Experimentalphysik I 6. Übungsblatt 28.05.2009 6-1.) Unter einem physikalischen Pendel versteht man ein Pendel, das eine komplizierte Massenverteilung haben kann. Ein Bespiel ist das nebenstehende Bild. (a) Leiten Sie die Bewegungsgleichung für das physikalische Pendel ab. (b) Leiten Sie die die Gleichung für die Periodendauer ab und diskutieren Sie die Idealisierung des mathematischen Pendels. (c) Betrachten Sie das nebenstehend abgebildete Pendel (Masse der Scheibe: 500 g und des Stabs: 270 g). Berechnen Sie das Trägheitsmoment des Pendels um die Aufhängung. (d) Wie groß ist der Abstand zwischen der Aufhängung und dem Schwerpunkt des Pendels? Bestimmen Sie die Schwingungsdauer des Pendels. 6-2.) Berechnen Sie das Trägheitsmoment (a) eines Würfels mit der Kantenlänge a bezüglich einer Achse durch den Massenmittelpunkt normal auf der Oberfläche, und (b) einer Vollkugel mit dem Radius R bezüglich einer Achse durch den Massenmittelpunkt. 6-3.) Die nebenstehende Abbildung zeigt eine starre Konstruktion, bestehend aus einem Kreisring mit dem Radius R und der Masse m sowie einem Quadrat aus vier dünnen Stäben jeweils mit der Länge R und der Masse m. Die Anordnung rotiert mit konstanter Geschwindigkeit um die eingezeichnete senkrechte Achse, die Rotationsperiode beträgt 2,5 s. Es seien R = 0,50 m und m = 2,0 kg. Berechnen Sie (a) das Trägheitsmoment der Anordnung und (b) ihren Drehimpuls, jeweils bezüglich der angegebenen Achse. 6-4.) Ein 1000 kg schweres Fahrzeug besitzt vier 10 kg schwere Räder. Wie groß ist der Anteil der kinetischen Energie der Rotation der vier Räder an der kinetischen Gesamtenergie des bewegten Fahrzeugs? (Die Trägheitsmomente der Räder sollen denjenigen homogener Scheiben gleicher Masse und Größe entsprechen. Warum benötigen Sie die Radien der Räder nicht, um dieses Aufgabe zu lösen?) 6-5.) Zu dem Vorlesungsexperiment mit einer Person auf dem Drehstuhl, die ein drehendes Rad überreicht bekommt: (a) Wenn die Person das Rad umdreht, wie nebenstehend gezeigt, dann dreht sich die Person anschließend selbst. Ändert sich bei dem Vorgang der Betrag der Winkelgeschwindigkeit des Rads? [Hinweis: Beim Umdrehen des Rads übt die Person auf das Rad ein Drehmoment aus. Überlegen Sie sich die Richtung dieses Drehmoments relativ zum Drehimpuls des Rads.] Wenn nein, woher kommt die Energie in der Drehbewegung der Person? (b) Ändert sich an der Bewegung der Person auf dem Drehstuhl im linken Bild etwas, wenn sie das Rad näher zur Drehachse des Stuhls herzieht? Und im rechten Bild?