6A - 34. Unterrichtseinheit, am 10.2.´14 HORMONE Die Organe des Körpers haben zwei verschiedene Möglichkeiten, Nachrichten auszutauschen und ihre Aktivitäten aufeinander abzustimmen: Das Nervensystem überträgt elektrische Signale über ein Netzwerk von Nervenzellen mit verlängerten Ausläufern, die durch Ausschüttung von Überträgersubstanzen miteinander kommunizieren. Im Hormonsystem geben spezialisierte Zellen Hormone ab, die im Blutstrom zu entfernten Stellen des Körpers transportiert werden und die Aktivität spezifischer Zielzellen beeinflussen. - Beide Systeme arbeiten mit Botenstoffen, die von einer Zelle abgegeben werden, eine bestimmte Entfernung wandern und mit Rezeptoren einer zweiten Zelle reagieren, um deren Aktivität zu beeinflussen. Unterschiede zwischen den beiden Systemen betreffen die Geschwindigkeit der Nachrichtenübermittlung, den Aktionsradius der Überträgermoleküle und die Dauer der Wirkung Nervensystem Geschwindigkeit der schnell (100m/s) Übertragung Sofort, nach wenigen Geschwindigkeit der ms Antwort kurz (ms) Dauer der Wirkung kurz (10-6 cm) Entfernung Senderzelle/Zielzelle Hormonsystem langsam (5mm/s) langsam, nach einigen Minuten, Stunden, Tagen länger (je nach Hormon Minuten, Stunden, Tage) weit (1cm - 1m) .Vergleicht man die Nachrichtensysteme des Körpers mit technischen Systemen, so gleicht das Hormonsystem eher dem Rundfunk - überall im Land, wo ein Gerät auf ein bestimmtes Programm eingeschaltet ist, kann die Nachricht empfangen werden. Das Nervensystem entspricht etwa dem Telefon - eine Leitung verbindet Sender und Empfänger direkt und exklusiv. Hormone sind Botenstoffe Das Hormonsystem überträgt Informationen durch chemische Signalstoffe: Die Hormone. Hormone sind durch eine Reihe von Eigenschaften charakterisiert 1. Hormone sind Inkrete; sie werden in Drüsen mit innerer Sekretion, den Hormondrüsen, hergestellt. 2. Hormone sind Botenstoffe; sie werden ganz überwiegend ins Blut ausgeschüttet und über die Blutbahn transportiert. 3. Hormone sind wirkungsspezifisch. Sie wirken nur auf Organe, deren Zellen spezifische Hormon-Rezeptoren tragen (Zielorgane oder Erfolgsorgane). Beispiel: Die Nebennierenrinde ist das einzige Organ, das auf den Reiz des Hypophysenhormons ACTH reagiert. Sie gibt verstärkt Kortikoide ab. Alle anderen Organe zeigen keine Reaktion. Das Hormon Adrenalin dagegen wirkt auf sehr viele Organsysteme. Das Wachstumshormon STH wirkt auf alle Gewebe. 1 4. Hormone wirken in geringen Konzentrationen, die zwischen 1ng (=10-9g) und 1µg (=10-6g) pro Liter Blutserum liegen. Beispiel Der durchschnittliche Thyroxingehalt des menschlichen Blutserums beträgt 80 mikrogramm pro Liter 5. Sie unterliegen einem schnellen Umsatz. Sie werden meist in der Leber abgebaut, die Nieren scheiden die Abbauprodukte aus. Da die Abbaugeschwindigkeit recht konstant ist, erfolgt die Regulation der Hormonmenge vorwiegend über die Produktionsrate. Beispiel Die Halblebenszeit des ACTH liegt bei einer Minute. Das STH ist nach 20 Minuten zur Hälfte abgebaut, das Thyroxin nach einer Woche 6. Hormone wirken dosisabhängig. Die Wirkung eines Hormons erhöht sich mit seiner Konzentration, und zwar so lange, bis alle Rezeptoren der Zielzellen gesättigt sind. 7. Hormone sind nicht artspezifisch. Alle Angehörigen großer systematischer Gruppen (Säugetiere oder Insekten) besitzen weitgehend gleiche Hormone mit gleichartiger Wirkung. Beispiel Zuckerkranke Menschen können mit Hormonen von Schlachttieren behandelt werden; Konzentrationen und Wirksamkeit menschlicher Geschlechtshormone können an Tieren getestet werden 8. Der Hormonspiegel im Blut unterliegt der Rückkoppelung. Er wird durch Regelkreise gesteuert. Stoffklasse u. Struktur Steroide Löslichkeit Beispiele Besonderheiten fettlöslich Werden im Verdauungstrakt nicht abgebaut. Können dem Körper oral zugeführt werden, z.B. Cortison und die „Antibabypille" AminosäureDerivate wasserlöslich Polypeptide und Proteine wasserlöslich Kortikoide, Östrogen, Gestagen (Progesteron), Testosteron, Ecdyson Thyroxin, Trijodthyronin, Adrenalin, Noradenalin Insulin, Glucagon, Wachstumshorm on, ACTH, TSH, LH, FSH, Releasing Hormone des Hypothalamus Adrenalin kann im Gegensatz zum Thyroxin nur injiziert werden; seine Halbwertszeit und damit die Wirkungsdauer ist sehr kurz Peptidbindungen werden im Verdauungstrakt gespalten. Die Hormone müssen direkt in die Blutbahnen injiziert werden (Insulininjektion bei Diabetes). Bau und Wirkort der Hormone unterscheiden sich Steroidhormone treten in die Zelle ein. Dort werden sie an Rezeptor-Proteine gebunden. Hormon-Rezeptor-Komplexe können sich an die DNA des Zellkerns anlagern und Gene aktivieren. Die Zelle antwortet mit gesteigerter Proteinsynthese. Proteine und Peptidhormone dringen nicht in die Zellen ein. Sie reagieren mit Rezeptoren an der Oberfläche der Zielzellen und aktivieren ein Enzym, das ATP in cyclisches AMP umwandelt. 2 Das cAMP ist der Zweite Bote (second messenger), der die Information des Hormons innerhalb der Zelle weitergibt, indem er dort andere Enzyme aktiviert. Rezeptoren können Moleküle verwechseln Beispiel Der Rotwein und das Hormon Rotwein, in moderaten Dosen genossen, hilft zur Vorbeugung von Herzkrankheiten. Diese Tatsache nennen Forscher gern das ,,französische Paradoxon": Obwohl man in Frankreich eher fett isst, sind dort Herzkrankheiten seltener; das macht der vin de pays. Verantwortlich ist dafür die Verbindung Resveratrol, die in der Haut der Weinbeeren vorkommt. Resveratrol ähnelt deutlich dem Hormon Östrogen, das ja auch die Cholesterin-Werte im Blut beeinflusst. Es gelang nachzuweisen, dass es an denselben Rezeptoren andockt - aber auch die Ostrogen-Rezeptoren aktiviert. Ähnlich wie beim Menschen sind die Hormondrüsen bei vielen Wirbeltieren gebaut. Insekten haben dagegen ganz andere Hormone und Hormondrüsen. Übersicht über die Hormone und ihre Wirkung Hormon Bildungsstätte Funktion ACTH, Adrenokortikotropes Hormon Hypophysenvorderlappen ACTH regt die Nebennierenrinde zur Ausschüttung von Kortisol an. ADH, Adiuretin, antidiuretisches Hormon Hypothalamus ADH spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des osmotischen Drucks und des Flüssigkeitsvolumens des Körpers. ADH fördert die Rückresorption von Flüssigkeit aus den Harnkanälchen der Nieren in das Blut. Die Ausschüttung erfolgt über den Hypophysenhinterlappen direkt in die Blutbahn. Adrenalin und Noradrenalin Nebennierenmark Adrenalin und Noradrenalin sind Streßhormone. Sie steigern in Sekundenschnelle die Herz-Kreislauf-Funktionen und versetzen Nerven und Gehirn in Alarmzustand. In Notfällen mobilisieren sie die notwendigen Energiereserven. Das zeigt sich in einer beschleunigten Herztätigkeit, Erhöhung des Blutdrucks, Freisetzung von Glukose und verstärkten Durchblutung der Muskulatur. Noradrenalin hat eine schmerzhemmende Wirkung. Aldosteron Nebennierenrinde Aldosteron wirkt vor allem auf die Niere. Es reguliert den Elektrolyt- und Wasserhaushalt im Körper. Es erhöht die Resorption von Natriumionen aus den Nieren, wodurch der Natriumspiegel im Blut erhöht wird. Die Ausscheidung von Kaliumund Wasserstoffionen wird gefördert. Dadurch sinkt der Kaliumspiegel im Blut. Gleichzeitig wird Wasser zurückgehalten. So hat Aldosteron auch Einfluß auf die Regulation des Blutvolumens und des Blutdrucks. Ähnlich wirkt Aldosteron auf den Wasser- und Ionentransport im Darm sowie in Schweiß- und Speicheldrüsen. Androgene Nebennierenrinde Androgene ist ein Sammelbegriff für männliche Sexualhormone. Sie sind geschlechtsspezifisch wirksam, indem sie die Geschlechtsdifferenzierung der männlichen Fortpflanzungsorgane fördern. Sie sind auch für die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale wir z. B. den Bartwuchs, Körperbehaarung und Stimmbruch verantwortlich. Androgene sind anabol wirksam, d. h. sie fördern das Knochen- und Muskelwachstum. Wichtigstes Androgen ist das Testosteron. Männliche Hormone werden auch in den Eierstöcken und der Nebennierenrinde von Frauen produziert. Ein Östrogenmangel in der Postmenopause kann zu einem relativen Überschuss der männlichen Hormone führen. 3 Androstendion Nebennierenrinde Androgenes Hormon, das den Aufbau von körpereigenem Eiweiß beschleunigt. Wirkt als männliches Sexualhormon, indem es in Testosteron, aber auch in Vorstufen von Östrogen umgewandelt werden kann. ChelezystokininPankreozymin, CCK Dünndarmschleimh CCK fördert die Darmbeweglichkeit und senkt die Beweglichkeit aut des Magens. Es bewirkt die Kontraktion der Gallenblase und steigert die Bauchspeicheldrüsensekretion. CRH, CorticotropinReleasinghormon Hypothalamus CRH stimuliert den Hypophysenvorderlappen zur Ausschüttung von ACTH, das wiederum Kortisol aus der Nebennierenrinde freisetzt. Am frühen Morgen ist der Blutspiegel von Kortisol am höchsten, nachts am niedrigsten. Das nennt sich zirkadianer Rhythmus. DHEA, Dehydroepiandrosteron Nebennierenrinde Androgenes Hormon, das den Aufbau von körpereigenem Eiweiß beschleunigt. Wirkt als männliches Sexualhormon, indem es in Testosteron, aber auch in Vorstufen von Östrogen umgewandelt werden kann. Endorphine Hypophyse, Nervensystem Endorphine entfalten ihre Wirkung insbesondere im Gehirn und im verschiedenen Körperteilen. Sie wirken stark schmerzstillend und sind an verschiedenen vegetativen Prozessen beteiligt, u. a. Regulation der Körpertemperatur, Steuerung von Antrieb und Verhalten, Hemmung der Darmbeweglichkeit. Sie werden auch als natürliches "Opium" bezeichnet. Endorphine sorgen für ein starkes Glücksgefühl und machen regelrecht "high". Erythropoetin Nieren Erythropoietin reguliert den Sauerstoffgehalt des Blutes und regt die Bildung roter Blutkörperchen an. FSH, Follikelstimulierendes Hormon Hypophysenvorderlappen FSH wirkt auf die Gonaden. Es regt bei der Frau die Bildung von Östrogen und die Reifung der Eizellen im Eierstock an. Beim Mann sorgt FSH für die Entwicklung der Spermien. Gastrin Magenschleimhaut Gastrin steigert die Magenbeweglichkeit, fördert die Salzsäurebildung im Magen und steigert die Sekretion von Gallen und Bauchspeicheldrüsensekret. Gestagene Gelbkörper Gestagene sind synthetische Hormone, die dem Progesteron, dem körpereigenen Gelbkörperhormon, ähneln. Die künstlich hergesteIlten Gestagene werden in der hormonellen Schwangerschaftsverhütung zur Verhinderung des Eisprungs eingesetzt. Bei der hormonellen Therapie sorgen Gestagene für eine regelmäßige Regelblutung. Das dient dem Schutz der Gebärmutterschleimhaut, denn der regelmäßige Abbau der Schleimhaut ist ein wirksamer Schutz vor einer Tumorentwicklung. GH-IH, Growth HormoneInhibitinghormon, Somatostatin Hypothalamus GH-IH hemmt die Freisetzung von Wachstumshormon aus dem Hypophysenvorderlappen. Somatostatin wird außerdem in den DZellen des Verdauungstraktes und der Bauchspeicheldrüse gebildet. Als solches hat es die Funktion, die Sekretion von Magensaft und Bauchspeichel zu hemmen. GH-RH, Growth HormoneReleasinghormon, Somatoliberin Hypothalamus GH-RH fördert die Freisetzung von Wachstumshormon aus dem Hypophysenvorderlappen. Es hat Einfluß auf das Längenwachstum vor der Pubertät. Es fördert das Wachstum der inneren Organe und hat Einfluß auf den Stoffwechsel. Glukagon Bauchspeicheldrüs e Glukagon hebt den Blutzuckerspiegel. Es ist ein Gegenspieler von Insulin. Gn-RH, Gonadoliberin, FSH-RH, LH-RH Hypothalamus Gn-RH ist ein Hormon, das den Hypophysenvorderlappen zur Ausschüttung von zwei verschiedenen Sexualhormonen anregt, dem FSH und LH. Damit steuert es die gesamte Sexualfunktion von Mann und Frau. 4 Insulin Bauchspeicheldrüse Insulin senkt den Blutzuckerspiegel. Kalzitonin Schilddrüse Kalzitonin reguliert, zusammen mit dem Parathormon, den Kalziumhaushalt des Körpers. Es stoppt die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, lagert verstärkt Kalzium und Phosphat im Knochen ab, führt zur vermehrten Ausscheidung von Kalzium über die Nieren und senkt die Kalziumkonzentration im Blut. Kortison, Kortisol Nebennierenrinde Kortison und Kortisol sind Glukokortikoide. Zusammengefaßt haben sie folgende Wirkungen: Abbau von Eiweißen in der Muskulatur, in der Haut und im Fettgewebe. Abbau von Fett aus den peripheren Fettdepots (Lipolyse). Dadurch gelangen freie Fettsäuren ins Blut. Förderung der Gykogensynthese in der Leber. Erhöhung der Glukosekonzentration im Blut. Antientzündlicher Effekt bei Verletzungen. Immunsuppressiver Effekt durch Hemmung der Abwehrzellen. Antiallergischer Effekt durch die Hemmung der Entzündungsreaktionen, die bei einer Allergie auftreten. LH, Luteinisierendes Hormon Hypophysenvorderlappen LH wirkt auf die Gonaden. Bei der Frau unterstützt es die Eireifung, den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers, beim Mann fördert es die Spermienreifung. Es erhöht die Abgabe von Testosteron aus den Leydig- Zwischenzellen des Hodens. Melatonin Zirbeldrüse Melatonin ist ein schlafförderndes Hormon, das die sogenannte "innere Uhr" des Menschen reguliert. Es ist am Alterungsprozess des Körpers beteiligt. Bisher gibt es aber keinen wissenschaftlichen Nachweis der belegt, dass Melatonin als Medikament den biologischen Alterungsprozess aufhalten kann. MSH, melanozytenstimulierendes Hormon Hypophysenvorderlappen MSH hat einen Einfluß auf die Pigmentierung der Haut, indem es die pigmentbildenden Melanozyten beeinflußt. MSH-IH, MIH, Melanostatin Hypothalamus MSH-IH bewirkt als Gegenspieler von MSH-RH eine verminderte Ausschüttung von MSH aus dem Hypophysenvorderlappen. MSH-RH, MRH, Melanoliberin Hypothalamus MSH-RH bewirkt die Freisetzung von Melanotropin (MSH) aus dem Hypophysenvorderlappen. Dadurch wird die Pigmentierung der Haut verstärkt. Östrogene Eierstöcke Östrogen ist ein Oberbegriff für die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone, wie Estradiol, Estron und Estriol. Es gibt über 30 verschiedene Hormone, die in dieser Gruppe zusammengefaßt sind. Früher wurden diese Namen mit einem "Ö" geschrieben. Weil aber im englischen Alphabet kein "Ö" vorkommt und medizinische Sprache international ist, werden in aktuellen Veröffentlichungen häufig die Namen der Östrogene mit einem "E" geschrieben. Östrogene werden während der Reifephase in den Follikeln (Eibläschen) der Eierstöcke und in der Plazenta (Mutterkuchen) produziert und haben im weiblichen Körper verschieden Aufgaben. Insgesamt ist es das Hormon, das den größten Beitrag zur körperlichen und psychischen Entwicklung und Lebensgefühl jeder Frau leistet. Beginnend in der Pubertät mit der Brustentwicklung, über den monatlichen Zyklus bis hin zum Knochenaufbau und der Kollagenbildung zur Erhaltung der Hautelastizität, sind Östrogene im Spiel. Sie schaffen die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft und für Sex. Sie wirken stärkend auf Knochen und Herz und stabilisieren das seelische Gleichgewicht. Außerdem sorgen sie für das typische weibliche Erscheinungsbild in Figur, Haut und Behaarung. Folgende Östrogen-Arten gibt es: Natürliche Östrogene, sind identisch mit den Östrogenen, die in den Eierstöcken gebildet werden, dazu gehört z. B. 5 17ß-Östradiol. Synthetische Östrogene, sind künstlich hergestellte Östrogene, die der Körper nicht bildet. Sie werden in AntiBaby-Pillen eingesetzt. Dazu gehört z. B. Ethinylestradiol. Die Östrogene, die zur Hormonersatztherapie bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden, sind keine synthetischen Östrogene. Konjugierte Östrogene, sind eine Mischung verschiedener Substanzen, die ähnlich den Östrogenen aufgebaut sind. Sie werde entweder aus Pflanzen oder dem Harn trächtiger Stuten gewonnen. Oxytocin Hypothalamus Oxytocin ist ein Hormon, das während der Schwangerschaft zur Auslösung der Wehentätigkeit während der Geburt führt. Während der Stillperiode sorgt Oxytocin außerdem für den Einschuß der Muttermilch. Die Ausschüttung erfolgt über den Hypophysenhinterlappen direkt in die Blutbahn. Parathormon Nebenschilddrüse Parathormon reguliert, zusammen mit dem Kalzitonin, den Kalziumhaushalt des Körpers. Es erhöht die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, verstärkt die Abgabe von Kalzium und Phosphat vom Knochen ins Blut, senkt die Ausscheidung von Kalzium über die Nieren und erhöht die Kalziumkonzentration im Blut. Das Parathormon braucht für seine Wirksamkeit Vitamin D. PRL-IH, ProlaktinInhibitinghormon, Prolaktostatin Hypothalamus PRL-IH hemmt die Prolaktinausschüttung des Hypophysenvorderlappens. Fällt diese Hemmung weg, so können Frauen auch ohne Schwangerschaft Milchfluß aus den Brustdrüsen entwickeln. Außerdem bleibt der Eisprung aus. PRL-RH, ProlaktinReleasinghormon, Prolaktoliberin Hypothalamus PRL-RH stimuliert den Hypophysenvorderlappen zur Ausschüttung von Prolaktin. Progesteron Gelbkörper Ist ein weibliches Geschlechtshormon, das bei fruchtbaren Frauen in der zweiten Hälfte des Zyklus im Gelbkörper des Eierstocks gebildet wird. Während der zweiten Zyklusphase ist Progesteron das vorherrschende Hormon. Die Gebärmutter wird in dieser Phase auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Findet keine Befruchtung statt, bildet sich der Gelbkörper zurück. Dadurch fällt der Progesteron-Blutspiegel ab und es kommt zum Abbau der Gebärmutterschleimhaut, der Menstruation. Kommt es zu einer Schwangerschaft bereitet Progesteron die Brustdrüsen auf die Milchproduktion und -abgabe vor. Außerdem sorgt es während der Schwangerschaft für einen dauerhaften Anstieg der Basaltemperatur. Basaltemperatur ist ein medizinischer Begriff für die Morgentemperatur, die Temperatur, die morgens beim Aufwachen gemessen wird. Progesteron wird in der Schwangerschaft vorwiegend im Mutterkuchen (Plazenta) produziert. Prolaktin Hypophysenvorderlappen Prolaktin regt das Wachstum der Brustdrüsen an und fördert die Produktion der Milch in den Brustdrüsen. Stimuliert wird die Ausschüttung von Prolaktin durch das Saugen des Kindes an der Brustwarze. Sekretin Dünndarmschleimh Sekretin fördert die Gallenbildung, hemmt die Magenbeweglichkeit aut und fördert die Bikarbonatbildung in der Bauchspeicheldrüse. Serotonin Serotonin hat vielfältige Wirkungen. In Lunge und Niere verengt es die Arteriolen, während sie in der Skelettmuskulatur geweitet wird. Es beeinflusst die Kontraktion des Herzmuskels und die Bewegung der Magen-Darm- Muskulatur. Im ZNS hat Serotonin Auswirkungen auf die Stimmungslage, den Schlaf- Wach- 6 Rhythmus, die Schmerzwahrnehmung, die Körpertemperatur und die Nahrungsaufnahme. STH, Somatotropes Hormon, Wachstumshormon, HGH, Human growth Hormone Hypophysenvorderlappen Das Wachstumshormon kontrolliert das Längenwachstum vor der Pubertät. Es fördert das Wachstum der inneren Organe und hat Einfluß auf den Stoffwechsel. Zusätzlich ist es an der Verknöcherung des Skeletts beteiligt und an der Bildung von Glucose in der Leber. Die Bildung und Ausschüttung des Wachstumshormons wird über die Hypothalamushormone GH-RH und GH-IH gesteuert. Testosteron Hoden Testosteron zählt zur Gruppe der Androgene und ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon. Auch bei Frauen wird in den Eierstöcken und in der Nebennierenrinde Testosteron in geringen Mengen produziert. Es steigert die Libido der Frau, führt aber bei einem Überschuss zu einer allgemeinen Vermännlichung (Virilisierung). Im männlichen Körper bewirkt Testosteron die Entwicklung der Geschlechtsorgane, die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale (Behaarungs- und Fettverteilungsmuster, tiefe Stimme) und die Samenbildung. Im männlichen und im weiblichen Körper trägt Testosteron zum Wachstum der Knochen in der Entwicklungsphase bei, erhöht die Muskelmasse und senkt das Cholesterin im Blut. T3, Trijodthyronin Schilddrüse T3 ist in der Lage, in fundamentale Stoffwechselprozesse einzugreifen und wirkt aktivierend. Es fördert die Wärmeentwicklung, erhöht den Sauerstoffverbrauch, beschleunigt die Kohlenhydrataufnahme, steigert die Neubildung von Glukose sowie die Mobilisation des Leberglykogens (Glykogen = Speicherform von Kohlenhydraten), aktiviert die Freisetzung körpereigener Fettbestände, beschleunigt den Cholesterinaufbau und -abbau, fördert die Proteinsynthese, beeinflußt den Wasserhaushalt und den Knochenstoffwechsel. Unentbehrlich sind Schilddrüsenhormone für die Wachstums- und Reifungsprozesse des Skeletts sowie für die Gehirnentwicklung. T4, Tyroxin Schilddrüse Gleiche, aber weniger intensive Wirkung wie T3. Dafür ist die Konzentration von T4 10mal höher, als die von T3. Thymopoetin Thymus Thymopoetin steuert die Reifung und Differenzierung der Immunzellen in den Lymphknoten. Thymosin Thymus Thymosin steuert die Reifung und Differenzierung der Immunzellen in den Lymphknoten. TRH, ThyreotropinReleasinghormon Hypothalamus TRH regt den Hypophysenvorderlappen zur Ausschüttung von TSH (Thyroidea stimulierenden Hormon) an. Dieses Hormon fördert in der Schilddrüse die Abgabe von T3 und T4 ins Blut. TSH, Thyroideastimulierendes Hormon Hypophysenvorderlappen TSH regt die Schilddrüse zur Freisetzung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 an. Außerdem fördert TSH die Teilungsfrequenz der Schilddrüsenzellen. Das wirkt sich vergrößernd auf die Schilddrüse aus. VIP, Vasoaktives intestinales Peptid Darmwand VIP fördert die Durchblutung und erhöht den Tonus der glatten Sinnesorgane: Unsere 5 Sinne - sehen - riechen - fühlen - schmecken - hören 7