richtung Norden nach Breitingen vorhanden. In Richtung Norden nach Breitingen gibt es eine Zielplanung, die im Radnetzplan des Alb-Donau-Kreises verankert ist. 3.2.2. Schienenverkehr und öffentlicher Nahverkehr Beimerstetten liegt an der Bahnstrecke Stuttgart-Ulm und hat einen eigenen Bahnhof mit Regionalverbindungen. Die Bahnlinie führt im Westen am Ort vorbei. Bereits 2010 wurde eine Lärmschutzwand entlang der Gleistrasse zum Schutz der Gemeinde erstellt. Die Neubaustrecke Stuttgart – Ulm hat zukünftig auch Auswirkungen auf den Ort. Auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke wird der überregionale Personenverkehr stattfinden und stellt dadurch eine Entlastung für die Gemeinde dar. Für den Personenregionalverkehr Richtung Ulm und Geislingen ist geplant, diesen weiterhin auf der bestehenden Schienentrasse abzuwickeln. Hier ergibt sich auch für Beimerstetten die Chance, gegebenenfalls den S-Bahn Verkehr noch weiter Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 10 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis auszubauen. Diesen Standortvorteil gilt es für die Zukunft der Gemeindeentwicklung zu nutzen. Wie sich der Güterverkehr auf die bestehende und neue Strecke entlang der Autobahn A8 zukünftig verteilt und weiterentwickelt kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Es ist möglich, dass der Güterverkehr auf der bestehenden Trasse noch erheblich zunimmt. Zusätzlich zum Bahnhof ist Beimerstetten mit zwei Buslinien im Donau-IllerNahverkehrsverbund angeschlossen. Die Linie 46 verbindet Ulm – Amstetten – Geislingen (Steige) und zurück, mit dieser Buslinie ist auch der Ortsteil Hagen an den ÖPNV angeschlossen. Für den Ortsteil Eiselau besteht derzeit keine Linienbusanbindung. Über die Linie 585, Ulm – Altheim (Alb) – Gerstetten und zurück ist Beimerstetten mit einem Bushalt in der Breitinger Straße im ÖPNV berücksichtigt. Eine Buslinie in das Unterzentrum nach Dornstadt besteht nicht. 3.2.3. Gewerbe und Landwirtschaft Die größten gewerblichen Flächen befinden sich im Norden und im Nordosten des Hauptortes; hier sind auch mögliche Flächen für eine weitere Entwicklung von Gewerbeflächen vorzufinden, die teilweise auch bereits im Flächennutzungsplan so verankert sind. Da sich diese Bereiche an der geplanten Westumgehung befinden, handelt es sich hierbei um zukunftsorientierte und bevorzugte Flächen. Der Standort besitzt für etablierte und neue Gewerbetreibende eine hohe Attraktivität. Eine weitere gewerbliche Fläche befindet sich entlang des Bahngleises; hier ist derzeit eine größere untergenutzte Fläche zu verzeichnen, dies eröffnet die Möglichkeit ein geeignetes nachhaltiges Nutzungskonzept in der Nähe des Bahnhofs zu entwickeln. Die derzeit teilweise brachliegende gewerbliche Fläche am Albrecht-Dürer-Weg befindet sich zwischen zwei überwiegend mit Wohnnutzung geprägten Bereichen. Hier bietet sich die Chance, der mittel- bis langfristigen Umnutzung in eine Wohnnutzung bei zentraler Lage. Entlang der Ulmer Straße und der Dornstadter Straße befinden sich etablierte Gewerbestandorte, die wenig störend sind und gleichzeitig zur Belebung des Ortes beitragen. Ebenso verhält es sich bei den gewerblichen Einzelstandorten im alten Ortskern. Der alte Ortskern ist noch immer stark landwirtschaftlich geprägt. Derzeit gibt es bei den landwirtschaftlichen Gehöfte noch wenig Leerstände. Aufgrund der allgemeinen Veränderungen im landwirtschaftlichen Bereich, sind langfristige Konzepte zu entwickeln, um künftigen Leerständen entgegen zu wirken. Auch hier können sich für den alten Ortskern neue Entwicklungsmöglichkeiten ergeben (neue Wohnkonzepte und Wohnformen). 3.2.4. Nahversorgung, Dienstleistung und öffentliche Einrichtungen Die wesentlichen Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote Beimerstettens sind in der Bahnhofstraße und im nördlichen Gewerbegebiet zu finden. Das vorhandene Angebot ist grundsätzlich ausreichend. Zur Sicherung dieses Angebotes ist es wichtig, die Einzelstandorte zukunftsfähig und attraktiv zu gestalten. Die Bahnhofstraße birgt hierbei besondere Potenziale; sie sollte daher in ihrer Funktion Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 11 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis und Ausprägung als Einzelhandels- und Dienstleistungsschwerpunkt gestärkt werden. Sie stellt gleichzeitig die wichtige Ost-West-Verbindung zwischen Bahnhof und altem Ortskern dar und ist darüber hinaus eine wichtige Wegeverbindung. Die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde sind vorwiegend an vier Stellen verortet: Im Westen der Bahnhof mit dem neuen Bauhof; im Süden an der Dornstadter Straße die Mehrzweckhalle, die Schule und das 2015 neu gebaute Kinderhaus. Im Osten der „Alte Ortskern“ mit Rathaus und evangelischer Kirche mit Gemeindezentrum. Im Zentrum der Wohngebiete, nördlich der Bahnhofstraße gelegen, die kath. Kirche mit Gemeindezentrum und Kindergarten. Sowohl die Gebäude als auch die Plätze vor den öffentlichen Gebäuden weisen teilweise funktionale und bauliche Mängel auf. Hier sind insbesondere das alte Bahnhofsgebäude mit dem Bahnhofsvorplatz und das Rathaus mit dem öffentlichen Raum zu nennen. Diese ortsbildprägenden Gebäude mit ihren vorgelagerten öffentlichen Räumen, sind wesentliche Elemente der weiteren Gemeindeentwicklung. Die öffentlichen Einrichtungen mit dem angrenzenden öffentlichen Raum an der Dornstadter Straße wurden in den letzten Jahren bereits saniert, weiterentwickelt und aufgewertet. Im Bereich der kath. Kirche und des Kindergartens im Wohngebiet, gibt es jedoch noch Bedarf nach Aufwertung der öffentlichen Bereiche und einer besseren Vernetzung mit der zentral gelegenen Bahnhofstraße. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 12 Gemeindeentwicklungskonzept 3.3. Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Zusammenfassung Die Gemeinde Beimerstetten ist eine kleine Gemeinde, deren Infrastruktur gut ausgebaut ist. Die Grundversorgung für den täglichen Bedarf der Bewohner ist gegeben. Um den zukunftsgerechten Ausbau sowie die Sicherung der Gemeindeentwicklung weiterhin zu gewährleisten, gibt es in unterschiedlichen Bereichen Anpassungs- und Entwicklungsbedarf. Aufgrund der benannten Rahmenbedingungen ergeben sich unter anderem folgende räumliche und inhaltliche Entwicklungspotentiale. Minderung von Beeinträchtigungen des Wohnens insbesondere durch Verkehrslärm. Dies ist bereits durch den Bau einer Lärmschutzwand entlang des Bahngleises erfolgt. Der Verkehrslärm des motorisierten Individualverkehrs innerhalb des Ortes kann durch den Bau der geplanten Westumfahrung gemindert werden. In Zuge dessen sollten dann die Durchgangsstraßen an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Dies betrifft die Breitinger Straße und die Ulmer Straße mit Kreuzungsbereichen, die aufgewertet und verkehrsberuhigt werden können. Im Bereich der Dornstadter Straße und der Bernstadter Straße wurden an den Ortseingängen bereits Verbesserungen durchgeführt und neue sichere Übergänge geschaffen; Sicherung und Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Radwege; Stärkung des alten Ortskern durch Modernisierung und Neubau von Gemeinbedarfseinrichtungen (Rathaus und Neubau Bürgerhaus); Umnutzung und Sanierung des alten Bahnhofsgebäudes. Gestaltung/Aufwertung des öffentlichen Raums an den vier Schwerpunkten an denen die wichtigsten Gemeinbedarfseinrichtung vorzufinden sind (alter Ortskern, Dornstadter Straße, Bahnhof, kath. Kirche mit Kindergarten) und die Vernetzung dieser identitätsstiftenden Räume. Die Aufwertung der Bahnhofsstraße ist dabei besonders zu erwähnen, da Sie sowohl eine wichtige Wegeverbindung für die Verbindung der Ortsteile darstellt und gleichzeitig wichtiger Einzelhandels- und Dienstleistungsschwerpunkt ist; Sicherung der Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote durch Anpassung sowohl an die Bedürfnisse für die Einwohner und der Dienstleistungsanbieter und Händler; Innerhalb des Hauptortes gibt es noch Flächen für eine weitere Innenentwicklung im Bereich Wohnen und Dienstleistung. Durch behutsame städtebauliche Ergänzungen/Änderungen kann das Ortsbild gestärkt werden. Entwicklung von Neubaugebieten im Osten und Süd-Osten der Gemeinde für eine bedarfsgerechte Anpassung in Bezug auf die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung; Bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Gewerbeflächen, um für die Gewerbetreibenden einen attraktiven Standort zu schaffen; Stärkung der vorhandenen soziokulturellen Infrastruktur der Gemeinde und Unterstützung und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 13 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Entwicklungsschwerpunkte: Gemeinbedarf - Wohnen – Öffentlicher Raum – Gewerbe Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 14 Gemeindeentwicklungskonzept 4. Leitbild, Ziele, Handlungsfelder 4.1. Leitbild Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Erhalt und Steigerung der Stärken, Potenziale von Beimerstetten; Verringerung der Schwächen und Risiken. Imagebildung der Gemeinde nach innen und außen. Beimerstetten – lebendig, dynamisch, aktiv 4.2. Ziele Das Gemeindeentwicklungskonzept soll Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Ausrichtung der Gemeindeentwicklung sein; soll die bestehenden Sanierungsziele im Ortskern bei der Umsetzung stärken; soll die Bürgerbeteiligung an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen etablieren; soll das bürgerschaftliche Engagement wecken; soll mittel- und langfristig die Wohn- und Lebensqualität sichern; soll Grundlage, für eine nachhaltige Weiterentwicklung und der Standortsicherung für Gewerbetreibende; soll die Verknüpfung der Ortsteile und der umliegenden Gemeinden stärken; ist die Erarbeitung und Zusammenstellung von konkreten Maßnahmen und Projekten. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 15 Gemeindeentwicklungskonzept 4.3. Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Handlungsfelder Die wesentlichen Handlungsfelder konzentrieren sich auf die Schwerpunkte Sicherung und Verbesserung der Gemeinbedarfseinrichtungen und die Weiterentwicklung und Verbesserung des Öffentlichen Raums. Die Wohnentwicklung soll sowohl mittels Innenentwicklung als auch in Form von Neubaugebieten analog zur prognostizierten Bevölkerungsentwicklung gesichert und kontinuierlich fortgeführt werden. Im Bereich der Gewerbeentwicklung besteht für die Gemeinde die Aufgabe, die Attraktivität des Standortes für die Gewerbebetreibenden zu sichern und auszubauen. Die soziokulturelle Infrastruktur zu sichern, anzupassen und auszubauen stellt ein weiteres Handlungsfeld dar. Die Einwohner der Gemeinde Beimerstetten engagieren und beteiligen sich schon heute in vielfältiger Weise in sozialen und kulturellen Aktivitäten. Es gibt ein aktives Gemeindeleben in Vereinen, den kirchlichen Einrichtungen und in den Schulen und Kindergärten. Um diese Aktivitäten zu sichern und weiteres soziales und kulturelles Engagement zu ermöglichen und in der Gemeinde zu etablieren, bedarf es sowohl räumlich als auch inhaltlich der ständigen Anpassung. Im nachfolgenden werden Projekte und Maßnahmen dargestellt, die bereits geplant oder teilweise fertiggestellt sind. Viele dieser Ziele und Maßnahmen sind bereits im Sanierungskonzept für den Ortskern (2010) verankert. Sie werden stetig fortgeschrieben und weiterentwickelt. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 16 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis 4.3.1. Gemeinbedarf – Projekte/Maßnahmen Geplantes Projekt: „Neue Ortsmitte Beimerstetten“ Die „Neue Ortsmitte Beimerstetten“ besteht im Wesentlichen aus drei Maßnahmen. Die Modernisierung des Rathauses, dem Neubau eines Bürgerhauses und der Aufwertung des öffentlichen Raumes. Hierfür gibt es einen Rahmenplan aus dem Jahr 2012. Übergeordnetes Ziel für die geplanten Maßnahmen ist es, die Ortsmitte in ihrer Funktion zu stärken und zu beleben. Projekt: Modernisierung Rathaus Das Rathaus aus dem 1883 entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Mit der Modernisierung des Gebäudes soll die Barrierefreiheit hergestellt, die heutigen Anforderungen an moderne Arbeitsplätze umgesetzt und ein funktionsfähiger Sitzungssaal hergestellt werden. Die Umsetzung des Projekts soll im Jahr 2015 beginnen. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 17 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Geplantes Projekt: Bürgerhaus Der Gemeinde ist es gelungen, in den letzten Jahren, die Grundstücke Kirchgasse 6 und Vordere Straße 5 zu erwerben. Das Ziel die Ortsmitte zu stärken kann nun vorangetrieben werden. In dem neuen Gebäude auf dem Grundstück Kirchgasse 6 sollen u. a. ein Bürgersaal und ein Café untergebracht werden. Das Grundstück Vordere Straße 5 wird derzeit als Flüchtlingsunterkunft zwischengenutzt. Anschlussnutzungen zur Stärkung der Ortsmitte wurden bisher allerdings noch nicht entwickelt. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 18 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Geplante Maßnahme: Modernisierung/Umnutzung alter Bahnhof Das alte Bahnhofsgebäude konnte von der Gemeinde erworben werden und soll eine neue Nutzung erhalten. Derzeit wird das Erdgeschoss noch von der Bahn benötigt, eine für die Gemeinde sinnvolle Nutzungsänderung soll mit der Bevölkerung und dem Gemeinderat beraten werden. Derzeit wurde lediglich die verkehrssichernden notwendigen Sanierungsarbeiten und ein Fassadenanstrich durchgeführt. Bahnhofsgebäude vor der Sanierung Sanierungstreuhand Ulm GmbH Bahnhofsgebäude mit neuem Farbanstrich Seite 19 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis 4.3.2. Öffentlicher Raum – Projekte/Maßnahmen Geplante Maßnahme: Aufwertung Bahnhofsvorplatz Der Schwerpunktbereich „Bahnhofsumfeld“ ist für die Ortsentwicklung ein wichtiger Baustein. Dieses Thema hängt direkt mit dem geplanten Bahnsteigumbau durch die Bahn zusammen. Derzeit wurde lediglich eine Zwischenlösung realisiert, solange bis die bereits erarbeiteten Lösungsansätze umgesetzt werden können. Geplante Maßnahme: Aufwertung Bahnhofsstraße Die Bahnhofsstraße ist eine wichtige Verbindungsachse zwischen altem Ortskern und dem Bahnhof. Hier befinden sich die wichtigen Einzelhandelsstandorte und die der Gesundheit dienenden Einrichtungen und Gebäude. Die Gestaltung des Straßenraums entspricht jedoch nicht mehr den heutigen Anforderungen. Ziel ist es, die genannten Einrichtungen an diesem Standort weiterhin zu etablieren. Durch geeignete, aufwertende Maßnahmen im öffentlichen Raum kann der Standort darüber hinaus gestärkt werden. Die erste Maßnahme wurde bereits verwirklicht, nämlich der Dorfplatz. Bild Bahnhofsstraße Bestand – westlicher Abschnitt Sanierungstreuhand Ulm GmbH Bild Bahnhofsstraße Bestand – mittlerer Abschnitt Seite 20 Gemeindeentwicklungskonzept Bild Bahnhofsstraße Bestand – mittlerer Abschnitt Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Bild Bahnhofsstraße Bestand – östlicher Abschnitt Geplante Maßnahme: Platzgestaltung Bürgerhaus mit Aufwertung Kirchgasse Bereits im Jahr 2012 wurde speziell für die öffentlichen Räume in diesem Bereich ein Rahmenplan erarbeitet. Die Planungen für die öffentlichen Flächen können nun im Zuge der weiteren Überplanung der Bereiche verfeinert und den geänderten Rahmenbedingungen (Rathaussanierung, Neubau Bürgerhaus…) angepasst werden. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 21 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Geplante Maßnahmen: Verkehrsberuhigung Breitinger Straße und Ulmer Straße und Verbesserung der Kreuzungsbereiche Die Verkehrsberuhigung der Breitinger Straße und der Ulmer Straße ist ein wesentliches Ziel im Sanierungskonzept „Ortskern. Beide Maßnahmen sind abhängig vom Bau der geplanten Westumfahrung. Für die Verbesserung der Kreuzungsbereiche gibt es jedoch bereits erste Planungsstudien. Kreuzungsbereich Ulmer Straße/Dornstadter Straße/Bahnhofstraße Bestand Variante 1 Variante 2 Variante 3 Kreuzungsbereich Ulmer Straße/Breitinger Straße/Bernstadter Straße Bestand Sanierungstreuhand Ulm GmbH Planungsvariante Seite 22 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis 4.3.3. Innenentwicklung und weitere Entwicklungen an den Ortsrändern – Projekte/Maßnahmen Wohnen - Innenentwicklung: Geplantes, teilweise realisiertes Projekt: Gelände alter Bauhof an der Bernstadter Straße Der Bauhof wurde verlagert und die Gebäude 2012 dann abgebrochen. Das Gelände des alten Bauhofes soll zukünftig für Wohnbaunutzung vorgesehen werden. Es ist sowohl vorstellbar, das Gelände für Einfamilienhäuser zu nutzen als auch für alternative Wohnformen, wie Generationenwohnen oder Betreutes Wohnen. Geplante Maßnahme: Alte Gärtnerei und Schreinerei – Albrecht-Dürer-Weg Auf diesen Flächen kann an zentraler Stelle ein Wohnbaugebiet mit dem Charakter einer Neubausiedlung entstehen. Die Planungsstudien liegen in mehreren Varianten vor. Die Gemeinde betreibt aktiv den Erwerb der erforderlichen Grundstücke. Variante – Grundstück Gärtnerei und Schreinerei Sanierungstreuhand Ulm GmbH Variante – nur Grundstück Gärtnerei Seite 23 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Geplante Maßnahme: Neue Straße Planungsvorschlag für eine Wohnbebauung für die freie Fläche im Innenbereich Teilweise realisiertes Projekt: Seeweg Planungsvariante für die freie Fläche im Innenbereich. Ein Teilbereich an den Randbereichen wurde bereits 2014 erschlossen. Die Flächen im Zentrum können derzeit aufgrund der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzung nicht als Wohnbauflächen weiterentwickelt werden. Langfristige Planung Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 24 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Wohnen – Entwicklung an den Ortsrändern: Geplantes Neubaugebiet: Am Hagener Weg Diese ortsnahen Flächen im Südosten können bedarfsgerecht in verschiedenen Stufen erschlossen werden. Variante 1- Mittelfristig Variante 2 - Langfristig Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 25 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Geplantes Neubaugebiet: Am Bernstadter Weg Diese Flächen am östlichen Ortsrand können bedarfsgerecht erschlossen werden, und Bilden dann langfristig den Abschluss der Wohnbauentwicklungsmöglichkeiten am östlichen Ortsrand. Variante 1 Variante 2 Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 26 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis Gewerbeentwicklung: Gewerbegebiet Filde Das Gewerbegebiet grenzt im Norden an die bestehende Gewerbeflächen an, und schließt schlüssig den Raum zwischen geplanter Westumfahrung und nördlichem Ortsrand. Es gibt bereits mehrere Erschließungsvarianten. Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 27 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis 5. Weiteres Vorgehen/Ausblick 5.1. Öffentlichkeit und Bürgerbeteiligung Der Gemeinderat als die gewählte Vertretung der Bürgerschaft, übernimmt eine wichtige Rolle bei der Erarbeitung des Konzeptes. In den regelmäßigen Klausurtagungen des Gemeinderats werden und wurden die verschiedenen Themenfelder der Gemeinde behandelt und ein Leitbild, Handlungsfelder und Szenarien erarbeitet. In den Sitzungen des Gemeinderates werden und wurden diese beschlossen und im Anschluss dann auch der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde sollen sich an der Entwicklung beteiligen. Es soll sich eine Beteiligungskultur entwickeln und auch dauerhaft etablieren. Die wesentlichen Beschlüsse, weiteren Arbeitsschritte, Entwicklungen und geplanten Maßnahmen wurden und werden der Öffentlichkeit zielgruppenorientiert vorgestellt, zur Diskussion gestellt und dann in den Arbeitsgruppen weiterbehandelt. Darstellung bisheriger Ablaufs: Mitte 1990er Jahre Mitte 1990er Jahre Juni 1996 März 2003 März 2009 Mai 2009 November 2009 März 2010 April 2010 August 2010 Mai 2012 Juni 2012 Oktober 2014 Erste Voruntersuchungen zum alten Ortskern und den angrenzenden Bereichen Durchführung von Einzelmaßnahmen um Missstände zu beheben Grobanalyse für den Bereich alter Ortskern mit Erstellung eines Rahmenplanes der Lösungsmöglichkeiten aufzeigte Aufnahme im ELR (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) für ein Einzelprojekt „Untersuchung über die Nutzungsmöglichkeiten innerörtlicher Entwicklungspotentiale zur Vermeidung von Neubaugebieten im Außenbereich“ Aufnahme in das LSP (Landessanierungsprogramm) Beschluss des Gemeinderates über die Beauftragung einer Vorbereitenden Untersuchung für das Gebiet „BeimerstettenOrtskern“ Beteiligung der betroffen Bürger mittels Fragebogen für VU Klausurtagung des Gemeinderates – Schwerpunkt Gemeindeentwicklung und Sanierungskonzept Fertigstellung der VU (Vorbereitende Untersuchung) für das Sanierungsgebiet „Beimerstetten-Ortskern“ Satzung des Sanierungsgebietes „Beimerstetten-Ortskern“ Klausurtagung des Gemeinderates – Schwerpunkte für die Ortsentwicklung mittelfristig Klausurtagung des Gemeinderates – Schwerpunkt Bürgerschaftliches Engagement und Einbindung von Bürgen in Entscheidungsprozesse Klausurtagung des Gemeinderates – Schwerpunkt Stärkung der Ortsmitte Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 28 Gemeindeentwicklungskonzept Gemeinde Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis weiterer geplanter Ablauf: Oktober 2015 Information über das Gemeindeentwicklungskonzept im Rahmen der Klausurtagung des Gemeinderats Dezember 2015 Beschluss des Gemeinderates über den Entwurf „Gemeindeentwicklungskonzept- Beimerstetten“ und das weitere Vorgehen Frühjahr 2016 Bürgerbeteiligung zum Gemeindeentwicklungskonzept Sommer 2016 Beschluss des Gemeindeentwicklungskonzepts im Gemeinderat 5.2. Fortschreibung GEK und Weiterentwicklung der Projekte/Maßnahmen Erstellung erfolgt nach Öffentlichkeitsbeteiligung im Frühjahr/Sommer 2016 Sanierungstreuhand Ulm GmbH Seite 29