Kleine Revolution, große Folgen

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Seminario de Conversación y Cultura Alemanas
26. Februar 2008
Wie funktioniert Deutschland? der Staatsaufbau
Seminario de Conversación y Cultura Alemanas
26.02.2008
Phonetik
Türen – Tieren – Touren
Hüte – Hütte – Tüte
Füller – Fühler – Fehler
dünnen – Dünen – dienen
fünf – fünfzehn – fünfzig
fünfundfünfzig – fünfhundertfünfzig
fünfhunderfünfundfünfzig
sie – See – säh
lägen – legen – liegen
wenn – wen – wem
siegen – sägen – Segen
Kehle – Kelle – Kiele
hör – Herr - Heer
Eberhard Eben,
lebt von Reben.
Von Reben?
Na, eben!
Man muss das Leben
eben nehmen,
wie das Leben
eben ist.
Grammatik
Die Fälle Nominativ, Genetiv, Akkusativ und Dativ im Plural
der Mann – die Frau – das Kind / die Männer – die Frauen – die Kinder
Nominativ
Genitiv
Akkusativ
Dativ
die Männer
der Männer
die Männer
den Männern
die Frauen
der Frauen
die Frauen
den Frauen
die Kinder
der Kinder
die Kinder
den Kindern
Außer im Dativ maskulinum und neutrum ändert sich der Wortstamm im Deutschen bei der
Deklination von Substativen im Plural nicht.
Fragen nach den Fällen kann man stellen wie im Singular:
Wer / was sind das? – Das sind Herr Schmidt und Herr Maier (Nominativ)
Wessen Bücher sind das? – Die Bücher der Schüler (Genetiv)
Wen / was siehst du? – Ich sehe die Hausmeister (Akkusativ)
Wem / was muss ich die Blätter geben? – Gebe die Blätter den Kindern (Dativ)
Übung: Ergänzt bitte den bestimmten Artikel im Akkusativ, Dativ oder Genitiv
1. Ich brauche morgen ______ Auto. – Das gefällt ______ Vater bestimmt nicht! – Aber
er weiß doch, dass ich Ende ______ Woche immer in die Stadt fahren muss!
2. Kennst du ______ Weg nach Berlin? - Klar! – Kannst du es ______ Busfahrer
erklären, er hat sich verfahren?
3. Peter wohnt noch im Haus ______ Elter__. Er findet es schön dort.
4. Ich suche ______ Deutschbuch, hast du es gesehen? – Nein, hast es es nicht ______
Lehrer gegeben? – Kann sein, ich frage einfach ______ Lehrer.
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Alltagssituation
Kommunikation I – comunicaciones I
Ich möchte … versenden.
ein Fax
ein Paket
eine Postkarte
einen Brief
Quiero mandar …
un fax
un paquete
un postal
una carta
Ich möchte … kaufen
einen Umschlag
eine Briefmarke
Quiero comprar …
un sobre
un sello
die Luftpost
die Expresspost
der Briefkasten
die Postleitzahl
el correo aéreo
el correo urgente
el buzón
el codigo postal
Möchten Sie das per Expresspost
oder Normalpost schicken?
¿Quiere mandarlo por correo
urgente o ordinario?
Was ist da drin?
¿Qué contiene?
Wohin möchten Sie das schicken?
¿Adónde desea enviarlo?
Ich möchte …
nach Spanien telefonieren
ein R-Gespräch mit Spanien führen
Quiero…
hacer una llamada a España
hacer una llamada a España a
cobro revertido
Wo ist das nächste öffentliche Telefon?
¿Dónde está el teléfono público más
cercano?
Ich möchte eine Telefonkarte kaufen .
Quiero comprar una tarjeta telefónica
Hallo, kann ich mit ... sprechen?
Hola, ¿podría hablar con...?
Hier ist...
Soy....
Bitte sagen Sie ihm/ihr, dass ich
angerufen habe
Por favor, digale que he llamado
Ich rufe später nochmal an
Volveré a llamar más tarde
Einen Augenblick, bitte
Un momento, por favor
Es tut mir Leid, er/sie ist nicht hier
Lo siento, no está aqui.
Mit wem möchten Sie sprechen?
¿Con quién quiere hablar?
Wer ist am Apparat?
¿Quién llama?
Ja, er/sie ist hier
Si, está aqui.
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Thematisches Vokabular: das politische System Deutschlands
die Strukturprinzipien
die Menschenwürde
die Demokratie
die Rechtsstaatlichkeit
der Sozialstaat
la dignidad del individuo
el Estado de Derecho
die Staatsorganisation
die Verfassung = das Grundgesetz
die Bundeswehr
das Gesetz
la ley
das Gericht el tribunal
das Bundesverfassungsgericht
das Volk
el pueblo
das BfV – Bundesamt für
VErfassungsschutz
die Gewaltenteilung
die Legislative
die Exekutive
die Judikative
die Regierung
der Bundeskanzler
der Bundespräsident
der Bundesminister
der Ministerpräsident
der Landesminister
die Koalition
die Ebenen los niveles
die Bundesebene
die Landesebene
die Kommunalebene
der Föderalismus
der Bundesstaat
das Bundesland
das Flächenland
der Stadtstaat
der Regierungsbezirk
der Landkreis
die Gemeinde
≠ der Einheitsstaat
el estado federal
la comunidad autónoma
die Wahlen
die Verhältniswahl
die Mehrheitswahl
wählen
die Erststimme
die Zweitstimme
die Sperrklausel
las elecciones
el sufragio proporcional
el sufragio directo
votar
el gobierno
= der Regierungschef
= der Staatschef
el ministro
el presidente del gobierno
el ministro
die Politik
der Abgeordnete
MdB
MdL
MdEP
das Mandat
die Partei
die Fraktion
die Fraktionsdisziplin
la provincia
la comarca
= die Kommune
die Volksvertretungen
der Bundestag
der Bundesrat
der Landtag
der Kreisrat
der Stadtrat
der Gemeinderat
la política
el diputado
el partido
el grupo parlamentario
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Seminario de Conversación y Cultura Alemanas
26.02.2008
Wie funktioniert Deutschland? – der Staatsaufbau
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Grundsätze
Das zentrale Charakteristikum für das poltische System in Deutschland sind die
„unantastbaren Strukturprinzipien“. Das sind Menschenwürde, Demokratie,
Rechtsstaatlichkeit, das Bundesstaatsprinzip und das Sozialstaatsprinzip. Auf diesen
Prinzipien basiert die Bundesrepublik Deutschland.
In den Artikel 1 bis 20 des Grundgesetzes sind auch die Gewaltenteilung und das
Widerstandsrecht definiert. Durch die Ewigkeitsklausel können die Artikel 1 bis 20 nicht
verändert werden.
Die Rolle der Parteien in Deutschland ist sehr stark. Sie präsentieren die Kandidaten für
politische Ämter und haben auch Einfluss auf die Besetzung der wichtigen Positionen in den
Verwaltungen, den Gerichten und Staatsanwaltschaften.
Parlamentarische Demokratie
Die Bundesrepublik Deutschland ist eine parlamentarische Demokratie. Der Regierungschef
(Bundeskanzler), wird nämlich vom Bundesparlament (Bundestag) gewählt, nicht direkt vom
Volk. Der Staatschef, der Bundespräsident, hat außerdem fast nur repräsentative Funktionen.
Er hat kein Vetorecht und kann selbst auch kein Regierungsamt besetzen.
Bundesstaat
Deutschland hat seit dem Mittelalter eine lange föderalistische Tradition. Im Kontrast zum
Einheitsstaat zur Zeit des Nationalsozialismus wurde auf Wunsch der Alliierten die
Bundesrepublik Deutschland als Bundesstaat konzipiert.
Daher hat jedes Bundesland, genau wie der Gesamtstaat, seine eigene Exekutive
(Landesregierung), Legislative (Landtag) und Judikative (Landesgerichte). Das schafft eine
zweite Entscheidungsebene. Jedes Bundesland hat außerdem eine eigene Landesverfassung.
Das Verhältnis zwischen dem Bund und den Ländern ist nach dem Subsidiaritätsprinzip
organisiert. Das heißt, der Bund soll nur die Aufgaben übernehmen, wo er besser ist. Die
meisten Kompetenzen in der Legislative sind beim Bund. Wichtige Ausnahmen sind das
Polizei- und Kommunalrecht sowie die Kultur- und Bildungspolitik.
Das Regierungssystem
Legislative
Bundesebene
Bundestag,
Bundesrat,
Bundesversammlung
Landesebene
Landtag
(Abgeordnetenhaus
bzw. Bürgerschaft)
Kommunalebene keine Einrichtungen
Exekutive
Judikative
Gerichte des Bundes:
Bundespräsident
Bundesverfassungsgericht,
Bundesregierung:
Bundesarbeitsgericht,
Bundeskanzler, Bundesminister Bundesfinanzhof,
Bundesverwaltung
Bundessozial-,
Bundesverwaltungsgericht
Landesregierung
Gerichte der Länder:
(Staatsregierung bzw. Senat):
Landesverfassungsgericht,
Ministerpräsident (Regierender
Landesarbeits-, Arbeits-,
bzw. Erster Bürgermeister),
Finanz-, Oberlandes-,
Landesminister (Staatsminister
Land-, Amtsgericht u.a.
bzw. Senatoren)
Landesverwaltung
ehrenamtlich: Kreistag, Rat,
Stadtrat, Gemeinderat,
hauptamtlich: Landrat,
keine Einrichtungen
Oberbürgermeister,
Bürgermeister
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Legislative auf Bundesebene: Bundestag und Bundesrat
Zur Legislative im Bund gehören der Bundestag und der Bundesrat. Nur die Abgeordneten
des Bundestages werden direkt vom Volk gewählt und haben ein freies Mandat. Die
Bundesratsmitglieder haben ein imperatives Mandat, das heißt sie sind weisungsgebunden.
Bundestag
Der Bundestag beschließt Bundesgesetze, wählt den Bundeskanzler, wacht über den
Bundeshaushalt, kontrolliert die Regierung, beschließt Einsätze der Bundeswehr, bildet
Ausschüsse zur Gesetzesvorbereitung und kontrolliert die Nachrichtendienste.
Der Abgeordnete ist nach dem Grundgesetz unabhängig von seiner politischen Partei. Es gibt
aber einen starken Einfluss der Fraktionsdisziplin. Die Abgeordneten der einzelnen Parteien
einigen sich vor einem Gesetzesvorhaben auf ein gemeinsames Abstimmungsverhalten. Hüter
der Fraktionsdisziplin ist der Fraktionsvorsitzende.
Bundesrat
Die Mitglieder des Bundesrats kommen aus den Landesregierungen der Bundesländer. Er
existiert, um die Mitwirkung der Bundesländer an Bundesgesetzen zu garantieren, wenn sie
für die Arbeit der Bundesländer wichtig sind. Er ist immer beim Gesetzgebungsprozess
beteiligt.
Jedes Bundesland hat nach der Zahl seiner Einwohner im Bundesrat 3-6 Stimmen. Ein Land
kann nur mit einer Stimme sprechen, die Stimmen können nicht geteilt werden. Formen zwei
oder mehr Parteien eine Landesregierung und haben nicht die selbe Meinung über ein Gesetz,
so muss dieses Land im Bundesrat mit Enthaltung stimmen. Der Chef des Bundesrates ist der
Bundesratspräsident. Er ist auch die Vertretung des Bundespräsidenten.
Exekutive auf Bundesebene
Die Exekutive in der Bundesrepublik Deutschland setzt Gesetze des Staates um. Jeder Bürger
hat das Recht, konkrete Aktionen der Exekutive, die ihn betreffen, durch ein
Verwaltungsgericht überprüfen zu lassen. Die Exekutive ist an das Grundgesetz gebunden.
Jedem Bürger ist es möglich, nach voll ausgeschöpftem Rechtsweg, im Einzelfall
Verfassungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht einzureichen, wenn er sich durch
eine staatliche, exekutive Aktion in seinen Grundrechten verletzt fühlt.
Die Exekutive auf Bundesebene sind z.B. die Bundesregierung (Bundeskanzler und
Bundesminister), Bundesbehörden und deren Beamte, die Bundespolizei, das Bundesamt für
Verfassungsschutz, die Bundeswehr und das Auswärtige Amt.
Bundespräsident
Das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik ist der Bundespräsident. Nach den schlechten
Erfahrungen mit dem Reichspräsidenten der Weimarer Republik hat das Grundgesetz dem
Amt des Bundespräsidenten eine relativ schwache Position im politischen System mit vor
allem repräsentativen und formalen Funktionen gegeben.
Die politische Rolle ist die eines überparteilichen Mentors. Während seiner Präsidentschaft
darf der Bundespräsident kein Mitglied in einer Partei sein. Durch seine Reden stößt der
Bundespräsident gesellschaftliche Diskussionen an und hat somit eine starke ethischmoralische Wirkung auf die Deutschen.
Der Bundespräsident wird für fünf Jahre gewählt und kann einmal wieder gewählt werden.
Bundesregierung
Bundeskanzler und Bundesminister bilden zusammen die Bundesregierung der
Bundesrepublik Deutschland. Sie wird auch oft Bundeskabinett genannt.
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Bundeskanzler
Der Bundeskanzler ist der Regierungschef der Bundesregierung. Er wird durch die
Abgeordneten des Bundestages gewählt. Hinter ihm steht die absolute Mehrheit der
Abgeordneten. Diese Mehrheit ist meistens eine Koalition von zwei oder mehr Parteien. Er
bestimmt und entlässt die Bundesminister und definiert die Richtlinienkompetenz, den
Charakter der Bundespolitik.
Der Bundeskanzler gilt als eines der politischen Machtzentren der Bundesrepublik. Mit der
Bundestagsmehrheit hat er großen Einfluss auf die Bundesgesetzgebung. Weil der Bundesrat
in der Gesetzgebung sehr wichtig ist, ist die Position des Bundeskanzlers allerdings nicht stark
wie die des britischen Regierungschefs.
Bundesministerium
Die Bundesministerien organisieren die Verwaltung der Bundesebene. Die politische Leitung
der Bundesministerien liegt bei den jeweiligen Bundesministern. Neben jedem
Bundesminister stehen Staatssekretäre und Referatsleiter. Sie sind politischen Beamte und
werden nicht gewählt.
Jeder Minister wird politisch bestimmt. Die Verwaltung durch die Beamten handelt aber
relativ autonom. Die Meinung der Beamten (Referatsleiter) kann von der Politik nicht
ignoriert werden. Durch das strenge Beamtenrecht in Deutschland kann ein Minister einen
Beamten auch nicht einfach bestrafen. In einem Ministerium sind nur wenige Politiker, aber
viele Beamten. Daher ist die politische Kontrolle der Bundesverwaltung relativ schwach.
Gesetze werden in den Bundesministerien vorbereitet. Die Politik nimmt erst spät und ganz
wenig auf die konkrete Gestaltung der Bundesgesetze Einfluss.
Judikative des Bundes - Bundesverfassungsgericht
Alle Aktionen des Staates sind an das Grundgesetz gebunden. Über die Respektierung dieses
Prinzips wacht das Bundesverfassungsgericht. Jeder Bürger kann staatliche Aktionen durch
eine Verfassungsbeschwerde auf ihre Konformität zum Grundgesetz überprüfen lassen.
Andere wichtige Aufgaben des Bundesverfassungsgerichts sind die Klärung von Streitfällen
zwischen den Staatsorganen und die Prüfung von Gesetzen auf ihre Verfassungsmäßigkeit.
Das Regierungssystem der Länder
Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Regierungssystem. Landesverfassung, Aufbau und
Funktion der Landesregierung und die Wahl der Landesparlamente unterscheiden sich aber.
Alle Bundesländern haben mit ihrer Landesregierung im Bundesrat Einfluss auf die
Bundespolitik nehmen.
Legislative der Länder: das Landesparlament
Die Landesparlamente werden für 4 oder 5 Jahre von den Bürgern der Bundesländer gewählt.
Wie der Bundestag die Bundesregierung kontrolliert, kontrollieren die Landesparlamente die
Landesregierungen. Vor allem bei den Landesbudgets, bei der Wahl des Regierungschefs und
in der Gesetzgebung.
Wichtig ist, dass in Deutschland das Bundesrecht immer höher steht als das Landesrecht. In
der Verfassung von Hessen steht z.B. bis heute die Todesstrafe geschrieben, durch das
Grundgesetz der Bundesrepublik ist sie jedoch verboten.
Die Kompetenzen der Länder sind in wenigen Gebieten, wie das Polizeirecht und im Kulturund Bildungswesen. Die Länder haben aber im Bundesrat viele Möglichkeiten, Einfluss zu
nehmen. Die Landesparlamente werden in den 13 Flächenländern Landtag und in den drei
Stadtstaaten Bürgerschaft (Bremen, Hamburg) oder Abgeordnetenhaus (Berlin) genannt.
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Exekutive der Länder: die Landesregierung
In jedem Land besteht eine Landesregierung. Der Regierungschef wird in den Flächenländern
Ministerpräsident und in den Stadtstaaten Regierender Bürgermeister (Berlin), Präsident des
Senats oder Bürgermeister (Bremen), oder Erster Bürgermeister (Hamburg) genannt. Er wird
immer vom Landesparlament gewählt. In einigen Bundesländern wählen die
Landesparlamente auch die Landesminister. In anderen ernennt der Ministerpräsident die
Landesminister.
Judikative der Länder: Landesverfassungsgerichte und weitere Gerichte der Länder
Wenn kein Bundesgericht zuständig sind, wird die Rechtsprechung durch Gerichte der Länder
ausgeübt. Das können ordentliche Gerichte (Zivilgerichte und Strafgerichte), oder
Fachgerichte (Arbeits-, Finanz-, Sozial- und Verwaltungsgerichte) sein. Jedes Bundesland hat
ein eigenes Landesverfassungsgericht.
Kommunen
Die Parlamente auf der kommunalen Ebene, wie Kreistag oder Stadt- bzw. Gemeinderäte sind
keine Organe der Legislative, auch wenn sie exekutive Normen schaffen. Sie gehören zur
Exekutive. Man spricht von der kommunalen Selbstverwaltung. Sie arbeiten vor allem mit
Themen, die die Stadt betreffen.
Beteiligung der Bürger
Wahlen
Auf Bundesebene wird alle 4 Jahre der Bundestag nach dem personalisierten
Verhältniswahlrecht gewählt. Die Wähler haben bei diesem Wahlsystem zwei Stimmen. Er
kann beide Stimmen verschiedenen Parteien geben.
Die Erststimme entscheidet nach dem Mehrheitswahlrecht, welcher Kandidat den Wahlkreis
gewinnt. Die Zweitstimme drückt nach dem Verhältniswahlrecht die Präferenz des Bürgers für
eine Partei aus. Das personalisierte Verhältniswahlrecht soll die Vorteile des
Mehrheitswahlrechts und des Verhältniswahlrechts miteinander verbinden.
Um keine kleinen Gruppen im Parlament zu haben, gibt es eine 5%-Sperrklausel. Eine Partei
muss mehr als 5% der Zweitstimmen haben, um im Bundestag repräsentiert zu sein.
Außerdem wählen die Bürger auch die Landtage, Kreistage, Stadt- und Gemeinderäte nach
einem definierten Wahlsystem. Das kann von Land zu Land variieren.
Direkte Demokratie
Auf der Bundesebene gibt es in Deutschland wenig direkte Demokratie. Nur bei der
Reorganisierung von Bundesländern kann es eine Volksabstimmung geben. Auf der
Landesebene gibt es je nach Bundesland mehr oder weniger direkte Demokratie. Das
definieren aber auch die Landesverfassungen.
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Für das nächste Mal (4.März 2008):
Wie funktioniert Deutschland? – Politik in Deutschland
Was passiert, wenn Schwarz-Grün kommt?
Kleine Revolution, große Folgen
Die CDU hat endgültig grünes Blut geleckt. Eine schwarz-grüne Koalition auf
Landesebene ist so wahrscheinlich wie noch nie zuvor. Damit könnten die Hamburger
Wähler eine kleine politische Revolution ausgelöst haben. Was passiert mit den
Parteien, wenn Schwarz-Grün kommt? Eine Analyse.
Mit langer Zeitverzögerung bahnt sich eine Koalition an, über die in Deutschland erstmals im
Jahr 1992 geredet wurde - damals ausgerechnet im konservativen Baden-Württemberg unter
Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) und unter anderem dem heutigen GrünenFraktionschef im Bundestag, Fritz Kuhn. Inhaltlich lagen damals vor allem in der
Gesellschaftspolitik Welten zwischen den Parteien. Heute haben sich gerade auf diesem
Gebiet die von Angela Merkel und Ursula von der Leyen geprägte Union und Grüne so weit
angenähert, dass die Verbindung möglich scheint. Schwarz-Grün ist ein Generationenprojekt:
Politische Newcomer der 90er in beiden Parteien treffen sich seit 16 Jahren regelmäßig.
Die Union wirkt richtig gierig
Auch 2006 hatte sich in Baden-Württemberg erneut das Modell Schwarz-Grün angebahnt.
Die CDU-Vorsitzende Merkel war damals schon dafür und hat ihre Meinung bis heute nicht
geändert. Trotzdem erklärt das nicht, weswegen nun eine regelrechte Gier nach Schwarz-Grün
bei der Union besonders seit Bekanntgabe der Hamburger Wahlergebnisse spürbar ist.
Unionsintern wird das mit der Aussicht auf eine neue Koalitionsoption begründet. Das ist eine
neue Reaktion auf das Erstarken der Linkspartei im Westen. Zwar ist noch nicht abzusehen,
ob es dauerhaft bei einem Fünf-Parteien-System bleibt. Die vorsichtige Öffnung des SPDParteivorsitzenden Kurt Beck zur Linkspartei hin zu einer solchen Koalitionsoption in der
Zukunft wurde bei der Union jedoch genau registriert. Nun wollen auch die Christdemokraten
eine neue Option, zumal die FDP als Mehrheitsbeschaffer nicht mehr sicher ist. Die Antwort
heißt dann konsequenterweise aus Unionssicht Schwarz-Grün.
Heftige Flügelkämpfe absehbar
Damit handelt sich Merkel jedoch in jedem Fall Ärger mit dem wirtschaftsliberalen Flügel
ihrer Partei ein - doch den hat sie ohnehin schon. Nicht weniger harte Flügelkämpfe stehen
auch der SPD bevor, wenn Beck seine Öffnung zur Koalitionsoption Rot-Rot weitertreiben
sollte, was gerade als Reaktion auf Schwarz-Grün denkbar ist – wenn sich die SPD dem
grünen Partner nicht mehr sicher sein kann. Eine Rebellion der konservativen SPD-Seeheimer
und pragmatischen Netzwerker wäre sicher. Beides wird die Große Koalition in Berlin nicht
einfacher machen. Eine viel größere Zerreißprobe würde eine schwarz-grüne Koalition aber
für die Grünen bedeuten. Gerade bei prominenten Grünen genießt diese Option zwar
Sympathie - nicht zuletzt, weil sie nochmals regieren wollen: Fritz Kuhn, Renate Künast und
unter bestimmten Umständen auch Jürgen Trittin. Künast betont auffällig stark die Chancen
für die Grünen, gerade jetzt zeigen zu können, dass sie um Inhalte kämpfen. Doch als Partei
sind die Grünen in dieser Koalitions-Frage bis zur Basis zerstritten. Die Angst, von der
Programm- zur Funktionspartei zu mutieren, ist groß.
Wie heißen die Parteien in Deutschland? Welche Farben haben sie? Wie heißen die
wichtigsten Politiker der Parteien in Deutschland?
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