DIE ITALIENERIN IN ALGIER (L`Italiana in Algeri)

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DIE ITALIENERIN IN ALGIER
(L'Italiana in Algeri)
Gioachino Rossini
Uraufführung: Venedig 1813; L.: Angelo Anelli
Mustafa, Bey von Algier - Bass; Elvira, seine Frau - Sopran; Zulma, ihre Vertraute Mezzosopran; Lindoro, ein italienischer Gefangener - Tenor; Isabella, eine italienische Dame Alt; Taddeo, ihr Begleiter - Bariton; Ali, ein Korsar - Bariton; Würdenträger am Hofe des Bey,
Korsaren, Wachen, Eunuchen, Dienerschaft, Sklaven und Sklavinnen.
Algier, 1810
1. Akt: Mustafa, der Bey von Algier, hat seine Frau Elvira verstossen, weil sein Sinn nach einer
temperamentvollen Italienerin steht. Elvira ist darüber sehr unglücklich. Man teilt ihr mit, dass sie
Lindoro, den Lieblingssklaven des Bey, heiraten und in dessen Heimat folgen solle, wohin sie
mit ihrer Dienerin Zulma ein zur Abfahrt bereites Schiff bringen wird. Lindoro liebt Isabella, die er
bei seiner Gefangennahme vor einigen Monaten verloren hat. Der Bey verlangt von Ali, eine
neue Frau herbeizuschaffen und ist erfreut, dass der Korsar ein gekapertes Schiff vorweisen
kann, dem eine schöne Italienerin mit ihrem Begleiter Taddeo und anderen italienischen
Gefangenen entsteigen. Taddeo, der mit Isabella vor Mustafa gebracht wird, liebt die Schöne,
spielt aber vorsichtshalber ihren Onkel. Der Bey ist von der feurigen Italienerin entzückt und
macht ihr den Hof. Er ist erstaunt, dass die Fremde Widerstand leistet, als er sie wie eine
Orientalin behandelt. Als Lindoro mit Elvira und Zulma auf das Schiff gebracht werden sollen,
sieht Lindoro seine Braut Isabella wieder. Auch diese erkennt ihn und verlangt von Mustafa, ihr
Lindoro zu überlassen.
2. Akt: Der Bey ernennt Taddeo zum Statthalter, um sich bei Isabella beliebt zu machen. Dann
begibt er sich in ihr Boudoir, um mit ihr Kaffee zu trinken. Isabella hat sich mit Hilfe von Sklaven
und Sklavinnen, darunter auch Lindoro und Elvira, für den Besuch schmücken lassen. Aus dem
Zusammensein wird nichts, weil Isabella auch Elvira zu Tisch bittet und Lindoro und Taddeo
anwesend sind. Isabella versteht es, den ärgerlichen Bey zu besänftigen, doch schliesslich wird
es Mustafa zu dumm, er jagt alle fort. Die Italiener planen, sich des Schiffes zu bemächtigen.
Dazu sind Vorbereitungen notwendig, um den Bey nicht misstrauisch zu machen. Lindoro redet
Mustafa ein, dass Isabella ihn sehnlichst erwartet, doch dazu müsse er erst, wie es in Italien
üblich sei, zu ihrem "Pappataci" ernannt werden. Ein Pappataci dürfe essen, schlafen und
lieben, soviel er wolle doch niemals etwas sehen, hören oder sich um andere kümmern. Erfreut
willigt der Bey ein, wird eingekleidet und schweigt zu allem, was geschieht: Italiener verkleiden
sich als Pappataci und lassen ihren neuen Bruder hochleben, während andere das Schiff
bemannen. Langsam ziehen sich Lindoro, Isabella, Taddeo und die anderen zurück und gehen
aufs Schiff, das ausläuft. Taddeo muss auf Isabella verzichten, ist aber froh, mitgenommen zu
werden. Der Bey kommt erst wieder zur Besinnung, als Ali, Elvira und Zulma melden, dass die
Italiener geflohen sind. Zur Verfolgung ist es zu spät, weil die Wachen betrunken gemacht
wurden. Während das italienische Schiff sich rasch entfernt, kehrt Mustafa reuevoll zu Elvira
zurück.
Auszug aus "DAS GROSSE HANDBUCH DER OPER" von Heinz Wagner
ACS-REISEN AG
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