17. APR 2016 Kruzianer und Komponist KREUZKIRCHE P PHHI LI L2 20 01 15 5/ 1/ 16 6 PROGRAMM Franz Schubert (1797-1828) Ouvertüre C-Dur zur Oper „Die Zauberharfe“ D 644 Torsten Rasch (* 1965) Konzert für Violine und Orchester „Tropoi“ Auftragswerk der Dresdner Philharmonie Uraufführung I „Descent“ · Lento II „Sermone dittans guttura“ · Allegro III „Amens or No. 2“ · Adagio IV „Ascent” · Pesante Joseph Haydn (1732 -1809) Sinfonie Nr. 98 B-Dur Hob. I:98 Adagio - Allegro Adagio cantabile Menuet. Allegro - Trio Finale. Presto Leo McFall | Dirigent Wolfgang Hentrich | Violine Konzert im Rahmen der Festwoche „800 Jahre Kreuzkirche Dresden - Dresdner Kreuzchor - Evangelisches Kreuzgymnasium Dresden“ 1 FRANZ SCHUBERT Ouvertüre zu »Die Zauberharfe« Der Ruhm Franz Schuberts beruht auf seinen Liedern und auf seinen Instrumentalwerken. Dass er auch Musikdramatiker war und zeitweise auf diesem Gebiet großen Ehrgeiz entwickelte, ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Mit Anfang zwanzig unternahm Schubert mehrere Anläufe, um Opern und Bühnenmusiken auf die Theater Wiens zu bringen. Im Falle des Melodrams „Die Zauberharfe“ gelang ihm das auch. Das Stück wurde am 19. August 1820 im Theater an der Wien uraufgeführt. Das Stück verschwand zwar nach wenigen Aufführungen wieder von der Bühne, doch dürfte es Schuberts Namen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht haben. 2 Der Text des Stückes, von Georg von Hofmann geschrieben, ist verschollen. Es hat sich um ein Ritterstück oder Zauberspiel gehandelt. Die Handlung lässt sich nur aus den von Schubert komponierten Gesangsstücken und aus zeitgenössischen Berichten erschließen. Sie ist als eine Mischung aus „Die Zauberflöte“, „Il Trovatore“ und „Tannhäuser“ bezeichnet worden. Schon die ersten Hörer empfanden sie als verworren und unverstän dlich. Dem titelgebenden Instrument wohnen offenbar noch stärkere magische Kräfte inne als Taminos Zauberflöte – es gelingt der Zauberharfe nicht nur, ein Liebesverhältnis anzubahnen, sondern sie vernichtet auch einen Feuerdämon. Die Musiknummern des Melodrams werden 17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche „Ein majestätischer Strom, großartig, rein melodiös, innig und unnennbar rührend und tief, riss die Gewalt der Töne alle Gemüter hin“ Helmina von Chézy (Autorin von „Rosamunde“) über Schuberts „Zauberharfen-Ourvertüre“ heute selten aufgeführt. Überlebt hat im Konzertsaal einzig die Ouvertüre. Sie ist allerdings auch ein besonders liebenswürdiges und brillantes Stück. Sie vereint deutsche Gefühlsseligkeit mit italienischem Brio. Die langsame Einleitung, in c-Moll, ist ganz darauf ausgerichtet, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu fesseln. Dynamische Kontraste und spannungsvolle Modulationen gelangen wirkungsvoll zum Einsatz. Der Hauptsatz hat etwas von Mozartscher Champagner-Stimmung. Schubert hat selbstverständlich alle Opern des Meisters gut gekannt, und als Ouvertürenkomponist war Mozart neben Beethoven und Rossini sein größtes Vorbild. Die Behandlung des Orchesters ist wie immer bei Schubert außerordentlich souverän. Das Bild Schuberts als des intimen Romantikers, der sich in der natürlichen Beschränkung der Liedform am wohlsten fühlte und jedem äußerlichen Effekt aus dem Wege ging, bedarf der Korrektur. Nicht nur in seinen Sinfonien, auch in Werken wie der Zauberharfen-Ouvertüre zeigt sich Schubert als ein Meister konzertgerechter, auf Brillanz und zündende Wirkung abzielender Musik. Im 19. Jahrhundert war die Ouvertüre zur „Zauberharfe“ als Ouvertüre zu „Rosamunde“ bekannt. Schubert hatte sie, weil ihm die Zeit zur Komposition einer neuen Ouvertüre gefehlt hatte, bei der Uraufführung der „Rosamunde“ als Anfangsstück verwendet. Die wahren Zusammenhänge blieben lange unklar, sodass das Werk erst im 20. Jahrhundert wieder unter seinem ursprünglichen Namen gespielt wurde. Franz Schubert * 31. Januar 1797, Alsergrund, Wien † 19. November 1828, Wien Ouvertüre C-Dur zu »Die Zauberharfe« D 644 Entstehung 1819 –1820 Uraufführung 19. August 1820 in Wien Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt 27. März 2005 Dirigent: Hans Zender Spieldauer ca. 10 Minuten Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher Kruzianer und Komponist 3 Torsten Rasch und Wolfgang Hentrich bei der Arbeit am Violinkonzert. Torsten Rasch Ko n z e r t f ü r V i o l i n e u n d O r c h e s t e r »TR O P O I « Das Violinkonzert gehört zu den musikalischen Gattungen, die seit dem Barock alle Stürme und Wechselfälle der Musikgeschichte überlebt haben. Seine große Zeit hatte es vielleicht in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die berühmten Konzerte von Beethoven und Mendelssohn entstanden. Aber auch im 20. Jahrhundert wurden bemerkenswerte Violinkonzerte komponiert, von Arnold Schönberg, Alban Berg, Bela Bartók etwa. Wenn ein Komponist heutzutage beschließt, ein Werk dieser Gattung zu schreiben, muss er sich also mit einer Fülle 4 von großartiger Literatur auseinandersetzen. Torsten Rasch ist in seinem neuen Violinkonzert der Auseinandersetzung mit der Tradition nicht aus dem Wege gegangen. Er sagt: „Ich habe nicht vor, das Haus neu zu erfinden und die Decke zum Fußboden zu machen. Ich möchte das Haus aber natürlich neu gestalten mit meiner Sprache, mit meinen Ideen.“ Von den großen Meistern der Vergangenheit schätzt Rasch Monteverdi, Bach, Beethoven, Schubert, Wagner, Mahler und vor allem Joseph Haydn. Die klassische Moderne steht ihm nahe in Gestalt der Werke 17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche Schönbergs, Bergs und Weberns, aber auch Waltons, Eislers und K. A. Hartmanns. Der sehr originelle, in Deutschland nicht genug bekannte tschechische Komponist Luboš Fišer, der wie Rasch auch als Komponist von Filmmusik hervorgetreten ist, hat ihn ebenfalls stark beeinflusst. Und unter den Zeitgenossen fühlt er sich etwa Krzysztof Penderecki, Humphrey Searle und Peteris Vasks verbunden. Rasch hat sich seine Kenntnis der klassischen europäischen Musiktradition nach und nach erarbeiten müssen. Zwar sang er im Dresdner Kreuzchor, jedoch galt sein Interesse zunächst hauptsächlich der Rockmusik: Er begeisterte sich für Gruppen wie „Yes“, „Genesis“ oder „King Crimson“. Die klassische und zeitgenössische Musik kannte Rasch zunächst nur aus dem Repertoire des Kreuzchors. Komponieren wollte er aber schon sehr früh: Er beschrieb unzählige Notenpapierblätter mit langen, an die Rockmusik angelehnten Suiten, die noch heute in halbverschollenen Kisten schlummern... Seine pianistischen Fähigkeiten und sein Talent beim Improvisieren waren dabei eine große Hilfe. Seit 1986 studierte Rasch Komposition und Klavier an der Hochschule Carl Maria von Weber. Nach dem Fall der Mauer ist er zunächst nach Japan ausgewandert. In dem ostasiatischen Land hat er von 1990 bis 2005 gelebt. Er hat sich in Japan weniger mit der einheimischen Musiktradition beschäftigt als mit der europäischen; seinen Aufenthalt hat er genutzt, um auf diese einen neuen Blick zu gewinnen und Entdeckungen zu machen. Dazu bot das reichhaltige Angebot an Musik aller Art in Japan die besten Möglichkeiten. Torsten Rasch * 1965, Dresden KO NZERT FÜR VI O LINE UN D O R C HESTER »TR O P O I « Au f t r a g s w e r k d e r D r e s d n e r P h i l h a r m o n i e – URAUFFÜHRUNG Spieldauer Ca. 28 Minuten Besetzung 2 Flöten, Piccoloflöte, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagwerk, Harfe, Celesta, Streicher Kruzianer und Komponist 5 „Es ist hoch virtuose, dichte und farbige Musik, und – was besonders schön für mich ist – wirklich für mein Instrument geschrieben. Ich kann auf der Geige singen …“ Wolfgang Hentrich zu Torsten Raschs Violinkonzert Rasch schätzt das Interesse der Japaner an den entlegensten Formen von Musik und Kunst außerordentlich, seiner Ansicht nach übersteigt es bei weitem das der Europäer. Stark geprägt hat ihn die japanische „Kultur des Zusammenlebens“, die er in Europa sehr vermisst. Als Komponist ist Torsten Rasch Dramatiker. Oper und Filmmusik sind für ihn bevorzugte Gattungen, in beiden ist er mit bemerkenswerten Arbeiten hervorgetreten. 2013 war in Chemnitz seine Oper „Die Herzogin von Malfi“ zu erleben, die zuvor in London uraufgeführt worden war. Weniger als die Ausfüllung einer Form interessiert Rasch die Darstellung einer dramatischen Abfolge, eines Weges vom Dunklen ins Helle oder umgekehrt. Dieser Weg soll voller Kontraste und spannungsvoller Ereignisse sein. Die Violine ist für Rasch als Protagonist eines Dramas besonders geeignet, weil ihr Klang dem der menschlichen Stimme besonders 6 nahe kommt. Gleichzeitig ist sie viel agiler und flexibler, wobei der Gesangscharakter aber immer zentral bleibt. So sieht Rasch auch keinen Gegensatz zwischen Virtuosität und Kantabilität. Virtuosität um ihrer selbst willen hält er für langweilig, während für ihn auch die Kantabilität durchaus virtuose Fähigkeiten verlangen kann. Mit dem Spiel des Solisten Wolfgang Hentrich ist Rasch seit langem vertraut. Hentrichs Art, mit der Violine umzugehen, hat Rasch beim Kompositionsprozess immer vorgeschwebt. Gerade das hat ihn aber auch gereizt, seinen Solisten gewissermaßen auf die Reise zu schicken, Extreme auszuloten und Dinge zu versuchen, die in dessen Repertoire möglicherweise nicht ganz so präsent sind, von denen Rasch aber überzeugt ist, dass Hentrich sie meistern wird. Auch bei der Dresdner Philharmonie fühlt Rasch sich in guten Händen. Er kennt viele Musiker und schätzt deren offenen Blick auf Neues. 17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche Joseph Haydn Sinfonie Nr. 98 Joseph Haydns zwölf Londoner Sinfonien bilden den Schlusspunkt und gleichzeitig den Gipfel seines sinfonischen Schaffens. Die Sinfonie Nr. 98 entstand zu Beginn des Jahres 1792 für die erste Londoner Reise, sie wurde am 2. März 1792 in den Hannover Square Rooms uraufgeführt. Am 5. Dezember 1791 war in Wien Wolfgang Amadeus Mozart gestorben. Sein Tod hat Haydn tief berührt. Im zweiten Satz der Sinfonie Nr. 98 hat er seinem Freund ein musikalisches Denkmal gesetzt. Das Thema dieses Satzes zitiert das Agnus Dei aus Mozarts „Krönungsmesse“. Später hat Haydn es in seiner eigenen „Harmoniemesse“ nochmals aufgegriffen. Der Charakter des Satzes ist ruhig und feierlich. Nur der Mittelteil ist schmerzlich bewegt. Der erste Satz beginnt, wie fast immer bei Haydns späten Sinfonien, mit einer langsamen Einleitung. Sie steht in düsterem b-Moll. Das erste Thema des Allegro-Hauptsatzes entpuppt sich als eine Dur-Variante des Einleitungsthemas. Durch die Wendung nach Dur und das schnellere Tempo verändert sich der Charakter des Themas völlig, es wirkt nun entspannt und heiter. Der Satz kombiniert auf meisterhafte Weise flächenhafte Tutti-Stellen mit Passagen von fast kammermusikalischer Feinheit. Haydn, der mit Recht der „Erfinder des Streichquartetts“ genannt worden ist, hat Kruzianer und Komponist 7 ständig damit experimentiert, quartettmäßige Satztechniken in seine Sinfonien einzuführen, umgekehrt orchestrale Strukturen in den Quartetten zu verwenden. Dabei war er sich der Gattungsgrenzen aber immer stark bewusst: Er besaß ein untrügliches Gefühl dafür, was Sinfonie und Quartett unterscheidet und welche Techniken ausschließlich der einen oder der anderen Gattung vorbehalten bleiben sollten. Das wie üblich an dritter Stelle stehende Menuett hat ein außergewöhnlich bewegtes Tempo und gerät zum Teil schon in ScherzoNähe. Das Trio gleitet dagegen sanft und ländlerartig dahin. Das Finale gehört zu Haydns aufregendsten sinfonischen Schlusssätzen. Trotz seiner außergewöhnlichen Länge lässt die Spannung nie nach. Das Thema wirkt zunächst harmlos und spielerisch, doch gewinnt Haydn ihm eine Fülle von unerwarteten Entwicklungen ab. Die Durchführung des in Sonatenform gehaltenen Satzes führt eine Solovioline ein. Und am Schluss hat Haydn für sich selbst ein kleines Cembalo-Solo komponiert. Haydn war kein Tastenvirtuose wie Mozart, doch weiß der Komponist und Organist Samuel Wesley, der die Uraufführung hörte, zu berichten, sein Spiel sei „zweifellos deutlich und klar“ gewesen. Er habe das Solo mit äußerster Akkuratesse und Präzision ausgeführt. Haydn selbst hielt fest, dass der Satz habe wiederholt werden müssen, ebenso wie schon der erste Satz. 8 Joseph Haydn * 31. März 1732, Rohrau, Österreich † 31. Mai 1809, Wien, Österreich S i n f o n i e N r . 9 8 B - D u r Ho b . I : 9 8 Entstehung 1792 Uraufführung 2. März 1792 in London Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt 8. November 2003 Dirigent: Heinz Holliger Spieldauer ca. 30 Minuten Besetzung Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotte 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Cembalo, Streicher 17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche Torsten Rasch Torsten Rasch ist einer der interessantesten deutschen Komponisten unserer Zeit. Er wurde 1965 in Dresden geboren, mit sechs Jahren fing er mit dem Klavierspiel an und sang bis 1983 im berühmten Dresdner Kreuzchor. Anschließend spielte er zunächst in einer Rockband, bevor er von 1986 bis 1990 Komposition und Klavier an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, u.a. bei Rainer Lischka, studierte. Nach dem Mauerfall wanderte er nach Japan aus, wo sich sein Interesse für Filmmusik entwickelte und er die Musik für mehr als 40 Filme schrieb. Er komponierte 1999 auch das Melodram „Völuspa – Der Seherin Gesicht“, das die Dresdner Sinfoniker mit Katharina Thalbach als Sprecherin aufführten. 2002 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er insbesondere durch den Liedzyklus „Mein Herz brennt“, der auf Songs von Rammstein beruht, bekannt und mit dem Klassik-ECHO ausgezeichnet wurde. Mit den Pet Shop Boys arbeitete er am Soundtrack Battleship Potemkin, einer Vertonung des Film-Klassikers von Sergei Michailowitsch Eisenstein. Seine erste Oper, die auf einem Text von Thomas Brasch zurückgehende Oper „Rotter“, wurde 2008 von der Oper Köln uraufgeführt. Torsten Rasch, der in Berlin lebt, ist seitdem besonders auch in England gefragt. Seine Oper „Die Herzogin von Malfi“ ist ein Auftragswerk der English National Opera und wurde 2010 in London uraufgeführt. Die Deutsche Erstaufführung fand am 23. März 2013 in der Oper Chemnitz statt. Des Weiteren schrieb er Werke für verschiedene Interpreten wie u.a. den RIAS Kammerchor, das Kuss-Quartett, BBC Philharmonie, London Philharmonic Orchestra, Andreas Haefliger, Spokane Symphony, Sarah Connolly und Matthias Goerne. 2014 hatte das Oratorium „A Foreign Field“ beim Three Chors Festival in Worcester Premiere, das anlässlich des 100jährigen Gedenkens an den Beginn des 1.Weltkrieges entstand. Neben seiner Tätigkeit als Komponist arbeitet Rasch auch als Produzent, so für die Schweizer Kinoproduktion der Verfilmung des „Freischütz“ von C.M. von Weber, für die er mit dem London Symphony Orchestra unter Daniel Harding die Musik produzierte. Kruzianer und Komponist 9 Leo McFall Nach einem Abschluss in Musik an der Universität Oxford studierte Leo McFall Dirigieren an der Sibelius Akademie bei Leif Segerstam und an der Hochschule für Musik in Zürich bei Johannes Schlaefli. Während seiner Zeit in Finnland gründete er sein eigenes Ensemble und dirigierte das Sibelius Akademie Symphony Orchestra, Kuopio Symphony Orchestra und Pori Sinfonietta. Leo McFall ist derzeit Assistenzdirigent beim Gustav Mahler Jugendorchester und war 2014 einer der drei Finalisten, die im Rahmen des „Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award“ das Mozarteum-Orchester mit dem Solisten Jan Lisiecki dirigierten. Leo McFall wurde 2015 der Deutsche Dirigentenpreis verliehen. Die Spielzeit 2014/15 beinhaltete die Leitung des Gustav Mahler Jugendorchesters mit Dvoraks 8. Sinfonie sowie Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“ als konzertante Aufführung 10 im Gulbenkian Konzerthaus in Lissabon. In der Vergangenheit trat er regelmäßig beim Glyndebourne Festival auf, wohin er in der Saison 2014/15 für die Glyndebourne Tour mit Brittens „The Turn of The Screw“ zurückkehrte. In jüngster Vergangenheit dirigierte McFall das Gustav Mahler Jugendorchester, das Chicago Civic Orchestra, die Meininger Hofkapelle und das RTVE Orchestra Madrid. Am Staatstheater Meiningen leitete er außerdem neue Produktionen von „Gianni Schicchi“ und „I Pagliacci“ sowie „Tristan und Isolde“. Leo McFall verbindet eine enge Zusammenarbeit mit Bernard Haitink, dem er in Konzerten mit dem Royal Concertgebouw, dem Chicago Symphony, der Wiener Philharmonie und dem European Youth Orchestra assistierte. 2009 übernahm er für Haitink in einem umjubelten Konzert mit dem Chicago Civic Orchestra. McFall begann die Saison 2015/16 mit seinem Debüt am Staatstheater Wiesbaden, wo er eine Neuproduktion von Verdis „Otello“ von Uwe Eric Laufenberg dirigierte. Anschließend leitete er das Orchestre d’Auvergne, bevor er an der Volksoper Wien mit „La Traviata“ debütierte. Die Saison wird er mit einer Neuinszenierung von „Falstaff“ am Staatstheater Wiesbaden beschließen. 17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche Wolfgang Hentrich studierte bei Gudrun Schröter und Gustav Schmahl in Dresden. Neben seiner Tätigkeit als Orchestermusiker - seit 1996 als Erster Konzertmeister der Dresdner Philharmonie, zuvor neun Jahre lang in derselben Position bei der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz – widmet sich Wolfgang Hentrich insbesondere der Leitung des Philharmonischen Kammerorchesters Dresden. Als Solist konzertierte er unter anderem mit Marek Janowski, Walter Weller, Sir Neville Marriner, Markus Poschner und Andrew Litton. Das vielfältige Repertoire des Künstlers reicht von der Barockmusik über die zyklische Aufführung von Violinsonaten, etwa von Mozart, Schumann, Brahms und Grieg, bis zu gemeinsamen Auftritten mit dem Rockmusiker Dirk Zöllner. Seine CD-Produktionen umfassen verschiedene Violinkonzerte, Orchesterwerke von Johann Strauß, Mozarts Sonaten für Klavier und Violine und Werke von Paganini für Violine und Gitarre. Nach dem Vorbild des legendären Wiener Konzertmeisters Willi Boskovsky dirigierte Wolfgang Hentrich seit 1999 zahlreiche Neujahrskonzerte der Dresd- ner Philharmonie und der Robert-SchumannPhilharmonie Chemnitz. Als Gastkonzertmeister musizierte er seit 2009 regelmäßig mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und hat mit diesem unter Leitung von Marek Janowski die Opern von Richard Wagner für das Musiklabel PENTATONE eingespielt. Er spielt eine Violine des Venezianers Sanctus Seraphin aus dem Jahre 1725, die ihm der Förderverein der Dresdner Philharmonie zur Verfügung gestellt hat. Die von ihm konzipierte Konzertreihe „Dresdner Abende“ im Deutschen HygieneMuseum Dresden rief er gemeinsam mit dem Philharmonischen Kammerorchester Dresden 2012 ins Leben. Mit musikbegeisterten Laien gründete er 2002 das Fördervereinsorchester der Dresdner Philharmonie. Wolfgang Hentrich ist Honorarprofessor für Violine an der Dresdner Musikhochschule und widmet sich mit besonderer Liebe speziellen Programmen für Kinder. Seit August 2013 ist er Chefdirigent der Deutschen Streicherphilharmonie. Kruzianer und Komponist 11 Die Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert 1 .V i o l i n e n Bratschen Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV Volker Sprenger * Lenka Matejakova Steffen Seifert KV Christoph Lindemann KV Hans-Burkart Henschke KV Alexander Teichmann KM Sonsoles Jouve del Castillo Dalia Richter KV Prof. Roland Eitrich KV Marcus Gottwald KV Thomas Otto Beate Müller KV Heiko Mürbe KV Tilman Baubkus Youngho Hong** Deborah Jungnickel Sophie Keiter Violoncelli Elgita Polloka Sunhwa Lee** Prof. Matthias Bräutigam KV Victor Meister KV Thomas Bäz KV 2. Violinen Rainer Promnitz KV Markus Gundermann Karl-Bernhard von Stumpff KV Reinhard Lohmann KV Bruno Borralhinho Denise Nittel Viola Marzin KV Steffen Gaitzsch KV Dr. phil. Matthias Bettin KV K o n t r ab ä s s e Heiko Seifert KV Tobias Glöckler KV Jörn Hettfleisch Donatus Bergemann KV Olaf Kindel KM Andreas Hoene KV Susanne Herberg KM 12 Clemens Krieger KV Ilie Cozmaţchi Rebecca Fröhlich** 17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche Flöten Trompeten Karin Hofmann KV Andreas Jainz KV Birgit Bromberger KV Nikolaus von Tippelskirch Csaba Kelemen Claudia Rose KM Ob o e n Posaunen Johannes Pfeiffer KV Stefan Langbein KM Max Werner* Dietmar Pester KV Jens Prasse KV Joachim Franke KV Klarinetten T u ba Prof. Hans-Detlef Löchner KV Klaus Jopp KV Christian Dollfuß* Prof. Jörg Wachsmuth KV Ha r f e Nora Koch KV Fa g o t t e Christian Hengel P a u k e | Sc h l a g w e r k Prof. Mario Hendel KV Philipp Hösli** Stefan Kittlaus Oliver Mills KM Gido Maier KM Hö r n e r Prof. Friedrich Kettschau KV Dietrich Schlät KV Alexej Bröse C e m ba l o Carsten Gießmann KM Marianne John** Thomas Mahn* KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos · * Gast · ** Substitut Kruzianer und Komponist 13 groSSe kunSt braucht gute Freunde wir dAnken den fÖrderern der dresdner PhilhArmonie heide süß & Julia distler 11. JUN 2016, SA, 20.00 UHR, FRAUENKIRCHE Violine mit Leidenschaft Santtu-Matias Rouvali | Dirigent Vilde Frang | Violine PHILHARMONIE IN DER FRAUENKIRCHE BESUCHERSERVICE WEISSE GASSE 8 | TELEFON 0351 4 866 866 www.dresdnerphilharmonie.de Kruzianer und Komponist 15 Impressum Wir weisen ausdrucklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art wahrend des Konzertes durch Besucher grundsatzlich untersagt sind. Dresdner Philharmonie Postfach 120 424 01005 Dresden Besucherservice Telefon 0351 4 866 866 [email protected] Chefdirigent: Michael Sanderling Ehrendirigent: Kurt Masur † Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy Intendantin: Frauke Roth Text: Albert Breier Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors. Redaktion: Matthias Greß Grafische Gestaltung: büro quer Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH Preis: 2,50 € Bildnachweise Bildarchiv der Dresdner Philharmonie: S. 2 und 7 Holger Schütze: S. 4 Maurice Foxall: S. 9 Aiga Photography: S. 10 Marco Borggreve: S. 11