Reguläre Graphen,Durchmesser und Routing Claudia Fabricius 1 Reguläre Graphen Definition. G heißt regulär, wenn alle Knoten den gleichen Grad haben. Definition. G = (V, E, w) heißt k-regulär, wenn ∀u ∈ V : w(u) = k Satz 1. Ein Graph G ist genau dann regulär, wenn 1 = (1, . . . , 1)T Eigenvektor ist. Bemerkung. Für k-reguläre Graphen gilt: σ(∆) = {1 − λ/k | λ ∈ σ(A)} Satz 2. Ein k-regulärer Graph G = (V, E, w) ist genau dann zusammenhängend, wenn A den Eigenwert k mit Vielfachheit 1 hat. Satz 3. Ein k-regulärer Graph G = (V, E, w) ist genau dann bipartit, wenn −k ein Eigenwert von A ist. 2 Grundbegriffe Definition. Ein Weg W = (v1 , . . . , vn ) ist eine Folge von Knoten, wobei vi und vi+1 für i = 1, . . . , n − 1 durch eine Kante verbunden sind. (bei Chung ”path”) Definition. Ein Pfad ist ein Weg (v1 , . . . , vn ) mit vi 6= vj für i 6= j und i, j = 1, . . . , n. Definition. Ein Zyklus ist ein Weg (v1 , . . . , vn ) mit v1 = vn Definition. Ein Kreis ist ein Zyklus (v1 , . . . , vn ), bei dem (v1 , . . . , vn−1 ) ein Pfad ist. Definition. Die Länge eines Weges ist für ungewichtete Graphen die Anzahl der Kanten l((v1 , . . . , vn )) = n − 1 (n bei einem Zyklus).PBei gewichteten Graphen summiert man über n−1 w(i, i + 1) die Kantengewichte, also l((v1 , . . . , vn )) = i=1 3 Durchmesser eines Graphen Definition. Der Abstand d(u, v) zweier Knoten ist die Länge des kürzesten Weges W = (u, . . . , v). Also d(u, v) = minW l((u, . . . , v)) Definition. Die Exzentrizität s(u) eines Knotens gibt die weiteste Entfernung zu einem anderen Knoten an. s(u) = maxv∈V d(u, v) Definition. Der Durchmesser D(G) eines Graphen G ist die weiteste Entfernung zwischen 2 seiner Knoten. D(G) = maxu∈V s(u) Definition. Der Radius R(G) = minu∈V s(u) gibt an, in welcher Weite man vom zentralsten gelegenen Knoten (u mit s(u) = R(G)) alle anderen erreichen kann. Beispiele. 1. Pfadgraph: D(Pn ) = n − 1 2. Zyklus: D(Cn ) = bn/2c 3. vollständiger Graph: D(Kn ) = 1 4. Sterngraph: D(Sn ) = 2 5. Kleine Welt, Bacon-Zahl, Erdős Zahl 1 R(Pn ) = bn/2c R(Cn ) = bn/2c R(Kn ) = 1 R(Sn ) = 1 Reguläre Graphen,Durchmesser und Routing Claudia Fabricius Bemerkung. Der Matrizeneintrag (Am )u,v gibt an, wieviele Wege W = (u, . . . , v) mit l(W ) = m existieren. Sind alle Einträge von Am positiv, so ist D(G) ≤ m. Gibt es einen Eintrag ((I + A)m )u,v = 0, so ist D(G) > m. Algorithmus von Dijkstra. Algorithmus bestimmt Exzentrizität für einen gegebenen Startknoten, kein Knoten wird doppelt durchlaufen. Durchmesser ist Maximum über alle Ergebnisse. Zeitkomplexität O(n · (n log(n) + m)) Satz 4 (Chung, 1989). Sei G = (V, E) ein k-regulärer, zusammenhängender Graph mit n Knoten und Durchmesser D(G). log(n − 1) (i) Ist G nicht bipartit, dann gilt D(G) ≤ + 1. log(k/λ(G)) log((n − 2)/2) (ii) Ist G bipartit, dann gilt D(G) ≤ + 2. log(k/λ(G)) Satz 5 (Chung). Sei G = (V, E)ein regulärer, unvollständiger Graph mit n Knoten. log(n − 1) . Dann gilt: D(G) ≤ +λ1 log λλn−1 −λ n−1 1 4 Routenprobleme Satz 6 (Chung). Sei G ein k-regulärer Graph mit n Knoten und P eine Menge von n2 Wegen, die alle Knotenpaare mit höchstens Länge l verbinden und jede Kante aus G in höchstens m Wegen vorkommt. n Dann gilt: λ1 ≥ kml . Definition. Ein Eulerkreis ist ein Zyklus, der alle Kanten des Graphen genau einmal durchläuft. Definition. Ein Eulerweg ist ein Pfad, der jede Kante genau einmal durchläuft. Satz 7. Sei G ein ungerichteter, zusammenhängender Graph. Dann gibt es genau dann einen Eulerkreis, wenn jeder Knoten geraden Grad hat. Korollar 8. Alle zusammenhängenden k-regulären Graphen besitzen einen Eulerkreis genau dann, wenn k gerade ist. Definition. Ein Hamiltonkreis ist ein Kreis, der jeden Knoten von G genau einmal enthält. Satz 9 (Nash-Williams). Jeder k-reguläre Graph mit 2k + 1 Knoten hat einen Hamiltonkreis. 2