Pädagogische Hochschule Zürich Leistungsnachweis IK 018/218 Fachdidaktik „Medien & ICT“ Analyse der Top-Six der Jugendzeitschriften und Erstellen eines eigenen Magazins Linka Fingerhuth/Carmen Linder/Claudia Quattrini/Peter Walser 10. März 2005 Kurzer Überblick Unsere Arbeit setzt sich aus zwei Teilen zusammen. In einer ersten Sequenz setzen sich die Schüler und Schülerinnen mit den aktuellen Jugendzeitschriften auseinander. Was für Themen werden abgehandelt und wie viel Werbung und Beilagen sind im Bravo, Popcorn oder Mädchen? Es geht uns hierbei um die Kritikfähigkeit und Wahrnehmung der Schüler und Schülerinnen, sie sollen diese sensibilisieren und schärfen. In einem zweiten Teil wird auf Änderungsvorschläge und Wünsche eingegangen und eine brandneue eigene Jugendzeitschrift herausgegeben, welche die Klasse in Form einer Redaktion mit verschiedenen Ressorts in Redaktionssitzungen mit eigenen Ideen und viel Kreativität auf die Beine stellt: Im Vordergrund steht für uns das kooperative Arbeiten und Lernen, sowie das Eintauchen in das Redaktionsleben. Wie ist eine Jugendzeitschrift aufgebaut, wie wichtig ist die Werbung, was braucht es für Strategien, um ein Produkt auf den Markt zu bringen? Gast-Fach Deutsch/Mensch und Umwelt/Bildnerisches Gestalten/Mathematik Klasse/Stufe 5./6. Primarklasse Dauer der Sequenz Gesamtdauer ca. 3-4 Wochen: Einstieg ca. halber Tag, Analyse 2 Lektionen, Interviewphase 1 Woche, eigene Zeitschrift erstellen 2 Wochen. Wichtige Voraussetzungen Digitalkamera, Computer Unterrichtssequenzen 1. Einstieg Besuch auf der Redaktion Spick oder Schweizer Familie. Erste Zeitungsluft schnuppern - im Hinblick auf die „eigene Redaktion“. 2. Selbstanalyse Analyse der eigenen Lesegewohnheiten. In der Gruppe sollen die Schüler und Schülerinnen zuerst erzählen, was für Zeitschriften sie kennen und lesen. Welche Zeitschriften lese ich? Welche kenne ich? Was gefällt mir daran? Auf was lege ich grossen Wert? Was kann man weglassen? In einem zweiten Schritt sollen sie sich Gedanken machen, welche Themen vorkommen, welchen Nutzen die Zeitschrift für sie persönlich hat, welche Form (Format, Formales) sie bevorzugen, welche Beilagen sie schätzen und wie sie die Werbung sehen (informativ oder überflüssig). Ziele: Medienkritik und Mediennutzung Die Schüler sollen sich in der Medienflut zurechtfinden. Dazu müssen sie zuerst einmal herausfinden, was ihre persönlichen Vorlieben und Interessen sind und sie auch kritisch reflektieren. 3. Interview - Fragebogen aufgrund der Fragen der Selbstanalyse erstellen. Die Gruppen stellen die Fragen zuerst alleine zusammen und mit Unterstützung der Lehrperson werden im Plenum die wichtigsten Fragen ausgewählt. - Interview durchführen: Mit Schüler und Schülerinnen im Alter zwischen 11 und 13 Jahren, mind. 5 Interviews pro Schüler und Schülerin repräsentativ. - Auswertung: In Gruppen, jede Gruppe präsentiert im Plenum ihre Ergebnisse (Poster, Grafik, Statistik,...) Ziele: Kommunikation und Kooperation/Informationskompetenz und Lernreflexion Die Schüler und Schülerinnen sollen Zweck und Ziel eines Interviews als Form von Kommunikation kennen lernen. Ausserdem sollen sie eine Fülle von Daten und Informationen zusammenfassen, grafisch darstellen, bewerten und interpretieren können. Die Schüler und Schülerinnen lernen Formen des Befragens kennen und die damit verbundenen Elemente wie Perspektivenwechsel und Zuhören. Sie müssen selber im Vorfeld so viele Informationen wie möglich über das Thema sammeln und sich Fachwissen aneignen (Berufsfeld Journalist/Journalistin). 4. Eigene Zeitschrift - Redaktionssitzung: Lehrperson erklärt Projekt der eigenen Zeitschrift und weiteres Vorgehen. Aufgrund der Auswertung der Umfrage und der Klassen-Analyse werden ca. 4 Ressorts und zwei spezielle Ressorts (Titel und Werbung) gebildet. - Ressortsitzung: Jedes Ressort sucht Themen und bestimmt einen Ressortleiter (RL). Werbegruppe sucht passende Werbung (Form, Inhalt, Menge), Titel muss gesucht werden. - Redaktionssitzung: Jedes Ressort präsentiert via RL drei Themen. Gemeinsam wird je eines ausgewählt. Titel wird festgelegt. Wichtig: Lehrperson muss leiten und Hinweise auf leserorientierte Themen geben. - Produktion: Ressorts produzieren ihre Themen mit Digitalkamera und Computer. Die Werbegruppe überlegt sich eine Werbekampagne. Titelgruppe koordiniert Produktion. - Präsentation: Werbegruppe präsentiert neues Heft. - Verkauf: Schule und Umgebung (sw-Kopien), Erlös in Klassenkasse. Ziele: Kommunikation/Kooperation (s.Merz, S. 203 und 215) - Auseinandersetzung mit bekannten und unbekannten Themen - Bereitschaft auch andere Meinungen und Wünsche zu akzeptieren - Kompetenz erwerben zu diskutieren, verhandeln, Kompromisse zu schliessen - s.210: Schüler reflektieren regelmässig ihren Informationsstand im Hinblick auf bestimmte Fragen und planen die weiteren Lernschritte - Medienkritik: Beurteilung der Gestaltung von eigenen und fremden Texten Gesamtziel: vielfältige Förderung der Sozialkompetenz