Filmreihe im Kino Babylon Preisträger der DEFA-Stiftung stellen sich vor 28. Oktober bis 9. Dezember Die DEFA-Stiftung begeht im Dezember 2008 ihr zehnjähriges Jubiläum. Sie pflegt die Filme der DEFA und bemüht sich diese als nationales Kulturerbe im Bewusstsein des Publikums zu halten. In zahlreichen Retrospektiven, Symposien und anderen kinemathekarischen Veranstaltungen hat sie mit unterschiedlichsten Partnern Filme und Künstler der DEFA vorgestellt und zu Neuentdeckungen angeregt. In diesen Jahren war sie auch regelmäßig mit ihren Veranstaltungen zu Gast im Kino babylon berlin:mitte. Zahlreiche Talente der deutschen Filmkunst wurden hier prämiert und bekamen ein Podium. Nun möchte die DEFA-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem babylon diese Filmemacher ausführlicher vorstellen und damit gleichzeitig auf ihre Fördertätigkeit aufmerksam machen. In diesem Zeitraum sind über fünf Millionen Euro in die Förderung der aktuellen deutschen Filmkunst und Filmkultur durch die Vergabe von Projektmitteln und Stipendien geflossen. Zusätzlich wurden insgesamt 435.00 Euro Preisgeld an Filmkünstler ausgeschüttet. Um auf diese wichtige Aufgabe mehr Aufmerksamkeit zu lenken und die Preisträger näher vorzustellen, veranstaltet das babylon berlin:mitte in Zusammenarbeit mit der DEFA-Stiftung diese Kinoreihe mit Filmvorführungen und anschließenden Gesprächsrunden. Sechs Regisseure werden ihre Filme präsentieren: Andreas Dresen, Sebastian Winkels, Franziska Meletzky, Egon Günther, Lutz Dammbeck und Ann-Kristin Reyels. Beginn ist jeweils um 19:30 Uhr. Karten können im Kino Babylon reserviert werden 28. Oktober – Andreas Dresen Eröffnung der Filmreihe mit Gesprächsrunde, Moderation Knut Elstermann Gäste: Regisseur Andreas Dresen und Helmut Morsbach, Vorstand der DEFA-Stiftung Andreas Dresen erhielt 2002 den Preis zur Förderung deutschen Filmkunst Wolke 9 Regie: Andreas Dresen, 2007/2008 Darsteller: Horst Rehberg, Ursula Werner, Horst Westphal Seit über dreißig Jahren ist die 69jährige Änderungsschneiderin Inge mit Werner verheiratet. Die beiden verleben einen normalen, geruhsamen Lebensabend ohne große Aufregungen. Dann schlägt in diesem hohen Alter aus heiterem Himmel noch einmal die Liebe zu: Inge verliebt sich Hals über Kopf in den 76jährigen Karl und beginnt mit ihm eine leidenschaftliche Liebesaffäre. Sie erzählt Werner von Karl und von ihren heftigen Gefühlen, was ihn völlig vor den Kopf stößt. Nie hätte er geahnt, dass seine Frau sich so impulsiv wie ein junges Mädchen in eine neue Liebe stürzen könnte. Als sie ihn schließlich sogar verlässt, bricht für Werner eine Welt zusammen. Quelle: www.filmportal.de 1 4. November – Sebastian Winkels Regisseur Sebastian Winkels erhielt 2003 den Preis zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Einführung: Stefanie Eckert (Medienwissenschaftlerin) 7 Brüder Regie: Sebastian Winkels, 2001/2002 Der Dokumentarfilm berichtet über sieben Brüder, die zwischen 1929 und 1945 in Mühlheim an der Ruhr geboren wurden. Der Film entstand in einem Filmstudio, an sieben aufeinander folgenden Tagen: ein Tag für jeden Bruder. Ein Tag, an dem jeder von ihnen seine Geschichte erzählt, von seinen ganz individuellen Erinnerungen an gemeinsam Erlebtes berichtet. So verdichtet sich der Film zur Chronik einer Familie, deren Mitglieder höchst unterschiedliche Lebenswege einschlugen, wird dabei aber auch zu einem Spiegel bundesdeutscher Geschichte. Quelle: www.filmportal.de 11. November - Franziska Meletzky Wir begrüßen die Regisseurin Franziska Meletzky. Sie erhielt die 2005 den Preis zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Einführung: Helmut Morsbach (Vorstand der DEFA-Stiftung) Frei nach Plan Regie: Franziska Meletzky, 2006/2007 Darsteller: Dagmar Manzel, Corinna Harfouch, Kirsten Block, Christine Schorn Tragikomödie über drei erwachsene Schwestern, die am Geburtstag ihrer Mutter mit allerlei zwischenmenschlichen Problemen und alten familiären Konflikten konfrontiert werden: Anne kehrt anlässlich des Geburtstags in ihr Heimatdorf zurück, das sie schon lange verlassen hat – anders als ihre beiden Schwestern Iris und Marianne. Während Marianne eine eigene Familie gegründet hat, lebt Iris noch immer bei der Mutter, mit der sie eine Beziehung verbindet, die fortwährend zwischen katastrophalem Streit und tiefer Zuneigung changiert. Die Ankunft der rebellischen, unkonventionellen Anne bringt den Alltag der drei anderen Frauen gehörig durcheinander. So verliebt sie sich beispielsweise in den Mann ihrer jüngeren Schwester und überlässt die Festtagsvorbereitungen komplett der älteren Iris. Keine Frage, dass diese chaotische Ausgangssituation jede Menge Konfliktstoff birgt – eine offene Konfrontation der Frauen ist unvermeidlich. Quelle: www.filmportal.de 18. November – Egon Günther Wir begrüßen den Regisseur Egon Günther. Er erhielt 2002 den Preis für die Verdienste um die deutsche Filmkunst. Einführung: Helmut Morsbach (Vorstand der DEFA-Stiftung) Die Schlüssel Regie: Egon Günther, 1972 Darsteller: Jaecki Schwarz, Jutta Hoffmann Ric und Klaus, sie ist Arbeiterin, er Student, reisen im Urlaub nach Kraków. Auf dem Flugplatz gibt ihnen ein freundlicher Pole den Schlüssel zu seiner Wohnung. Beide sind erwartungsvoll, erleben unbeschwerte Tage. Ric gibt sich in ihrer unkomplizierten Weise den Entdeckungen hin, dem Leben im Nachbarland, den Begegnungen. Geschichte wird für sie fühlbar. In dieser fremden Umgebung sieht sie plötzlich ihre Beziehung zu Klaus in einem neuen Licht, sie spürt, wie anders er auf alles reagiert, fühlt sich verletzt und durch seine Maßregelungen, seine überlegene Art. Die Kompliziertheit ihrer Beziehung wird ihr deutlich. Intellektuell wird sie ihm nie gewachsen sein. Er wird seinen Weg machen, während sie immer Arbeiterin bleiben wird, wozu sie sich bekennt. Dieses Bekenntnis aber läßt sie um den Bestand ihrer Liebe fürchten. Sie gerät in Panik, als sie Klaus nicht findet, stürzt blindlings auf die Straße, um ihn zu suchen, und dabei in eine Straßenbahn. Ihr Tod ist für Klaus ein Schock. Die Größe des Verlusts empfindet er langsam - während der Begegnung mit Anteil nehmenden Menschen und bei der Abwicklung der Überführungsformalitäten. (Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg - DEFA-Spielfilme 1946-1992 / Hrsg. Filmmuseum Potsdam . - Berlin: Henschel, 1994, S. 457 f.) 2. Dezember – Lutz Dammbeck Wir begrüßen den Maler und Regisseur Lutz Dammbeck. Er erhielt 2005 den Preis zur Förderung der deutschen Filmkunst. Einführung: Stefanie Eckert (Medienwissenschaftlerin) Das Netz – Unabomber, LSD und Internet Regie: Lutz Dammbeck, 2002 – 2004 Im Jahr 1995 verhaftete das FBI den berühmt-berüchtigten "Unabomber" Ted Kaczynski, der mit seinen Terrorakten gegen die zunehmende Technologisierung der Welt kämpfen wollte. Lutz Dammbeck spürt in seinem Dokumentarfilm der Frage nach, inwiefern Kaczynskis Haltung mit der Arbeit von berühmten Mathematikern, Physikern, KybernetikWissenschaftlern und Multimediakünstlern zusammenhängt bzw. davon beeinflusst wurde – und inwiefern seine Taten ein Resultat der zunehmenden Vernetzung der Welt sind. Quelle: www.filmportal.de 9. Dezember - Ann-Kristin Reyels Wir begrüßen die Regisseurin Ann-Kristin Reyels. Sie erhielt 2007 den Förderpreis der DEFA-Stiftung auf dem Filmkunstfest Mecklenburg Vorpommern. Einführung: Helmut Morsbach (Vorstand der DEFA-Stiftung) Jagdhunde Regie: Ann-Kristin Reyles, 2006/2007 Darsteller: Constantin von Jascheroff, Josef Hader, Luise Berndt u. a. Es ist kurz vor Weihnachten. Henrik und sein 16-jähriger Sohn Lars bewohnen gemeinsam einen alten Bauernhof in der Uckermark. Die dazugehörige Scheune soll zu einem Hochzeitshotel umgebaut werden. Als Fremde werden sie von den Ansässigen isoliert. Die Beziehung zwischen Lars und Henrik ist in Sprachlosigkeit gefangen. Als Lars vom Verhältnis seines Vaters zu seiner Tante Jana erfährt, fühlt er sich noch stärker ausgeschlossen. Lars lernt Marie kennen. Gemeinsam streifen sie durch die verschneite Landschaft, die wie verzaubert wirkt. Das Familienchaos zum Fest der Liebe scheint perfekt, als überraschend Lars' Mutter mit ihrem Liebhaber auftaucht. Der zukünftige Ort für Hochzeitspaare wird ein Schlachtfeld der Gefühle. Quelle: www.filmportal.de