Donnerhall im Kurpark Löwengebrüll legt den Bösewicht lahm BAD NEUENAHR. Die Detektive der drei ??? steigen für ihre Nachforschungen auch mal in eine Zirkuskanone. Foto: Martin Gausmann "Die drei ??? Kids" entführen als Mitmachtheater die Zuschauer in die Zirkuswelt: Wind pfiff in der Konzerthalle im Kurpark von Bad Neuenahr, und Donnerhall erfüllte den Saal. Diese Geräusche waren ebenso menschengemacht wie das Löwengebrüll, das schließlich den Täter lahm legte. Denn es waren Kinder, die da zischten, mit den Füßen trampelten und fauchten, was das Zeug hielt, beim Gastspiel von "Theater auf Tour" aus Darmstadt. "Die drei ??? Kids" brachten die acht Darsteller im Alter von Mitte 20 aufwärts als Mitmachtheater für Menschen ab fünf Jahren auf die Bühne. Und wenn Justus Jonas (Sarah Dombrowski), Peter Shaw (Stefan Senf) und Bob Andrews (Rosa Sutter) ermittelten, waren auch die mehr als 300 jungen Zuschauer gefragt. "Der Zirkus der Rätsel" hieß die Show wie auch das jüngste, parallel erschienene Buch der Reihe. Darin gastiert auf dem Schrottplatz von Justus' Onkel und Tante ein Wanderzirkus, in dem plötzlich Dinge verschwinden und ein Einbrecher sein Unwesen treibt. Einem Schatz aus vergangenen Zirkustagen kamen die Nachwuchs-Spürnasen unter anderem mittels Einsatz von UV-Licht zur Entzifferung einer Geheimschrift, Maskerade und manch kleinem technischen Hilfsmittel auf die Spur: Des Rätsels Lösung steckte in der Zirkuskuppel, und eine Krone im Ball des nichtsahnenden echten Clowns. Denn von den Clowns gab es zwei, und während selbst die erwachsenen Zuschauer noch entspannt auf ihren Sitzen saßen, witterte Justus schon längst einen Fall: "Wird Zeit, dass wir unsere grauen Zellen anstrengen. Irgendwas ist faul mit dem Clown." Was war es? In Szenen wie diesen, wenn die Aktion auf der Bühne auf einmal einfror und das Licht im Saal anging, war das Publikum dran: An welchen äußeren Merkmalen erkennt man, dass es zwei Clowns gibt und nicht nur einen? Welcher Detektiv soll auf die Leiter steigen? Und sollen wir jetzt eine Pause machen oder lieber später? Die Kinder im Publikum bestimmten einen kleinen Teil der Show mit, indem sie für eine von zwei Antworten durch aufstehen oder sitzenbleiben votierten. Oder sie unterstützten das junge Ermittlertrio auf der Bühne akustisch. Ohrenbetäubend war der Lärm besonders in den ersten Reihen, denn die jungen Zuschauer fieberten mit, sprangen von den Stühlen, kommentierten und gestikulierten wie wild und warnten ihre Helden: "Da, aufpassen!", "Vorsicht", "Das ist der falsche Clown". Manche Stimmen überschlugen sich und Finger fuchtelten heftig in der Luft. Andere Kinder saßen wie gebannt mit roten Köpfen und offenen Mündern auf ihren Plätzen oder auf Mamas Schoß und zuckten, wenn mal wieder die "menschliche Zirkuskanone" zündete oder auf einmal Qualm auf ein mysteriöses Geschehen hinwies. Seite: 1/2 D:\841027443.doc Bad Neuenahr war erst die zweite Station des Ensembles nach der Uraufführung in Castrop-Rauxel. Da "rumpelte" hier und da noch ein Übergang und mancher Gag. Aber die Zuschauer fühlten sich gut unterhalten. "Der Kanonenknall hat mich auch nur beim ersten Mal erschreckt. Sonst war er toll", erklärte die neunjährige Luisa aus Mayschoß, und ihre Schwester Leni mochte außerdem die Musik und die Tänze. Beruhigt ging auch sie nach Hause, nachdem "der Böse" entlarvt war. Artikel vom 06.03.2015 Seite: 2/2 D:\841027443.doc