PRESSE–INFORMATION Frauen/Karriere/Wirtschaft – 31. Januar 2012 Ja zur Betriebsübernahme: Frauen, die sich trauen Nachfolgerinnen gesucht, Chance als Chefin / Prädestiniert für Übernahme-Prozesse / Mit Beratung Ängste überwinden Frankfurt (san).- Den eigenen Arbeitsplatz schaffen und sogar den anderer Menschen erhalten? Die Betriebsübernahme ist eine attraktive Alternative zur Neugründung: 5.900 Unternehmer müssen jährlich laut Institut für Mittelstandforschung (Bonn) in Deutschland ihre Firma mangels Übernehmer stilllegen. Dabei sind genügend Ressourcen auf Nachfolger-Seite vorhanden - insbesondere bei Frauen: Trotz sehr hohen Qualifikationen gelangen sie meist nicht an entsprechende Positionen. Eine Betriebsübernahme bietet ihnen die Möglichkeit, sich als Unternehmerin beruflich weiter zu entwickeln. Realistisch planen, knallhart rechnen Frauen sind für den vielschichtigen und nicht geradlinigen Prozess einer Betriebsübernahme sogar prädestiniert. „Vorteilhaft sind auch weibliche Soft Skills wie Einfühlungsvermögen, Kompromissbereitschaft und teamorientiertes Handeln“, erläutert Nils Hafa, Berater bei jumpp – Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit und Projektleiter der „hessenweiten Leitstelle und Qualifizierungsberatungsstelle zur Unternehmensnachfolge“. „Realistisch planen, knallhart rechnen und Verantwortung tragen: Einen gewissen unternehmerischen Reifegrad sollte die künftige Chefin unbedingt mitbringen“, so Hafa. Denn die neue Inhaberin muss innerhalb kürzester Zeit einen funktionierenden Betrieb führen. Eine gute Portion Selbstbewusstsein, eine starke Persönlichkeit und viel Geduld sind Garant eines gelungenen Vorhabens. Auf diese Kombination kommt es an: Die neue Unternehmensspitze muss sich zwar profilieren, darf jedoch Kunden und Mitarbeiter nicht verprellen. Sie steigt in eine bestehende Firmenstruktur, daher ist viel mehr Wissen in Sachen Marketing, Finanz-Controlling und Vertrieb nötig. Aber klare Vorteile hat sie auch: Der Markt ist erschlossen, die Firma positioniert und sie greift auf das Know-how des ehemaligen Inhabers sowie der Mitarbeiter zurück. Nicht abschrecken lassen Jedoch trauen sich viele Frauen diesen Schritt nicht. Denn fehlendes betriebswirtschaftliches Wissen oder kaufmännisches Know-how, die frauenspezifischen Stolpersteine, schrecken die meisten ab. Häufig sind sie kaum für Zahlen zu begeistern… Ferner haben sie generell aufgrund ihrer allgemeinen Lebenssituation - relativ wenig Finanzierungskapital. All dies erschwert Verhandlungen mit Geldgebern. Jedoch ist eine Betriebsübernahme mit einer individuellen Prozess-Begleitung, auch frauenspezifisch, realisierbar. Potenzielle Nachfolgerinnen oder Übergeberinnen sollten sich nicht abschrecken lassen. Sie erhalten Unterstützung bei allen wichtigen Fragen: vom Kaufpreis über Finanzierungsformen bis hin zum individuellen Fahrplan. Harte Faktoren aber auch Gefühle spielen im Prozess eine wichtige Rolle. „Neutralität und Professionalität gegen Emotionalität könnte das Motto lauten. Für Inhaber ist die Firma ihr „Baby“, dessen Eigenleben mit vielen Emotionen verbunden ist. Sie setzen dann den ideellen Wert ihres Betriebes automatisch sehr hoch an. Auf der anderen Seite unterschätzen Nachfolgerinnen häufig ihr Potenzial und gehen eher defensiv vor. Sie sind überzeugt, dass der Übergeber mit seinem etablierten Betrieb einen Besitzvorteil hat. Dieses subjektive Empfinden beeinträchtigt das Verhandeln der eigenen Wünsche“, erläutert Nils Hafa. Der Berater hilft beiden Seiten, auf der sachlichen Ebene zu bleiben. Hier sind auch Coachings sehr hilfreich: Die „Übernahme-Kandidatin“ wird sich ihres Potenzials bewusst und lernt, Probleme sachlich anzugehen. Aber trotz allem muss letztendlich die Chemie stimmen. In FamilienÜbernahmen gestaltet es sich meistens noch schwieriger, beidseitig die eigenen Interessen durchzusetzen. Nachfolgerinnen neigen dazu, sich selbst unter Druck zu setzen. Die Folge: Nachgiebigkeit und zu hohes Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Eltern. Doppelter Einsatz… gegen Arbeitslosigkeit Seit Mitte 2008 fungiert jumpp als eine „hessenweite Leitstelle und Qualifizierungsberatungsstelle in dem Themenschwerpunkt Unternehmensnachfolge“. Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Landes Hessen, des Europäischen Sozialfonds (ESF), aus dem Frauenreferat und dem Dezernat IX für Wirtschaft der Stadt Frankfurt. Seit 1984 qualifiziert der Verein jumpp Frauen für die berufliche Selbständigkeit sowie Institutionen nach dem sozioökonomischen Ansatz: Neben betriebs- und marktwirtschaftlichen Aspekten sind auch die persönlichen Lebensumstände und Motivationen der Frauen in der Beratung zu berücksichtigen. Die Bundesrepublik sollte nicht auf das weibliche Wirtschaftspotenzial verzichten – allein angesichts der aktuellen Wirtschaftslage und des baldigen Nachfolgemangels. Aus Erfahrungen des Vereins sind zahlreiche Nachfolgerinnen sogar Akademikerinnen, die aus der Arbeitslosigkeit heraus übernehmen. Fazit: Unternehmensnachfolge durch Frauen ist ein doppelter Einsatz gegen die Erwerbslosigkeit – für neue Chefinnen aber auch Mitarbeiter der übernommenen Firmen. 2 Zeichen: 5.139 mit Leerzeichen Pressekontakt: Sandra Megtert Communication, Tel.: 0176 / 68 47 12 24, E-Mail: [email protected], Internet: www.sandra-megtert.com - Projektleiter: Nils Hafa, jumpp – Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit - Frauenbetriebe e.V., Hamburger Allee 96, 60486 Frankfurt – Tel.: 069 / 715 89 55 0, Fax: 069 / 715 89 55 29, E-Mail: [email protected], Internet: www.jumpp.de Businesspartner von www.unternehmensboerse-hessen.de „Quit - Qualifizierungsberatung für Unternehmensnachfolge (Hessenweite Leitstelle)“ wird gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union - Europäischer Sozialfonds, und aus dem Dezernat IX Wirtschaft der Stadt Frankfurt. 3