Herrn Johnny Thijs Vorstandsvorsitzender La Poste Centre Monnaie 1000 Bruxelles Betreff: Weigerung der Post, die Gratispresse an Personen zu verteilen, die ansonsten keine Werbung erhalten möchten. Sehr geehrter Herr Thijs, „Die Post bemüht sich kontinuierlich, auf die sich ändernden Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen. In allen Geschäftsfeldern bieten wir unseren Kunden innovative Lösungen im Bereich der Postverarbeitung und -zustellung an.“ So steht es auf der Website der Post. Meines Erachtens trifft diese Aussage momentan in Zusammenhang mit der Verteilung der Gratispresse in der Deutschsprachigen Gemeinschaft nicht ganz zu. Die Anwohner der vier Gemeinden (Eupen, Kelmis, Lontzen und Raeren) nördlich des Venns erhalten traditionell jeden Mittwoch den „Wochenspiegel“ gratis ins Haus und die Anwohner der fünf Gemeinden des Südens (Büllingen, Bütgenbach, Amel, Sankt Vith und Burg Reuland) den „Kurier-Journal“. Seit Anfang Oktober macht die Post aber keinen Unterschied mehr zwischen Werbesendungen und der Gratispresse. Sie verteilt die Gratispublikationen „Wochenspiegel“ und „Kurier Journal“ nur mehr an Haushalte, die ebenfalls zusätzlich Berge von Werbeblättern akzeptieren. Die Post schafft sich somit die Möglichkeit, die lukrative Werbung in mehr Haushalte zu verteilen und mehr daran zu verdienen. Allerdings hat seit 2007 das wallonische Umweltministerium mit Erfolg Aufkleber in Umlauf gebracht hat, mit denen die Anwohner erkenntlich machen können, dass sie zwar keine Werbung, aber doch die so genannte „Gratispresse“ erhalten wollen (siehe: http://stoppub.wallonie.be ). Ziel der Aktion ist es, die kolossale Papierverschwendung einzudämmen, die durch unerwünschte Werbung verursacht wird. Die Bürger befestigen den Aufkleber ihrer Wahl an ihrem Briefkasten und teilen der Post somit ihren Wunsch mit, Werbung und/oder Gratispresse zu erhalten oder zu verweigern. Diese Aufkleber der Wallonischen Region werden nun ganz bewusst von der Post ignoriert und die betroffenen Haushalte einfach nicht mehr beliefert. Wer seinen „Wochenspiegel“ oder „Kurier Journal“ nun doch weiter erhalten möchte, hat keine andere Wahl: Er muss den Aufkleber entfernen und sich damit abfinden, in Zukunft zusätzlich Berge von Werbeblättern in seinem Briefkasten zu finden, die er nicht haben will. Vielleicht hat die Post das Recht dazu, wahrscheinlich liegt es im Ermessen der Post, ihre Arbeit ohne Rücksicht auf ihre Kunden zu gestalten. Aber gerade darum geht es uns und – Ihren Aussagen zufolge – auch Ihnen. Es handelt sich hier zwar um Publikationen, die zur Hälfte aus Werbeanzeigen bestehen, über die sie sich finanzieren, aber die zweite Hälfte steht lokalen Organisationen und Gruppierungen zur Verfügung, um für sie wichtige Mitteilungen etwa über Veranstaltungen publik zu machen. Die betreffenden Zeitungen enthalten also eine Vielzahl an Informationen zum öffentlichen Leben in der Region. Für viele Menschen sind „Wochenspiegel“ oder „Kurier Journal“ die einzige Informationsquelle dieser Art, etwa weil sie sich ein Abonnement der Tageszeitung nicht leisten können oder wollen. Ich möchte die Menschen unterstützen, die sich bewusst gegen die Aufdringlichkeit der Werbung wehren oder solche, die aus Respekt für die Umwelt die Papierverschwendung möglichst reduzieren wollen. Ich möchte mich aber auch, besonders Armutsbekämpfung, zum Fürsprecher jener ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um sich aber am öffentlichen Leben teilnehmen und über sein möchten. in diesem Europäischen Jahr der Menschen machen, die nicht über eine Tageszeitung zu leisten, trotzdem Veranstaltungen in ihrer Nähe informiert Darum bitten ich Sie, sehr geehrter Herr Thijs, Ihre Entscheidung zu überdenken, und den Haushalten, die dies ausdrücklich wünschen, wieder den „Wochenspiegel“ oder den „Kurier Journal“ zustellen zu lassen, ohne dass sie unerwünschte Werbung in Kauf nehmen müssen. Mit der Hoffung auf Ihr Verständnis grüße ich Sie hochachtungsvoll