05/ 2. März 2011

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05/ 2. März 2011
FN/DOKR
Mitgliederstatistik
Abwärtstrend bei Pferdesportvereinen hält an
Warendorf
(fn-press).
Die
negative
Mitgliederentwicklung
in
deutschen
Pferdesportvereinen hält an. Laut aktueller Statistik des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB) für das Jahr 2010 gibt es in deutschen Vereinen nur noch
736.870 Reiter, Fahrer und Voltigierer. So wenig Mitglieder registrierte die
Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zuletzt 1999. Im Vergleich zu 2009
verließen weitere 12.000 Mitglieder die Reitvereine. Damit haben die FN und ihre
Mitgliedsverbände innerhalb eines Jahres annähernd so viele Vereinsmitglieder
verloren wie in den vorhergegangenen fünf Jahren insgesamt.
Entgegen dem allgemeinen Trend des DOSB, der seit 1990 bis in die heutige Zeit eine
gewisse Konstanz und Stabilität in der Mitgliederentwicklung feststellt, kämpft der
Pferdesport weiter um seine Vereinsmitglieder. Die FN und ihre Mitgliedsverbände
erleiden
aber
kein
Einzelschicksal
innerhalb
der
zehn
mitgliederstärksten
Sportverbände des DOSB. Lediglich der Fußballbund (plus 72.100) und der
Alpenverein (plus 38.004) können sich über deutliche Mitgliederzuwächse freuen.
Andere Spitzenverbände haben – verglichen mit den Mitgliederzahlen 2009 – ähnliche
Abgänge zu beklagen wie die FN: Turnerbund (minus 21.175), Tennis Bund (minus
10.229), Schützenbund (minus 13.360). Die Deutsche Reiterliche Vereinigung bleibt
aber der achtgrößte Sportverband in Deutschland.
Die negative Mitgliederentwicklung im Pferdesport ist mittlerweile in fast allen
Landesverbänden zu erkennen. Waren 2009 noch sieben der 17 Landesverbände in
den schwarzen Zahlen, konnten sich 2010 nur Sachsen (plus 773), BerlinBrandenburg (plus 211) und Bremen (plus 203) über leichte Zuwächse freuen. Die
meisten Mitglieder verlor der Landesverband Hannover (minus 2.516), gefolgt von
Westfalen (minus 2.072) und Weser-Ems (minus 1.614).
Ungebrochen bleibt auch der Trend zur „Verweiblichung“ des Pferdesports. So
standen im vergangenen Jahr 550.549 Mädchen und Frauen (minus 5.936) nur noch
186.321 Jungen und Männer (minus 6.033) gegenüber. Besonders betroffen von
Rückgängen ist bei den Männern die Gruppe der über 26-Jährigen, bei den Frauen ist
es insbesondere die Altersklasse der bis 18-Jährigen.
Pressekontakt: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Marketing und Kommunikation,
Telefon 02581/6362-127, Fax 02581/6362-88, [email protected], www.pferd-aktuell.de
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Interview mit FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach
„Für unsere Vereine ist es fünf vor zwölf“
FN-Aktuell: Befindet sich der organisierte Pferdesport im freien Fall?
S. Lauterbach: Im freien Fall befindet sich der organisierte Sport nicht. Aber es ist
definitiv ein anhaltender Trend, der uns Sorgen macht und den wir natürlich auch
schon absehen konnten. Deshalb haben wir im Frühjahr 2010 die Initiative Vorreiter
Deutschland gestartet, um den organisierten Pferdesport wieder auf Wachstumskurs
zu bringen.
FN-Aktuell: Ist die Initiative schon gescheitert?
S. Lauterbach: Nein. Erstens können die Zahlen von der Initiative noch gar nicht
berührt sein. Es ist zwar die Statistik von 2010. Tatsächlich erfasst sind in ihr aufgrund
des hohen Erfassungs- und Verarbeitungszeitraums beim Deutschen Olympischen
Sportbund (DOSB) aber die Mitgliederbeständen in den Vereinen mit Stichtag 31.
Dezember 2009. Zweitens zeigt die neue Statistik, wie wichtig und richtig diese
Initiative zur Mitgliederentwicklung ist. Drittens kann es sein, dass die Statistik auch im
kommenden Jahr noch nicht besser ausfällt, denn uns war von vornherein klar, dass
diese auf vier Jahre angelegte Initiative nicht sofort greifen wird. Aber eins ist uns im
ersten Jahr der Initiative klar geworden: Zu viele Vereine und Betriebe haben die
Bedeutung dieser Entwicklung noch nicht erkannt. Dabei ist es für alle fünf vor zwölf.
FN-Aktuell: Schmerzen die Zahlen nicht vor allem die Verbände? Was hat dieser
Trend denn mit dem einzelnen Verein zu tun?
S. Lauterbach: Sinken die Mitgliederzahlen im organisierten Pferdesport, sinkt die
Bedeutung und vor allem der Einfluss des gesamten Pferdesports. Mitglieder haben
Gewicht und Einfluss zum Beispiel, wenn es darum geht, bei Abgeordneten und
Ministern für das Pferd zu werben. Darum stärkt jedes Vereinsmitglied jeden Verein,
jeden Pferdebetrieb, jeden Reiter, Fahrer, Voltigierer, Züchter, Ausbilder und letztlich
seine eigenen Interessen. Am Ende wollen doch wir alle, dass es Raum in diesem
Land gibt für unsere Leidenschaft und unser Hobby: das Pferd.
FN-Aktuell: Wie wollen Sie also die Vereine in Sachen Mitgliederentwicklung
mobilisieren? Schließlich müssen diese ja am Ende neue Mitglieder werben.
S. Lauterbach: Jeder Verein hat direkte wirtschaftliche Vorteile durch mehr Mitglieder.
Er hat zum einen mehr Beitragseinnahmen und mehr Manpower, zum anderen
gewinnt der Verein als Wirtschaftspartner und Institution auch lokal mehr Bedeutung
und Einfluss. Das ist für ihn ja fast wichtiger als bundesweite Interessen, denn von
Entscheidungen vor Ort über zum Beispiel Ausreitmöglichkeiten, Zugang zum
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Gelände, Bau- und Erweiterungsvorhaben, Genehmigung von Veranstaltungen oder
die Gewinnung von örtlichen Sponsoren und Unterstützern betreffen ihn direkt.
FN-Aktuell:
Wie
unterstützt
der
Verband
denn
die
Vereine
bei
der
Mitgliedergewinnung und der Arbeit vor Ort? Die meisten Vereine werden schließlich
ehrenamtlich und damit nebenbei geführt.
S. Lauterbach: Das Ehrenamt ist tatsächlich der Schlüssel zur Vereinsentwicklung. Je
mehr Menschen Verantwortung im Verein übernehmen, desto leichter wird es für alle,
die sich neben Beruf, Familie und Schule engagieren. Wir wissen, dass ein Viertel der
Vereine aufgrund mangelnden Ehrenamtsnachwuchses um seine Existenz fürchtet.
Deshalb braucht es eine breitere Basis für Engagement in den Vereinen – also mehr
Mitglieder.
Dazu
braucht
es
aber
auch
neue
Formen
der
Ämter-
und
Aufgabengestaltung. Konzepte dafür und für vieles mehr wie Mitgliedergewinnung und
-bindung, Mitgliederbeitragsmodelle gibt es bei uns Verbänden. Sie müssen von den
Vereinen nur abgeholt und umgesetzt werden.
Das Interview führte Adelheid Borchardt.
Mitgliederentwicklung 2010
Stimmen aus den Landespferdesportverbänden
Warendorf
(fn-press).
Die
Abwärtstendenz
in
der
Mitgliederstatistik
im
Pferdesport hält an. Dazu stellte FN-Aktuell folgende Fragen an verschiedene
Vertreter der Landespferdesportverbände: 1. Wie beurteilen Sie die bundesweite
Mitgliederentwicklung? 2. Wie beurteilen Sie die Entwicklung in Ihrem
Landesverband?
Was
sind
die
Gründe
für
den
Mitgliederrückgang/Mitgliederzuwachs in Ihrer Region? Gibt es landesverbandsspezifische (Gegen-)Maßnahmen?
Baden-Württemberg
Christian Abel (Geschäftsführer Pferdesportverband Baden-Württemberg):
Obwohl wir jetzt schon seit einigen Jahren über die demographische Entwicklung und
ihre Folgen diskutieren, ist es keinem der großen Verbände gelungen, seinen
Mitgliederstand zu halten. Das ist im Prinzip schon erschreckend. Aber wir haben
keinen direkten Einfluss darauf. Bei allen für sehr gut geheißenen Projekten ist der
Zuspruch da, aber es bleibt unter dem Strich nichts oder noch nichts hängen.
In Baden-Württemberg haben wir nunmehr seit drei Jahren einen Wettbewerb um den
größten Mitgliederzuwachs. Hierbei wird nicht die Veränderung von Jahr zu Jahr
sondern über einen Vierjahreszeitraum betrachtet. Es sind meist dieselben Vereine,
die vorne stehen. Untersucht man die Bestandsmeldungen der einzelnen Vereine,
Pressekontakt: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Abteilung Marketing und Kommunikation,
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bekommt man den Eindruck, dass hier gerade jetzt einmal die Karteileichen beseitigt
wurden. Anders sind Rückgänge von 50 und mehr Mitgliedern nicht zu erklären. Bei
allem negativem Trend gibt es aber auch nach wie vor Lichtblicke, das heißt Vereine
mit einem steten Mitgliederzuwachs.
Unser Rückgang geht hauptsächlich zu Lasten eines unserer drei Regionalverbände.
Dieser hat uns zugesagt, Ursachenforschung zu betreiben. Ergebnisse liegen uns
allerdings noch nicht vor.
Bayern
Marei Grehl (Referentin Bayerischer Reit- und Fahrverband):
1. Man könnte den Rückgang mit der Wirtschaftskrise verbinden, was unseres Erachtens aber zu einfach wäre. Generell gilt, dass der „Individualismus“ und die
Konkurrenz durch „vereinsfreie“ Pferdebetriebe zunimmt. Ein weiterer Schritt zeichnete
sich vor bereits 15 Jahren ab, als nicht klassische Reitweisen von der FN nicht
aufgenommen, sondern lediglich als Anschlussverbände eingegliedert wurden.
Seitdem nimmt die Anzahl der Anschlussverbände zu (korrespondiert auch mit dem
Individualismus). Sollten die Maßnahmen der FN (Initiative Vorreiter Deutschland) an
der Basis ankommen und auch umgesetzt werden, könnten sich die Mitgliederzahlen
zumindest stabilisieren.
2. In Bayern sind die Vereine bei den vier Regionalverbänden angesiedelt. Der
Bayerische Reit- und Fahrverein (BRFV) kann lediglich über die Landeskommission
sowie durch seine Seminare und Lehrgänge Einfluss nehmen. Auch hier gilt, sollte der
Maßnahmenkatalog der Initiative umgesetzt werden, kann die Mitgliederentwicklung
gestärkt werden.
Hamburg
Kai Haase (Geschäftsführer Landesverband der Reit- und Fahrvereine Hamburg)
1. Natürlich sind es in ihrer Gesamtheit alarmierende Zahlen. Die hohen Abgänge bei
Reiterinnen/Reitern die bis zu 18 Jahre alt sind, sind meines Erachtens durch die
heutzutage praktizierte Unterrichtsgestaltung der Schulen begründet. Hierbei der
sogenannten „Ganztagsschule“ die alleinige Schuld zu geben wäre falsch, da diese
noch nicht flächendeckend umgesetzt ist. Doch schaut man sich die sogenannte
Rhythmisierung des Schulunterrichts an, so gibt es hier eine entscheidende Änderung,
die in der Regel ab Klassenstufe fünf in Hamburg beginnt. Zusammenfassend gesagt,
verweilen die Kinder, auch ohne „Ganztagsschule“ einfach länger in der Schule, als
dies früher der Fall gewesen ist. Hinzu kommen Projekte, AGs und sonstige
schulische Veranstaltungen im außerunterrichtlichem Bereich, bei denen sich die
Schüler nicht immer ausschließen können, weil es für sie nachteilig wäre.
Insofern meine ich, dass bei manchen Kindern nach ihrem Schultag einfach die „Luft
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raus ist“ und sie neben Hausaufgaben und Klausurvorbereitungen möglicherweise
einfach keine Lust mehr haben, sich darüber hinaus zu engagieren. Sicherlich fehlt
auch in manchen Fällen die Unterstützung der Eltern.
Ein weiteres, hinlänglich bekanntes Problem ist aber sicherlich, dass Kinder, die
dennoch in ihrer knapper werdenden Freizeit am späteren Nachmittag oder am frühen
Abend einem Hobby nachgehen (wollen), bei vielen Reitvereinen/Betrieben, die
Schulpferde unterhalten, auf eine Kapazitätsgrenze stoßen. Die infrage kommenden
Reitzeiten sind weitestgehend von einer anderen Zielgruppe besetzt. Dies wird und
muss zu einer Umstrukturierung der Betriebe führen, um den Verdienstausfall zu
kompensieren und möglichst jeder Zielgruppe ein Angebot machen zu können. Doch
zeigt die Realität, dass dieser Prozess bei Weitem nicht in den Betrieben
abgeschlossen ist.
Abschließend ist auch in Hinblick auf die Erfahrungen, die wir durch „Vorreiter
Deutschland“ gewonnen haben, zu sagen, dass der vielzitierte „Leidensdruck“ in den
Vereinen auch weiterhin nicht erreicht beziehungsweise vorhanden ist. Unsere Ziele
der Mitgliedergewinnung sind nicht deren Ziele, die Mitgliederrückgänge verteilen sich
auf „viele Schultern“ und werden vom Einzelnen als nicht dramatisch empfunden.
Bei den über 26-Jährigen sind die Gründe wohl auch in der Ausbildung, beruflichen
Tätigkeit oder Familiengründung zu sehen. Auch hier wird die Zeit knapper und geht
dann zu Lasten des Hobbys. Es kann natürlich auch sein, dass man körperlich oder
finanziell nicht mehr dazu in der Lage ist, den Pferdesport auszuüben.
2. Ich beurteile die Situation in unserem Landesverband identisch zu der wie vor
beschriebenen Situation.
Die Maßnahmen, die der Landesverband an seine Mitglieder richtet, beziehen sich auf
die Darstellung der Probleme, das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten und die
Schaffung einer Sensibilität für relevante Themen. Gleichwohl ist es ein schwieriges
Unterfangen, die Informationen an die Zielgruppe zu bringen und ein entsprechendes
Bewusstsein zu erzeugen. Sind wir einmal ganz ehrlich, können wir hier nur eine
passive Rolle spielen, nimmt die Zielgruppe es nicht an, haben wir keine Möglichkeit
der Umsetzung.
Gleichwohl habe ich den persönlichen Eindruck, dass man sich durch die teils
„verkrampften“ Bemühungen von den eigentlichen Zielen eines Reitvereines entfernt.
In einem Reitverein soll in erster Linie geritten werden, da können Seminare zur
„Förderung
der
sozialen
Kompetenz“
oder
theoretische
Administrations-
Veranstaltungen zwar ein schönes Beiwerk sein, das aber maximal Einzelfälle
anspricht.
Pressekontakt: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Abteilung Marketing und Kommunikation,
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Mecklenburg-Vorpommern
Hans-Joachim Begall (Geschäftsführer Landesverband Mecklenburg-Vorpommern für
Reiten, Fahren und Voltigieren):
1. Die FN-Mitglieder-Entwicklung sollte man im Verhältnis zur Gesamtbevölkerungsentwicklung betrachten. 1999 hatten wir 736.176 Mitglieder und jetzt haben wir
736.870. Man sollte es nicht so dramatisch sehen, wenn nun von 2009 zu 2010 ein
Minus von 1,6 Prozent auftritt. Die Entwicklung sollte über einen längeren Zeitraum
gesehen werden.
2. Die Mitgliederstatistik in Mecklenburg-Vorpommern ist seit 1998 etwa gleich, mit
kleinen Auf und Abs. Da die Bevölkerung in den vergangenen 20 Jahren von 1,7 auf
1,5 Millionen Einwohner sank (cirka 1 Prozent), ist keine Panik angesagt. Im Verhältnis
zu anderen Sportarten nehmen wir gegenwärtig den siebenten Platz im Land ein, bei
den Fachverbänden liegen wir sogar an vierter Stelle.
Rheinland
Ilja Waßenhoven (Geschäftsführer Pferdesportverband Rheinland):
1. Es hat auch in der Vergangenheit bereits Schwankungen in den Mitgliederzahlen
gegeben. Die derzeitige, deutliche Abwärtsbewegung hat vermutlich mehrere Ursachen. Gesellschaftliche Entwicklung, Demographie, stärkere schulische Einbindung
der Kinder und Jugendlichen, Überangebot an Sport- und Freizeitangeboten und auch
späte Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise können hierzu beigetragen
haben. Die rückläufige Tendenz ist im gesamten organisierten Sport spürbar.
2. Die Entwicklung in unserem Landesverband ist mit der Situation in gesamt
Deutschland vergleichbar. In den städtischen Gebieten ist die generelle Entwicklung
wahrscheinlich noch ein wenig schneller als in den ländlicheren Gebieten, was sich
negativ auf die nicht so schnelllebige Vereinsentwicklung auswirken kann. Noch immer
gelingt es uns – und mit uns meine ich den Landesverband und die Vereine – nicht
ausreichend, das verstaubte Image der Vereine aufzupolieren und interessante
Angebote für die vielen nicht organisierten Reiter bereitzustellen.
Im Rheinland versuchen wir dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken, in dem wir auf
folgende Dinge besonderen Wert legen: gute Beratung für Vereine und Betriebe, breite
Information
und
Ausbildung
unserer
Ehrenamtler
(zum
Beispiel
über
ein
umfangreiches Seminar-Angebot), spezielle Aktionen dezentral in den Vereinen (zum
Beispiel „Theorie schadet nie“), generelle Hilfe zur Selbsthilfe für Vereine und
Betriebe, Möglichkeiten der Ansprache nicht organisierter Reiter herzustellen und
Angebote für diese zu schaffen (zum Beispiel durch das rheinische Breitensportfestival
gemeinsam mit Western- und Islandpferdereitern), Image-Verbesserung der Verbands
und Vereinslandschaft durch verbesserte Service-Angebote und Veranstaltungen für
Jedermann (zum Beispiel Tag der offenen Stalltür).
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Saarland
Klaus Altmeyer (Geschäftsführer Pferdesportverband Saar):
Im Saarland beim Pferdesportverband halten sich die Rückgänge der Mitgliederzahlen
2009 mit 0,65 Prozent in Grenzen. Im Landessportverband des Saarlandes ist auch
ähnlich wie im Pferdesport ein leichter Rückgang festzustellen – auch für 2010. Mit
dem Verbandsprojekt Vorreiter Deutschland haben wir scheinbar noch nicht alle
Vereine erreicht.
Schleswig-Holstein
Matthias Karstens (Geschäftsführer Pferdesportverband Schleswig-Holstein):
1. Hierbei handelt es sich um einen bundesweiten Trend, welcher sich verbandsübergreifend bei unterschiedlichen Sportarten wiederfindet. Erschreckend dabei ist die
Unsicherheit, wann sich eine Konsolidierung einstellen wird. Einzelne bundesweite
Maßnahmen, wie zum Beispiel Inhalte des Projekts Vorreiter Deutschland sollten
hierzu zeitnah beitragen. Dennoch bleibt die Entwicklung neuer Angebote und auch
Mitgliedsformen unerlässlich!
2. Knappheit der finanziellen Mittel, Ganztagsschule und die verstärkt untereinander
konkurrierenden
Sportarten
sind
die
derzeitigen
Hintergründe
für
den
Mitgliederschwund auf Bundes- und Landesebene. Mit unter anderem einem gezielten
Vereins- und Betriebsberatungssystem will der Landesverband Schleswig-Holstein
seine Mitgliedsorganisationen stützen. Projekte inklusive finanzieller Unterstützung in
den Bereichen Reiten in der Schule und im Kindergarten begleiten dieses.
Westfalen
Brigitte Hein (Geschäftsführerin Pferdesportverband Westfalen):
Die Zahlen und der Mitgliederrückgang waren vorhersehbar und sind keine
Überraschung. Ein nicht unerheblicher Teil des Rückgangs in Westfalen resultiert
daraus, dass Vereine der Anschlussverbände wie zum Beispiel dem Island-Pferde-,
Reiter-
und
Züchterverband
(IPZV)
sich
zunehmend
aus
der
direkten
Verbandsanbindung lösen und sich ihrem Anschlussverband zuordnen. Das erklärt
schätzungsweise 20 bis 30 Prozent des Rückgangs in den letzten drei Jahren. Ein
weiterer Teil des Rückgangs liegt in der Auflösung von Vereinen begründet. Wir
werden sehen, wie sich der Mitgliederrückgang innerhalb unseres Verbandes regional
verteilt und darüber natürlich mit den Vertretern unserer Mitglieder sprechen. Vielleicht
gibt es aus deren Blickwinkel neue Gründe für die Entwicklung. Maßnahmen, von
denen wir eine wirksame Unterstützung unserer Mitglieder erhoffen, sind im Zuge der
aktuellen Initiative zur Mitgliederrentwicklung ergriffen und werden seitdem umgesetzt.
Die nächsten Etappen in Westfalen sind eine Fachtagung für Pferdebetriebe und drei
regionale Themenabende zur Kooperation mit Schulen, mit denen wir die Idee der
Regionalkonferenzen aus dem Frühjahr 2010 wieder aufgreifen.
Pressekontakt: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Abteilung Marketing und Kommunikation,
Telefon 02581/6362-127, Fax 02581/6362-88, [email protected], www.pferd-aktuell.de
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Gute Beispiele aus der Praxis
Konzepte gesucht!?
Warendorf (fn-press). Längere Schulzeit, hohe Arbeitsbelastung im Beruf, teurer
werdende Lebenshaltungskosten, eine sich verändernde Gesellschaft und vor
allem ein wachsendes Angebot an Freizeitbeschäftigungen – die Gründe, dem
Pferdesport fernzubleiben sind reichlich. Dennoch gibt es Reitvereine, die sich
vor Mitgliedern kaum retten können und sogar Wartelisten führen. Es gibt
Betriebe, vor denen die Kunden Schlange stehen. Beispiele dafür sind unter
www.vorreiter-deutschland.de, dem Internetportal der gleichnamigen Initiative
von Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und Landespferdesportverbänden,
zu finden.
Unter der Überschrift „Was Reitschüler sich wünschen“, „Zielgruppenspezifische
Konzepte“, „Kooperationen“ und „Erfolg durch Umstrukturierung“ werden florierende
Vereine und Betriebe vorgestellt – als Ideengeber und Vorbild für andere.
Wer selbst einen erfolgreichen Weg gefunden hat, kann umgekehrt andere an seinem
Konzepten
teilhaben
lassen
und
damit
die
Initiative
Vorreiter
Deutschland
unterstützen. Einfach den kurzen Fragebogen im Internet herunterladen und ausgefüllt
an Susan Krönert (E-Mail: [email protected]) schicken. Nach einer redaktionellen
Überarbeitung werden die Beispiele dann als Erfolgskonzept unter den Rubriken
Verein, Betrieb und Ausbilder eingestellt und stehen somit auch anderen Aktiven zur
Verfügung.
Pressekontakt: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Abteilung Marketing und Kommunikation,
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