Anhang: Würdigung der zur Prämierung vorgeschlagenen Fassaden

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Anhang: Würdigung der zur Prämierung vorgeschlagenen Fassaden
Fassadenpreise 2004
1. Am Kosttor 3
Die Außenhaut des 1880/81 von Georg von Hauberrisser in malerischen Formen der
Deutschen Renaissance erbauten Eckgebäudes wurde gründlich überarbeitet. Im
Vordergrund der Maßnahmen stand die schonende Reinigung des Sichtziegelmauerwerks und der vielgestaltigen Natursteingliederungen. Diese Reinigung erfolgte nach
denkmalpflegerischen Gesichtspunkten ohne Zerstörung der Sinterhaut und vor allem
ohne Anspruch auf neuwertiges Aussehen. Auch die konservatorische Behandlung der
Kastenfenster wahrt den historischen Ausdruck der Architektur. Die aufwändige Erneuerung der Schieferdeckung war unvermeidbar, folgt aber dem überlieferten Anbringungsmuster der Schieferplatten. Aus all dem ergibt sich eine farbliche Wirkung, welche an
den Ursprungszustand anknüpft, aber auch die im Laufe der Zeit entstandenen farblichen Veränderungen der Ziegel und Natursteinelemente nicht verleugnet.
Insgesamt eine in allen Belangen vorbildliche Instandsetzungsmaßnahme, welche die
platzbeherrschende Stellung des Hauses wieder voll zur Geltung kommen lässt.
2. Baaderstr. 44
Die Fassade des um 1878 in spätklassizistischen Formen erbauten Mietshauses wurde
nach Jahren der Vernachlässigung vom neuen Eigentümer mit sehr großem Aufwand instandgesetzt. Die im Rahmen eines Dachgeschossausbaus und einer Generalsanierung durchgeführte Maßnahme zeichnet sich durch die hohe handwerkliche Qualität aus.
Dies gilt vor allem für die Behandlung der Putzoberflächen und die Teilrekonstruktion
schadhafter oder verloren gegangener Architekturgliederungen. Durch den Austausch
der früher eingebauten Einscheibenfenster gegen Isolierglasfenster mit historischer Teilung und Profilierung wurden störende Leerstellen beseitigt und die ursprüngliche Textur
der Fassade wiederhergestellt. Die farbliche Gestaltung der Fassade folgt dem historischen Befund und bringt auch den zuvor nicht mehr erkennbaren Terracottazierrat material- und farbgerecht zur Geltung.
Zu würdigen ist eine mustergültig restaurierte Fassade, die im Detail wie in der Gesamtwirkung einen größeren Abschnitt der Baaderstraße überstrahlt.
3. Baldestr. 5
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Das 1953 in einer, in den 1930er Jahren üblichen Ausprägung erbaute Wohnhaus erfuhr
im Zusammenhang mit einer Generalsanierung eine völlige Neuinterpretation im Sinne
einer zeitgemäßen Wohnnutzung, die sich besonders auch in der Außenansicht des Gebäudes niederschlägt. Der bestechend elegante und zeitgemäß moderne Ausdruck des
Hauses beruht gleichermaßen auf den Proportionsverhältnissen der Fassade zu ihren
Einzelteilen wie auch auf deren Detailausbildung. Die handwerklich sauber angelegte
Natursteinverkleidung im Erdgeschoss erweist sich als sinnvoll sowohl zur Hervorhebung der dort angesiedelten Büronutzung wie auch architektonisch zur Gliederung und
zur Veranschaulichung von Standfestigkeit. Die Farbgestaltung beruht auf einem Zweiklang von Grau- und Beigetönen, wobei die hellen Putzflächen mit den dunkleren, von
Anthrazit bis Graubraun changierenden Gliederungselementen wie Gauben, Dachrinnen, Metallfenstern und Balkongittern kontrastiert werden.
Insgesamt eine Instandsetzungsmaßnahme, die eine architektonische Neuschöpfung
von großer Anmutungsqualität beinhaltet und sich geradezu erfrischend auf das Bild der
Baldestraße auswirkt.
4. Brienner Str. 3
Die Fassade des 1950 von G.H. Winkler in Anlehnung an spätklassizistische Formen
wiederaufgebauten Hauses wurde von Grund auf überarbeitet. Dabei war der Aufwand
für die Sanierung von Putz- und Stuckelementen beträchtlich. Die aus der Wiederaufbau- zeit stammenden Verbundfenster, die Schaufensteranlagen und die Haustür erhielten einen konservierenden Anstrich. Die Farbgestaltung in abgestuften Grautönen ist auf
den spätklassizistischen Habitus der Fassade abgestellt.
Insgesamt eine Fassadenrenovierung, die ein wichtiges Zeugnis des historisierenden
Wiederaufbaus und einen Bestandteil des Ensembles Maxvorstadt in der Brienner Straße rehabilitiert.
5. Brienner Str. 26
Das 1910 von Gustav von Cube in neoklassizistischen Formen erbaute, palastartige
Bürogebäude wurde in mehreren Stufen und im Zusammenhang mit weiter reichenden
Maßnahmen auf dem Grundstück saniert. Die aufwändige Überarbeitung der Außenhaut
bezog sich in erster Linie auf die Restaurierung der Putze wie auch auf die Reinigung
der Natursteinverkleidung des Erdgeschosses. Die Erneuerung der Fenster in der überlieferten Form des Kastenfensters und die Wiederherstellung der komplexen Fensterteilung im Erdgeschoss beanspruchten hierbei den größten Aufwand und schaffen nunmehr eine einheitliche Binnenstruktur. Da die Farbgestaltung der Putzflächen und des
Dekors auf den Farbton des gereinigten Sockelgeschosses abgestimmt wurde, erscheint
das zuvor farblich zweigeteilte Gebäude wiederum als architektonische Einheit.
Insgesamt eine vorbildliche Instandsetzungsmaßnahme, die dem architektonisch gehobenen Charakter der Brienner Straße voll gerecht wird.
6. Burgstr. 8
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Das im Kern spätgotische Wohn- und Sterbehaus von Francois de Cuvilliés d. Ä. mit
einer Fassade des 18. Jahrhunderts wurde von Grund auf und mit sehr viel Verständnis
für die Belange der Denkmalpflege instandgesetzt. Die schwierige Aufgabe, originale
Putzstrukturen trotz großer Schäden weitestgehend zu erhalten, wurde handwerklich
vorbildlich bewältigt. Gleiches gilt auch für die Stuckpartien, deren historischer Ausdruck
gewahrt wurde. Eine vertretbare Lösung wurde für die altmünchner Kreuzstockfenster
gefunden. Um sie in ihrer überlieferten Form und Materialität erhalten zu können, wurden sie auf der Innenseite zu Kastenfenstern umgerüstet. Die Schaufenster im Erdgeschoss sind erkennbar modern gestaltet, ohne den historischen Gesamteindruck zu belasten. In den aus dem Jahr 1615 stammenden, noch in spätmittelalterlicher Zimmermannstradition stehenden Dachstuhl wurden im Rahmen eines Dachgeschossausbaus
typologisch passende Schleppgauben eingebaut. Für die Eindeckung wurden Biberschwanzziegel verwendet. Die farbliche Fassung der Fassade erfolgte nach historischem Befund. Sie zeigt den Zustand aus dem frühen 17. Jahrhundert.
Insgesamt eine der besten Gesamtsanierungen eines mittelalterlichen Gebäudes in der
Münchner Altstadt und ein wichtiger visueller Beitrag im historisch geprägten Bild der
Burgstraße.
7. Hochstr. 77 (Biergartensalettl)
Das im Jahre 1906 in Verbindung mit dem ursprünglichen Salvatorkellergebäude entstandene Biergartensalettl wurde mit sehr großem Aufwand wieder in einen baulich und
ästhetisch einwandfreien Zustand versetzt. Naturgemäß lag der Schwerpunkt der Arbeiten auf der Restaurierung und konservatorischen Behandlung der Schiebefenster und ihrer Konstruktion. Die farbliche Gestaltung berücksichtigt sowohl die Stilstufe des Gebäudes wie auch seine Wirkung im Zusammenspiel mit dem wiederaufgebauten Salvatorkeller. Bei einer früheren Instandsetzung wurde die gesamte Dachhaut des Pavillons und
der Halle mit naturroten Biberschwanzziegeln erneuert.
Die Restaurierung ist vor allem im Hinblick auf die Bewahrung und lebendige Tradierung
der Münchner Wirtshaustradition als vorbildlich zu bezeichnen.
8. Hofbrunnstr. 42
Die 1910 in exponierter Ecklage errichtete Walmdachvilla wurde im Rahmen einer aufwändigen Gesamtsanierung wieder aus ihrem „Dornröschenschlaf“ erweckt. Besonderes
Augenmerk erfuhr die überlieferte, aber bereits undicht gewordene Schieferdeckung,
einschließlich der Verblechungen, die völlig erneuert und in originalgerechter Anordnung
wieder verlegt werden mussten. Die sorgfältige Reparatur der Fenster und die Teilerneuerung der zugehörigen Fensterläden ergänzen die äußeren Abdichtungsmaßnahmen. Verdienstvoll erscheinen auch die Reparatur der Haustür und die Wiederherstellung von Optik und Funktionalität des motivisch seltenen Wandbrunnens. Die Ausbesserung des historischen Putzes und die Auffrischung der überlieferten Farbgestaltung runden die für die Identität des Sollner Villenviertels wichtige Rehabilitierungsmaßnahme
ab.
9. Kaiserpl. 6
Die Fassade des 1900/01 von Anton Wörz als Teil einer symmetrischen Häuserzeile
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erbauten Wohnhauses wurde eingehend überarbeitet und saniert. Die schwierige Instandsetzung der unterschiedlichen Putzstrukturen zeigt handwerkliche Maßarbeit und
sichert die originale Erscheinungsweise der Oberflächen. Ebenfalls als vorbildlich muss
die konservatorische Behandlung der überlieferten Kastenfenster bezeichnet werden. Ihr
historisches Gepräge wird ergänzt durch die ebenfalls sorgfältig restaurierte Haustür.
Die farbliche Gestaltung baut auf früheren Befunden auf und trägt zu einer weiteren farblichen Angleichung der einzelnen Fassadenabschnitte in der gesamten Häuserfront bei.
Insgesamt ein wichtiger Meilenstein zur optischen Verbindung der historisch geprägten
Häuserfronten des Ensembles „Kaiserplatz“.
10. Kirchenstr. 20 (rückwärtiger Anbau)
Die Außenhülle des aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammenden, spätklassizistischen Vorstadthauses wurde im Rahmen einer Gesamtinstandsetzung sorgfältig überarbeitet. Im Vordergrund der Bewertung steht hier die zur Typologie des Gebäudes passende handwerkliche Ausführung der Maßnahmen. Der Austausch der nach dem Krieg
aufgebrachten Dachziegel gegen naturrote Biberschwanzziegel sowie die scheinbar
grob ausgefallene Verblechung der Dachgauben stehen in der Tradition vorstädtischer
bzw. herbergenartiger Bebauung. Auch die notwendig gewordene Erneuerung des
Außenputzes einschließlich der Farbgestaltung zeigt eine handwerkliche Ausführung,
die als gelungen zu bezeichnen ist. Die zweiflügeligen Fenster mit nach außen aufschlagenden Winterflügeln ersetzen in der historisch richtigen Konstruktion und Erscheinungsweise Fenster der 1950er Jahre und tragen damit wesentlich zu dem auch ursprünglich schlichten Ausdruck des Kleinhauses bei.
Insgesamt eine Instandsetzung, die vor allem den stark reduzierten Bestand der Haidhauser Herbergen und Vorstadthäuser durch einen nachhaltig verbesserten Repräsentanten wahrt.
11. Liebherrstr. 4
Das 1905/06 von Konrad Böhm nach modifiziertem Vorentwurf von Adolf Wentzel im Stil
der Deutschen Renaissance erbaute Mietshaus wurde einer Gesamtsanierung unterzogen. Hierbei wurde auch die schon ziemlich unansehnlich gewordene Fassade wieder in
einen repräsentativen Zustand versetzt. Die Ausbesserung von Putz und Stuckverzierungen wurde mit sehr großem Aufwand und ohne sich vom Altbestand abzusetzen
durchgeführt. Der Ersatz der störenden Kunststoff- und Metallfenster durch, dem historischen Bestand angepasste Kastenfenster aus Holz verdient besonders herausgestellt
zu werden. Auch die Restaurierung und der Wiedereinbau der historischen Haustür und
des Hoftors sind ausdrücklich zu würdigen. Das Farbkonzept wurde aus der für den Stil
der Deutschen Renaissance bekannten Farbpalette und in Ergänzung zu den Nachbarhäusern im gleichen Stil ausgewählt.
Insgesamt eine das Straßenbild der Nordsüdachse des Lehels optisch ergänzende und
bereichernde Instandsetzungsmaßnahme
12. Ludwigstr. 21
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Die Fassaden des 1911 von Heilmann, Littmann und Josef Wiedenhofer in repräsentativer Ecklage erbauten Bankgebäudes wurden im Zuge einer Gesamtsanierung instandgesetzt. Der Reparaturaufwand für die reich gegliederte Fassade mit einer über sämtliche Geschosse sich erstreckenden Rustika war beträchtlich. Auch die konservatorische
Behandlung der vielen, in unterschiedlichen Formaten und Konstruktionsformen gehaltenen Fenster mit historischer Teilung war immens. Die farbliche Gestaltung erfolgte in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und mit der Zielsetzung, das bauzeitlich spätere
Gebäude mit dem historischen Farbkonzept für die Ludwigstraße abzugleichen.
So gesehen handelt es sich um eine Restaurierungsmaßnahme, die den farblichen Kontext auf der Westseite der Ludwigstraße wiederherstellt und so zum Vorbild für weitere
Instandsetzungsarbeiten werden läßt.
13. Malsenstr. 21 a
Das 1906 von Paul Böhmer in historisierenden Formen erbaute und von Siegmund von
Suchodolski mit Kratzputzdekor gestaltete Reihenhaus wurde von Grund auf saniert.
Besonderen Aufwand und vor allem auch handwerkliches Geschick verlangte die
Restaurierung des Kratzputzdekors und der Putzflächen insgesamt, besonders weil die
Ausbesserungen nicht erkennbar sein dürfen. Die weitgehend erhaltenen, originalen
Kastenfenster wurden sorgfältig überarbeitet und das ursprüngliche Atelierfenster im
Giebel rekonstruiert, so dass der langjährige Maßstabssprung nun wieder aufgehoben
ist. Die Erneuerung der Dacheindeckung mit den historisch belegten, naturroten
Biberschwanzziegeln runden die Restaurierung nach oben hin ab.
Insgesamt eine für den Kontext und die historische Erscheinungsweise der Malsen- straße wertvolle Instandsetzung.
14. Pariser Str. 19
Die Fassade des um 1890 im neubarocken Stil erbauten Mietshauses wurde im Rahmen
einer Gesamtsanierung rehabilitiert. Schon allein durch die Vereinheitlichung der Fenster
in der historischen Optik wurde das sehr disparate Erscheinungsbild der Fassade entzerrt. Allerdings hat erst die Rekonstruktion der früheren Rustika in den beiden unteren
Geschossen und der markanten Horizontalgesimse das Haus wieder auf den Boden gestellt und mit den beidseitig anschließenden Nachbargebäuden architektonisch verbunden. Die Farbgestaltung berücksichtigt sowohl die architektonische Absicht, dass die
drei Obergeschosse ein Sichtziegelmauerwerk symbolisieren wie auch die Notwendigkeit, den Farbkontrast zur Umgebung nicht zu stark ausfallen zu lassen. Eine Nobilitierung des Hauses geht auch von der Restaurierung des Einfahrtstors und der Eingangstür aus.
Insgesamt eine sehr aufwändige und verdienstvolle Fassadenrekonstruktion, die im
Ensemble des Ostbahnhofviertels einen großen Aufwertungseffekt mit sich bringt.
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15. Siebertstr. 3
Die Außenhülle der um 1900 im Neubarockstil erbauten, herrschaftlichen Mansarddachvilla wurde im Rahmen einer Gesamtsanierung des Hauses überarbeitet. Allein der Umfang der vier Fassadenseiten umfassenden Renovierungsmaßnahme war beachtlich.
Hinzu kam die Erneuerung der gesamten Dacheindeckung mit naturroten Biberschwanzziegeln einschließlich der äußerst aufwändigen Spenglerarbeiten. Der minutiös am Original orientierte Nachbau der nicht mehr reparablen, historischen Kastenfenster mit ihren
äußerst differenzierten Teilungen belegt eine vorbildliche Einstellung der Beteiligten zum
Denkmalschutz. Bei so großem Engagement erscheint es fast als selbstverständlich,
dass auch die farbliche Gestaltung der Villa die bereits zum Klassizismus neigende Barockarchitektur richtig interpretiert.
Mit der konservatorischen Behandlung des neubarocken Schmiedeeisenzauns wird eine
beachtliche Restaurierungsmaßnahme abgeschlossen, die insbesondere auch einen
Verschönerungseffekt für das Ensemble „Bogenhausen“ mit sich bringt.
16. Thalkirchner Str. 80
Die Fassade des 1879 als Teil eines Doppelhauses im Neurenaissancestil erbauten
Mietshauses wurde in Verbindung mit einer Innensanierung mit großem Aufwand
instandgesetzt. Im Vordergrund der Maßnahmen stand die Restaurierung der noch
quasi im Nachkriegszustand auf uns gekommenen Putzflächen und Architekturgliederungen einschließlich der Rekonstruktion des Konsolengesimses und des Zahnschnittfrieses im Traufbereich. Die teilweise bereits veränderten Fenster wurden in der ursprünglichen Teilung und Profilierung als Isolierglasfenster erneuert und die klobigen Ladeneinbauten der 1950er Jahre durch maßstäblich angepasste Konstruktionen ersetzt.
Die auf einem Natursteinton und einem roten Ziegelton aufbauende Farbgestaltung ist in
Anlehnung an vergleichbare Neurenaissancehäuser mit Sichtziegelmauerwerk in den
Obergeschossen gewählt und insofern stilistisch nachweisbar. Eine Besonderheit stellt
der Farbauftrag in Lasurtechnik dar, wodurch die Fassade einen natürlichen Ausdruck
erhält. Ein besonderes Verdienst ist noch darin zu sehen, dass hier eine farbliche Gestaltung gewählt wurde, die mit dem Eigentümer der anderen, architektonisch identischen Doppelhaushälfte konsensfähig war.
Insgesamt eine, die Thalkirchner Straße erheblich aufwertende Renovierungsmaßnahme mit Vorbildcharakter für das gesamte Schlachthofviertel.
17. Überreiterstr. 10
Die Außenhülle der 1914 in barockisierenden Formen erbauten Villa wurde im Rahmen
einer Gesamtsanierung aufwändig instandgesetzt. Schon die Erneuerung der Dacheindeckung mit naturroten Biberschwanzziegeln, die umfangreichen Spenglerarbeiten und
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die Sanierung der historischen Kamine verdienen es, besonders erwähnt zu werden. Die
konstruktions- und materialgetreue Erneuerung der zum Teil sehr komplex unterteilten
Kastenfenster einschließlich der Fensterläden sichert den Grundcharakter der Villa. Dabei wird die barockisierende Stilhaltung durch die ausgewählte farbliche Gestaltung optimal unterstützt. Ergänzt werden die erwähnten Maßnahmen durch die Erneuerung der
weitläufigen Garteneinfriedung in historisierenden Formen.
Insgesamt eine optisch hervorragende Renovierung, die in einer eher schlichten Umgebung einen freundlichen Akzent setzt.
18. Viktoriastr. 8
Die Außenhülle des 1880 im Neurenaissancestil erbauten Mietshauses wurde in Verbindung mit einer Gesamtinstandsetzung gründlich renoviert. Die Arbeiten konzentrierten
sich auf die Überarbeitung der überlieferten Putzstrukturen, der Architekturgliederungen
und Stuckelemente. Die nicht mehr reparablen Fenster wurden als Isolierglasfenster mit
sehr gut proportionierten Teilungen erneuert. Die Farbgestaltung ist neutral gehalten und
findet optisch Anschluss an das nördliche Nachkriegsgebäude.
Gewürdigt wird eine ansehnliche Fassadenrenovierung, die das ihre zu dem anspruchsvollen Stadtbild Westschwabings beiträgt.
19. Wittelsbacherstr. 3
Die Fassade des 1889/90 von Philipp Adam in einem sehr plastisch ausgebildeten Neurenaissancestil erbauten und im Krieg im Dach- und Obergeschossbereich weitgehend
zerstörten Mietshauses wurde mit sehr großem Aufwand rehabilitiert. Der nun zu würdigenden Maßnahme war bereits in den 1980er Jahren ein auf den Rhythmus der Fassade abgestimmter Ausbau des Nachkriegsdachs und die Erneuerung der völlig maßstabslosen Fenster vorausgegangen. Der nunmehr zu würdigende Restaurierungsbeitrag bezieht sich vor allem auf die Rekonstruktion der Stuckfassade im letzten Obergeschoss
und die fachgerechte Instandsetzung des Sichtziegelmauerwerks. Die ansprechende
Farbgestaltung berücksichtigt die Materialsichtigkeit der Fassade und die Gliederungselemente aus Romanzement in ihrer ursprünglichen ockergelben Farbfassung.
Durch die vorbildliche Gesamtmaßnahme wird das Baudenkmal wieder seiner gewichtigen Rolle in der Häuserfront an der Wittelsbacherstraße gerecht.
Lobende Erwähnungen 2004
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1. Agilolfingerpl. 1
Die 1905-07 von Hans Grässel in barockisierenden Formen erbaute Volksschule wurde
einer Generalinstandsetzung unterzogen. Allein die Erneuerung der vielen Fenster als
Verbundfenster in korrekter historischer Teilung und Konstruktion war mit gewaltigem
Aufwand verbunden. Nicht weniger umfangreich war die Ausbesserung der weitgehend
original erhaltenen Putzflächen und die Sanierung der Dachaufbauten. Die konservatorische Überarbeitung der typologisch wichtigen Eingangstür erscheint bei dem riesigen
Umfang der Maßnahmen schon fast marginal. Sie ist aber genauso wichtig, wie die Renovierung des historischen Uhrtürmchens. Die auf Putzsichtigkeit angelegte, etwas kühl
erscheinende Farbgestaltung beruht auf Befunduntersuchungen und gibt demnach den
ursprünglichen Zustand aus der Erbauungszeit wieder. Eine besondere Bedeutung gewinnt diese Instandsetzung auch für das Bild des Agilolfingerplatzes, für den die Schule
stadtbildprägend wirkt.
2. Akademiestr. 2
Die Außenhülle der 1874-84 von Gottfried von Neureuther in klassischen Hochrenaissanceformen erbauten Kunstakademie wurde in mehreren Abschnitten und im Rahmen einer Gesamtsanierung mit sehr großem Aufwand wieder instandgesetzt. Einer Sisyphusarbeit gleich kamen die detaillierte Begutachtung unterschiedlichster Schadensbilder an und unter den Natursteinfassaden sowie die daraus erwachsenden, umfangreichen Steinmetzarbeiten und Ausbesserungen. Das Ausmaß der Maßnahmen wird überdies deutlich an den sich über mehr als 1000 m hinziehenden Gesimsen und Vorsprüngen, an denen die Verblechungen vollständig erneuert werden mußten. Die teilweise
notwendig gewordene Erneuerung der Metallfenster wurde mit dem Altbestand abgestimmt, die alte Dacheindeckung als Blechdach erneuert. Die Reinigung der Natursteinfassade erstreckte sich von den Brüstungen der Auffahrt bis zum Konsolengesims des
zweiten Obergeschosses. An die hierbei zum Vorschein gebrachte Natursteinfarbe wurden auch die Putzflächen an den Nachkriegsergänzungen farblich angepasst.
Mit dieser Großinstandsetzung wird nicht nur ein wichtiges Denkmal des späteren 19.
Jahrhunderts rehabilitiert, sondern auch ein ganzer Abschnitt der Maxvorstadt aufgewertet.
3. Alter Hof 1, 2, 3
Der südliche Burgstock und der westliche Zwingerstock, älteste Teile der seit dem 13.
Jahrhundert entstandenen Residenz der Wittelsbacher in München, wurden von Grund
auf saniert. Die umfangreichen Maßnahmen an der Außenhaut wurden nach Erkenntnis-
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sen intensiver Bauforschung durchgeführt. Für die weitläufigen Dachflächen mußte die
auf dem Markt nicht mehr verfügbare Mönch- und Nonnendeckung eigens anhand alter
Muster neu angefertigt werden. Die Fenster wurden je nach Überlieferungszeit und Erhaltungszustand repariert oder durch maßstabsgerechte Kreuzstockfenster in Verbundtechnik erneuert. Der Restaurierung des hölzernen Turmerkers mit den bemalten Wappenfeldern war handwerklich besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Farbgestaltung einschließlich der Rautenmuster und gemalten Fenstereinfassungen wurde in Anlehnung an den Vorzustand entwickelt. Mit dieser Restaurierungsmaßnahme wird sowohl den Wünschen eines interessierten Fachpublikums wie auch der Münchner Öffentlichkeit entsprochen. Allerdings wird die Wirkung dieser Maßnahmen erst dann voll zum
Tragen kommen, wenn auch die neuen Ergänzungsbauten durch Maßstab und Gestaltung wieder zum ehemals geschlossenen Burgcharakter beitragen.
4. Bavariaring 46
Die Fassaden der 1922/23 von Carl Sattler im Neubarockstil erbauten Maria-TheresiaKlinik wurden im Zuge einer Gesamtsanierung und Erweiterung wieder instandgesetzt.
Die umfangreichen Arbeiten umfassen auch die Dacheindeckung, die nun wieder völlig
mit Biberschwanzziegeln erneuert wurde. Für die architektonische Integrität des Gebäudes ist die Erneuerung der Fenster im bauzeitlichen Erscheinungsbild notwendig und
aufgrund der guten Profilierung auch vorzüglich gelungen. Die neue, weniger kontrastreich angelegte Farbgestaltung entspricht der neubarocken Stillage und fügt sich auch
besser in die nähere Umgebung ein. Mustergültig im denkmalpflegerischen Sinne ist
auch die, für das gesamte Ensemble „Wiesenviertel“ charakteristische Einfriedung, die
hier wieder in modern-historisierenden Formen rekonstruiert wurde.
Insgesamt ist hier auch eine, für die Stärkung des Ensemblecharakters wichtige Instandsetzungsmaßnahme gelungen.
5. Giesinger Bahnhofspl. 1
Das 1898 in spätklassizistischen Formen für die Bahnstrecke nach Deisenhofen erbaute
Bahnhofsgebäude wurde im Zuge eines Umbaus zum Stadtteilzentrum auch äußerlich
wieder instandgesetzt. Die Erneuerung der Dacheindeckung als Blechdach bildete den
Auftakt zur Gesamtmaßnahme. Die gründliche Ausbesserung der historischen Holzverschalung einschließlich der hölzernen Fenstergewände und die Erneuerung der nicht
mehr reparablen Fenster als Kastenfenster erwies sich als sehr aufwändig. Zur farblichen Neufassung des Gebäudes wurde auf historische Befunde zurückgegriffen, so
dass heute von einer originalen Farbigkeit gesprochen werden kann.
Eine sehr verdienstvolle Instandsetzung, die ein durch jahrelangen Leerstand bedrohtes
Bahngebäude wieder für die Bewohner Giesings nutzbar macht.
6. Gotzinger Str. 52, 54
Der 1911 von Karl Stöhr als Großmarkthalle in barockisierenden Formen erbaute heutige Fruchthof wurde von Grund auf saniert. Zu dem weitläufigen, sich über drei Innenhöfe
erstreckenden Komplex gehören sehr große Fassadenflächen, die alle Gegenstand die-
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ser aufwändigen Sanierung waren. Als herausragende Leistung ist die Rekonstruktion
des im Krieg zerstörten barocken Zwerchhauses zu werten, das nunmehr den in der
Fassade angelegten symmetrischen Duktus wieder im Dachbereich fortführt. Auch die
Renovierung der vielen Gauben und die Neueindeckung des Dachs mit mehrfarbigen Biberschwanzziegeln sind vorbildlich. Die Rekonstruktion der nicht mehr reparablen oder
bereits vereinfachten Kastenfenster, Fensterläden und Schaufensterelemente in historischer Form tragen ebenfalls zur Rehabilitierung der Fassade bei. Mit der Sanierung und
Reinigung der Natursteinverkleidung und der auf Befundgrundlage entwickelten Farbgestaltung finden die vielfältigen Instandsetzungsmaßnahmen ihren krönenden Abschluss.
7. Moosacher St.-Martins-Pl. 2
Das 1680 erbaute und im 19.Jahrhundert erweiterte Pelkovenschlösschen wurde im
Zuge eines Umbaus zum Bürgerzentrum auch äußerlich wieder instandgesetzt. Da auf
einen Ausbau des Dachgeschosses verzichtet wurde, konnte das original überlieferte
Dach weiterhin ungestört bewahrt werden. Lediglich die malerischen Kaminaufbauten
wurden restauriert und die Dachhaut mit naturroten Biberschwänzen erneuert. Im Bereich der Fenster und der Haustür wurde Wert auf die Wiedergewinnung des historischen Ausdrucks gelegt. Das heißt, Fenster, Fensterläden und Haustür wurden nach
historischen Vorlagen erneuert und in einem zum roten Dach komplementären Grün
gestrichen. Der gelbliche Farbton für die Putzflächen und das in gebrochenem Weiß
gehaltene Traufgesims mildern den zuvor erwähnten Kontrast.
Insgesamt eine wichtige Restaurierungsmaßnahme, die nicht nur den alten Moosacher
Dorfkern aufwertet, sondern auch für die Moosacher selbst von Nutzen sein wird.
8. Prinzregentenstr. 26 - 28
Die Außenhülle des 1937/38 von German Bestelmeyer in monumentalisierenden Formen als Luftkreiskommando erbauten, heutigen Wirtschaftsministeriums wurde gründlich überarbeitet. Eingeschlossen in die Maßnahmen war auch der zugehörige, an der
Ecke zur Thierschstraße stehende, vereinfachte Neubarockbau von 1898, der den Umfang der ohnehin schon aufwändigen Maßnahmen weiter vergrößerte. Im Vordergrund
der Arbeiten stand die schonende Reinigung der in Naturstein gehaltenen Erdgeschosszone, der Fenstergewände und des Konsolengesimses im Traufbereich. Die Ausbesserung der Putzflächen zeigt handwerkliche Maßarbeit. Bei den Kastenfenstern handelt es
sich um Altbestand, der konservatorisch behandelt wurde. Die farbliche Gestaltung für
den Bestelmeyerbau beruht auf Befunduntersuchungen. Diesem Konzept wurde auch
der schlichte Neubarockbau angepasst.
Mit dieser Renovierung wird ein nahezu 250 m langer Abschnitt der Prinzregentenstraße
wieder optisch aufgewertet.
9. Prinzregentenstr. 60
Der 1897/98 bzw. 1913/14 von Franz von Stuck im klassizistischen Jugendstil erbaute
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Gesamtkomplex von Stuck-Villa und Atelierhaus wurde nach langjährigen und abschnittsweise durchgeführten Sanierungsmaßnahmen auch äußerlich wieder in einen
ansehnlichen Zustand versetzt. Allein die Überarbeitung der reich gegliederten Fassaden war äußerst aufwändig. Bei den in verschiedenem Alter und unterschiedlichem Zustand überlieferten Fenstern reichten die Maßnahmen von der einfachen Reparatur über
die Nachrüstung als Kastenfenster bis zur Erneuerung in bauzeitlicher Form, so dass
auch hier erhebliche Kosten entstanden. Ein wichtiger Schritt zur Rehabilitierung eines
der bedeutendsten Künstlerhäuser Münchens bestand auch in der Wiederherstellung
der Dachfiguren, von denen ältere Abgüsse in den staatlichen Sammlungen als Muster
herangezogen werden konnten. Dass die Farbgestaltung nicht willkürlich, sondern
streng nach historischem Befund vorgenommen wurde, ist angesichts der großen kunsthistorischen Bedeutung des Jugendstilkomplexes zwar selbstverständlich, aber dennoch
lobend hervorzuheben.
Zu würdigen ist also eine Restaurierungsleistung, die im westlichen Abschnitt der äußeren Prinzregentenstraße ein bedeutendes Objekt der münchner Baukunst wieder ins
rechte Licht setzt.
10. Rindermarkt 1
Die Fassaden des wohl noch aus dem späten 18. Jahrhundert stammenden, in Ecklage
errichteten Pfarrhauses von St. Peter wurden gründlich überarbeitet. Die wegen großer
Schäden notwendig gewordene, aufwändige Erneuerung des Rauhputzes überzeugt
durch die handwerkliche Qualität der Ausführung. Die nicht mehr reparaturfähigen
Kastenfenster wurden fachgerecht nach historischem Vorbild erneuert und in der
überlieferten dunklen Farbe gestrichen. Die in Metall gefertigten Schaufenster des 19.
Jahrhunderts waren schon in einer früheren Restaurierungsphase überarbeitet und die
rustizierten Pfeiler im Erdgeschoss von Schaukästen befreit worden. Die Befunduntersuchung an der Fassade erbrachte ein sehr differenziert abgestuftes, barockes Farbkonzept, das minutiös umgesetzt wurde. Große Bedeutung für die ruhige und gediegene Erscheinungsweise der Fassade hat auch die Ausmalung der sechs Fensternischen mit
den vorhandenen Fenstermotiven an der Nordfassade. Sie füllen Leerstellen und stellen
wieder einen gleichmäßigen Duktus der Fassade her.
Insgesamt auch hier eine vorbildliche Leistung, die uns ein historisch wertvolles Gebäude wieder ungestört ins Blickfeld rückt.
11. Romanstr. 6
Die Fassaden des 1897/98 von Leonhard Romeis im Stil der Deutschen Renaissance
erbauten Pfarrhauses von Herz Jesu wurden in einer tiefgreifenden Instandsetzungsaktion überarbeitet. Die Vielzahl architektonischer Sonderelemente bedingte auch hier einen
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überdurchschnittlichen Aufwand. Im Dachbereich wurden nicht nur die Biberschwanzeindeckung in überlieferter Form und Farbe erneuert, sondern auch die vielen Sonderelemente wie Stufengiebel, Türmchen, Gauben und kunstvoll gearbeitete Wetterfahnen und
Zierkugeln fachmännisch saniert. Auch die Fassaden mit ihrer Vielfalt an architektonischem Zierart wurden restauriert. Die Kastenfenster, sämtlich im Original überliefert,
wurden repariert und in der durch Befund nachgewiesenen Farbe gestrichen. Den Befundergebnissen folgt auch das dezent abgestufte Farbkonzept, in der das malerisch
konzipierte Gebäude wieder seinen historischen Ausdruck findet. Mit der Renovierung
der historischen Einfriedung aus Pfeilern und schmiedeeisernen Gittern wird eine mustergültige Instandsetzungsmaßnahme abgeschlossen.
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