Kruzianer und Komponist

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17. APR 2016
Kruzianer und Komponist
KREUZKIRCHE
P PHHI LI L2 20 01 15 5/ 1/ 16 6
PROGRAMM
Franz Schubert (1797-1828)
Ouvertüre C-Dur zur Oper „Die Zauberharfe“ D 644
Torsten Rasch (* 1965)
Konzert für Violine und Orchester „Tropoi“
Auftragswerk der Dresdner Philharmonie
Uraufführung
I „Descent“ · Lento
II „Sermone dittans guttura“ · Allegro
III „Amens or No. 2“ · Adagio
IV „Ascent” · Pesante
Joseph Haydn (1732 -1809)
Sinfonie Nr. 98 B-Dur Hob. I:98
Adagio - Allegro
Adagio cantabile
Menuet. Allegro - Trio
Finale. Presto
Leo McFall | Dirigent
Wolfgang Hentrich | Violine
Konzert im Rahmen der Festwoche
„800 Jahre Kreuzkirche Dresden - Dresdner Kreuzchor - Evangelisches Kreuzgymnasium Dresden“
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FRANZ SCHUBERT
Ouvertüre zu »Die Zauberharfe«
Der Ruhm Franz Schuberts beruht auf seinen
Liedern und auf seinen Instrumentalwerken.
Dass er auch Musikdramatiker war und zeitweise auf diesem Gebiet großen Ehrgeiz entwickelte, ist weitgehend in Vergessenheit geraten.
Mit Anfang zwanzig unternahm Schubert
mehrere Anläufe, um Opern und Bühnenmusiken auf die Theater Wiens zu bringen. Im Falle
des Melodrams „Die Zauberharfe“ gelang ihm
das auch.
Das Stück wurde am 19. August 1820 im
Theater an der Wien uraufgeführt. Das Stück
verschwand zwar nach wenigen Aufführungen
wieder von der Bühne, doch dürfte es Schuberts
Namen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt
gemacht haben.
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Der Text des Stückes, von Georg von Hofmann geschrieben, ist verschollen. Es hat sich
um ein Ritterstück oder Zauberspiel gehandelt. Die Handlung lässt sich nur aus den von
Schubert komponierten Gesangsstücken und
aus zeitgenössischen Berichten erschließen. Sie
ist als eine Mischung aus „Die Zauberflöte“,
„Il Trovatore“ und „Tannhäuser“ bezeichnet
worden. Schon die ersten Hörer empfanden
sie als verworren und unverstän dlich. Dem
titelgebenden Instrument wohnen offenbar
noch stärkere magische Kräfte inne als Taminos
Zauberflöte – es gelingt der Zauberharfe nicht
nur, ein Liebesverhältnis anzubahnen, sondern
sie vernichtet auch einen Feuerdämon.
Die Musiknummern des Melodrams werden
17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche
„Ein majestätischer Strom, großartig, rein melodiös, innig und
unnennbar rührend und tief, riss die Gewalt der Töne alle Gemüter hin“
Helmina von Chézy (Autorin von „Rosamunde“) über
Schuberts „Zauberharfen-Ourvertüre“
heute selten aufgeführt. Überlebt hat im Konzertsaal einzig die Ouvertüre. Sie ist allerdings
auch ein besonders liebenswürdiges und brillantes Stück. Sie vereint deutsche Gefühlsseligkeit
mit italienischem Brio.
Die langsame Einleitung, in c-Moll, ist ganz
darauf ausgerichtet, die Aufmerksamkeit der
Zuhörer zu fesseln. Dynamische Kontraste und
spannungsvolle Modulationen gelangen wirkungsvoll zum Einsatz. Der Hauptsatz hat etwas von Mozartscher Champagner-Stimmung.
Schubert hat selbstverständlich alle Opern des
Meisters gut gekannt, und als Ouvertürenkomponist war Mozart neben Beethoven und
Rossini sein größtes Vorbild.
Die Behandlung des Orchesters ist wie immer
bei Schubert außerordentlich souverän. Das
Bild Schuberts als des intimen Romantikers,
der sich in der natürlichen Beschränkung der
Liedform am wohlsten fühlte und jedem äußerlichen Effekt aus dem Wege ging, bedarf der
Korrektur. Nicht nur in seinen Sinfonien, auch
in Werken wie der Zauberharfen-Ouvertüre
zeigt sich Schubert als ein Meister konzertgerechter, auf Brillanz und zündende Wirkung
abzielender Musik.
Im 19. Jahrhundert war die Ouvertüre zur
„Zauberharfe“ als Ouvertüre zu „Rosamunde“
bekannt. Schubert hatte sie, weil ihm die Zeit
zur Komposition einer neuen Ouvertüre gefehlt
hatte, bei der Uraufführung der „Rosamunde“ als Anfangsstück verwendet. Die wahren
Zusammenhänge blieben lange unklar, sodass
das Werk erst im 20. Jahrhundert wieder unter
seinem ursprünglichen Namen gespielt wurde.
Franz Schubert
* 31. Januar 1797, Alsergrund, Wien
† 19. November 1828, Wien
Ouvertüre C-Dur zu
»Die Zauberharfe« D 644
Entstehung
1819 –1820
Uraufführung
19. August 1820 in Wien
Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt
27. März 2005
Dirigent: Hans Zender
Spieldauer
ca. 10 Minuten
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte
4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher
Kruzianer und Komponist
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Torsten Rasch und Wolfgang Hentrich bei der
Arbeit am Violinkonzert.
Torsten Rasch
Ko n z e r t f ü r V i o l i n e u n d O r c h e s t e r »TR O P O I «
Das Violinkonzert gehört zu den musikalischen Gattungen, die seit dem Barock alle
Stürme und Wechselfälle der Musikgeschichte überlebt haben. Seine große Zeit hatte es
vielleicht in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die berühmten Konzerte von
Beethoven und Mendelssohn entstanden.
Aber auch im 20. Jahrhundert wurden
bemerkenswerte Violinkonzerte komponiert,
von Arnold Schönberg, Alban Berg, Bela
Bartók etwa. Wenn ein Komponist heutzutage beschließt, ein Werk dieser Gattung zu
schreiben, muss er sich also mit einer Fülle
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von großartiger Literatur auseinandersetzen.
Torsten Rasch ist in seinem neuen Violinkonzert der Auseinandersetzung mit der Tradition nicht aus dem Wege gegangen.
Er sagt: „Ich habe nicht vor, das Haus neu zu
erfinden und die Decke zum Fußboden zu
machen. Ich möchte das Haus aber natürlich neu gestalten mit meiner Sprache, mit
meinen Ideen.“ Von den großen Meistern der
Vergangenheit schätzt Rasch Monteverdi,
Bach, Beethoven, Schubert, Wagner, Mahler
und vor allem Joseph Haydn. Die klassische
Moderne steht ihm nahe in Gestalt der Werke
17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche
Schönbergs, Bergs und Weberns, aber auch
Waltons, Eislers und K. A. Hartmanns.
Der sehr originelle, in Deutschland nicht
genug bekannte tschechische Komponist
Luboš Fišer, der wie Rasch auch als Komponist von Filmmusik hervorgetreten ist, hat
ihn ebenfalls stark beeinflusst. Und unter den
Zeitgenossen fühlt er sich etwa Krzysztof
Penderecki, Humphrey Searle und Peteris
Vasks verbunden.
Rasch hat sich seine Kenntnis der klassischen
europäischen Musiktradition nach und nach
erarbeiten müssen. Zwar sang er im Dresdner
Kreuzchor, jedoch galt sein Interesse zunächst
hauptsächlich der Rockmusik: Er begeisterte
sich für Gruppen wie „Yes“, „Genesis“ oder
„King Crimson“. Die klassische und zeitgenössische Musik kannte Rasch zunächst nur
aus dem Repertoire des Kreuzchors. Komponieren wollte er aber schon sehr früh:
Er beschrieb unzählige Notenpapierblätter
mit langen, an die Rockmusik angelehnten
Suiten, die noch heute in halbverschollenen
Kisten schlummern... Seine pianistischen
Fähigkeiten und sein Talent beim Improvisieren waren dabei eine große Hilfe.
Seit 1986 studierte Rasch Komposition
und Klavier an der Hochschule Carl Maria
von Weber. Nach dem Fall der Mauer ist er
zunächst nach Japan ausgewandert. In dem
ostasiatischen Land hat er von 1990 bis 2005
gelebt. Er hat sich in Japan weniger mit der
einheimischen Musiktradition beschäftigt als
mit der europäischen; seinen Aufenthalt hat
er genutzt, um auf diese einen neuen Blick
zu gewinnen und Entdeckungen zu machen.
Dazu bot das reichhaltige Angebot an Musik
aller Art in Japan die besten Möglichkeiten.
Torsten Rasch
* 1965, Dresden
KO NZERT FÜR VI O LINE UN D
O R C HESTER »TR O P O I «
Au f t r a g s w e r k d e r D r e s d n e r
P h i l h a r m o n i e – URAUFFÜHRUNG
Spieldauer
Ca. 28 Minuten
Besetzung
2 Flöten, Piccoloflöte, 2 Oboen, Englischhorn,
2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott
4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken,
Schlagwerk, Harfe, Celesta, Streicher
Kruzianer und Komponist
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„Es ist hoch virtuose, dichte und farbige Musik, und – was
besonders schön für mich ist – wirklich für mein
Instrument geschrieben. Ich kann auf der Geige singen …“
Wolfgang Hentrich zu Torsten Raschs Violinkonzert
Rasch schätzt das Interesse der Japaner an
den entlegensten Formen von Musik und
Kunst außerordentlich, seiner Ansicht nach
übersteigt es bei weitem das der Europäer.
Stark geprägt hat ihn die japanische
„Kultur des Zusammenlebens“, die er in
Europa sehr vermisst.
Als Komponist ist Torsten Rasch Dramatiker.
Oper und Filmmusik sind für ihn bevorzugte
Gattungen, in beiden ist er mit bemerkenswerten Arbeiten hervorgetreten. 2013 war
in Chemnitz seine Oper „Die Herzogin
von Malfi“ zu erleben, die zuvor in London
uraufgeführt worden war. Weniger als die
Ausfüllung einer Form interessiert Rasch die
Darstellung einer dramatischen Abfolge, eines
Weges vom Dunklen ins Helle oder umgekehrt. Dieser Weg soll voller Kontraste und
spannungsvoller Ereignisse sein.
Die Violine ist für Rasch als Protagonist eines
Dramas besonders geeignet, weil ihr Klang
dem der menschlichen Stimme besonders
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nahe kommt. Gleichzeitig ist sie viel agiler
und flexibler, wobei der Gesangscharakter
aber immer zentral bleibt. So sieht Rasch
auch keinen Gegensatz zwischen Virtuosität
und Kantabilität. Virtuosität um ihrer selbst
willen hält er für langweilig, während für
ihn auch die Kantabilität durchaus virtuose
Fähigkeiten verlangen kann.
Mit dem Spiel des Solisten Wolfgang
Hentrich ist Rasch seit langem vertraut.
Hentrichs Art, mit der Violine umzugehen,
hat Rasch beim Kompositionsprozess immer
vorgeschwebt. Gerade das hat ihn aber auch
gereizt, seinen Solisten gewissermaßen auf die
Reise zu schicken, Extreme auszuloten und
Dinge zu versuchen, die in dessen Repertoire
möglicherweise nicht ganz so präsent sind,
von denen Rasch aber überzeugt ist, dass
Hentrich sie meistern wird. Auch bei der
Dresdner Philharmonie fühlt Rasch sich in
guten Händen. Er kennt viele Musiker und
schätzt deren offenen Blick auf Neues.
17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 98
Joseph Haydns zwölf Londoner Sinfonien
bilden den Schlusspunkt und gleichzeitig den
Gipfel seines sinfonischen Schaffens.
Die Sinfonie Nr. 98 entstand zu Beginn des
Jahres 1792 für die erste Londoner Reise, sie
wurde am 2. März 1792 in den Hannover
Square Rooms uraufgeführt. Am 5. Dezember 1791 war in Wien Wolfgang Amadeus
Mozart gestorben. Sein Tod hat Haydn tief
berührt. Im zweiten Satz der Sinfonie Nr.
98 hat er seinem Freund ein musikalisches
Denkmal gesetzt. Das Thema dieses Satzes zitiert das Agnus Dei aus Mozarts „Krönungsmesse“. Später hat Haydn es in seiner eigenen
„Harmoniemesse“ nochmals aufgegriffen. Der
Charakter des Satzes ist ruhig und feierlich.
Nur der Mittelteil ist schmerzlich bewegt.
Der erste Satz beginnt, wie fast immer bei
Haydns späten Sinfonien, mit einer langsamen Einleitung. Sie steht in düsterem
b-Moll. Das erste Thema des Allegro-Hauptsatzes entpuppt sich als eine Dur-Variante des
Einleitungsthemas. Durch die Wendung nach
Dur und das schnellere Tempo verändert sich
der Charakter des Themas völlig, es wirkt nun
entspannt und heiter. Der Satz kombiniert auf
meisterhafte Weise flächenhafte Tutti-Stellen
mit Passagen von fast kammermusikalischer
Feinheit. Haydn, der mit Recht der „Erfinder
des Streichquartetts“ genannt worden ist, hat
Kruzianer und Komponist
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ständig damit experimentiert, quartettmäßige
Satztechniken in seine Sinfonien einzuführen, umgekehrt orchestrale Strukturen in
den Quartetten zu verwenden. Dabei war er
sich der Gattungsgrenzen aber immer stark
bewusst: Er besaß ein untrügliches Gefühl
dafür, was Sinfonie und Quartett unterscheidet und welche Techniken ausschließlich der
einen oder der anderen Gattung vorbehalten
bleiben sollten.
Das wie üblich an dritter Stelle stehende
Menuett hat ein außergewöhnlich bewegtes
Tempo und gerät zum Teil schon in ScherzoNähe. Das Trio gleitet dagegen sanft und
ländlerartig dahin.
Das Finale gehört zu Haydns aufregendsten
sinfonischen Schlusssätzen. Trotz seiner
außergewöhnlichen Länge lässt die Spannung
nie nach. Das Thema wirkt zunächst harmlos
und spielerisch, doch gewinnt Haydn ihm
eine Fülle von unerwarteten Entwicklungen
ab. Die Durchführung des in Sonatenform
gehaltenen Satzes führt eine Solovioline ein.
Und am Schluss hat Haydn für sich selbst ein
kleines Cembalo-Solo komponiert. Haydn
war kein Tastenvirtuose wie Mozart, doch
weiß der Komponist und Organist Samuel
Wesley, der die Uraufführung hörte, zu berichten, sein Spiel sei „zweifellos deutlich und
klar“ gewesen.
Er habe das Solo mit äußerster Akkuratesse
und Präzision ausgeführt. Haydn selbst hielt
fest, dass der Satz habe wiederholt werden
müssen, ebenso wie schon der erste Satz.
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Joseph Haydn
* 31. März 1732, Rohrau, Österreich
† 31. Mai 1809, Wien, Österreich
S i n f o n i e N r . 9 8 B - D u r Ho b . I : 9 8
Entstehung
1792
Uraufführung
2. März 1792 in London
Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt
8. November 2003
Dirigent: Heinz Holliger
Spieldauer
ca. 30 Minuten
Besetzung
Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotte
2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Cembalo, Streicher
17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche
Torsten Rasch
Torsten Rasch ist einer der interessantesten
deutschen Komponisten unserer Zeit.
Er wurde 1965 in Dresden geboren, mit sechs
Jahren fing er mit dem Klavierspiel an und
sang bis 1983 im berühmten Dresdner Kreuzchor. Anschließend spielte er zunächst in
einer Rockband, bevor er von 1986 bis 1990
Komposition und Klavier an der Hochschule
für Musik Carl Maria von Weber Dresden,
u.a. bei Rainer Lischka, studierte. Nach dem
Mauerfall wanderte er nach Japan aus, wo
sich sein Interesse für Filmmusik entwickelte und er die Musik für mehr als 40 Filme
schrieb. Er komponierte 1999 auch das
Melodram „Völuspa – Der Seherin Gesicht“,
das die Dresdner Sinfoniker mit Katharina
Thalbach als Sprecherin aufführten.
2002 kehrte er nach Deutschland zurück, wo
er insbesondere durch den Liedzyklus „Mein
Herz brennt“, der auf Songs von Rammstein
beruht, bekannt und mit dem Klassik-ECHO
ausgezeichnet wurde. Mit den Pet Shop Boys
arbeitete er am Soundtrack Battleship Potemkin, einer Vertonung des Film-Klassikers von
Sergei Michailowitsch Eisenstein. Seine erste
Oper, die auf einem Text von Thomas Brasch
zurückgehende Oper „Rotter“, wurde 2008
von der Oper Köln uraufgeführt. Torsten
Rasch, der in Berlin lebt, ist seitdem besonders auch in England gefragt. Seine Oper
„Die Herzogin von Malfi“ ist ein Auftragswerk der English National Opera und wurde
2010 in London uraufgeführt. Die Deutsche
Erstaufführung fand am 23. März 2013 in der
Oper Chemnitz statt.
Des Weiteren schrieb er Werke für verschiedene Interpreten wie u.a. den RIAS Kammerchor, das Kuss-Quartett, BBC Philharmonie,
London Philharmonic Orchestra, Andreas
Haefliger, Spokane Symphony, Sarah Connolly
und Matthias Goerne. 2014 hatte das Oratorium „A Foreign Field“ beim Three Chors
Festival in Worcester Premiere, das anlässlich
des 100jährigen Gedenkens an den Beginn
des 1.Weltkrieges entstand.
Neben seiner Tätigkeit als Komponist arbeitet
Rasch auch als Produzent, so für die Schweizer Kinoproduktion der Verfilmung des
„Freischütz“ von C.M. von Weber, für die er
mit dem London Symphony Orchestra unter
Daniel Harding die Musik produzierte.
Kruzianer und Komponist
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Leo McFall
Nach einem Abschluss in Musik an der Universität Oxford studierte Leo McFall
Dirigieren an der Sibelius Akademie bei Leif
Segerstam und an der Hochschule für Musik
in Zürich bei Johannes Schlaefli. Während seiner Zeit in Finnland gründete er sein eigenes
Ensemble und dirigierte das Sibelius Akademie Symphony Orchestra, Kuopio Symphony
Orchestra und Pori Sinfonietta.
Leo McFall ist derzeit Assistenzdirigent beim
Gustav Mahler Jugendorchester und war 2014
einer der drei Finalisten, die im Rahmen des
„Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award“ das Mozarteum-Orchester
mit dem Solisten Jan Lisiecki dirigierten. Leo
McFall wurde 2015 der Deutsche Dirigentenpreis verliehen.
Die Spielzeit 2014/15 beinhaltete die Leitung
des Gustav Mahler Jugendorchesters mit
Dvoraks 8. Sinfonie sowie Bartóks „Herzog
Blaubarts Burg“ als konzertante Aufführung
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im Gulbenkian Konzerthaus in Lissabon. In
der Vergangenheit trat er regelmäßig beim
Glyndebourne Festival auf, wohin er in der
Saison 2014/15 für die Glyndebourne Tour
mit Brittens „The Turn of The Screw“ zurückkehrte. In jüngster Vergangenheit dirigierte
McFall das Gustav Mahler Jugendorchester,
das Chicago Civic Orchestra, die Meininger Hofkapelle und das RTVE Orchestra
Madrid. Am Staatstheater Meiningen leitete
er außerdem neue Produktionen von „Gianni
Schicchi“ und „I Pagliacci“ sowie „Tristan und
Isolde“.
Leo McFall verbindet eine enge Zusammenarbeit mit Bernard Haitink, dem er in
Konzerten mit dem Royal Concertgebouw,
dem Chicago Symphony, der Wiener Philharmonie und dem European Youth Orchestra
assistierte. 2009 übernahm er für Haitink in
einem umjubelten Konzert mit dem Chicago
Civic Orchestra.
McFall begann die Saison 2015/16 mit seinem
Debüt am Staatstheater Wiesbaden, wo er
eine Neuproduktion von Verdis „Otello“ von
Uwe Eric Laufenberg dirigierte. Anschließend
leitete er das Orchestre d’Auvergne, bevor
er an der Volksoper Wien mit „La Traviata“
debütierte. Die Saison wird er mit einer Neuinszenierung von „Falstaff“ am Staatstheater
Wiesbaden beschließen.
17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche
Wolfgang Hentrich
studierte bei Gudrun Schröter und Gustav
Schmahl in Dresden. Neben seiner Tätigkeit
als Orchestermusiker - seit 1996 als Erster
Konzertmeister der Dresdner Philharmonie,
zuvor neun Jahre lang in derselben Position
bei der Robert-Schumann-Philharmonie
Chemnitz – widmet sich Wolfgang Hentrich
insbesondere der Leitung des Philharmonischen Kammerorchesters Dresden. Als Solist
konzertierte er unter anderem mit Marek
Janowski, Walter Weller, Sir Neville Marriner,
Markus Poschner und Andrew Litton.
Das vielfältige Repertoire des Künstlers reicht
von der Barockmusik über die zyklische Aufführung von Violinsonaten, etwa von Mozart,
Schumann, Brahms und Grieg, bis zu gemeinsamen Auftritten mit dem Rockmusiker Dirk
Zöllner. Seine CD-Produktionen umfassen
verschiedene Violinkonzerte, Orchesterwerke von Johann Strauß, Mozarts Sonaten für
Klavier und Violine und Werke von Paganini
für Violine und Gitarre. Nach dem Vorbild
des legendären Wiener Konzertmeisters Willi
Boskovsky dirigierte Wolfgang Hentrich seit
1999 zahlreiche Neujahrskonzerte der Dresd-
ner Philharmonie und der Robert-SchumannPhilharmonie Chemnitz. Als Gastkonzertmeister musizierte er seit 2009 regelmäßig
mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
und hat mit diesem unter Leitung von Marek
Janowski die Opern von Richard Wagner für
das Musiklabel PENTATONE eingespielt.
Er spielt eine Violine des Venezianers Sanctus
Seraphin aus dem Jahre 1725, die ihm der
Förderverein der Dresdner Philharmonie zur
Verfügung gestellt hat.
Die von ihm konzipierte Konzertreihe
„Dresdner Abende“ im Deutschen HygieneMuseum Dresden rief er gemeinsam mit dem
Philharmonischen Kammerorchester Dresden
2012 ins Leben. Mit musikbegeisterten Laien
gründete er 2002 das Fördervereinsorchester
der Dresdner Philharmonie.
Wolfgang Hentrich ist Honorarprofessor für
Violine an der Dresdner Musikhochschule
und widmet sich mit besonderer Liebe speziellen Programmen für Kinder. Seit August
2013 ist er Chefdirigent der Deutschen Streicherphilharmonie.
Kruzianer und Komponist
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Die Dresdner Philharmonie
im heutigen Konzert
1 .V i o l i n e n
Bratschen
Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV
Volker Sprenger *
Lenka Matejakova
Steffen Seifert KV
Christoph Lindemann KV
Hans-Burkart Henschke KV
Alexander Teichmann KM
Sonsoles Jouve del Castillo
Dalia Richter KV
Prof. Roland Eitrich KV
Marcus Gottwald KV
Thomas Otto
Beate Müller KV
Heiko Mürbe KV
Tilman Baubkus
Youngho Hong**
Deborah Jungnickel
Sophie Keiter
Violoncelli
Elgita Polloka
Sunhwa Lee**
Prof. Matthias Bräutigam KV
Victor Meister KV
Thomas Bäz KV
2. Violinen
Rainer Promnitz KV
Markus Gundermann
Karl-Bernhard von Stumpff KV
Reinhard Lohmann KV
Bruno Borralhinho
Denise Nittel
Viola Marzin KV
Steffen Gaitzsch KV
Dr. phil. Matthias Bettin KV
K o n t r ab ä s s e
Heiko Seifert KV
Tobias Glöckler KV
Jörn Hettfleisch
Donatus Bergemann KV
Olaf Kindel KM
Andreas Hoene KV
Susanne Herberg KM
12
Clemens Krieger KV
Ilie Cozmaţchi
Rebecca Fröhlich**
17. APR 2016, SO, 18.00 Uhr | Kreuzkirche
Flöten
Trompeten
Karin Hofmann KV
Andreas Jainz KV
Birgit Bromberger KV
Nikolaus von Tippelskirch
Csaba Kelemen
Claudia Rose KM
Ob o e n
Posaunen
Johannes Pfeiffer KV
Stefan Langbein KM
Max Werner*
Dietmar Pester KV
Jens Prasse KV
Joachim Franke KV
Klarinetten
T u ba
Prof. Hans-Detlef Löchner KV Klaus Jopp KV
Christian Dollfuß*
Prof. Jörg Wachsmuth KV
Ha r f e
Nora Koch KV
Fa g o t t e
Christian Hengel
P a u k e | Sc h l a g w e r k
Prof. Mario Hendel KV
Philipp Hösli**
Stefan Kittlaus
Oliver Mills KM
Gido Maier KM
Hö r n e r
Prof. Friedrich Kettschau KV Dietrich Schlät KV Alexej Bröse
C e m ba l o
Carsten Gießmann KM
Marianne John**
Thomas Mahn*
KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos · * Gast · ** Substitut
Kruzianer und Komponist
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groSSe kunSt braucht gute Freunde
wir dAnken den fÖrderern der dresdner PhilhArmonie
heide süß & Julia distler
11. JUN 2016, SA, 20.00 UHR, FRAUENKIRCHE
Violine mit Leidenschaft
Santtu-Matias Rouvali | Dirigent
Vilde Frang | Violine
PHILHARMONIE
IN DER FRAUENKIRCHE
BESUCHERSERVICE WEISSE GASSE 8 | TELEFON 0351 4 866 866
www.dresdnerphilharmonie.de
Kruzianer und Komponist
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Impressum
Wir weisen ausdrucklich darauf hin, dass Bild- und
Tonaufnahmen jeglicher Art wahrend des Konzertes
durch Besucher grundsatzlich untersagt sind.
Dresdner Philharmonie
Postfach 120 424
01005 Dresden
Besucherservice
Telefon 0351 4 866 866
[email protected]
Chefdirigent: Michael Sanderling
Ehrendirigent: Kurt Masur †
Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy
Intendantin: Frauke Roth
Text: Albert Breier
Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft;
Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.
Redaktion: Matthias Greß
Grafische Gestaltung: büro quer
Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH
Preis: 2,50 €
Bildnachweise
Bildarchiv der Dresdner Philharmonie: S. 2 und 7
Holger Schütze: S. 4
Maurice Foxall: S. 9
Aiga Photography: S. 10
Marco Borggreve: S. 11
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