Medizinische Parasitologie Medizinische Parasitologie Was sind die Parasiten? Von den infektiologischen Disziplinen ist die Medizinische Parasitologie gewiss jene, deren Aufgabenbereich die bunteste Vielfalt von Erregern umfasst. Strenggenommen sind zwar – von den Prionen abgesehen - alle Erreger von Infektionen und Infestationen Parasiten, denn alle – ob Viren oder Bakterien, Pilze oder Protozoen, Würmer oder blutsaugende Arthropoden – existieren durch Energieraub (in der Regel Nahrungsraub), ohne ihren Wirt – in diesem Fall den betro enen en en – o lei d a rend de ner iera be z toten – a enn ie eine rank eit erre en, die letztli o t en z m od rt oder z minde t z m od ren kann an t aben i aber Virolo ie, Bakteriologie und Mykolo ie elb tandi ema t, klar oneinander ab e renzt nd ein ammel ri m – man mo te a der i t der tema- tik eradez a en eine ll alde – on rre ern nd bertra ern interla en, die man in der Medizin als Parasiten (sensu stricto) bezei net nd denen ni t andere emein am i t, al da e i d r e m e kar ote, eterotro e r ani men o ne ell and andelt i nen za lt man za lrei e, e r nter iedli e r ani men- r en, die – tradition ema , einen andern Grund gibt e eden all r die er ten beiden ni t - in drei ro en in eiten z - sammengefasst werden: Protozoen, Helminthen, Arthropoden. ie ellen ieler Para iten, or allem die nter den Protozoen z ammen e a ten einzelli en r ani men, be itzen ber i rer ellmembran to la ma- embran a i di ke, me ri ti e la en o molek larer nd al nti ene irkender b tanzen ie e eni ten ind inde ni t ri id, ondern in i rer orm me r oder eni er eranderbar; sie werden als Glykokalyx bezeichnet. Erreger von Infektionen oder Infestationen des Menschen: Prionen = Proteine (vermutlich) ohne DNS oder RNS Viren oder Proteine i id lle) Bakterien (inkl. Chlamydien, Rickettsien, Mycoplasmen) = Prokaryote (zumeist mit Prokaryote Zellwand) Nicht lebende Organismen Lebewesen Pilze = Eukaryote mit Zellwand Protozoen Helminthen Arthropoden Parasiten s. Eukaryote Zellwand str. = Eukaryote ohne Grundbegriffe der Parasitologie Der Wirt Der Endwirt Wirte, in denen die ex elle P a e der e rod ktion ablä t, erden nd irte enannt Der Zwischenwirt Wirte, in denen eine asexuelle oder unisexuelle Fortpflanzung stattfindet, nennen wir Zwischenwirte. Grundanforderung Seite 1 Medizinische Parasitologie Zwischenwirt von Plasmodium falciparum ist der Mensch, da die sexuelle Fortpflanzung in der te mü ke tatt indet Haupt- und Nebenwirt Nach ihrer epidemiologischen Bedeutung unterscheiden wir Hauptwirte von eben irten Ha t irte ind die ür den Para iten bede tend ten, eben irte dagegen die neben ä li ten nd- oder Zwischenwirte. Fehlwirt und Gelegenheitswirt Die Begriffe Fehlwirt und Gelegenheitswirt (akzidenteller Wirt) haben unterschiedliche Bedeutung: Im Fehlwirt gelingt es dem Parasiten nicht, sich normal zu entwickeln. Gelegenheitswirte sind Wirte, die nur sehr selten befallen werden, in denen sich der Parasit aber entwickeln kann. Beispiele: - en ür i ro oeli m dendriti m - H nd oder atze al nd irte ür ino o m ltilo lari - Mensch als akzidenteller Zwischenwirt für ino o m ltilo lari Paratenischer Wirt oder Sammel- (Warte)wirt er Be ri arateni er Wirt bezei net einen Wirt, der ür die nt i kl n de Para iten ni t e entiell i t; da er a der ame Warte irt ie ökolo i e Bedeutung liegt in der Tatsache, dass Parasiten in paratenischen Wirten aggregieren; daher auch der Name Sammelwirt. Überträger Überträ er — auch Vektoren genannt — sind Ektoparasiten, die einen Parasiten von einem Wirt a den nä ten übertra en nd in denen eine Verme r ng und/oder eine Entwicklung stattfindet. Reservoir Reservoir bezeichnet die Gesamtheit aller infizierter Wirte, wobei vor allem langlebige, tolerante Wirtsarten und -populationen geeignet sind. Aus menschlicher Sicht sind Reservoirwirte Tiere, von denen oono en übertra en erden können Beispiel: - Ostafrikanische Schlafkrankheit: Von gesunden Reservoirwirten (Wildtieren) wird die Schlafkrankheit durch Tse-Tse- lie en a den en en übertra en Wirt-Parasitbeziehungen Endoparasiten und Ektoparasiten Je nach Lokalisation des Parasiten unterscheiden wir Endo- und Ektoparasiten. Endoparasiten leben im Wirt inneren ie be iedeln Ho lrä me, it elien, da Bl t ie auch Gewebe verschiedener Organe. Ihre Lokalisation ist: 1 extrazell lär (Giardia auf Darmepithel) oder 2 intrazell lär alariaerre er in eberzellen nd in roten Bl tkör er en Ektoparasiten leben a der ber lä e de Wirte ie ernä ren i on Ha t b tanzen oder ne men Bl t oder e ebe lü i keit a Grundanforderung Seite 2 Medizinische Parasitologie Bei iele da ür ind bl t a ende rt ro oden ie et a te mü ken, e ken ie e aben a Bede t n al rank eit überträ er alaria ä e oder Fakultative und obligate Parasiten Freilebende Lebewesen, die gelegentlich auch in einem Wirt gefunden werden, nennt man fakultative oder Gelegenheitsparasiten. Bei iele da ür inden i bei Bodennematoden, die ele entli im arm oder Hämo oel eine ä er e nden werden. Ihre Entwicklung kann ohne parasitische Phase ablaufen. Im Laufe der Evolution haben sich gewisse Nematoden auf eine parasitische Lebensweise spezialisiert. Obligate Parasiten: Ohne geeigneten Wirt ist eine Vermehrung oder Entwicklung nicht mö li Lebenszyklus Monoxener und Heteroxener Lebenszyklus Monoxener Lebenszyklus: Parasiten mit direktem Lebenszyklus: monoxene Parasiten (= mit einem Wirt) Beispiel: Giardia lamblia (Erreger der Lamblienruhr) Heteroxener Lebenszyklus: Parasiten mit indirektem Lebenszyklusund obligatem Wirtswechsel: heteroxene Parasiten (= mit mehreren Wirten) Beispiel: Plasmodium falciparum (Erreger der Malaria) Mechanismen der Wirtsschädigung Para iten ädi en i re Wirte d r direkte Interaktionen ie ellin a ion oder ad ärenz, d r oxine nd a r n entz o ie d r ol eer ein n en on Wirt-Parasiteninteraktionen, bei denen Zellen und oleküle de an eborenen nd ada ti en Imm n tem nd ara itäre to e el rod kte eine olle ielen Malaria (Plasmodium spp) Bei Plasmodium spp handelt es sich um den bedeutesten Einzeller der Tropen: den rre er der tödli en alaria tro i a! eine nd irte ind te mü ken no ele Arten) aus der Familie der Culicidae. Beim Menschen vermehrt sich der Erreger mit n e le tli en ort lanz n in der eber exoer t roz täre izo onie nd in den roten Bl tkör er en er t roz täre chizogonie). Die Apicomplexa besitzen spezielle Organellen ("Apikalorgan"), die bei Invasionsprozessen eine wichtige Rolle ielen, o ne die der kom lexe eben z kl nie d r la en erden könnte! ie enom rö e beträ t a 30 io Ba en aare nd man ätzt, da die 14 Chromosomen ca. 5300 Gene tragen. Lebenszyklus orozoiten erden mit einem ti in en übertra en bei alariamü ke Bei der Blutmahlzeit injizierten Sporozoiten befallen nach kurzer Zeit Hepatozyten der Leber. Dort verwandelt sich der Parasit in eine Gewebsform (Trophozoit), beginnt mit m lti len ernteil n en nd er rö ert i z m eber izonten 40-60 µm , der mehrere Tausend Kerne enthalten kann (Vielkernstadium). Durch anschliessenden Aufbau on ell änden nd r anellen ent te en erozoiten Nach der Leberschizogonie befallen die Merozoiten rote Blutzellen. Bei der aktiven Invasion (innert ca. 20 Sekunden) spielen wiederum die apikalen Organellen eine wichtige Rolle. Die Merozoiten (bei P. fal i ar m können a me rere ro Wirt zelle Grundanforderung Seite 3 Medizinische Parasitologie eindringen) wandeln sich in junge Trophozoiten, so genannte Ringstadien, um. Durch Entwicklung und Wachstum entstehen Schizonten mit 8 bis 32 Kernen. Die rote Blutzelle platzt, dabei kommt es zu Fieber; die Inkubation zeit beträ t minde ten 9, meist 12-14 a e, elten a län er erden erozoiten a e emmt, die ieder m ne e r t roz ten be allen können lle Wirt zellen mit älteren tadien ind wegen der Sequestrierung (Bindung an Endothelzellen der Blutkapillaren) versteckt nd ent e en damit der er tör n in der ilz a me reren Wo en der er t roz tären izo onie ent te en die er ten ikround Makrogametozyten (Mikro- nd akro amonten , el e die in ektiö en tadien ür den nd irt, die no ele mü ke, dar tellen a der na me on ex ell differenzierten Gametozyten mit dem Blutmahl verwandeln sich diese Formen im Darm der ü ke in ameten a der Be r t n de akro ameten ent i kelt i a der ote der län li e okinet rö e 18 x 3 µm okineten erla en da Darmlumen und dringen in das Mitteldarmepithel ein. Die erste meiotische Teilung be innt im arml men lei na der ertili ation ä rend der Bild n de Ookineten. Die zweite meiotische Teilung wird erst im Oozysten-Stadium vollendet. An der arma en eite ent i keln i ro e oz ten, die bi z 10'000 a 15 µm lange) Sporozoiten enthalten. Bricht die Oozyste auf, so gelangen die Sporozoiten in die Hämol m e der ü ke Von dort drin en die orozoiten in die ei eldrü e ein ind orozoiten im ei ela ü r an an elan t, i t die ü ke ür den en en in ektiö e orden ie i t rü e ten 8 a e na der In ektion der all Die heute wirksamsten Kontrollstrategien sind: 1 alariae i oden rü zeiti zu erkennen und zu behandeln, 2 in ektizidbe andelte ü kennetze der Be ölker n z än li z ma en und 3. mit adaptierten Informations- und Kommunikationskampagnen die merk amkeit in den betro enen Be ölker n r en z ördern Vektorkontrolle In den 50er Ja ren rde on der Welt e nd eit be örde ein Pro ramm z r Ausrottung (Eradikation) der Malaria durch den Einsatz von Massenchemotherapie C loroq in nd In ektenbekäm n lan iert e i tenzent i kl n en a der Parasiten- wie auf der ü ken eite ü rten z ammen mit inanziellen Problemen in vielen Gebieten zu einem Misserfolg. er Vektorkontrolle, ei e mit In ektiziden e en ad lte ü ken oder mit m elt eränder n en zB nt ä er n , biolo i en a na men zB larvenfressende i e/Be ä er n teme kann nter eziellen Bedin n en auch heute eine wichtige Rolle spielen. Behandlung von Malariaepisoden Obwohl die rasche Diagnose und Behandlung von Malariaepisoden die wichtigsten tützen ede inte rierten Bekäm n rogramms darstellen, wurde die Forschung und Entwicklung von neuen Malariamedikamenten in den letzten 10 Jahren von nahezu allen pharmazeutischen Unternehmen systematisch abgebaut. Diese schwierige it ation eint derzeit eit e end über nden Durch die Verbind n on ri aten nd ö entli en n tren n en de VProgramm (Medicines for Malaria-Venture); Link zu Medicines for Malaria-Venture Vor andene Prä arate erden in i rer ezielten n end n o timiert rtemi inin, das aus der chinesischen Heilpflanze Artemisia annua isoliert wurde, und dessen Derivate u.a. Artemether, Artesunat und Artether, wurden weiterentwickelt und werden im asiatischen Raum gerade bei schweren, lebensbedrohenden sowie bei Grundanforderung Seite 4 Medizinische Parasitologie m ltire i tenten alaria ällen er ol rei ein e etzt. Derzeit laufen breit angelegte, von der WH über a te Ver e, ie die e i ti en era ien in rika irk am ein e etzt erden können a Wirk rinzi der rtemi ininderi ate, die Endoperoxidase, wurde auf synthetischem Weg in neue Pharmakophore eingesetzt. Es entstanden die Trioxalane, die derzeit in klinischen Studien erprobt werden. Das erö net ne e Horizonte ür die alariat era ie nd red ziert die b än i keit on natürli e onnenen rtemi ininderi aten rika te t im Brenn nkt der Malariabekäm n , da e einer eit die rö te alariabürde a ei t nd andererseits die Resistenz gegen das billige und weit eingesetzte Chloroquin bei 3070% liegt; Chloroquin kann in weiten Teilen zur Behandlung nicht mehr eingesetzt erden bli ke ür diese schwierige Situation in Afrika bietet das Konzept der ombination t era ie amit die or andenen edikamente mö li t lan e irk am bleiben, d i keine ent re enden e i tenzen bilden, ollen bekannte, ein e ü rte Verbindungen mit Artemisinin-Derivaten kombiniert verwendet werden. xpositionsprophylaxe onkrete Wirk n zei en ämtli e Pro ramme, die den in atz on in ektizidbe andelten ü kennetzen a Ha alt ebene ro a ieren a dem grosse, kontrollierte Feldversuche in Gebieten mit unterschiedlicher Endemielage ezei t aben, da in ektizidbe andelte ü kennetze die orbidität nd ortalität von Malaria zwischen 20-50% red zieren können, te t n n eine Inter ention trate ie z r Ver ü n , die die or andenen Be andl n trate ien o timal er änzen kann Impfung ie Ho n n der 70er nd 80er Ja re, bald über eine Im n z er ü en, rde bi er leider ni t er üllt in Im to äre ö t illkommen nd könnte al eitere wichtige Komponente in einem inte rierten Bekäm n ro ramm ein e etzt erden Es ist realistisch, an einen Impfstoff zu denken, denn: 1. Menschen, die in einem Endemiegebiet zahlreiche Malaria-Attacken überleben, er erben eine emi-Imm nität; 2 ie a i e Übertra n von Serum semi-immuner Menschen auf nichtimmune kann nicht-imm ne en en ützen 3 Be tra lte in ektiö e orozoiten können im en en eine ützende Imm nant ort a lö en Jahrelange Forschungsarbeiten waren jedoch bisher nicht von grossem Erfolg ekrönt Wo l rden nzä li e, otentielle nti ene arakteri iert nd in iermodellen al Im to kandidaten e rü t ie Ho n n nd kün ti en or n an tren n en liegen derzeit in einem bereits klinisch getesten Impfstoff (RTS, S) und beim Weiterverfolgen der im Tiermodell erfolgreichen DNS-Vakzinen. Die Erfahrungen aus den klini en Ver en mit den er ten alariaim to en ü ren n a daz , die konventionelle Vorstellung der Schutzwirkung eines Impfstoffes (normalerweise verlangen wir eine Wirksamkeit > 90%) bei einem Parasiten wie Malaria aufzugeben. Die Berechnungen zeigen, dass selbst ein Impfstoff, der bloss 50% wirksam ist, bereits eine kostenwirksame Intervention darstellt, wenn die Impfung als Teil eines integrierten Programms verabreicht wird. Giardia lamblia Bei Giardia lamblia handelt es sich um einen parasitischen Flagellaten mit einem direkten Lebenszyklus. Die Infektion erfolgt durch die per orale Aufnahme von Zysten. n e e tet an da ünndarme it el de en en erme ren i die ro ozoiten Grundanforderung Seite 5 Medizinische Parasitologie Hä i bleibt die In ektion symptomlos. Wird der Erreger nicht eliminiert, kann es zu Darmbeschwerden und Durchfall kommen. iardia lamblia ird z den rtümli en Eukaryonten, den Archaezoa, gerechnet. Dies deshalb, weil Lamblien weder Mitochondrien noch Peroxisomen haben und weil ihre 16S ribosomale RNS wie auch viele ihrer Enzyme mit denen der Bakterien verwandt sind. Eine "Golgi-ä nli e" Organelle ist — tem orär in der P a e der nz tier n — nachgewiesen worden. ürzli rden in amblien ene Heat o k rotein 70/ a eronin 60) entdeckt, die Ä nli keiten mit mito ondrialen enen a ei en tellt i die ra e, ob die e ene on endo mbionti en Vor a ren der ito ondrien übernommen rden oder ob i lomonadiden er t ek ndär i re ito ondrien erloren aben a enom hat eine o e Pla tizität nal en aben eine tark ariable enom rö e on 12 bi 80 b be timmt, die d r Hetero enität nd nter iedli e a l on C romo omen 8 50!) bedingt wird. Lebenszyklus: Nach der per oralen Aufnahme und der Magenpa a e lü en im oden m a den 4kernigen Zysten zwei Wachstumsformen (sog. Trophozoiten). Die Stimuli zu dieser Exzystierung sind exogener Art (pH-Schock, Temperaturanstieg) und endogener Natur: Aus zytoplasmatischen Vesikeln wird eine Cystein-Protea e Cat e in B Protea e a e üttet C tein-ProteasenIn ibitoren können die xz tier n blo kieren! ie Verme r n der ro ozoiten er ol t d r Zweiteilung insbesondere im Jejunum (Leerdarm). Ein sexueller Zyklus konnte bis heute nicht nachgewiesen werden. Diese Flagellaten (Diplomonadida) mit 8 Geisseln haben einen bilateralmmetri en Ba ie e ten i mit Hil e einer entralen Ha t eibe an die ber lä e de arme it el ie e d ärenz ird d r eine eze tor- i and Interaktion über eine Reihe von ber lä enmolekülen, o d ä ine e i ert ie dor ale eite de Para iten dient z r na me elö ter a r n mittel Pinoz to e kein to tom or anden! Im Ile m kommt e z r nz tier n , el e d r ür amblien ädli e m eltbedin n en a elö t ird Dabei spielen nicht — wie wie bis vor kurzem angenommen — Gallensalze und hoher pH eine entscheidende Rolle. Der Cholesterinmangel in Ileum und Colon (Dickdarm) verhindert die Membranbiogenese des Trophozoiten. Die Induktion zur Zystenbildung ist noch unklar. Zum Aufbau der komplexen Zystenwand werden Enzystierungs-spezifische Vesikel gebildet. Zysten sind sehr re i tent e en m eltein lü e ie äko-orale Übertra n er ol t in er ter inie d r er m tzte rink a er die me ani e Übertra n d r lie en i t be rieben orden Medizinische Bedeutung: Schon van Leeuwenhook (1681) hat Lamblien beschrieben nd al rank eit erre er ede tet ie ä rli e Inzidenz ird elt eit a 200 illionen älle e ätzt ie Ink bation zeit beträ t z i en einer nd 10 Wo en Viele In ektionen erla en m tomlo an ri t in die en ällen on e nden tena eidern ie e arantieren die Übertra n de Para iten im t l können Milliarden von Zysten abgegeben erden In ektionen können z roni rezidi ierenden r ällen nd bei e r tarkem Be all in be ondere bei leinkindern z einer Beeinträ ti n der e or tion nd z nzei en on an elernä r n ü ren In na me ällen l nter Imm nolo ie können In ekte über ein Ja r er i tieren Vir lenz aktoren ind bi e te keine bekannt armzotten erden d r ntzünd n roze e e ädi t a tzellen la en i in ro er a l im Darmgewebe feststellen. Trypanosoma spp Grundanforderung Seite 6 Medizinische Parasitologie Trypanosoma brucei gambiense (Erreger der chronischen Form der afrikanischen Schlafkrankheit, Zentral- und Westafrika) Trypanosoma brucei rhodesiense (Erreger der akuten Form der afrikanischen Schlafkrankheit, Ostafrika) Die afrikanische Trypanosomose des Menschen ist eine durch Protozoen der Gattung Trypanosoma hervorgerufene Parasitose. Die Parasiten werden durch Stechfliegen der Gattung Glossina (Tsetse- lie en a den en en übertra en ie la krank eit bedro t 60 illionen en en in 36 ändern rika an e t davon aus, dass ä rli et a 300’000-500’000 en en an einer der beiden ormen der la krank eit erkranken In einzelnen ebieten ie dem üd dan lie t die Prä alenz bei bi z 25% Jä rli terben bi z 60‘000 en en daran die a len tammen on der WHO). Die afrikanische Trypanosomose des Menschen kommt in zwei Formen vor, die von den beiden Unterarten von Trypanosoma brucei verursacht werden: Trypanosoma brucei gambiense ist in Zentral- und Westafrika verbreitet. Der Parasit verursacht eine chronische Form der Krankheit, deren Verlauf jedoch nicht als gutartig bezei net erden kann ine Per on kann nter m tänden monate- und jahrelang infiziert sein, ohne dass Symptome auftreten und die Krankheit ausbricht. Beim Auftreten der Symptome ist die Krankheit bereits in einem fortgeschrittenen Stadium nd ieri z bekäm en r ano oma br ei r ode ien e kommt im ö tli en nd üdö tli en rika or er Parasit verursacht eine akute Erkrankung, die innerhalb weniger Wochen ausbricht. Diese Form der la krank eit ü rt nell z klini en m tomen, a eine nellere ia no e ermö li t Trypanosomen enthalten ein einzelnes Mitochondrium. Die mitochondriale DNS ist in einer Struktur konzentriert, die als Kinetoplast bezeichnet wird. Lebenszyklus Die infizierte Tsetse- lie e überträ t bei einem ti bi z 20’000 metaz kli e, tr oma ti ote r ano omen in die Ha t de en en In der ä e der in ti telle erme ren i die Para iten, a z r Bild n einer entzündli en Primärläsion anker ü ren kann Im n l daran elan en die r ano omen über da m tem in den Bl tkrei la ort ind die tr oma ti oten Bl t ormen än e 15 bi 30 µm z nä t lan e tre kt lender , be e li nd teil n akti lle 6 Stunden erfolgt eine Verdoppelung der Population. Innerhalb kurzer Zeit wird so das Bl t mit r ano omen über emmt rre erza len on 6’000 ro ikroliter Bl t sind keine Seltenheit. Bei Erreichen einer hohen Parasitendichte entwickeln sich die z nä t lanken ormen z intermediären nd an lie end z edr n enen trypomastigoten Formen (short-stumpy) weiter. Diese sind nicht mehr teilungsaktiv, aber in ektiö ür et e-Fliegen. Die Fliegen nehmen die Trypanosomen mit dem Blutmahl auf. Anschliessend differenzieren sich die short-stumpy-Formen im itteldarm der lie e z lan e tre kten „ roz kli en r oma ti oten“, die i vermehren. Sie gelangen durch Wanderung ans Ende der peritrophen Membran in den exo eritro en a m ort erlän ern ie i nd sind teilungsaktiv. Diese so enannten „me oz kli en ormen“ d r drin en dann die eritro e embran or dem Pro entrikel nd andern über Vorderdarm, abr m nd ei el an in die ei eldrü e Hier ent i keln ie i z e ima ti oten ormen ie e heften sich an die ikro illi der rü enzellen nd teilen i ana er ol t die Weiterent i kl n z trypomastigoten metazyklischen Verbreitung a Vorkommen der rank eit i t om Vor anden ein de Vektor ab än i et elie en leben in rika üdli der a ara z i en dem 14 ördli en nd dem 20 Grundanforderung Seite 7 Medizinische Parasitologie üdli en Breiten rad lo inen der al ali -Gruppe, die T. brucei gambiense übertra en, ind an e te Bioto e ie die e en älder We ta rika eb nden Glossinen der morsitans- r e übertra en br ei r ode ien e nd be orz en Savannenbiotope. Interessant ist die Tatsache, dass weite Gebiete, in denen die TsetseFliege vorkommt, dennoch frei von Schlafkrankheit sind. Leishmania spp. Leishmanien sind Einzeller, die durch Schmetterlings- oder andmü ken P lebotomen der amilie P odidae übertra en erden I r Ha t erbreit n ebiet lie t in den Tropen und Subtropen. Dort sind sie Verursacher zahlreicher Erkrankungen wie Viszerale Leishmaniose (Kala-Azar), kutane Leishmaniose (Orientbeule) sowie Hautund Schleimhautleishmaniosen ("Chiclero's Disease", "Espundia"). Lebenszyklus ei manien erden d r eibli e metterlin mü ken amilie P odidae der att n en Phlebotomus (Asien und Afrika) sowie Lutzomyia (Mittel- nd üdamerika übertra en ie Übertra n er ol t d r den ti einer in izierten ü ke bei der Bl tma lzeit ie roma ti oten tadien erden on Phagozyten wie beispielsweise Makrophagen, dendritische Zellen oder Langerhans-Zellen aufgenommen. ort erden ie ni t zer tört, ondern andeln i in ama ti ote ormen m ie e erme ren i in der parasitophoren Vakuole durch Zweiteilung, bis die Wirtszelle schliesslich platzt. Die freigewordenen Amastigoten werden entweder erneut von Phagozyten phagozytiert oder von einem geeigneten Vektor a enommen ben o können in izierte zirk lierende akro a en om Vektor a enommen erden Im arm der metterlin mü ke andeln ie i z roma ti oten, be ei elten tadien m, die i d r Zweiteil n tark erme ren lie li ind Vorderdarm nd te rü el der ü ke mit Proma ti oten an e üllt, die beim nä ten Bl tma l in einen Wirt übertra en erden Verbreitung ie ei manio en ind in über 88 ändern der ro en nd btro en erbreitet. arüber ina kommen ie a im ittelmeerra m nd in ittela ien or, ä rend tralien rei on ei manien i t ie WH ätzt, da elt eit et a 12 io en en mit den rre ern in iziert ind, ä rli kommen et a 2 io Neuerkrankungen dazu. Die Verbreitung der Leishmaniose ist streng an das Vorkommen ihrer Vektoren, der metterlin mü ken, eb nden Die verschiedenen Formen der Leishmaniose haben vor allem in den tropischen und btro i en ändern der rde eine Bede t n In e amt ind elt eit minde ten 12 io en en mit ei manien in iziert ie WH e t da on a , da ä rli etwa 2 Mio. Neuerkrankungen dazu kommen. Da die Leishmanien Zellen wie akro a en be iedeln, können ie n r über eine zell ermittelte Imm nant ort de ör er , da ei t über eine kti ier n on 1- ellen bekäm t erden a beispielsweise HIV-Infizierte zuwenig f nktion ä i e -Hel erzellen aben, erlä t bei die en Patienten eine In ektion mit ei manien o t atal erdem i t e mö li , dass bei AIDS-Patienten eine klinisch latente Infektion mit Leishmanien ausbricht. Typische Befunde sind Knoten und Ulzera a der n e, im Ö o a , ar nx, a en, Rektum und der Lunge. Mit der weltweiten Zunahme der AIDS- älle at o a die Leishmaniose als HIV-assoziierte Infektion eine neue Bedeutung bekommen. imm nkom etente Patienten können er erkranken Wä rend bei den mukokutanen und kutanen Leishmaniosen entstellende Ulzera mit zum Teil erheblichen Gewebedestruktionen auftreten, endet eine unbehandelte viszerale Leishmaniose (Kalazar mei t tödli r erend kommt inz , da e bi e te keine Chemoprohylaxe und keinen Impfstoff gibt. Ausserdem zeichnen sich die vorhandenen Chemotherapeutika — mei t ntimon rä arate — durch viele Nebenwirkungen aus. Grundanforderung Seite 8 Medizinische Parasitologie rophylaxe. Gegen die Leishmaniose gibt es bisher keine wirksame Chemoprophylaxe. Deshalb ist die Expositionsprophylaxe entscheidend. Wirksam sind nur engmaschige, mit In ektiziden im rä nierte o kitonetze Therapie Bei einer kutanen Leishmaniose, die spontan abheilt, ist eine Therapie – ausser bei der disseminierten Form – ni t nöti l C emot era e tika gegen viszerale ei manio en erden ntimon rä arate l antime oder Pento tam er endet, el e edo le t erträ li ind e e Prä arate ind li o omale m oteri in B und als neuestes Medikament Miltefosine, das oral eingenommen werden kann. Impfung ie elb t eilende k tane ei manio e rientbe le interlä t arben ie rü er praktizierte Form einer Inokulation mit Ulkusmaterial an einer nicht auf Anhieb i tbaren telle ird e te mei t ni t me r d r e ü rt, da dad r eine latente Infektion gesetzt werden kann. b o l eini e Im er e mit mä i em r ol tatt e nden aben, ibt e derzeit keinen z erlä i en Im to e en ei manio en Toxoplasma spp T.gondii, der rre er der oxo la mo e, i t ein obli at intrazell lärer e eb ara it, el er elt eit erbreitet i t ie r e n der Be ölker n beträ t mit edem Lebensjahrzehnt etwa 10% mehr und ist bei einem Alter von 60-65 Jahren etwa bei 70% angekommen. Der Hauptwirt (Endwirt) ist in unseren Breiten die Katze. Als i en irte kommen iele ä etiere ie ein, ind, a nd a in Betra t Der Mensch ist nur ein Nebenwirt (akzidenteller Zwischenwirt). T. gondii vermehrt sich in einem Zyklus mit mehreren Entwicklungsstufen: 1. Im Darm der Katze geschieht die geschlechtliche Vermehrung mit Bildung von Oozysten, die durch den Kot in die Umwelt gelangt (enteroepitheliale Phase). 2. Diese Oozysten sporulieren etwa zwei Tage nach der Ausscheidung und werden dadurch ider tand ä i nd in ektiö exo ene P a e 3. Werden die gebildeten Sporozysten oral aufgenommen, dringen sie durch die Darmwand extrainte tinale P a e nd tre en ämato en oder l m o en or ie end in da nd in die Muskulat r Hier erme ren ie i intrazell lär d r n e le tli e eiteil n Hierbei kommt e z m Platzen der Wirt zellen nd ekro en r die b e rma na men de Wirte kommt e z r Bild n on et a 200µm ro en ten Wenngleich dieser Infektionswe a ür den en en mö li i t, ielt bei i m die na me on in ektiö en ten a ni t d r e artem lei die rö ere olle Es werden zwei verschiedene Arten der Toxoplasma-Infektion unterschieden: Bei der Pränatalen In ektion können dia lazentar Erreger in den Fetus gelangen. Dies e ie t, enn i die an ere ra ä rend der an er a ter tmali mit oxo la men in iziert Je äter die Übertra n on der tter a da ind stattfindet, desto geringer sind die zu erwartenden Sc äden de inde ; allerdin i t die Übertra n in den äten tadien der an er a t ä i er ommt e z einer Infektion im ersten Trimenon der Schwangerschaft resultiert es oft in einem Abort. Bei der Postnatalen Infektion tritt die Erkrankung nach einer Inkubationszeit von 1 bis 3 Wo en na oraler na me der Protozoen a Wenn e über a t z m tomen kommt, manifestiert sich die Erkrankung meist in einer Lymphknoten-Toxoplasmose. ie oxo la mo e ä ert i ni t z an lä i in klini en Symptomen. Beim Gesunden persistieren die Erreger lebenslang, ohne klinisch manifest zu werden. Nur Grundanforderung Seite 9 Medizinische Parasitologie bei erer Imm n ä e können die er i tierenden ten reakti iert erden; so kommt es in etwa 20% aller AIDS-Patienten zu einer zerebralen Toxoplasmose. ommt e edo bei der r tin ektion z einer oxo la mo e, o ä ern i er te klinische Symtome nach einer Inkubationszeit von 1-3 Wo en ie ä ern i in Symptomen eines "grippalen Infektes", gel. Lymphknotenschwellungen und Exanthemen. Selten ind inter titielle Pne monien oder okarditi em e enüber stehen bei intrauterinen Infektionen schwerere Erscheinungen wie Hepatosplenomegalie, Meningoenzephalitis und Hydrozephalus internus im Vorder r nd erdem treten enerkrank n en b iedel ng in der Retina mit Chorioretinitis) auf. Diagnostischer Nachweis e ie t mei t über erolo i e e t er a ren ie Immunofluoreszens oder Enzymimmunoassay, da der Erregernachweis meist nicht elin t Über den iter erla und den Nachweis der verschiedenen ntikör erkla en a I lä t i a eine a e ma en, ob die In ektion ri oder inner alb der letzten onate e e en i t Bei Imm n e ä ten Patienten I i t ein ntikör erna ei natürli roblemati , o da bereit ent prechende Zeichen in bildgebenden Verfahren (Computertomografie -> hypodense Strukturen und perifokales Ödem, PC , et dia no ti e ertet erden Therapiert ird n r bei be te ender m tomatik nd bei einer r tin ektion ä rend Schwangerschaft. Dann wird die Toxoplasmose mit einer Kombination aus Pyrimethamin (nicht im ersten Schwangerschaftstrimenon) und einem Sulfonamid oder Clindamycin behandelt. Viel i ti er aber i t eine Prä ention ie i t or allem i ti um eine Erstinfektion bei bestehender Schwangerschaft zu verhindern. Schwangere sollten auf rohes und nicht ausreichend erhitztes Fleisch (Hackfleisch!) verzichten (T. gondii ist hitzelabil) und beim m an mit atzen ollten eini e Vor i t ma na men er ri en erden ie atzentoilette ollte bei ö li keit on einem anderen amilienmit liedtä li gereinigt werden. Trichomonas spp Trichomonas ist eine Gattung einzelliger, 4 bi 30 µm ro er Lebewesen innerhalb der Eukaryoten. Trichomonas spp. sind teilweise harmlose Kommensalen, einige Vertreter sind jedoch Krankheitserreger bei Mensch und Tier. ie birnen örmi en Vertreter der Protozoen aben ier na orn eri tete ei eln (1) (Flagella nd eine na inten eri tete le ei el 2 ie ei eln ind an Kinetosomen 3 erankert nd on einer drei i ti en Pla mamembran m üllt ie le ei el i t al nd lierende e ellte embran a ebildet m itzen nde de ellkör er tritt ein en tab a der Pla mamembran aus (5). Da das Genom der Trichomonaden in Form von Chromosomen in einem Zellkern (4) vorliegt, zä len ie z den Eukaryoten. Trichomonaden besitzen keine Mitochondrien zur Energiegewinnung sondern sogenannte Hydrogenosomen. Die Vermehrung er ol t d r ein a e än teil n , unterschiedliche Entwicklungsformen wie bei anderen Protozoen kommen nicht vor. er Para it ird n r d r direkten ontakt übertra en Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch), sodass es sich um eine ex ell übertra bare Erkrankung handelt. Trichomonas vaginalis kommt weltweit vor. Grundanforderung Seite 10 Medizinische Parasitologie Trichomonas vaginalis bildet keine Cysten, jedoch Trophozoiten aus und wird a lie li direkt on Wirt z Wirt übertra en Aufgrund der anaeroben Lebensweise des Parasiten sind Nitroimidazole die Mittel der Wahl zur Therapie (z.B. Metronidazol). Zu beachten ist die Mitbehandlung des Sexualpartners. Themenliste: Eigenschaften der Malaria Krankheit: Symptomen, Vektorkontrolle, Behandlung Eigenschaften der Malaria Krankheit: Lebenszyklus von Plasmodium spp Eigenschaften der Schlafkrankheit und Lebenszyklus von Trypanosoma spp Eigenschaften der Giardiasis und Lebenszyklus von Giardia lamblia allgemeine Grundlagen der Medizinische Parasitologie: Arten von Parasiten und Typen der Wirten allgemeine Grundlagen der Medizinische Parasitologie: Wirt-Parasitbeziehungen & Arten der Lebenszyklen Leishmaniosis: Erreger, Verbreitung, Behandlung - mit Lebenszyklus Toxoplasmosis: Erreger, Symptomen,Therapie - mit Lebenszyklus Trichomonaden: Eigenschaften, Therapie - mit Lebenszyklus 5 Begriffen aus dem Thema Medizinische Parasitologie Grundanforderung Seite 11