LEBENSRAUM

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STEHENDE GEWÄSSER
SACH
INFORMATION
ALTERSGRUPPE
6 - 10
Stehende Gewässer wie Seen, Weiher, Tümpel oder Teiche weisen keine
Strömung auf. Nur in großen Seen kann es durch Wind zu geringen
Strömungen kommen. Weiher und Tümpel sind natürliche Gewässer, wobei
Tümpel regelmäßig trocken fallen. Teiche sind vom Menschen künstlich
angelegt und dienen der Fischzucht, der Wasserversorgung oder als Lebensraum
für seltene Tier- und Pflanzenar ten.
ES WERDE LICHT!
Fließgewässer werden anhand der ökologischen Bedingungen in ihrer
Längserstreckung unterschieden. Bei den stehenden Gewässern ist hingegen die
Wasser tiefe und damit das vorhandene Licht von großer Bedeutung. Das Licht ist
für die Photosynthese der Pflanzen und Algen unbedingt notwendig. Ab einer
bestimmten Tiefe ist aber zu wenig Licht für diesen Prozess vorhanden. Unterhalb
dieser Tiefe können nur mehr Tiere leben. Wie weit das Licht in die Tiefe eines Sees
Österreich zählt zu den seenreichen
Ländern. Dank Ringkanalisationen
und Kläranlagen zählen Österreichs
Seen heute zu den reinsten der
Welt.
eindringen kann, hängt davon ab, wie viele Schwebstoffe und winzige Planktonalgen
im Wasser vorhanden sind. Ist der Gehalt hoch, werden die Lichtstrahlen reflektier t
und stoßen nicht mehr in größere Tiefen vor. Klare Seen mit hoher Sichttiefe wie
etwa der Erlaufsee oder der Lunzersee weisen daher eine geringe Besiedlung
mit Planktontieren auf. In kleinen flachen Seen oder Weihern dringt das
Licht meist bis zum Seegrund vor.
Man unterscheidet bei Seen die Uferregion, den Bereich der freien
Wasser hat auf Kinder eine
besondere Anziehungskraft. Teiche
eignen sich besonders gut zum
Beobachten.
Wassersäule und den Seegrund. Die meisten Tiere und Pflanzen
sind im Uferbereich zu finden, wo das meiste Licht hinkommt
und daher auch am leichtesten Nahrung zu finden ist. Die Gestaltung der Ufer ist
sehr unterschiedlich. Bei Flachlandseen wie zum Beispiel dem Neusiedlersee nimmt
die Wasser tiefe nur sehr langsam zu. An Hochgebirgsseen stürzen die Ufer oft steil
ab. Gespeist werden Seen entweder aus oberirdischen Zuflüssen wie Bächen und
Flüssen oder durch Quellen am Seegrund. Im freien Wasser von Seen und Weihern
findet sich eine vielfältige Planktonwelt aus oft mikroskopisch kleinen Tieren und
Pflanzen. Diese Mikroorganismen dienen anderen Tieren wie Krebsen, Muscheln,
So mancher Seerosenteich erhält
seine besondere Pracht durch
Goldfische. In trüben, sauerstoffarmen, stehenden Gewässern
müssen Fische daher richtiggehend
„nach Luft schnappen“.
Insektenlarven und Fischen als Nahrung. Der Seegrund ist bei tieferen Seen oft nur
mit Schlamm bedeckt und bietet nur spezialisier ten Formen einen Lebensraum. Die
Gesamtfläche der Seen beträgt mit 2,5 Millionen
Quadratkilometern etwa 1,8% der Erdoberfläche.
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Der größte Binnensee der Erde ist der Kaspisee mit 424.000
Quadratkilometern, der Baikalsee weist mit über 1700 Metren die größte Tiefe eines
Sees auf. Eine Besonderheit in Österreich ist der Neusiedlersee, der größte
ZUSAMMENFASSUNG: Viele Seen in Österreich waren noch vor wenigen Jahrzehnten stark in ihrer Existenz bedroht. Durch die Einleitung von ungeklärten Abwässern aus Haushalten und großen Industriebetrieben ging den Seen die
Luft aus und sie drohten umzukippen. Erst durch den Bau von Kanalisationen und
Kläranlagen konnte diese Entwicklung gestoppt werde. Heute zählen Österreichs
Seen zu den saubersten Europas.
Steppensee Mitteleuropas. Er ist durchschnittlich nur 1,5 Meter tief und hat eine
Fläche von knapp 500 Quadratkilometern. Da er einen erhöhten Gehalt an gelösten
Salzen aufweist, herrschen im Neusiedlersee ganz besondere Bedingungen, die eine
speziell angepasste Tier- und Pflanzenwelt zur Folge haben. Viele Ar ten sind nur hier
zu finden und kommen sonst in Österreich nirgends vor.
Im Nationalpark Donauauen werden
regelmäßig Führungen
angeboten, um sich der
einzigartigen Welt
fachkundig zu
nähern, siehe
Wasser
Service.
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ÖKO
LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H
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DIDAKTISCHE
UMSETZUNG
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Stehende Gewässer bieten einen vielfältigen Lebensraum für Tiere
und Pflanzen. Für die Tiere in trägen oder stehenden Gewässern spielt
die Sauerstoffproduktion der Pflanzen eine wichtige Rolle.
LERNZIELE:
Durch die fantasievolle Auseinandersetzung mit dem Leben am Weiher werden den
Kindern Vorerfahrungen ins Gedächtnis gerufen und emotionale Bezüge hergestellt.
Die typischen Pflanzen und Tiere am und im stehenden Gewässer werden kennen gelernt. Die Dosenlupe unterstützt dabei.
GEDANKENREISE ZUM WEIHER
Kinder lieben es im Wasser zu
plantschen.
ORT: Klassenraum.
ZEITAUFWAND: 30 Minuten.
MATERIALIEN: Erzählkonzept.
KOSTEN: keine.
UMSETZUNG:
Bei der Gedankenreise führen Sie die Kinder mittels einer Geschichte aus dem
Klassenraum zu einem Weiher und denselben Weg wieder zurück. Die Kinder
suchen sich gemütliche Liegeplätze in der Klasse und schließen die Augen. Regen Sie
die Kinder an, während Ihrer Erzählung Bilder in ihrem „Kopfkino“ entstehen zu lassen. Der Beginn der Reise könnte lauten: „Stelle dir vor, du stehst jetzt langsam auf
und verlässt den Raum. Du gehst ins Freie und folgst einem schmalen Weg.“
Elemente, die in die Geschichte eingebaut werden können, sind entferntes Frosch-
INFO SERVICE:
Nahrungsketten spielen in stehenden Gewässern eine große Rolle.
Informationen zu Nahrungsketten
finden Sie auch im Ordner
Lebensraum, Kapitel Wald und
Wiese – Waldbewohner.
quaken, eine große Weide mit hängenden Ästen, Vogelgezwitscher, das Surren der
Libellen. Am Weiher angekommen, stellen Sie den Kindern Fragen: „Was kannst du
hören? Entdeckst du schon Tiere?“ usw. Am Ende der Reise fordern Sie die Kinder
auf, die Augen noch etwas geschlossen zu halten und sich an ihre Reise zu erinnern.
Jedes Kind kann selbst entscheiden, wann es die Augen wieder öffnen will. Wer will,
kann von seiner Reise erzählen oder ein Bild davon malen.
Interessant ist, die Gedankenwanderung vor und nach einem Lehrausgang zum
Gewässer einzusetzen. Meist werden die vorgestellten Bilder durch die Naturbegegnung viel differenzier ter. Wenn die Kinder beide Male Bilder anfer tigen,
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DIDAKTISCHE
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kann die unterschiedliche Ausgestaltung auch als
Gesprächsanlass verwendet werden.
HERSTELLEN EINER DOSENLUPE
ORT: Klassenraum.
ZEITAUFWAND: 20 Minuten.
MATERIALIEN:
Ideen zum Thema Gewässer lassen
sich gut in Form von Wassertropfen
festhalten, ordnen und präsentieren.
leere Konservendosen,
Dosenöffner, Einkochfolie,
Schmirgelpapier,
Klebeband (z.B.
Isolierband).
KOSTEN: gering.
UMSETZUNG:
Zur Vorbereitung die
Dosen über Nacht in
ein Wasserbecken
geben, damit sich die
Etiketten lösen.
Vorsichtig werden
beide Deckel mit dem
Ein Netz zum Tümpeln
Dosenöffner entfernt,
lässt sich aus Drahtbügeln,
die Ränder werden mit
einem Holzstab und einem
dem Schmirgelpapier
alten Strumpf leicht her-
geglättet, bis sie nicht
stellen.
mehr scharf sind. Nun
wird das Folienblatt auf
INFO SERVICE:
Nützliche Hinweise finden Sie
auch im Ordner Lebensraum,
Kapitel Wasser – Fließgewässer
und Kapitel Wasser – Pflanzen
und Tiere am Weiher.
Informationen zu den
Besonderheiten des Tier- und
Pflanzenlebens in einer
Aulandschaft finden Sie im
Ordner Lebensraum, Kapitel Wald
und Wiese – Aulandschaften.
die Öffnung gelegt und mit
ca. 2 cm Überstand zugeschnitten. Die überstehende
Folie wird mit dem Klebeband
außen an der Dose befestigt (die
Folie sollte nicht zu locker sitzen).
Beim Eintauchen der Dosenlupe in das
Wasser eines Tümpels oder Teichs können
die Kinder Pflanzen und Tiere beobachten.
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ÖKO
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ARBEITSBLATT
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STECKBRIEF DES WASSERFROSCHES
Aussehen:
kurze Vorderbeine
gute Augen
gute Ohren
breites Maul
klebrige Zunge
glatte, schleimige Haut
kräftige, lange Hinterbeine
Schwimmhäute
FROSCHTELEGRAMM
Wie muss das erste Wor t jeder Telegrammzeile lauten?
__________________: Teich, Tümpel oder Weiher mit vielen
Wasserpflanzen.
__________________: Unken und Kröten.
Setze folgende
Wörter ein!
Besondere Fähigkeit
Lebensraum
__________________: Er kann besonders weit springen.
Ar ten
Verwandte
__________________: Storch, Iltis, Ringelnatter, Reiher.
Feinde
__________________: Grüner Wasserfrosch, Brauner Grasfrosch,
Laubfrosch, Springfrosch usw.
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ARBEITSBLATT
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6 -10
TIERSTECKBRIEFE
Am und im Tümpel, Teich oder Weiher leben viele verschiedene
Tierar ten. In dieses Gewässer haben sich fünf Fantasietiere
eingeschlichen. Finde sie und streiche sie durch. Die Fantasietiere
tragen Gewässernamen in sich, du wirst sie sicher leicht finden.
Gelbrandkäfer
Hecht
Karpfen
Höckerschwan
Wasserläufer
Storch Posthornschnecke
Bachgiraffe
Stockente
Kröte
Weiherlöwe Tümpelelefant
Wasserfloh Rückenschwimmer
Teichaffe
Ringelnatter
Stechmücke
Flussdrachen
Frosch
Libelle
All die anderen Tiere kannst du in einem stehenden Gewässer
antreffen. Suche in Bestimmungsbüchern Informationen zu den
Tieren und gestalte gemeinsam mit deinen MitschülerInnen
Steckbriefkar ten!
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